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Vater und Sohn

Abend, tut mir leid, dass das Kapitel erst jetzt kommt. Aus persönlichen Gründen kam ich leider nicht dazu, es früher fertig zuschreiben. Wünsche euch dennoch viel Spaß beim Lesen.

Liebe Grüße, Ana :*

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Vater und Sohn 

- Lucius' Sicht, Hogwarts (Severus' Gemächer) -

Unbemerkt war ich durch den Kamin gestiegen, aber eigentlich hatte ich nur mit Severus gerechnet, doch dieser war gerade dabei Hermine näher zu kommen. Am liebsten hätte ich direkt wieder kehrt gemacht und die beiden alleine gelassen. Severus schien Hermine etwas Wichtiges gesagt zu haben, wenn ich ihre Gefühle richtig deutete. Gerade beugte sich Severus zu ihr runter und hauchte einen Kuss auf ihren Mundwinkel, der sich sicherlich noch vertiefen würde und so sehr ich es den beiden auch gönnte, musste ich es unterbrechen. Es war wichtig, dass ich mit ihnen sprach. „Ich störe euch beiden ja nur ungern, aber wir müssen reden!", sagte ich mit ruhiger Stimme und hoffte keinen der beiden erschreckt zu haben.

Die Augen der beiden kamen auf mir zum Liegen, Severus' Gedanken waren leicht zu durchschauen. Am liebsten würde er mich mit einem Fluch durch den Kamin treiben. Hermine hingegen waren hin- und hergerissen, zwischen Enttäuschung, dass ich sie und Severus unterbrochen habe, und Freude, mich zu sehen. „Verzeih, Kätzchen", sprach ich Hermine direkt an, „es ist leider wichtig."


Severus und Hermine lösten sich voneinander. Seine Arme verschränkte Severus augenblicklich vor der Brust, während Hermine, trotz meines ernsten Gesichtes, mit einem Lächeln auf mich zukam. Ich griff nach ihrer Hand und zog sie an mich, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und schloss die Augen. Hielt sie einen Moment fest und vergrub meine Nase in ihrem Haar. Ihr unverwechselbarer Duft stieg mir in die Nase, gepaart mit dem schweren Geruch von Kräutern, der in Severus' Räumen immer präsent war. „Ist was passiert?", fragte Hermine mich und schaute zu mir hoch, legte dafür ihren Kopf in den Nacken.

Mein Blick ruhte derweil auf ihr, ihre braunen Augen mit dem leichten Schimmer... sie schaute so vertrauensvoll zu mir hoch. Jedes Mal, wenn mich dieser Blick packte, durchfluteten mich Gefühle, die ich erst durch Hermine kennengelernt habe. „Es sind eher gute Nachrichten", beruhigte ich sie und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Legte meine Hände an ihren Wangen ab und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „ Muss ich mehr Tee aufsetzen?", unterbrach Severus' Stimme uns. „Für mich nicht", grinste ich über Hermines Kopf hinweg zu meinem guten Freund. Severus verdrehte daraufhin nur die Augen und ließ sich auf dem Sofa nieder.

Hermine wand sich unterdessen mit einem Lächeln aus meinem Griff. „Komm, setzen wir uns", sagte sie, griff nach meiner Hand und zog mich zu Severus und dem Sofa rüber. Ohne Wehr ließ ich es geschehen, wartete bis sie neben Severus Platz genommen hat und setzte mich, wie jedes Mal, auf die andere Seite. Aufgeregt wippten Hermines Beine auf und ab. „Beruhig dich Kätzchen, es ist nichts dramatisches", sagte ich ihr und legte ihr meine Hand aufs Knie. Sofort hörte das Wippen auf und entschuldigend schaute sie zu mir rüber.


„Fang schon an, Lucius", brummte Severus auf, sicherlich hatte er dabei die Augen verdreht. „Severus", kam es tadelnd von Hermine, ehe sie sich zurücklehnte und ihren Kopf gegen Severus' Schulter legte. „Ich hatte einen interessanten Besuch von Kleit und vom Minister." „Vom Minister?", hakte Hermine direkt nach und drehte ihren Kopf zu mir. „Oh ja... glaub mir, Kätzchen ich war auch sehr überrascht darüber", gab ich zu. „Was wollte er?", fragte Severus, ohne eine Regung zu zeigen. „Es scheint so, als wäre der Minister nicht wirklich der Minister", begann ich zu sagen und schaute zu den beiden rüber, hoffte dort in verwirrte Gesichter zu blicken.

Bei Hermine war das der Fall, Severus jedoch ließ sich nichts anmerken. Bei Salazar, irgendwann würde ich noch irgendwas finden, was seine Gesichtszüge aus der Fassung bringen wird. „Er wurde ausgetauscht", stellte Severus fest, während Hermine sich wieder richtig aufsetzte. „Oh ja, das wurde er. Erinnerst du dich an unser Gespräch über Kleit?", fragte ich, wartete jedoch nicht auf eine Antwort von ihm. „Anscheinend gibt es eine ganze Organisation, die geleitet wird von Nachkommen der Triaden." „Eine ganze Organisation? Du meinst wie der Orden des Phönix?", hakte Hermine nach. „So in der Art, nur noch exklusiver, würde ich sagen und noch geheimer", erklärte ich.

Ich schaute zu Severus, der nichts weiter sagte. Eher sah es so aus, als würde er angestrengt nachdenken. „Severus?" „Es ergibt Sinn... die Nachkommen sind zwar auf der ganzen Welt verteilt, aber es gab schon immer Gerüchte darüber, dass sie alle miteinander in Kontakt sind." „Nun, ich kenne die Gerüchte ebenfalls, mein Freund, aber bis jetzt habe ich es für Gerüchte gehalten", erwiderte ich. „Was... was bedeutet das für uns?", fragte Hermine leise und unsicher. Direkt griff ich nach ihrer Hand und drückte leicht zu, „Sie helfen uns. Von ihnen droht keine Gefahr, Kätzchen." „Wir können ihnen also dann vertrauen?", hakte sie weiter nach. „Bis zu einem gewissen Grad, Hermine, wir können aber niemandem wirklich vertrauen", sagte Severus bedeutungsvoll und leider hatte er Recht. Bis zu einem gewissen Grad konnten wir ihnen vertrauen, allerdings in dieser Situation in der wir waren, konnten wir niemandem vollkommen vertrauen. Gerade Severus und ich wussten wie schnell sich ein Freund zu einem Feind wandeln kann und dass es überall Spione gab. Das Risiko war einfach zu groß.


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Es war eine gute Stunde vergangen, in der ich Severus und Hermine alles erzählte, was ich von Kleit und dem ausgetauschten Minister erfahren hatte. Mittlerweile hatten wir uns an den kleinen Esstisch gesetzt und die Elfen hatten uns etwas zu Essen gebracht. Hermine schien sich wohl zu fühlen, zumindest ließen die Glücksgefühle, die sie versprühte, darauf schließen. „Die beiden wünschen außerdem ein Treffen mit uns, ich denke Samstag wäre angebracht, während der Zeit in der ihr zusammen braut. Niemand würde euch in der Zeit vermissen, oder?", sagte ich beiläufig und nahm einen Schluck vom Wein. „Auf der Farm?" „Wenn du das möchtest, Kätzchen? Die beiden waren schon dort, und ich denke es ist der sicherste Ort um das Treffen abzuhalten", antwortete ich.

„Du wirst es doch schaffen, es vor Minerva zu verheimlichen, oder? Sie ist kein Freund von unseren Ausflügen", grinste ich Severus an. „Ich hab meine Wege", grinste er zurück. „Ihr zwei seid unglaublich!", lachte Hermine. Es war so viel passiert in den letzten Wochen, da war es schön ein ehrliches Lächeln, ein befreites Lachen von ihr zu hören. Viel schöner noch war es, ihre Gefühle zu spüren. Ich schloss meine Augen für einen Augenblick und ließ mich von ihren Gefühlen durchströmen. Seit der Nacht im Raum der Wünsche, war es viel einfacher, die Gefühle von uns zu unterscheiden, wer was fühlte und auch wie intensiv das Gefühl war.


Langsam verstarb ihr Lachen und dann grinste sie mich an. „Was?", entkam mir verwirrt, so dass selbst Severus begann zu grinsen. Ganz so als ob die beiden etwas wussten, was ich nicht wusste. „Oh, wir wollten dir nur gratulieren, Lucius", begann Severus, während Hermine ihr Kichern hinter ihrer Hand versteckte. Mir gratulieren? Geburtstag hatte ich nicht und sonst war auch nichts gewesen, an das ich mich erinnerte. Wieso also? „Ich weiß wirklich nicht von was ihr sprecht", gab ich preis, wenn auch ungern. Etwas nicht zu wissen, gefiel mir ganz und gar nicht. Kein bisschen!

„Draco und Luna natürlich", platzte es aus Hermine heraus und entsetzt starrte ich sie an. Der Junge hat doch nicht etwa... „Für dich müssen das erfreuliche Nachrichten sein, Lucius", band mir Severus noch weiter unter die Nase. Dieser Idiot! So oft hatte ich es ihm gesagt und doch hatte er... urg! Blitzschnell erhob ich mich, der Stuhl auf dem ich zuvor noch saß, fiel klappernd zu Boden. „Lucius!", entkam es Hermine, jedes Kichern verstorben, Severus hingegen grinste weiter. Oh, am liebsten würde ich dieses Grinsen aus seinem Gesicht schmieren. Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und eilte aus Severus' Räumen.


- Dracos Sicht, Gemeinschaftsraum der Slytherins -

Blaise und ich saßen zusammen mit Daphne und Tracy an einem Tisch und besprachen die Aufsätze, die Onkel Severus aufgeben hatte. Tracy hatte ein paar Schwierigkeiten, bei denen Daphne ihr half. Weil Blaise aber gerne zwischen Tracys Schenkel wollte, aber nicht zu offensichtlich sein wollte, saßen wir jetzt auch an dem Tisch. Dabei teilte ich ziemlich ungern meine Ergebnisse, vor allem weil Severus immer genau wusste, wenn wir mit jemandem zusammengearbeitet haben. Es war das Abschlussjahr! Ich wollte wegen Blaise und seinem Schwanz keine schlechte Note kassieren. Vater würde mich umbringen, wenn ich mit einem schlechten Abschluss ankam. Dann würde er wollen, dass ich auf eine der Zauberuniversitäten gehe, statt direkt bei ihm in der Firma einzusteigen. Doch das war es was ich wollte, ich wollte direkt von ihm lernen. Nicht einmal Großvater und Urgroßvater waren so erfolgreich mit der Firma gewesen wie Vater, deswegen wollte ich von ihm lernen, nur von ihm. Aber ohne ein einwandfreies Zeugnis würde er das nicht zulassen.


Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ein Erstklässler mit blassem Gesicht zu uns an den Tisch kam. Meist hielten sie sich von uns fern, vor allem von mir. Jeder wusste was ich getan hatte, wie ich die Tante Bella und die anderen hinein gelassen habe und wie das zu Dumbledores Tod führte. Sie hatten Angst vor mir und ehrlich gesagt war es mir ganz Recht, mit den Kleinen konnte ich nie besonders gut. „Können wir dir helfen?", fragte Daphne sanft und mit einem Lächeln. Sie war wirklich gruselig, Daphne gehörte zu den Mädchen, die von der einen Sekunde zur anderen, ihre Persönlichkeit ändern konnten. Auf der einen Seite das nette Mädchen mit dem breiten freundlichen Lächeln und mit dem Schnipp eines Fingers, die Eiskalte Slytherinprinzessin. Jedes Mal wenn ich dieses Spektakel sah, war ich beeindruckt, allerdings lief mir auch jedes Mal ein Schauer über den Rücken. Potter tat mir schon ein wenig leid.

„Ähm... da... ich soll...", stotterte der Junge schwer atmend und schluckte nervös. Hatte Onkel Sev ihn geschickt? Das würde auf jeden Fall das Verhalten des Jungen erklären. „Nur zu, was sollst du uns sagen?", hakte Daphne noch immer mit einem breiten Lächeln nach. „Mr. Mal..." „Ja?", sagte ich leicht fragend, offenbar wollte er etwas von mir. „Also... Mr. Malfoy wartet vor dem Eingang", sagte er dann schnell, so schnell, dass ich glaubte mich verhört zu haben. Denn das würde ja bedeuten, wenn ich richtig gehört hatte, dass mein Vater vor dem Gemeinschaftsraum stand. Wieso sollte er hier sein? Wenn er mit mir sprechen wollte, sagte Severus mir immer Bescheid, denn eigentlich sollte Vater während der Schulzeit nicht in Hogwarts sein. „Danke, Kleiner", zwinkerte Daphne dem Erstklässler zu, der von Blass zu Rot wechselte und dann Richtung Schlafsäle lief.

„Worauf wartest du noch, Draco? Dein Vater wartet auf dich!", schimpfte sie dann direkt in meine Richtung und funkelte mich mit einem kalten Blick an. Sag ich doch, einfach gruselig. Allerdings erinnerte mich das auch an Hermine, sie hatten diesen Wechsel ebenfalls drauf. „Hey Alter, willst du ihn etwa warten lassen?", kam es von Blaise, der mich fragend anblickte. Warten lassen? Oh Salazar! Natürlich nicht. Rasch sprang ich auf, ließ meine Unterlagen einfach liegen und ging so schnell wie möglich, ohne wie ein Idiot zu wirken, zum Eingang des Gemeinschaftsraumes.


Kaum hatte ich die dunklen Gänge vor dem Eingang erreicht, sah ich meinen Vater mit ernster Miene auf mich warten. Nervös schluckte ich. Irgendwie schien er sauer zu sein, beinah schon rasend vor Wut. Jedem anderen wäre es sicherlich nicht aufgefallen, aber ich sah wie seine Knöchel hervorstachen, wie er seinen Gehstock umklammerte und wie steif seine Haltung war. Sehr viel steifer als sonst. „Vater", sagte ich mit einem Nicken, doch weiterhin schaute er mich mit einem eisigen Blick an. Ein Blick der das Blut gefror. Krampfhaft versuchte ich es mir nicht anmerken zu lassen, wie viel Angst ich in diesem Augenblick hatte. Noch immer konnte er mich mit diesem Blick einschüchtern und zurück in meine Kindheit versetzen.

Ohne ein Wort drehte er sich von mir weg, was ich als stumme Aufforderung nahm, meinem Vater zu folgen. Weit kamen wir nicht, offenbar hatte er nur nach einem leeren Klassenzimmer gesucht und Eines gefunden. Weiterhin stumm wartete er darauf, dass ich eintrat und kaum war ich in den Raum getreten, passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Zum einem knallte die Tür lautstark ins Schloss, zum anderen schlug Vaters Gehstock klappernd auf dem Boden auf und zu guter Letzt, hatte er mich am Kragen gepackt und gegen die Wand gedrückt.

Verdammte Scheiße! Was hatte ich schon wieder getan? Mir fiel nichts ein, meine Noten waren gut, mit Luna lief es gut und ich hatte sicherlich keine Schande über unseren Familiennamen gebracht. „Wie konntest du nur so unvorsichtig sein?!", zischte er aufgebracht und drückte mit seiner Hand gegen meinen Hals. „Vater, ich..." „Habe ich dir nicht gesagt, dass du, wenn du nicht aufpassen kannst, ihn in der Hose behalten sollst?" Was? Moment mal, von was redete er da? „Dieses Mädchen... bei Salazar, Draco, ihr seid nicht verheiratet und jetzt bist du an sie gebunden! Du wirst keinen Bastard haben, haben wir uns verstanden?!", fuhr er mich weiter an und mit abwertenden Blick, der mir bis ins Mark ging, stieß er sich von mir ab und wandte mir den Rücken zu.


Mädchen... Bastard? „Ich weiß wirklich nicht wovon du sprichst, Vater. Wenn es darum geht, dass ich Luna gefragt habe, ob sie mich heiraten will, ohne dass vorher mit dir zu besprechen, dann tut es mir leid. Ich dachte nach unserem letzten Gespräch über Daphne oder eher gesagt über das geplatzte Heiratsversprechen, würdest du nichts dagegen haben", erklärte ich ihm und versuchte gleichzeitig, wieder zu Atem zu kommen. „Und ich schwöre, ich wollte es dir sagen. Es ist doch gerade erst ein paar Tage her, ich habe es niemandem gesagt, woher weißt du es?", wollte ich wissen. Oder hatte ich doch jemandem davon erzählt? Klar, Luna trug den Ring, aber soweit ich wusste, hatte es keine Gerüchte gegeben, was das zu bedeuten hatte.

„Was?", entkam es Vater überrascht. „Miss Lovegood ist also nicht schwanger, Draco?", hakte er skeptisch nach. Schwanger? Luna? „Nein, ich... Luna und ich sind nicht besonders scharf darauf jetzt Kinder zu haben, Vater. Warte, geht es dir darum? Ich versichere dir, Luna ist nicht schwanger. Wer hat dir das erzählt?" Ich sah wie er die Lippen zusammenpresste und dann sein Gehstock zurück in seine Hand flog. „Hermine gratulierte mir", sagte er leise. Hermine? Oh, Luna musste es ihr gesagt haben. Aber wieso... „Ah, du bist einfach losgestürmt oder? Ohne abzuwarten, was eigentlich Sache ist", stellte ich fest und musste mir wirklich das Lachen verkneifen. Vater würde es gar nicht witzig finden, sollte ich jetzt anfangen zu lachen.


Blitzschnell drehte er sich wieder zu mir um und funkelte mich eisig an. „Spar dir jeden deiner Kommentare, Draco!", warnte er mich und ich schluckte jeden weiteren Laut mit Mühe hinunter. „Du hast sie gefragt?", fragte er mich dann ruhig. „Ich liebe sie", gab ich ihm nur als Erklärung. Seine Augen schlossen sich für einen Augenblick, einen Augenblick in dem er tief Luft holte. „Ich hoffe du bist dir sicher, Draco. Ein solches Versprechen ist bindend." „Ich weiß und ich habe lange darüber nachgedacht. Wir wollen auch nicht sofort heiraten, wir... wir wollen uns Zeit lassen. Luna sieht sich noch nicht als Ehefrau nach der Schule. Wir wollen erst, naja, du weißt schon", murmelte ich zum Schluss.

Laut stieß Vater seinen Atem aus, „Ja, ich weiß. Ich sage es nicht oft, Draco, aber ich bin stolz auf dich und wenn dieses Mädchen dich glücklich macht, dann werde ich euch nicht im Wege stehen", ließ er mich wissen und für einen Moment war ich sprachlos. Vater hatte vollkommen Recht, er sagte es nicht oft, so gut wie nie, aber das machte diese Worte nur noch bedeutungsvoller für mich. Und es war eine Erleichterung, ein gutes Gefühl zu wissen, dass er sich nicht dazwischen stellen würde. Aber kurz darauf kamen mir Zweifel. Luna hatte nie was gesagt, nie, aber... ich war gezeichnet, für immer... was wenn es das war, was uns irgendwann im Weg stehen würde? Ich wusste, dass es noch viele gab, die wollten, dass alle mit dem Mal in Askaban weggesperrt werden. Und wer konnte mir sagen, dass das nicht irgendwann passieren würde? Außerdem machte es mir Angst, dass es manchmal wieder dunkler wurde. Bis jetzt hatte ich niemandem davon erzählt, auch nicht Vater, nicht Severus. Niemandem. Ich hatte einfach zu große Angst, was das bedeuten könnte.


„Was macht dir Sorgen, Draco? Zweifelst du doch an deiner Entscheidung? Oder ist es ihr Vater, glaubst du Mr. Lovegood wird sich euch in den Weg stellen?", holte Vater mich aus meinen Gedanken. Sein Blick war nicht mehr so streng wie eben noch, aber auch nicht wirklich sanft, er hatte seine neutrale Maske aufgesetzt. Die Maske die ich am besten kannte, die ich seit meiner Kindheit mit ihm verband. „Das Mal wird manchmal dunkler", flüsterte ich leise und unsicher. Es gab wirklich Momente, da wünschte ich, ich könnte so stark und unbiegsam sein wie Vater. Wie Severus. Aber das war ich nun mal nicht.

Plötzlich legte sich seine Hand auf meine Schulter, der Druck war sanft, beruhigend und auch willkommen. Wir waren nie eine Familie gewesen, die viel Gefühle zeigte, oder sich umarmte und wenn Luna oder Hermine mich umarmten fühlte es sich immer gut an, aber auch befremdlich. Mutter hatte mich selten in den Arm genommen, meist nur, wenn sie Vater ärgern wollte und auch dann hatte es sich nie warm angefühlt. Laut würde ich es niemals zugeben, aber ich hatte die anderen Kinder immer beneidet. Immer.

„Verzeih", sprach Vater und ich traute meinen Ohren kaum, hatte er sich gerade wirklich entschuldigt? „Vater?" Mit großen Augen blickte ich zu ihm, „Was meinst du?" „Severus und ich haben eine Möglichkeit gefunden, das Mal loszuwerden", gestand er mir. Viele Gefühle prasselten auf mich ein; Erleichterung, Hoffnung, Freude und auch Ärger, Enttäuschung. Wieso hatten sie es mir nicht gesagt? „Hör zu, es ist eine schwere Entscheidung, Draco, das Entfernen des dunklen Mals birgt einige Gefahren", begann er mir zu erklären, aber das war mir vollkommen egal. So lange ich es nicht mehr sehen musste, nicht mehr fühlen musste, wie sich die schwarze Magie durch meinen Körper frisst, waren mir die Risiken egal. „Tu es!", sagte ich daher fest entschlossen und streckte ihm meinen linken Unterarm entgegen.


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Ich glaubte nicht, dass ich jetzt hier war. Dann auch noch bei dieser seltsamen Hexe! Agnes... sie war wirklich seltsam, irgendwie auch ein Stück weit gruselig. „Setz dich auf die Liege, Draco und versuch dich zu entspannen", wies Vater mich an und stellte sich ans Fenster. Mir den Rücken zugewandt, blickte er einfach hinaus, während die runde Hexe mit einem Grinsen auf mich zukam. Ich bekam kein Wort heraus, tat aber wie von Vater aufgefordert und setzte mich hin. Die Liege war hart und nachgiebig, nicht wirklich bequem und ich hoffte sehnlichst, dass ich nicht zu lange hier sitzen, geschweige denn liegen musste.

„Hoffe Sie haben genug Galleonen mitgebracht, Malfoy! Immerhin tauchen Sie schon wieder unangemeldet hier auf! Und das letzte Mal musste ich meine anderen Kunden für mehrere Tage absagen!", hörte ich die Hexe, wie sie Vater anschnauzte, der nur ein kurzes Lachen von sich gab. Es war selten zu sehen, dass jemand so mit Vater sprach. „Und Sie", fuhr sie mich an, „verkneifen Sie sich ihr Grinsen, junger Mann!" „Ja, Ma'am", sagte ich schnell mit einem Nicken. Verdammt, sie war wirklich einschüchternd. „Machen Sie ihren Arm frei, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit", meckerte sie und schnell kam ich ihrer Aufforderung nach. Entspannen, wie Vater es verlangte, konnte ich mich aber nicht. Vor allem nicht nachdem ich sah, was die Alte alles mit sich rein geschleppt hatte. Nadeln... verdammt große Nadeln. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass Severus da mitgemacht hatte. Nadeln, waren nicht so sein Ding.

„Halten Sie bloß Still!", warnte die Hexe mich und stach mir im nächsten Augenblick eine Nadel in den Arm. Das dunkle Mal schien sich direkt zu wehren, begann sich heftig zu bewegen, die Schlange schlängelte sich und es wurde dunkler. Eine weitere Nadel folgte und eine Weitere, jeder Stich war schmerzhafter als der andere. Dennoch erlaubte ich es mir nicht, vor Vater auch nur einen Ton entkommen zulassen.


Kaum hatte ich zehn Nadeln in meinem Arm stecken, tropfte sie irgendein grünes Gemisch auf das dunkle Mal. Dann schaute sie mit einem Grinsen zu meinem Vater. „Sie können ruhig schreien, ihr Vater und sein dunkelhaariger Freund haben es auch getan", verhöhnte sie Vater, der laut aufschnaufte. Schreien? Wieso sollte ich... oh verdammt! Reflexartig wollte ich mit meiner anderen Hand nach meinen Arm greifen! „Ah, ah! Denken Sie nicht einmal dran, Blondi!", warnte mich die Hexe wieder. Ich biss die Zähne zusammen, wollte nicht schreien, egal wie höllisch weh es auch tat. Wie ein Feuer das sich durch den ganzen Körper ausbreitete. Es versetzte mich in die Zeit zurück, als der dunkle Lord den Cruciatus an mir vorgeführt hat. Es war das gleiche Brennen und Zucken, dass ich in meinem Körper verspürte. Kurz darauf bereitete sich eine Schwärze, ein dunkler Nebel vor meinen Augen aus.


- Lucius' Sicht -

Ich konnte nicht zusehen, deswegen starrte ich stur aus dem Fenster. Natürlich war es nicht das erste Mal, ich hatte Severus hunderte Male gesehen, wie er gefoltert wurde, Narzissa ebenfalls, wenn auch nicht so oft und bei ihr hatte es mir nie etwas ausgemacht. Bei Draco war ich auch schon gezwungen worden zuzusehen, er erlaubte sich keinen Laut, aber das war noch schlimmer. Wie er krampfhaft versuchte mich stolz zu machen, mir zu zeigen wie stark er sein konnte. Bei ihm hatte ich so viel falsch gemacht und ich wollte das wieder gut machen. Trotzdem konnte ich ihm jetzt keinen Halt bieten. Das Klappern und Knarren der Liege, verriet mir, dass die Zuckungen eingesetzt haben. Das alles erinnerte mich viel zu sehr an Bellatrix und Hermine, die Folter. Diese Bilder würde ich nie aus meinem Kopf bekommen, genauso wenig wie ihre Schreie.

„Er ist ohnmächtig geworden. Es ist sicher für Sie sich umzudrehen", höhnte die Hexe wieder. Sie hatte wirklich eine sadistische Ader, jedoch war sie auch wirklich gut und auch die Galleonen wert. Soviel musste ich zugestehen. Außerdem erheiterte es mich, wie sie mit mir sprach. Außer Severus und Hermine gab es nur noch Lori die so offen und ungeniert mit mir sprach. Es war erfrischend. Wenn auch die Alte manchmal den Bogen überspannte.


Ausgestreckt wie ein toter Fisch lag Draco auf der Liege, seine Atmung kaum wahrzunehmen und für einen kurzen Moment kam pure Panik in mir hoch. Was wenn er es nicht schaffen würde? Sein magischer Kern war nicht so stark wie der von Severus oder mir, was, wenn er nicht gegen die dunkle Magie des Lords ankämpfen konnte? Würde ich ihn dann verlieren? „Ist er stark genug?", fragte ich leise und drehte mich wieder weg. Ich ertrug es nicht, es war schmerzhaft und es war meine Schuld. Genau wie mein Vater mich hingezogen hatte, hatte ich Draco mit in den Abgrund gezogen und ohne Hermine, die Triade, wären wir da nicht herausgekommen.

„Zweifelst du an deinem Sohn?" fragte sie mich, duzte mich einfach. „Er war nie für dieses Leben gemacht." „Das kann ich sehen, er ist viel zu weich und trägt seine ganzen Gedanken auf dem Gesicht. Seine Maske ist eine Lachnummer", sagte sie mir mit einem amüsierten Schnauben. Auch ich konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. Draco war nun mal kein Kämpfer, er war begabt was Magie anging, daran hatte ich nie Zweifel gehabt, selbst wenn Hermine ihn in jedem Fach geschlagen hatte. Dennoch war er nie bereit aufs Äußerste zu gehen, er hatte diese dunkle Seite nicht, diese pechschwarze Seite. Ich war dankbar dafür, aber in der Welt in der wir lebten, musste jeder eine dunkle Seite haben. „Er wird es schaffen", hörte ich Agnes sagen und atmete erleichtert aus. Jetzt hieß es erst einmal warten, bis er wieder zu sich kam.


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Die Sonne war bereits untergegangen, Kerzen erhellten den Raum jetzt. Während den zwei Stunden, die Draco ohne Bewusstsein war, hatte ich mich nicht bewegt. Meine Sorge stieg mit jeder weiteren Sekunde, die verstrich. Für Hermine musste es sich ebenfalls schrecklich angefühlt haben, als sie hier gewartet hatte. „Es ist nicht gut für ihr Bein, wenn Sie sich nicht bewegen", warnte Agnes mich mit bissigem Unterton. „Mir geht es bestens." „Was immer Sie sagen", zischte sie und dann hörte ich Draco schlagartig aufwachen. „Was... ist es vorbei?", fragte er leise und sichtlich erschöpft.

Ich wünschte es wäre vorbei, aber jetzt kam erst der schlimme Teil. Meine Hoffnung war, dass es bei ihm nicht so lange dauern würde, weil er das Mal nicht so lange getragen hatte wie Severus und ich. Allerdings war das wiederum sicherlich nur Wunschdenken von mir. „Still halten", befahl Agnes ihm und dann hörte ich auch schon seine Schreie. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte es auszublenden. Doch auch das war leichter gesagt als getan.


„Das hätten wir", klang Agnes' Stimme durch den Raum, ebenso wie Dracos schweres Atmen. „Danke", flüsterte ich leise und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich das mitgenommen hatte. „Warte Draußen, Draco", befahl ich leise und auch ein wenig sanfter als ich sonst mit ihm sprach. Langsame, leise Schritte vernahm ich und sah ihn dann Draußen auf dem Gehweg stehen. Langsam drehte ich mich zu der Heilerin um. „Wie viel?" „200", sagte sie knapp. Woraufhin ich die Augen zusammenkniff. Letztes Mal wollte sie für Severus und mich zusammen 300 Galleonen haben. „Mmm..." Wie sie wollte. Sie hatte meinen Sohn von meinem Fehler befreit und dafür konnte sie meinetwegen auch gerne etwas mehr verlangen.

„Wäre das alles?", hakte ich nach, nachdem ich ihr das Säckchen mit den Galleonen überreicht hatte und an die Tür ging. „Ich warte noch auf einen Besuch von Miss Granger", ließ sie mich wissen, was mich erstarren ließ. „Wieso?" „Sie wurde von dunklen Flüchen getroffen, trägt Narben, ich würde mir das gerne einmal ansehen. Ihre Galleonen wären gut investiert, Malfoy." „Ich mache mir keine Gedanken um den Preis", knurrte ich und ging dann hinaus, hörte sie aber noch hinterherrufen: „Nächstes Mal mit Termin!"

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