Noah:

Wir, das heißt Zoe, Liam und ich, saßen nun schon fast eine Stunde vor der Haustür meiner Eltern. Luis und Leona... das waren schon so alte Gaken... lassen nicht mal die Familie ihres eigenen Sohnes in die Wohnung.

"Wie war es beim Arzt?" Fragte ich nun um wieder ein Gesprächsthema zu finden. Langsam hatte ich echt das Gefühl, Zoe würde mir etwas verheimlichen...

Seitdem die Traumfrau meines Lebens mit unserem Sohnemann vom Arzt zurück war, hatten wir nicht über den Termin dort gesprochen.

"Alles Gut. Liam ist putzmunter." Meinte sie mit einem Lächeln, was Stolz und Glücklichsein widerspiegelte.

"Und wie geht es dir?" Fragte ich nun wieder, um das Gespräch aufrecht zu erhalten.  "Naja, der Arzt meinte, wenn die Morgenübelkeit 10 Tage bleibt, soll ich zum Frauenarzt fahren, wenn nicht, könnte es ein, gerade rumgehender, Grippevirus sein."

Ich war sprachlos. Da erzählt mir meine Freundin, mir nichts dir nichts, das sie schwanger sein könnte und guckt nicht mal zu mir. Sondern nur verträumt, vielleicht auch erschöpft, in der Landschaft rum...

Nagut eins muss man sagen, der Ausblick war wirklich schön!

Wir saßen auf einem kleinen Vorsprung, unsere Beine baumelten herunter. Hinter uns; ein altes, hübsches Bauernhaus mit blau-gestrichenen Fensterrahmen aus Holz. Die Tür ebenfalls bunt bemalt. Ich glaube sogar, das ich diese mit meiner kleinen Schwester damals, verbotener Weise, angemalt hatte. Der Vorgarten war wunderschön mit Rosen aller Farben angelegt und auch hinter dem Haus befand sich ein großer, blumenübersähter Garten mit einem kleinen Bachlauf, der in einem Teich endete.

Vor uns erstreckte sich die wunderschönste Wiese, die man je gesehen hatte. Ein paar Weiden standen darauf. Blumen und andere Pflanzen sprossen und alles blühte in den tollsten Farben. Pferde und ein alter Esel besetzten eine abgezäunte Koppel. Ein paar Hasen hüpften gelegentlich durch das Dickicht. Rehe sah man in dem dahinter liegen Wald verschwinden.

Alles in einem ein wunderschöner Platz für eine kleine Familie.

Zoe legte ihren Kopf auf meine Schulter und strich mit einem Finger Liam's erste blonde Haarsträhne aus seinem Gesicht. Er war noch klein, weshalb er noch ziemlich viel schlief. Auch jetzt döste er langsam wieder in seine Traumwelt. "Lass uns noch ein wenig im Gras sitzen und dann in aller Ruhe nach Hause fahren. Es reicht wenn ich meine Eltern von da aus anrufe... Vielleicht erwische ich mal meinen Dad. Mit dem kann man sich besser unterhalten." Beschloss ich lachend.

Ich stand auf und hielt Zoe eine Hand hin. Diese nahm sie an und ich zog sie langsam auf ihre Füße. Liam lag wieder im Maxicosy.  Dieser stand auf einer saftig, grünen Rasenfläche, auf der Zoe und ich uns jetzt auch wieder niederließen.