Türchen 19
Ich genoss den Moment, in welchem wir vor allen standen. Sie jubelten uns immer noch zu und mein Lächeln hörte gar nicht mehr auf. Auch Chris hatte ein Strahlen auf dem ganzen Gesicht. Seine Grübchen sahen so niedlich aus.
Nach der Show verschwanden wir im Backstage und zogen uns um. Ich war immer noch total geflashed. Mir war total warm. Ob es nur an der Show lag oder an meiner Begleitung? Chris hatte die Umkleide neben mir. Ich hatte also das Zimmer für mich. Ich legte das Mikrofon, welches an meinem Kleid befestigt war, auf den Schminktisch, legte meine Wechselkleidung parat, zog mein Showoutfit aus und die andere Kleidung an. Plötzlich klopfte es an der Tür.
,,Hallo?", ertönte es von der anderen Seite der Tür. ,,Moment...", rief ich und zog mir schnell mein Shirt über den Kopf. ,,Jetzt...", gewahr ich der Person Eintritt. Es war Chris. Er wollte mich zu unserer kleinen Aftershow Party abholen. Er hatte bereits seine gepackte Tasche um die Schulter hängen und wartete nur auf mich. Schnell lief ich von einer Ecke des Zimmers zur anderen und sammelte meine sieben Sachen ein, die ich vor der Show nur gekonnt auf dem Boden verteilt hatte. Chris hatte sich ein Parfum aufgetragen. Es war mein Lieblingsduft. Ich nahm einen tiefen Zug des Duftes und schloss kurz die Augen. Er beobachtete mich und fing an zu lächeln. Er kam einige Schritte näher und legte seine Hände um meine Taille. Ich wurde nervös. Richtig nervös. Auch sein Parfum roch nun stärker, was zu meiner Nervosität beitrug. Fest umschlungen in seinem Griff versuchte ich mich zu drehen, sodass ich ihm in die Augen blicken konnte. Und da sah ich sie. Diese braunen Augen, in welchen ich mich verlieren konnte und die Welt um mich herum einfach passierte. Auch er bekam zarte rosa Wangen. Wir blickten einander in die Augen. Da war auch sein niedliches Grinsen. Hach... wie ich dies liebte.
Ich grinste trotz meiner Nervosität zurück. Langsam löste er eine Hand von meiner Taille und legte sie mir auf meine linke Wange. Mit dem Daumen begann er darüber zu streichen. Sein Kopf bewegte sich vorsichtig auf mich zu. Auch ich kam langsam auf ihn zu. Und schließlich war es so weit. Unsere Lippen trafen aufeinander und wir küssten uns. Es war ein langer Kuss und ich genoss ihn einfach. Auch ich legte nun meine Hand auf seine linke Wange. Doch plötzlich wurden wir von einem gespieltem Husten unterbrochen.
Sowohl Chris als auch ich schreckten zusammen und unterbrachen den Kuss. In der Tür stand Andreas. ,,Ach Bruder, muss das sein, wenn ich in der Kabine nebenan bin?", meinte er neckend zu uns. Chris schnappte sich ein Kissen von dem Stuhl hinter sich und warf es nach seinem Bruder. ,,Ach Bruder, verschwinde", raunte er ihm zu. Ich nahm meine Tasche von der Couch hinter uns, zog meine Jacke an und wollte in Richtung Tür gehen. Chris folgte mir und schnappte sich im Gehen meine Hand, um sie zu halten.
Wir stiegen wieder ins Auto. Auf der Fahrt besprachen wir, dass wir zu meiner Wohnung fahren und dort übernachten. Schließlich wollte ich meine Sachen in Ruhe zusammenpacken.
An der Wohnung angekommen, parkte Chris das Auto und wir stiegen aus. Wieder öffnete er mir die Tür und half mir aus dem Auto auszusteigen. ,,Vielen Dank, der Herr", neckte ich ihm und machte eine förmliche Handbewegung und eine leichte Verbeugung. Er begann zu lachen. Es war ein herzliches Lachen und er genoss es. Wir gingen in Richtung Treppenhaus und ich kramte kurz zuvor meine Schlüssel aus der Tasche. Gott, die Tasche war noch so klein und ich konnte die Schlüssel dennoch nicht auf Anhieb finden. Als ich sie dann doch irgendwann, nach mehreren Umräumarbeiten, gefunden hatte, schloss ich die Tür auf. Hintereinander traten wir ein und gingen die Treppen in den zweiten Stock nach oben. Es war sehr ruhig im Haus. Vermutlich schliefen die Nachbarn schon.
Oben angekommen schloss ich die Tür zur Wohnung auf. Ich warf meine Tasche einfach nur auf die Ablage und zog meine Schuhe aus. Auch Chris zog seine Schuhe aus und hing seine inzwischen ausgewogene Jacke an der Garderobe auf. ,,Schön hast du's hier", schwärmte er. ,,Es ist sehr offen und hell". Ich bedankte mich und drückte ihn einmal ganz doll. Wir beschlossen uns noch einen Weihnachtsfilm auf der Couch anzusehen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Ich schnappte mir also die schöne flauschige Decke von der Ablage und legte mich auf die Couch. Auch er legte sich zu mir und kuschelte sich ganz fest an mich. Wir kuschelten uns beide unter die warme Decke und schalteten mit der Fernbedienung von einem Kanal zum Nächsten, bis wir endlich den gewünschten Film gefunden hatten. Es verging nicht mal eine halbe Stunde und ich hörte sein Schnarchen lauter und lauter. War er etwa eingeschlafen? Ich drehte mich vorsichtig und mit langsamen Bewegungen zu ihm um. Ja, er lag da und schlief. Er schlief so friedlich und hatte selbst im Schlaf das niedliche Grinsen. Ich drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, schaltete den Film aus und schloss neben ihm meine Augen.
Am nächsten Morgen nahmen wir ein Frühstück gemeinsam zueinander und beschlossen danach, meine Sachen zu packen. Ich würde diese Wohnung sicher vermissen, dachte ich mir. Sie war wirklich schön hell und brachte einem einfach gute Laune. Chris bemerkte meinen Gedankengang und legte liebevoll einen Arm um mich. Ich streichelte über seine Hand und löste mich dann aus seiner Umarmung, um im Schlafzimmer die ersten Sachen einzupacken. Chris folgte mir. ,,Schönes Schlafzimmer hast du. Und so groß", meinte er. Stolz ging ich ein paar Schritte nach vorne und meinte zu ihm: „Warte nur bis du das hier gesehen hast". Ich zog einen Vorhang zur Seite, welcher einen kleinen Raum mit Kleidung überdeckt hatte. ,,Begehbarer Kleiderschrank. Nicht schlecht", staunte er. Sein Blick wanderte durch das Schlafzimmer und blieb dabei bei meinem Nachttisch stehen. ,,Du hast sie ja wirklich aufgehoben", fragte er mich. ,,Ja natürlich. Ich kann sie doch nicht einfach wegwerfen. Immerhin kommen sie von dir", antwortete ich. Ich konnte ihm ansehen, wie sehr es ihn freute. Doch was war das? Das kann doch nicht... Eine kleine Tränen kullerte über seine Wange herunter. Ich wischte sie mit meinem Daumen von dieser ab und schloss ihn fest in meine Arme. ,,Wie könnte ich jemals die Rosen, die du mir bei meiner ersten Show überreicht hast, entsorgen? Sie bedeuten mir so viel. Und sie kamen von dir. Also sind sie was besonderes", erklärte ich ihm. Es war so rührend.
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