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Wie pures Glück

- Hermines Sicht -

„Hört nicht auf", konnte ich nur gegen Lucius' Lippen flüstern, sogar ein gehauchtes „Bitte" entschlüpfte mir. Plötzlich fühlte ich mich von allen Sorgen befreit, es war einfach... es war einfach so, als würde alles andere von mir abfallen. Jetzt waren nur Lucius und Severus wichtig. Wie sie sich an mich drückten, wie Severus' kühle Lippen über meinen Hals und meine Schulter zärtlich strichen. Immer und immer wieder legte er seine Lippen auf meine entblößte Haut und obwohl seine Lippen so kühl waren, erhitzten seine Berührungen mich.

Lucius' Gesten waren da nicht weniger erhitzend. Ganz im Gegenteil, seine Hände, die sich sanft und zeitgleich auch grob auf meine Hüften gelegt hatten, mich dort gepackt hatten... und seine Lippen, die meine eigenen immer wieder zu leidenschaftlichen Küssen einluden... Merlin, es verzauberte mich. Ich wollte nicht, dass es aufhört, dieser Moment war schon fast göttlich. Keine Angst machte sich in meinem Inneren breit, nichts, ich war einfach nur glücklich. Glücklich darüber, dass ich diesen Augenblick mit meinen beiden Zauberern teilen konnte.

Es fiel mir schwer, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, sollte ich meinen Kopf in den Nacken legen? Severus mehr Freiheit ermöglichen? Oder sollte ich mich doch lieber Lucius entgegenstrecken und mich vollkommen in seinen Kuss hineinfallen lassen? „Nicht denken, Kätzchen", hauchte Lucius und Severus direkt hinterher: „Einfach fühlen."

Einfach nur fühlen, nicht denken. Die beiden sagten dies so einfach, aber ich hatte Angst. Nicht vor Severus oder Lucius oder vor dem, was wir gerade taten. Nein, das fühlte sich gerade wirklich gut an und auch richtig. Doch ich hatte Angst davor, dass ich gleich wieder zurückschrecken würde, so wie die anderen Male auch. Als ich mit Lucius alleine war oder als ich mit Severus erst vor kurzem so intim wurde. Immer wieder, jedes Mal musste ich es abbrechen, weil mich ganz plötzlich und unerwartet die Angst, eine Panik überkam. Doch jetzt wollte ich das nicht, jetzt wollte ich den Moment einfach genießen.


„Sie denkt noch, Lucius." „Dann müssen wir das ändern." „Was schlägst du vor, mein Freund?" „Ich denke, du weißt es schon", sprachen beide über meinen Kopf hinweg. Dann zuckte ich kurz zusammen, als Lucius' Hände sich unter meine Bluse schoben und sich dann auf meine erhitzte Haut legten. „So weich", murmelte er und vertiefte den Kuss, drückte meinen Kopf dabei nach hinten und dann strichen Severus' Hände an meinen Armen hinunter, streiften hauchzart meine Brüste. Er wiederholte dies, immer und immer wieder. Seine Finger, sie streiften meine Brüste wie nebenbei und doch wusste ich ganz genau, dass Severus es mit purer Absicht machte.

Beide hatten mich vollkommen eingenommen, ich war wie... ich war gefangen zwischen ihnen, aber ich sehnte mich auch nach Severus, nach seinen Küssen, seinem kühlen Atem, der über meine Lippen streicht, bevor unsere Lippen miteinander verschmelzen. Ja, genau das wollte ich! So sehr ich es auch liebte, mit Lucius dieses Gefühl zu teilen, wollte ich keinen von beiden auf irgendeiner Art und Weise bevorzugen oder vernachlässigen.

Kurzerhand stemmte ich mich daher leicht gegen Lucius, der augenblicklich, jedoch mit fragendem Blick, von mir abließ. Ich schenkte ihm ein Lächeln und drehte mich dann um, streckte mich Severus entgegen und umfing sein Gesicht mit meinen Händen. Zog ihn zu mir runter und legte meine Lippen auf seine. Sie waren schmaler als die von Lucius, aber was Lucius mit viel Leidenschaft und Dominanz machte, machte Severus mit einer Zärtlichkeit und Sinnlichkeit, die mich einfach verzauberte.

Mein dunkler Zauberer ließ sich diese Einladung von mir nicht entgehen, seine Hände gruben sich in meine Haare und er vertiefte den Kuss. Seine Zunge stupste leicht gegen die meine, ganz langsam und vorsichtig, als würde er versuchen, mich nicht zu verschrecken. Mein Herz ging bei diesem Gedanken auf, mir war klar, dass ich bei Severus keine Angst haben musste, wenn es irgendwann soweit war und ich ahnte bereits, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ich wirklich bereit für wirklich alles war.


Während ich mit Severus beschäftigt war, spürte ich keine Hände, keine Lippen, keine einzige Berührung von Lucius. Überrascht und vor allem auch enttäuscht, drehte ich meinen Kopf leicht, dabei rutschten Severus' Lippen über meine Wange, zu meinem Kiefer und wieder zu meinem Hals. Merlin, dieses Gefühl... meine Augen fielen zu, so war alles noch viel intensiver und prickelnder. Severus' Lippen waren wirklich ein Segen.

„Lucius", flüsterte ich und hielt ihm eine Hand hin. „Ich wollte euch nicht stören, Kätzchen. Vielleicht ist es dir lieber, wenn nur ei...", versuchte er zu erklären, umfing dennoch meine dargebotene Hand. „Nein, so ist es perfekt", ließ ich ihn wissen und auch Severus. „Setzen wir uns", schlug mein blonder Zauberer dann vor und führte mich von Severus weg und wieder zum Sofa, auf welchem wir uns niederließen.


- Samstagnachmittag -

Die Woche war einfach himmlisch. Zwar unterrichtete Lucius derzeit nicht mehr, dennoch verbrachte er viel Zeit in Hogwarts. Natürlich wusste dies, außer Severus und mir, niemand. Gut, Harry wusste vielleicht irgendwas. Immerhin schaute er mich immer so komisch an, als wüsste er ganz genau, was los war. Genau wie jetzt auch! Es war kurz vor dem Mittagessen und viele waren noch oben im Gryffindorgemeinschaftsraum. Ich arbeitete derweil an meinen Aufsatz für Alte Runen. Professor Crocus war wirklich ganz anders als Cane. Ihr Unterricht machte mir wirklich sehr viel mehr Spaß und er war auch interessanter. So wie dieser Aufsatz, dass wir dieses Thema doch behandeln würden, war einfach super. So konnte ich gleichzeitig auch mehr über das Ritual erfahren. Zumindest hoffte ich das, denn soweit ich es verstanden hatte, ging es bei dem Ritual bei der Sonnenwende auch um die Blutrunen und Körperrunen.

„Was schreibst du da?", fragte Harry, der sich von hinten über mich beugte und auf mein Pergament hinabschaute. „Körperrunen sind lange vergessene und meist als tiefschwarz-magisch beschriebene Runen, die sich nach dem Auftragen mit Blut nicht mehr vom Körper entfernen lassen. Oftmals wurden diese auch als ein magisches Gefängnis benutzt, vor allem im Zeitalter nach Merlins Tod", las Harry die wenigen Worte, die ich bereits notiert hatte. „Was soll das alles bedeuten? Und wo lernst du sowas?", hakte er weiterhin nach. „In Alte Runen, Harry", antwortete ich und schrieb eilig weiter. „Schwarze Magie?" „Es ist nicht wirklich schwarze Magie, Harry." „Nicht?", schien er doch interessiert zu sein. „Nun... vielleicht sollten wir nicht hier darüber reden", sagte ich und begann dann schon alles zusammenzupacken.


Wir gingen zusammen in mein Zimmer, dort begrüßte Picus mich stürmisch, der sich auf meine Schulter setzte und sich an meinem Haar rieb. „Es ist auch schön dich zu sehen, Picus", lachte ich auf, während er wieder von meinen Schultern abhob und um meinen Kopf herumflog. „Diese Eule ist wirklich merkwürdig, Hermine", schaute Harry skeptisch auf Picus, der laute Geräusche von sich gab, während er weiterhin durch den Raum flog. So viel zum Thema, nachtaktives Tier! „Er war ein Geschenk von Lucius, und er ist perfekt so wie er ist. Nicht wahr, Picus?" „Huhu", entkam es der Eule die sich auf meinem Bett niederließ.

„Willst du jetzt mehr über Körperrunen wissen?", fragte ich nach und setzte mich ebenfalls auf mein Bett, strich derweil Picus über seinen kleinen Kopf, während er die Augen genießerisch schloss. „Nicht wirklich", gähnte Harry, was mich skeptisch zu ihm blicken ließ. „Mich würde mehr interessieren, wo du die letzten Tage nach dem Unterricht warst. Man sieht dich immer nur beim Mittagessen, Hermine. Selbst Ron beginnt wieder Fragen zu stellen", ließ er mich etwas anklagend wissen. Also hatte ich Recht, Harry wusste wirklich, dass etwas vor sich ging.

„Also..." „Keine Ausreden! Du bist bei Snape, oder? Die ganze Zeit über? Ich habe auch mit Rivers gesprochen, der meinte, er hätte nicht mitbekommen, dass du abends hierhergekommen bist! Also?", unterbrach er mich und sah mich weiterhin anklagend an. Was wollte er hören? Das, was Harry andeutete, war nicht passiert und außerdem war ich nicht nur bei Severus, sondern auch bei Lucius. Er war fast jeden Abend seit Mittwoch hier gewesen. „So ist das nicht", begann ich langsam und machte abwehrende Gesten mit meinen Händen. „Nicht? Es geht mich ja nichts an, Mine, aber es sieht so aus als würdest du deine Nächte unten im Kerker verbringen", stellte er trocken fest. Irgendwie hatte Harry auch Recht, ich verbrachte meine Nächte dort, aber nicht ganz so wie er vielleicht dachte.


Flashback, Donnerstagabend

Ich musste wirklich wie ein kleines Schulmädchen kichern, als Lucius sich von hinten an mich drückte, während ich versuchte nach Severus' Anweisungen den Wolfsbanntrank zu brauen. Severus hatte ihn weiterentwickelt und wollte, dass auch ich diesen braue, damit er nicht weiterhin von Remus belästigt wird. Ihm war dabei nicht klar, dass selbst wenn ich den Wolfsbanntrank brauen würde, er Remus dennoch begegnen würde. Immerhin hatte ich vor, mit ihm und auch mit Lucius mein restliches Leben zu verbringen.

Ja, ich war mir endlich sicher, dass ich wirklich mein Leben mit ihnen verbringen will. „Du lenkst mich ab Lucius und gleich kommt Severus wieder, ihm wird das gar nicht gefallen", ließ ich den blonden Zauberer hinter mir wissen, konnte aber nichts gegen meine eigene körperliche Reaktion machen. Ich drückte mich einfach gegen ihn und seine Hände legten sich auf meine Hüften und einen winzigen Augenblick verspannte ich mich, als ich etwas anderes als einen Gürtel an meiner unteren Rückenpartie spürte.

Dann merkte ich jedoch, dass es mich gar nicht störte. Ganz im Gegenteil, irgendwie bescherte es mir ein Gefühl von Macht, dass gerade ich es war, die diese Reaktion bei ihm auslöste. Außerdem fühlte ich mich begehrt und ich musste gestehen, dass ich spürte, wie sich etwas ganz Bestimmtes zwischen meinen Beinen sammelte. „Oh, ich denke ihm wird gefallen, was er sieht, Hermine", flüsterte Lucius in mein Ohr und jetzt ließ ich auch das Schneidebesteck einfach fallen. Es klapperte und dann wanderten Lucius' Hände schon weiter über meinen Körper.

Einfach um meinen Körper herum, über meinen Bauch und weiter nach oben. Ich schluckte nervös, griff dann aber nach Lucius' rechter Hand und führte die weiter nach oben. Keiner, weder Severus noch Lucius haben mich je einfach berührt. Zumindest nicht an dieser Stelle. Aber ich wollte wissen wie es sich anfühlte und Lucius bot mir die perfekte Gelegenheit. „Kätzchen", raunte er in mein Ohr und ich legte meinen Kopf in den Nacken, ließ ihn gegen seine Schulter fallen und legte mit einem letzten Atemzug seine Hand auf meine Brust. „Ist okay", antwortete ich flüsternd und hielt seine Hand einfach dort.


Ich hatte geglaubt, es würde irgendwas auslösen, irgendwas Schlimmes, doch es ging mir gut. Keine Bilder, keine Erinnerungen, nun, das stimmte nicht ganz. Ein paar Erinnerungen kamen mir doch, aber nur welche an meine Träume, die nicht ganz anständig waren. „Du bist faszinierend", murmelte er und küsste meinen Hals. Merlin, im Gegensatz zu Severus' Lippen waren die von Lucius immer warm. „Ich finde es ist faszinierend, wie viel Spaß ihr ohne mich zu haben scheint", unterbrach Severus uns und leicht erschrocken verharrten Lucius und ich in unserer Position.

Wie das aussehen musste? Ich an ihn gedrückt, er von hinten an mich gepresst! Seine rechte Hand auf meiner Brust liegend, meine über seiner und seine linke Hand direkt unter meiner anderen Brust. „Severus, wir..." „Der Trank ist wohl ruiniert", gab er trocken von sich, doch auf seinem Gesicht war keine Regung wahrzunehmen. „Lasst euch nicht stören", sagte er dann und obwohl ich etwas verwundert darüber war, schien es Lucius nicht so zu gehen, denn er drückte sanft meine Brust und küsste meinen Hals schlicht weiter. Automatisch fielen meine Augen zu, selbst wenn ich mich hätte wehren wollen, ich konnte es einfach nicht. Mehr und mehr genoss ich es, wie die beiden Zauberer mit mir umgingen und mehr und mehr wollte ich auch mehr. Sicher, noch schien ich nicht bereit für alles zu sein, aber schon bald. Sehr bald war ich es.

Da ich meine Augen geschlossen hatte und einfach nur fühlte, was Lucius mit mir anstellte, hatte ich nicht bemerkt, wie Severus zu uns getreten war. Doch als ich dann seinen kühlen Atem wahrnahm, der über meine Lippen strich und sich dann sein Mund auf meinen legte, erschrak ich zuerst. Jedoch ließ ich diesen ersten Schock schnell hinter mir.

Flashback Ende

„Hey! Wo warst du gerade mit deinen Gedanken, Mine? Du bist ganz rot geworden!", holte Harry mich wieder zurück in die Gegenwart. „Ähm, also..." stotterte ich und spürte, wie noch mehr Hitze in meine Wangen stieg. „Wenn ich recht überlege, will ich es gar nicht wissen", wehrte er schnell ab und schaute peinlich berührt zur Seite. „Es ist nichts passiert", ich hatte irgendwie auch das Verlangen, mich zu erklären. „Nein, ich... du kannst selbst entscheiden, was du willst und das Schlüsselwort ist hier entscheidend, Mine." „Harry..." Ich meinte es ernst. "Das ist wichtig, okay und mehr muss ich darüber auch gar nicht wissen, weil es wirklich sehr komisch wäre, wenn du darüber mit mir sprichst. Du bist wie 'ne Schwester und mir vorzustellen, dass du und Snape oder Malfoy, oder was auch immer ihr drei da macht... das ist irgendwie... sehr, sehr merkwürdig", plapperte er schnell und ohne Luft zu holen.

Nachdem Harry endlich fertig war, schauten wir uns kurz an, ehe wir begannen zu lachen. Diese Situation war einfach nur skurril, mir ging es nämlich ganz ähnlich wie ihm: Über die Dinge, die in letzter Zeit mit Lucius und Severus passiert sind, wollte ich nicht mit ihm reden. Zumindest nicht über diese intimen Momente.

„Gestern Abend, da haben wir zusammen zu Abend gegessen", ließ ich meinen besten Freund dann doch wissen, vor allem auch, weil ich mein Glück mit jemanden teilen wollte. „Deswegen warst du nicht in der Großen Halle", stellte er nach meiner Aussage fest uns setzte sich nun im Schneidersitz vor mich auf den Teppich. „Ja", nickte ich und biss mir auf die Lippe, genau wie ich es gestern oft gemacht hatte und ich wusste, wie sehr Severus und auch Lucius das verrückt machte. „Lucius war auch da, wir waren in Severus' Räumen und es war wirklich schön, Harry. Wir haben geredet, weißt du, so richtig geredet, über nichts Wichtiges, es war einfach schön und ich habe mich... ich habe mich wirklich und vor allem auch wahrhaftig glücklich in diesem Moment gefühlt. Als wir gestern so zusammensaßen, da habe ich mir so sehr gewünscht, dass das die Zukunft ist, Harry. Diese Ruhe und dieser Frieden, der über uns lag! Ich wollte den Moment einfach einfangen, einfach für mich behalten und dieses Glück, welches ich gespürt hatte... es sollte mich nie wieder verlassen. Verstehst du?"


„Mmm", machte Harry nur und fuhr sich durch die Harre. „Ich denke schon", nickte er dann und in seine grünen Augen trat ein träumerischer Ausdruck. „So fühle ich mich auch immer, wenn ich mit Daphne zusammen bin. Als würde nichts Anderes mehr wichtig sein und es ist wie... ja, wie pures Glück, das man empfindet." „Ja, genau! Besser kann ich es auch nicht beschreiben", lächelte ich zu meinem selbsternannten Bruder runter.

Wir hatten wirklich Glück, nach allem was passiert war, noch jemanden, in meinem Fall auch mehr als einen, zu finden, bei dem wir diese Empfindungen haben konnten. Ich sah Harry kurz zögen, ehe er mich leise fragte: „Du fühlst dich auch sicher?" „Sicher? Oh, du meinst wegen", brach ich ab und sah zur Seite, nickte dann aber: „Ja, ich fühle mich wirklich sicher bei ihnen, Harry. Manchmal... da, da kommt noch etwas hoch, aber beide haben mir deutlich gesagt und auch gezeigt, dass sie mich das Tempo setzen lassen." Ich musste dabei an die zwei Male denken, an denen ich sowohl Lucius als auch Severus verdammt nahegekommen war. Beide haben sehr fürsorglich und verständnisvoll reagiert. Vielleicht war es wirklich Zeit, endlich offen und vor allem auch ehrlich zu den beiden zu sein und ihnen zu erzählen, was damals wirklich passiert war.

„Du denkst drüber nach, es ihnen zu sagen oder?", hakte er nach und kurz rutschte sein Blick zur Seite, als würde er etwas verbergen. „Was war das eben?", entkam mir dann auch schon und meine Augen verengten sich. „Was? Nichts, ich weiß nicht was du meinst", lachte er schnell drüber hinweg, aber mich konnte er nicht so einfach täuschen. Irgendwas verheimlichte er wieder einmal. „Du weißt wie es das letzte Mal war, als du mir was verschwiegen hast, oder?" „Ja?" „Und wenn du es diesmal tust, wird es noch viel schlimmer werden", warnte ich ihn jetzt ernsthaft. „Es ist wirklich nichts, Hermine. Versprochen! Ich schwöre!", versicherte er mir, doch irgendwie glaubte ich ihm nicht so ganz. „Das hoffe ich für dich!", warnte ich ihn noch einmal und sah dann auf die Uhr. „Oh Mist, ich muss los, Harry, Severus wartet auf mich. Ich werde heute wieder versuchen, den Wolfsbanntrank zu brauen", erklärte ich schnell und dachte noch einmal kurz an Donnerstag zurück. „Brauen? Sicher, dass das alles sein wird?" „Willst du das wirklich wissen, Harry?" „Nein. Dumme Frage, sorry", lachte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

***************

Schon fast tänzelnd, wie sonst nur Luna hier in Hogwarts, war ich unterwegs in die Tiefen des Schlosses. Zwar war ich etwas spät dran, doch ich machte mir daraus nichts, Lucius würde heute nicht kommen, er hatte einen wichtigen Termin im St. Mungos, hatte aber versprochen, am Sonntag vorbeizuschauen. Nun, ganz freiwillig war es vielleicht nicht. Ich hatte ihn schon etwas dazu gezwungen.

„Miss Granger, wie gnädig von Ihnen, sich blicken zu lassen", wurde ich von Severus begrüßt und wunderte mich über seine formelle Anrede, bis ich Professor Sprout im Labor sah. „Guten Tag, Professor Sprout, Professor Snape", nickte ich und wünschte mir nach Professor Sprouts leicht irritiertem Blick, dass ich meine Uniform angezogen hätte und nicht die schwarze Jeans und ein enges, langärmliges rotes Shirt.

„Setzen Sie sich, Miss Granger und beginnen Sie mit dem Trank", wies Severus mich an und wandte sich dann der Professorin wieder zu: „Wie ich bereits sagte, Pomona, bin ich nicht sicher, wie ich dabei behilflich sein kann." „Severus, sicherlich wird es irgendein Mittelchen geben, um der Peitschenden Weide zu helfen." „Irgendein Mittelchen? Wohl kaum!", knurrte Severus, was mich fast kichern ließ. Sein ganzes Gesicht hatte sich verzogen bei dem Wort Mittelchen. „Severus, ich muss doch bitten!", entkam es der Professorin, dann schaute kurz zu mir nach hinten bevor sie weitersprach: „Du willst mir doch nicht sagen, dass dir nichts einfällt. Die Weide wird es nicht durch diesen Winter schaffen und jeder Schutzzauber ist wirkungslos. Sie schüttelt sie einfach wieder ab." „Wunder kann ich nicht vollbringen, Pomona", wehrte er schlicht ab, „Wenn du nun gehen würdest, Miss Granger und ich müssen weiter an den Tränken arbeiten", und warf seine Kollegin jetzt auch noch mit einer Ruhe raus, die selbst mich in Staunen versetzte. „Gut!", schnauzte sie dann und so hatte ich Professor Sprout noch nie reden hören. Sie war sonst immer am Lächeln und immer gut drauf. Was Severus da wieder angerichtet hatte...


Kaum fiel die Tür krachend ins Schloss, entkam Severus schon ein genervtes Stöhnen: „Endlich!" So langsam hatte ich das Gefühl oder auch das Privileg, dass er seine nichtssagende Maske vor mir fallen ließ. Er schien gestresst zu sein, mehr als sonst. „Ist alles in Ordnung?", wollte ich wissen und ließ meine Arbeit kurz ruhen, um zu ihm zu gehen. „Zu viel Kontakt mit Hexen", brummte er. „Soll ich wieder gehen?" „Nein", entkam ihm schnell und er griff nach mir, zog mich untypisch für ihn in eine Umarmung. Zu sagen, ich war überrascht, war schlicht untertrieben. Klar, Severus hatte den Kontakt zwischen uns schon gesucht, aber nicht so, er hatte nie von sich aus, nie explizit von sich, eine Umarmung inszeniert.

War vielleicht etwas Schlimmes passiert? „Severus, was..." „Es ist nichts, worum du dir Sorgen machen musst. Minerva hat nur, wieder einmal, meinen ganzen Lehrplan durcheinander gebracht", ließ er mich wissen und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. So standen wir da, zwischen den zischenden und kochenden Kesseln, ein dünner Schweißfilm hatte sich auf Severus' Stirn gebildet, durch die Hitze, die die Kessel und die Flammen darunter ausstrahlten und dennoch waren sein Atem und seine Lippen kühl. Als könnte ihn wirklich nichts wirklich in Wallung bringen. „Küss mich", bat ich flüsternd, was selbst mich überraschte, aber seit Mittwoch, seitdem wir mit Lucius zusammen auf dem Sofa saßen, seitdem wollte ich beiden einfach näher sein und endlich auskosten, was alle anderen in meinem Alter auch taten.


Wieder drückte Severus seine Lippen auf meine Stirn. „So?" „Nein." Dann küsste er meine Schläfe und fragte wieder: „So vielleicht?" „Nein." „Mmm, vielleicht so?", fragte er leise und küsste meinen Mundwinkel. Er ließ mir jedoch keineswegs Zeit zum Antworten, denn schon küsste er die andere Seite meines Mundes und seine Hände fuhren über meine Schultern, direkt in mein Haar, bis er dieses dann packte und seine kühlen Lippen auf meine erhitzten legte.

Müsste ich Severus und Lucius vergleichen, würde ich sagen, der eine war Eis und der andere Feuer. Lucius mit seiner brennenden Leidenschaft und seiner strahlenden Hitze, die einen überkam, bis in die Knochen eintauchte. Und Severus mit seiner kühlen Art, die einen packte und nicht gefrieren ließ, sondern... einfach in einem Moment festhielt, welchen man nicht verstreichen lassen will. Doch was machte das aus mir? Was war ich für die beiden? Feuer? Eis? Oder Wasser? Luft? Erde? Oder etwas ganz anderes? „Tz, tz, tz", machte Severus, was mich aufsehen ließ. „So abgelenkt, Hermine. Mach ich es noch immer falsch?", hakte er nach. „Oh, nein. Es war... es war perfekt", gab ich zu. „Und trotzdem bist du mit den Gedanken woanders." „Ich musste nur daran denken, wie unterschiedlich Lucius und du doch seid." „Inwiefern?", wollte er wissen.


„Na ja, du bist wie Eis", sagte ich und jetzt wo ich es laut sagte, hörte es sich irgendwie falsch an. „Eis?", hakte er mit hochgezogener Augenbraue nach. „Ja", zog ich das „a" lang. „Willst du das weiter ausführen, Miss-Know-It-All?" „Damit meine ich nur, dass du wie... in meinem Kopf hat sich alles viel besser angehört", entkam mir und ich biss mir auf die Unterlippe. „Oh, ich weiß was du meintest. Vielleicht muss ich dir nur zeigen, dass ich nicht ganz so eisig bin, wie viele glauben", neckte er mich und drängte mich an den Tisch, hob mich dann mit Leichtigkeit hoch und drängte sich weiter gegen meine, eher zwischen meine Beine. „Immer noch eisig?", fragte er mich und legte seine Hände auf meine Knie. Jetzt wusste ich, was er hier vorhatte, also spielte ich selbstverständlich mit: „Sehr eisig."

Severus grinste mich an, dann fuhren seine Hände langsam hoch, über meine Beine, leicht ließ er sie sinken, sodass mir ein Schauer über den Rücken lief, als er die Innenseiten meiner Oberschenkel streifte. „Eisig?", fragte er wieder, „Ja, ich... ich erfrier beinah", antwortete ich stockend und schon gingen seine Hände weiter auf Wanderschaft. Direkt tauchte Severus mit seinen kühlen Händen, die mich bei der kleinsten Berührung unter meinem Shirt erzittern ließen. Schob es mit jedem Millimeter das er nach oben strich, auch nach oben. Somit entblößte er meinen Bauch vor sich und diesmal hatte ich keine Gelegenheit darüber nachzudenken, dass er etwas sehen konnte. „Eisig?", hakte er wieder nach und jetzt schaffte ich es nur zu nicken.

Vielleicht war er doch nicht wie Eis, sondern wie... wie ein Sturm. Erst kam die Ruhe und dann prasselte alles auf einmal auf dich ein. „Wie bin ich jetzt?", wollte er wissen. „Wie ein Sturm", entlockte er mir schwer atmend. „Ein Sturm? Das gefällt mir besser", murmelte er und dann ließ er auf einmal von mir ab. „Der Trank braut sich nicht von alleine, Hermine."

***************

Er war gemein, wirklich sehr gemein. Aber genauso liebte ich ihn. Oh ja, ich liebte ihn und ich liebte Lucius auch. „Hör auf zu schmollen und schnipple schön weiter", wies er mich mit einem Grinsen an und stellte sich selbst vor einen Kessel, in dem etwas Braunes schimmerte. „Du braust doch etwas für die Peitschende Weide oder?", erkundigte ich mich. „Nun, Miss Granger, ich weiß nicht, was Sie sich da wieder in ihrem Kopf zusammenreimen." Ich musste wirklich lachen nach dieser Antwort. Ich sah immer mehr von dieser Seite, von dem Severus Snape, der auch sehr humorvoll sein konnte und nicht nur verschlossen und griesgrämig.

„Nun, Professor, es scheint so als hätte ich ein kleines Problem", sagte ich wie beiläufig. „Ist das so, Miss Granger, welch dummes Ding Sie doch sind." „Würden Sie mir vielleicht helfen?", fragte ich und biss mir wieder auf die Lippe. Da begann seine Maske zu bröckeln, „Du wirst mehr Spaß haben, dieses Spiel mit Lucius zu spielen, Hermine. Mich erregt es nicht so sehr wie ihn, wenn du mich Professor nennst", gab er ehrlich zu. „Nicht? Ich hatte anderes angenommen, schließlich sagt man sich so einiges", entkam mir mit einem Blick zu ihm, ehe ich weiter die Wurzeln zerkleinerte und sie langsam in den Trank gab.

„Mir ist durchaus bewusst, was man über mich erzählt. Mittlerweile solltest du jedoch wissen, dass es nicht ratsam ist, alles zu glauben. Immerhin hast du noch nicht gesehen, wie ich mich in eine Fledermaus verwandele oder irre ich mich?" „Nein, das habe ich nicht. Aber, kannst du es?", wollte ich dann doch interessiert wissen. War er ein Animagus? „Ich besitze nicht die Gabe, mich in ein Tier zu verwandeln, Hermine. Jedoch will ich nicht abstreiten, dass ich andere Talente habe", bekam ich als Antwort von ihm. Dabei arbeitete er ganz ruhig an seinem Trank weiter und verwendete Zutaten, die ich noch nie zuvor gesehen hatte.


„Du bist der jüngste Tränkemeister, den es ist Europa gibt", sagte ich ihm anerkennend. „Unter anderem", kam nur knapp von ihm. Suchte er etwa nach Komplimenten? „Ich nehme an, du bist einer der wenigen, der ein wahrer Meister in Okklumentik ist. Nicht viele hätten es geschafft Voldemort anzulügen." „Wohl war, allerdings kann ich etwas, was nicht einmal Lucius kann. Der Dunkle Lord hat es mich gelehrt", gab er offen zu und schaute kurz zu mir, wohl um meine Reaktion abzuwarten. „Was ist es?", hakte ich nach, denn sicher würde er nicht so anerkennend davon sprechen, wenn es etwas Schlimmes war. „Fliegen." „Fliegen?" „Lucius ist der Meinung, es sieht aus, als würde ein Dementor vorbei..." „Oh, ich weiß was du meinst. Harry hat mir davon erzählt. Er und Voldemort haben beim Kampf... er war nicht so begeistert davon. Aber... ich würde es gerne einmal ausprobieren."

„Ausprobieren? Ich war der Ansicht, dass Fliegen nicht ganz deine Vorliebe ist." „Na ja, Lucius hat mich mitgenommen um auf Artax zu fliegen und es war nicht so schlimm wie auf einem Besen und ich bin sicher, du würdest gut auf mich achtgeben, oder?", neckte ich ihn diesmal. „Sehr gut sogar", lächelte er leicht, doch dann wurde die Tür aufgestoßen und McGonagall kam herein.

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