16. Ein ganz normaler Tag *hust*
P.o.V.: Jay
Wir gingen nach einander duschen. Während der Eine duschte, putzte sich der Andere die Zähne. Wir hatten unsere Auren schon längst zurück gezogen und das Lied war auch verklungen. Doch als wir wieder zu unseren Betten gingen standen Andy und Rye immer noch in einer festen Umarmung.
Kath und ich hielten den Moment mit mehreren Fotos fest. Sie schickte eins davon unserer Mutter und schrieb dazu: 'Randy is real! ... Finally...' Mir war bewusst, dass es noch etwas dauern würde, bis sie das sieht, aber somit konnten wir das auch nicht mehr vergessen.
Als Andy bemerkte das wir die beiden angrinsten löste er sich von unserem Bruder. "Kein Wort zu niemandem!", murmelte er.
"Okay, ich schreibe es Mum.", sagte Rye, welcher sein Handy aus der Tasche geholt hatte und auf das Display schielte.
Andy sah uns böse an, doch wir grinsten nur unschuldig. "Meine Güte Andy, du weißt doch, dass sie euch sowieso zusammen sehen will!", kicherte meine Schwester.
"Sind wir überhaupt zusammen?", fragte jetzt Rye seinen Freund.
Welcher nickend meinte: "Wenn du das willst."
Unser Bruder zog Andy an sich und küsste ihn innig. "Und Andy, Guapo heißt soviel wie 'der Liebling' zumindest in diesem Zusammenhang.", sagte ich und kletterte auf mein Bett. Ich wusste, dass es meiner Schwester genauso ging. Wir beide waren der Überzeugung, dass Andy das nicht wirklich mitbekommen hatte.
Was er aber mit bekam war Mikey, als er aufwachte. Denn er warf sein Kissen auf die Beiden und sagte, Kaths Diva-Stimme so gut wie möglich imitierend: "Puh, Jungs! Nehmt euch ein Zimmer und lebt euren Rausch aus!"
Andy und Rye sprangen auseinander und liefen so rot an, dass sie einer weit überreifen Tomate glichen. "Man Mikey! Du machst alles Kaputt!", sagte meine Schwester und warf ihr Kissen nach dem Schwarzhaarigen, welcher prompt zu lachen anfing.
"Irgendwie komisch. Die Zwillinge haben in zwei einhalb Tagen das geschafft, was keiner von uns in sovielen Monaten vollbringen konnte.", stellte Andy jetzt fest, um seine Verlegenheit etwas zu überspielen.
"Tja, Kath und ich sind nun mal überzeugender als ihr.", sagte ich und ich und meine Schwester begannen sofort zu lachen. Auch Mikey stieg wieder mit ein, Andy und Rye allerdings nicht, denn sie wussten mittlerweile, wie stark wir andere beeinflussen konnten.
"Warum seid ihr denn so laut? Es ist nicht mal sieben Uhr!", beschwerte sich Brook, als er mit einem noch verschlafenderen Jack, wenige Minuten später, ins Zimmer kam und uns, mehr als nur schlaftrunken, ansah.
"Das ist egal!", sagte Mikey, "Solange Rye und Andy jetzt wieder ins Bett gehen - in ein Bett!", setzte er ganz trocken hinzu. Der Raum wurde von einer beinahe greifbaren Stille erfasst in der Andy und Rye Mikey so böse ansahen, dass man sich wunderte, warum er nicht sofort tot umfiel.
Dieser sah nämlich unschuldig lächelnd zurück, Brook und Jack versuchten so weit wach zu werden, um zu verstehen, was Mikey meinte und Kath und ich schlugen innerlich ein.
Als Brook und Jack endlich die tiefere Bedeutung von Mikeys Worten begriffen hatten umramten sie die beiden. "Herzlichen Glückwunsch!", sagten sie grinsend.
Kaths Aura gab mir eine Backpfeife. Schnell sah ich zu ihr. Sie wank mit ihrem Handy. Ich schnappte mir meine Karten, kletterte vom Bett und setzte mich neben meine Schwester.
》Hey Toby! Wie geht's dir? Was macht die Kunst in Deutschland?《, fragte ich ihn, sobald er mich sehen konnte. Er begann zu grinsen.
》Es ist langweilig, so ganz ohne euch! Nur eure Eltern rufen täglich an und fragen mich über euch aus, weil ihr so geringen Kontakt habt Momentan. Oma versucht sie immer häufiger abzuwimmeln, schafft es leider nicht oft genug. Keine Sorge wir halten uns an unseren Schwur! Wir sagen euren Eltern nicht, dass wir wissen, dass sie Entführer sind.《, meinte er.
》Danke Toby! Du bischt der beschte!《, sagte meine Schwester. Toby sah verwirrt zwischen uns hin und her, ich verstand.
》Wir mussten heute Morgen unserem Bruder versprechen, dass wir das Synchronisieren zu lassen.《, sagte ich und er nickte kichernd. Der Lärm um uns her war verstummt und ich spürte die Blicke der Jungs auf mir.
"Jungs, ihr habt zu Arbeiten! Neue Songs schreiben? Nen Vlog produzieren? Weiter schneiden? Mal etwas Druck von den Eiern lassen?", sagte meine Schwester grob und sah jeden der Jungs nach einander an. "Geht meinet wegen auch ins Fintnessstudio, aber lasst uns mal in Ruhe telefonieren. Ihr könnt eh kein Deutsch!", schimpfte sie weiter und auf einmal schienen alle höchst beschäftigt und verschwanden.
Jack und Brook meldeten sich nach einem kurzen Frühstück fürs Fitnessstudio ab, Mikey begann auf nem Blatt irgendwas zu schreiben und Andy und Rye verschwanden und ließen sich nicht mehr Blicken.
》Sorry, aber du kennst Roadtrip ja... Manchmal muss man ihnen die Dinge einfach mit etwas Nachdruck vermitteln...《, sagte Kath und sah zu Toby, welcher erst nur nickte, dann allerdings stutzig wurde.
》Roadtrip war doch eure Lieblingsband oder nicht?《
》Ja, und Rye ist unser Bruder...《, murmelte ich.
Er sah uns grinsend an, dann wurde sein Gesicht plötzlich wieder ernst. 》Aber ich sitze nächstes Jahr nicht alleine hier in Deutschland im Unterricht?《, fragte er dann.
Ich sah meine Schwester an. 》Also du wirst ohne Katharina und Louis Mertens auskommen müssen, aber Katharina und Jay Beaumont nehmen gerne ihre Plätze ein!《, sagte ich breit grinsend und vernahm, wie Toby beruhigt Luft ausstieß.
》Los kommt ich will alles hören! Wie war das erste Treffen mit eurer Familie? Wie sind die alle im echten Leben so drauf? Was macht ihr wegen euren Eltern? Wann kommt ihr wieder hier her? Wie geplant?《, bombadierte uns unser bester Freund mit Fragen.
Grinsend begann Kath zu erzählen: 》Also wir sind früh morgens hier in London gelandet. Sind dann in die Innenstadt gefahren und haben in unser Hotel eingecheckt. Dann sind wir in die Harry Potter Studiotour gegangen. Du musst nächstes Mal unbedingt mitkommen und dir das auch ansehen! Abends sind wir dann aufs Roadtrip Konzert gegangen und dort hat Andy schon festgestellt, dass Jay und Rye die gleiche Stimme haben. Am nächsten Tag haben wir erstmal richtig ausgeschlafen, sind dann in einem kleinen Restaurant essen gewesen und schließlich in den Park gelaufen. Dort wurden wir von Amandas Team mit einem Mikrofon und ein Paar wichtigen Informationen versorgt. Als dann unsere Mutter um die Ecke kam, konnten wir ihr Gesicht nicht richtig zu Ordnen, als dann aber unsere Brüder kamen haben wir uns erstmal gegenseitig geweckt und mussten feststellen, dass das kein Traum war. Und ja... es ist schwer das richtig in Worte zu fassen...《
》Aber, ob du es Glaubst oder nicht, ich hatte ja immer gesagt 'irgendwas fehlt mir hier'. Hier fehlt mir dieses Etwas nicht. Hier fühle ich mich wirklich Zuhause!《, setzte ich hinzu. Toby war, neben meiner Schwester, der einzige, dem ich das je erzählt hatte.
》Und was unsere Eltern angeht, nun ja wir wissen noch nicht ganz, wie es weiter geht, wenn wir in einer Woche wieder zurück sind.《, sagte meine Schwester. Toby nickte halb abwesend, dann erklärte er uns, dass wir auch zu ihm und seiner Oma kommen könnten, wenn sie dann die Hilfen vom Staat bekommen würde.
》In übrigen. Ich hab mich mal schlau gemacht. Eure Entführer könnt ihr nicht mehr verklagen, das ist verjährt. Fünf Jahre, bevor ihr fragt. Namen ändern, da müsst ihr zum Bürgerbüro, die erklären euch das dann besser, als ich es jetzt könnte und da müsstet ihr dann auch noch mal nachfragen, wie das mit den Staatshilfen aussieht, weil das habe ich mal so gar nicht verstanden.《, sagte er und wir begannen zu nicken.
Stunden telefonierten wir weiter und unterhielten uns über alles, was passiert war. Dann rief Gisela Toby zum Essen und wir verabschiedeten uns von einander. Als wir das Telefonat beendet hatten machten Kath und ich uns daran Mittagessen zu kochen.
Mikey rief Brook und Jack an, damit sie pünktlich zum Essen wieder Zuhause sind, was nicht klappte. Als das Essen nämlich fertig war, setzten Kath und ich uns auf Kaths Bett und begannen zu essen, auch Mikey nahm sich was, doch Jacklyn war noch immer nicht da.
Unseren Bruder und seinen Freund wollten wir nicht stören. Die Geräusche, die Ryes Zimmer verließen, ließen uns vorsichtig werden, ihre Privatsphäre zu stören. Ihr stöhnen brachte selbst Mikey ins stutzen, denn man konnte nicht heraus hören, welche Stimme in diesem Wettstöhnen zu wem gehörte. Beide waren recht hoch, genaugenommen so hoch, dass ich mich fragte, ob mein Bruder auch wirklich mein Bruder war, beziehungsweise wieso die Scheiben nicht zersprangen...
Als ein besonders lauter Stöhner kam lief es mir kalt den Rücken runter und ich verfluchte mich selbst. Schon Jahre lang konnte ich die Auren anderer wahrnehmen und immer hab ich es als einen Segen gesehen, denn so konnte mich niemand so leicht erschrecken oder mich abhängen, aber jetzt in diesem Moment wünschte ich mir, diese Fähigkeit komplett ausblenden zu können. Ich fühlte mich, als würde ich gerade bei meinem Bruder zuschauen, na ja genaugenommen machte ich das auch, unfreiwillig. Ich wusste, das es meiner Schwester genauso ging. Sie wollte auch nicht wahrnehmen, was ich wahrnahm.
"Hey, Kath, Jay! Warum guckt ihr so konzentriert und angeekelt?", fragte Jack. Kath und ich zuckten stark zusammen. Wir hatten uns beide so versessen darauf konzentriert es nicht zu sehen, dass wir Brook und Jack nicht bemerkt hatten.
Wir sahen die beiden an, welche breit grinsend in der Küche standen. "Ich sag's mal so: Ich wollte meinen Bruder nie dabei zu sehen müssen, wir er jemanden reitet.", sagte Kath so ernst, als würde sie über eine gefährliche Krankheit reden.
Jack verschluckt sich an dem Schluck Wasser, den er gerade trank. "Ihr habt euren Bruder beim Sex erwischt?", fragte er.
"Genaugenommen hat das jeder hier, ich meine, man kann es ja schlecht überhören. Und nein, wir sind nicht in das Zimmer gegangen.", sagte ich.
"Und woher wisst ihr dann, das Andy topt?", fragte Brook. Ich sah ihn an. Meine Schwester Atmete durch und ich spürte die Kälte, die den Raum erfüllte. "Weil das, was in die eine Richtung funktioniert, auch in die andere klappt. Wir können Auren anderer wahrnehmen und ihre Gefühlslage erkennen. Und so, wie wir die Auren anderer mit den unseren beeinflussen können, so können uns andere mit den ihren beeinflussen.", erklärte ich.
"Einen Moment! Nur damit ich das richtig verstehe! Ihr könnt einfach jeden wahrnehmen, ohne ihn zu sehen?" Kath und ich schüttelten uns, wegen dem was wir spürten.
"SOLL JEMAND VON DREI RUNTER ZÄHLEN?", fragte ich quer durch die Wohnung. Schlagartig wurde es ruhig.
"Och man Jay! Jetzt hast du den Moment versaut!", schimpfte Jack. Ich schüttelte den Kopf.
"Die beiden haben sich so erschreckt, dass sie vergessen haben sich aufs Zurückhalten zu konzentrieren. Die haben abgespritzt.", meinte Kath trocken, während wir beide uns ein weiteres Mal schüttelten.
"Und nein Mikey, so leicht ist das nicht. Es hängt von den Personen und der Umgebung ab. Alles hat eine Ausstrahlung, und alles hat auch eine unterschiedliche Ausstrahlung. Manche Auren, die nimmt man noch in Hundertmetern Entfernung war, andere nimmt man nur war, wenn sie in unmittelbarer Nähe sind.", sagte ich.
"Manche Menschen können ihre Ausstrahlung beeinflussen, und somit für Leute wie uns entweder unsichtbar werden oder anderen mit ihrer Ausstrahlung Angst machen.", ergänzte meine Schwester.
Andy und Rye betraten den Raum. "Es gibt Essen? Warum sagt denn niemand was?", fragte unser Bruder.
Kath und ich verdrehten unsere Augen. "Eben wart ihr zu beschäftigt und jetzt geht ihr erst duschen!", sagte ich. Unser Bruder wollte gerade anfangen zu Protestieren, da wurde er von seinem Freund weg gezogen. Andy hatte unsere Blicke richtig gedeutet. Zur Not hätten wir die beiden auch gejagt...
Nachdem alle gegessen hatten kümmerten sich Andy und Rye um das Geschirr. Der Rest sah sich die Video Ideen an, die Mikey aufgeschrieben hatte. Kath und ich enthielten uns, da wir uns nicht spoilern lassen wollten und sahen uns die erste, unsere eigene Folge von Amanda im Internet an.
Als wir zu der Stelle kamen, wo ich unsere Peiniger überrannte regte ich mich darüber auf, dass Amandas Team wirklich das Beste heraus geschnitten hatte. Die Jungs sahen uns verwirrt an, doch wir erklärten ihnen meinen Ausraster nicht. Sie hätten es eher verstanden, hätte ich nicht Deutsch gesprochen, doch sie mussten ja nicht wissen, was los war...
[Also ich finde das Kapitel schon irgendwie lustig XDA
Und noch mal in diesem Kapitel frohen Weihnachtsbaum🕯🎄🕯🎅🕯🌠🕯
Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]
-TBN
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