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Special: Zwiespalt und andere Probleme in Hogwarts

- Dracos Sicht, Donnerstagnachmittag -

Wo war sie wieder? Sie machte mich wirklich verrückt! Auf mehr als eine Weise. Sie war unglaublich. Ihre ganze Art fesselte mich und doch verstand ich sehr oft nicht, was sie mir eigentlich mitteilen wollte. Doch ich wollte es auch gar nicht anders. Ihre ganze Art war erfrischend und neu, aufregend und auch befreiend. Wie ein Strahl der Sonne, der mich aus dem tiefen Loch meiner Depression holte. „Wo warst du so lange, Draco?", erschreckte ihre trällernde Stimme mich, als ich um die nächste Ecke bog und Luna in einem bunten Kleid auf den letzten Treppenstufen tanzte. „Ich hab dich gesucht, Luna", sagte ich ihr und mit Leichtigkeit hüpfte sie, nein ... sie tänzelte eher direkt auf mich zu, schmiss sich in meine Arme.

So viel Zuneigung und vor allem die offene Zurschaustellung dieser war ich nicht gewohnt. Mit Pansy oder den anderen Mädchen war es nie mehr als ne schnelle Nummer. Doch von Luna ... von Luna wollte ich mehr. Schließlich hatte ich extra wegen ihr meinen Vater gebeten, die Vereinbarung mit Daphnes Familie aufzuheben. Daphne war zwar wirklich sehr hübsch und ich mochte sie auch, wir waren gute Freunde, aber ich konnte sie mir nicht wirklich als meine Freundin oder gar meine Ehefrau vorstellen. „Komm schon, die Bibliothek ist um diese Zeit leer", sagte sie mir und griff nach meiner Hand, zog mich den Korridor lang Richtung Bibliothek. Ich wusste ganz genau, was sie da mit mir machen wollte.

***************

Ich richtete meine dunkelgrüne Krawatte, während Luna bereits mit einem Buch über irgendwelche magische Wesen durch die Bibliothek in den Ravenclawturm ging. Sie war wirklich ein seltsames Mädchen, aber ich wollte es gar nicht anders. Doch so langsam sollte ich mich auch auf den Weg machen. Severus würde es merken, wenn ich nicht im Gemeinschaftsraum wäre und er nach uns sehen würde, so wie jeden Abend innerhalb der Woche. Ich mochte ihn, schließlich war er mein Patenonkel, aber er war verdammt streng! Daher war es wirklich kein Wunder, dass er sich so gut mit meinem Vater verstand. Die beiden waren wie zwei Seiten einer Medaille und doch waren sie genau gleich. Nun, vielleicht nicht genau gleich, aber sehr ähnlich!


Es waren zu dieser Zeit nur noch wenige Schüler auf den Gängen, noch weniger unten im Gebiet von uns Slytherins. Selbst jetzt noch, oder vor allem gerade jetzt noch, hielten sich die meisten Schüler von uns fern. Verständlich! Ich verstand die anderen Häuser, sie hassten uns, hatten Angst vor uns. Und wieso auch nicht? Viele von uns Älteren, auch ich, waren gebrandmarkte Todesser. Wir trugen das Dunkle Mal auf unsere Unterarmen und auch wenn nicht alle wussten, wer alles von uns Slytherins dem Dunklen Lord gefolgt war, wusste man es doch bei mir. Jeder wusste, wer ich war, was ich getan hatte und jeder wusste, wer mein Vater war. Der Ruf unserer Familie hatte sehr gelitten. Mein Vater und ich waren als die treuen Gefolgsleute des Dunklen Lords enttarnt worden. Dabei waren wir seit Jahren nicht treu gewesen. Weder mein Vater noch ich haben jemals gewollt, dass ich das Dunkle Mal bekomme.

Gerade deswegen hielten sich viele von uns fern, aber eigentlich störte es mich nicht. Ich hasste die ganzen Fragen von anderen, die wissen wollten, warum ich das alles getan hatte. Was sollte ich auch sagen? Ich hatte doch keine Wahl gehabt! Das Böse höchstpersönlich hat in meinem Elternhaus gewohnt und meine Familie bedroht. Hat meinen Vater vor allen Todessern niedergemacht, meine Mutter bedroht und mich gefoltert. Hätte ich es nicht getan, dann wäre meine Familie tot gewesen. Und mein Vater hatte mir immer gesagt, dass ich tun soll, was nötig ist. Jetzt wusste ich auch warum: Er wollte, dass ich überlebe, dass wir überleben. Er wusste, dass mir kein Askaban drohte, er hatte einen Deal mit Dumbledore gemacht, mit dem Orden. Ich war immer sicher gewesen. Doch irgendwie glaubte ich nicht, dass er nur meinetwegen die Seiten gewechselt hat. Da musste noch etwas Anderes gewesen sein und ich glaubte auch schon zu wissen, mit wem das zu tun hatte. Granger! Hermine ... sicher hatte sie etwas mit allem zu tun. Mein Vater und Severus verheimlichten mir etwas! Immer sagte Vater mir nur kleine Dinge, aber so langsam sah ich ein Muster und das Buch, was ich ihr auf Bitten von Vater geschenkt hatte ... es musste irgendwas mit einem Ritual zu tun haben.


Die beiden glaubten wirklich, sie könnten alles vor mir verheimlichen. Aber sie vergaßen etwas! Sie waren es, die mir alles beigebracht haben, sie haben mich gelehrt auf meine Umgebung zu achten, auf jedes Wort meines Gegenübers ... vielleicht wollte mein Vater auch, dass ich selbst herausfinde, was los ist. Ja! Das klang ganz nach meinem Vater! Schon immer wollte er, dass ich versuche alles selbst herauszufinden und genau das würde ich jetzt auch machen!


Fast hatte ich schon den Eingang zum Slytheringemeinschaftsraum erreicht, als ich meinen Augen nicht traute. Das konnte nicht sein! Sie konnte nicht hier sein! „Tante Bella", flüsterte ich leise, zum Glück hörte sie mich nicht. Aber wie konnte sie hier sein? Wie konnte sie hier im Schloss sein? Das war unmöglich! „Du hättest nicht hier herkommen sollen!", hörte ich eine andere Frau sagen und erkannte Professor Cane. Was machten die zusammen? Irgendwas lief hier doch! „Niemand wird mich hier sehen! Es ist nicht das erste Mal, dass ich unerkannt hier bin, schon vergessen! Und jetzt erzähl mir schon, wie das mit den Pralinen war? Hat das Schlammblut sie gegessen?", fragte die Schwester meiner Mutter nach.

Welche Pralinen? Was ging hier vor? Sollte ich auf mich aufmerksam machen? Nein! Was dachte ich da nur! Das war Bellatrix Lestrange! Sie war verrückt! Hatte ... sie hatte mich fast getötet, als sie erfuhr, dass ich Onkel Sev um Hilfe gebeten hatte, bei meinem Auftrag Dumbledore zu töten. Aber sie war auch meinte Tante ... sie war ... sie gehörte auch zur Familie, egal wie verrückt sie auch war. Sie hat Hermine gefoltert! Sie hat sich über Vater lustig gemacht und Sev konnte sie nicht leiden. Trotzdem! Das war eine verzwickte Situation!

„Nein! Sie war gar nicht im Schloss!" „WAS?", zischte Tante Bella laut und schaute sich dann um, schnell versteckte ich mich hinter der alten Statue von Salazar Slytherin und hörte weiterhin gespannt zu. „Wie konnte dir das entgehen? Muss ich denn alles alleine machen?" „Bella ...." „Nein! Du wirst diesmal nicht versagen! Haben wir uns verstanden? Ich werde nicht zulassen, dass du meinen Racheplan durchkreuzt! Nicht jetzt! Ist das klar?" „Ja, Meisterin", neigte Professor Cane ihren Kopf, wobei ihre roten Haare ihr ins Gesicht fielen. „Hier! Ich hab sie gefunden, es war nicht leicht und es wird Ewigkeiten dauern, neue zu finden, also sorg dafür, dass Malfoy und Snape dies auch zu sich nehmen! Letztes Mal hast du es versaut, keiner hat den Kaffee mit den Tropfen zu sich genommen! Enttäusche mich nicht, meine kleine Untergebene!", wiederholte Tante Bella noch einmal und war plötzlich verschwunden.


Das gibt es doch nicht! Tante Bella plante Rache zu nehmen und allem Anschein auch noch an Vater und Onkel Sev. Ich sollte es ihnen sagen! Ich musste es ihnen sagen! Denn die Muggelgeborene, von der Tante Bella sprach, konnte nur Hermine sein und diese war mittlerweile meine Freundin. Ich wollte nicht, dass ihr wieder etwas passiert. Noch immer hatte ich Albträume von diesem Abend ...von diesen dunklen Stunden im Manor. Wie Tante Bella über ihr stand und sie gefoltert hat. Immer und immer wieder! Die Bilder, wie Hermine sich auf dem Boden wandte und schrie ... ich konnte diese Bilder einfach nicht vergessen. Sie verfolgten mich! Wenn ich einen Schrei hörte, dann blitzte das Bild von ihr vor meinem inneren Auge auf. Wenn ich auch nur den Raum betrat, an dem Raum im Manor vorbei ging, lief mir kalter Angstschweiß über die Stirn. Ihr sollte so etwas nicht noch einmal passieren und egal wie sehr ich Tante Bella auf eine gewisse Art und Weise liebte, sie war ein Monster. Nicht viel besser als der Dunkle Lord selbst.

- Freitag, kurz vor der ersten Stunde -

Ich war extra früh aufgestanden, hatte früher gefrühstückt und jetzt stand ich im Klassenzimmer meines Vaters. Luna hatte ich heute total ignoriert, als sie mir vorhin über den Weg lief, was mir einen fragenden Blick von ihr beschert hatte, doch mehr hatte sie dazu nicht gesagt oder getan. Wahrscheinlich würde sie später noch einmal darauf zurückkommen. „Der Unterricht beginnt erst in einer halben Stunde, Draco", begrüßte mein Vater mich, mit dieser simplen Aussage. „Ich ... ich hab gestern Abend was mitbekommen, etwas worüber du Bescheid wissen solltest, Vater." „Das hat keine Zeit bis später?" hakte er nach und kritzelte weiter auf dem Pergament vor sich rum. „Ich hab Tante Bella gesehen!", sagte ich gerade heraus und sah wie sein ganzer Körper sich anspannte. Sein Kopf bewegte sich langsam nach oben, bis seine hellen Augen auf meine trafen.

„Wie war das?", hakte er mit zusammengekniffenen Augen nach, woraufhin ich nervös schluckte und den Drang verspürte, einen Schritt zurückzutreten. Ich würde es sicher niemals öffentlich zugeben, aber ich hatte einen Heiden Respekt vor meinem Vater. Er konnte grausam sein, wenn er wollte. Auch wenn er mich nie geschlagen hatte, seine Strafen waren sehr ... sehr einfallsreich, kreativ und manchmal auch grausam gewesen. „Als ich gestern Abend auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum war hab ich sie gesehen, zusammen mit Profess ..." „SEI STILL!", zischte er plötzlich und erhob sich ruckartig. „Aber" „NEIN! Nicht hier! Hat dich etwa jeder Funken Verstand verlassen?", prasselte seine wütende Stimme auf mich näher, sodass ich direkt den Kopf beschämt senkte. Er schaffte es auch jetzt noch, wo ich schon achtzehn war, dass ich mich wie der kleine Junge fühlte, der immer nur eine Enttäuschung war. Oder zumindest immer das Gefühl hatte, eine Enttäuschung für ihn zu sein!


„Folge mir!", befahl er mir dann und plötzlich erschien ein geheimer Eingang an der Wandseite, durch die wir hindurch gingen. Mit schnellen Schritten folgte ich meinem Vater durch den dunklen Tunnel. Am Ende des Tunnels war gleißendes Licht und ich fand mich mit meinem Vater in einem kleinen hellen Raum wieder. „Wo sind wir hier?", wollte ich von ihm wissen, während ich alles ganz genau in Augenschein nahm. Einiges kam mir bekannt vor, es sah zum Teil so aus wie im Gemeinschaftsraum von uns, aber das waren nur minimale Parallelen. „Die privaten Räume von Salazar Slytherin. Ich haben sie während meiner Schulzeit gefunden. Nicht einmal der Dunkle Lord oder Dumbledore wussten von diesen Räumlichkeiten", erklärte mein Vater mir. „Und jetzt erzähl mir ganz genau, was du beobachtet hast!", forderte er direkt mit einem kühlen Blick.

Ich druckste noch ein wenig rum, schließlich empfand ich es bis zu einem gewissen Grad auch als Verrat an Tante Bella. Aber ... „Ich habe mich gestern Abend mit Luna in der Bib ..." „Das muss ich nicht wissen, Draco! Erzähl mir von Bellatrix!", unterbrach er mich leicht zornig und mit einem nervösen Schlucken nickte ich ihm zu und begann von vorne zu erzählen: „Ich war auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum, Onkel Sev macht ja immer seine Kontrollbesuche abends, also wollte ich auf jeden Fall vorher schon da sein. Kurz vor dem Eingang ... da habe ich Tante Bella gesehen. Erst dachte ich ... naja, ich dachte ich sehe Hirngespenster, Vater. Wie sollte sie auch hier reinkommen, aber sie war es! Ich schwöre! Sie war es!", wiederholte ich am Ende deutlich. „Bis du alles erzählst hast, werden wir noch bis morgen hier stehen! Kläre deinen Geist und lass es mich sehen!", verlangte er und ich wusste genau was er wollte. „Aber ..." „Widersprichst du mir etwa?" „Nein. Niemals, Vater", nickte ergebend und klärte meinen Geist, wie Vater und Sev es mir vor Jahren beigebracht hatten.


Bilder von gestern Abend rauschten vor meinem inneren Auge vorbei, als mein Vater durch meine Erinnerungen blickte. Der Gemeinschaftsraum, der Eingang, meine Erschrockenheit über Tante Bella ... Professor Cane zusammen mit Tante Bella.

Doch Vater schien nach etwas Bestimmten zu suchen. Aber was? Da blitze plötzlich ein pikantes Bild von Luna und mir auf. Ihre schlanken Beine um meine Hüfte geschlungen, Körper an Körper gepresst mit mir, ihr Rücken gegen die kalte Fensterscheibe gelehnt mit geöffneten Mund und den geschlossenen Augen, während ihr und mir das eine und auch andere Stöhnen entkommt.

„Konzentriere dich, Draco!", herrschte mein Vater mich in meinem Geist an und das Bild von Luna und mir verblasste, anstelle trat wieder Tante Bella und Professor Cane.


„Du hättest nicht ..." „... nicht das erste Mal das ich unerkannt ... mit den Pralinen ... Schlammblut ...", kamen Bruchstücke der Unterhaltung der zwei hervor. Mein Vater rauschte förmlich dadurch, er schien sich nicht auf die Worte zu konzentrieren, zumindest machte es mir nicht den Anschein. Er schien auf etwas anderes zu warten, etwas Entscheidendes. Aber was? „Muss ich alles alleine machen?", zischte die schrille Stimme meiner Tante durch meinen Kopf, als wäre sie direkt neben mir und ich zuckte automatisch zurück. Spürte jedoch zur gleichen Zeit die Hände meines Vaters, die mich an den Oberarmen packten. „Vater ..." „Sei still!", herrschte er mich wieder an und ich verstummte, ließ ihn weiter durch die Erinnerungen von gestern Abend blicken.

„... du meinen Racheplan durchkreuzt!", hörte er sich weiter Tante Bellas Worte an, dann jedoch kam deutlich das Bild von Tante Bella an die Oberfläche meiner Gedanken: „Hier! Ich hab sie gefunden, es war nicht leicht und es wird Ewigkeiten dauern neue zu finden, also sorg dafür das Malfoy und Snape dies auch zu sich nehmen! Letztes Mal hast du es versaut, keiner hat den Kaffee mit den Tropfen zu sich genommen! Enttäusche mich nicht, meine kleine Untergebene!".


Ich strauchelte etwas, als Vater sich aus meinem Geist zurückzog. „Unmöglich ... wie konnte sie das finden ...", murmelte er und ... bei Salazar er raufte sich sogar die Haare. Was war hier wirklich los? Vertraute er mir etwa nicht mehr? „Vater? Ich ... was ist hier los? Was geht hier vor? Irgendwas ... irgendwas stimmt doch nicht!", sagte ich ihm und mit unergründlichen Augen schaute er mich an.

Er stöhnte auf und fuhr sich durch die Haare. „Erinnerst du dich an dein zweites Schuljahr? Als wir bei Flourish & Botts waren?", hakte er nach, ließ den Blick dabei nicht von mir abschweifen. „Ich ... ja, klar. Als du Mr. Weasley fertig gemacht hast und der kleinen Weasley das Tagebuch des Dunklen Lords in den Kessel gegeben hast. Meinst du diesen Tag?" „Ja. Damals ist etwas passiert, es war der Anfang von allem für mich. Der Tag an dem ich endgültig wusste, dass es kein Entkommen mehr gab. Nicht vor ihr! Nicht vor der Prophezeiung!" „Prophezeiung?", entkam es mir überrascht, was sprach er da. „Komm am Mittag zu mir, Draco. Es wird wohl Zeit, das Severus und ich dir etwas erzählen", sagte er mir und ging dann wieder zum Tunnel. „Aber ..." „Kein aber, Draco! Los!", mahnte er mich und wie immer neigte ich meinen Kopf, um kam seiner Aufforderung nach. Mit ihm legte man sich einfach nicht an!

***************

Statt zum Mittagessen in die große Halle zu gehen, fand ich mich wieder im Klassenzimmer meines Vaters ein. Er war diesmal nicht alleine, Onkel Sev stand bereits neben ihm. Beide waren jedoch still, schauten mich an, als ich hineinkam und gingen dann wieder auf die versteckte Tür in der Wand zu. Ich fragte mich wirklich, wie Vater diesen Eingang damals gefunden hat. Immerhin waren wir hier nicht im Kerker und die eigentlichen Räume von Salazar Slytherin befanden sich dort. Wieso also diese nicht?

„Also, dein Vater hat mir interessante Neuigkeiten mitgeteilt und wünscht nun, dass wir dir sagen, was vor sich geht", begann Onkel Sev, doch wie meist war sein Gesicht eine Maske. Ich konnte schon immer schwer erkennen, was er wirklich dachte, meinte, geschweige denn fühlte. Bei ihm war es sogar noch schwieriger als bei Vater. „Vater sagte, alles hatte sich geändert, als wir in meinem zweiten Schuljahr auf Potter und seine Freunde trafen. In Flourish & Botts", wiederholte ich die Worte meines Vaters noch einmal. Ich hoffte wirklich, die beiden würden jetzt endlich offen mit mir reden.

Ich wusste schon immer, dass die zwei mir etwas verheimlichten, dass sie allen etwas verheimlichten. Doch in den letzten Jahren wurde es immer offensichtlicher, zumindest für mich. Vaters merkwürdige Andeutungen Hermine betreffend, Severus, den ich manchmal erwischte, wie er Hermine im Unterricht beobachtete. Sicher war es niemandem anders aufgefallen, doch irgendwas musste vorgefallen sein, dass sich nun so viel um sie dreht. Was auch immer das war! Vielleicht hatte es etwas mit dem Buch zu tun ... warum Vater wollte, dass ich ihr das Buch schenke ... es war alt und hatte was mit Blutmagie zu tun, mit alten Ritualen. Was sollte jemand wie Hermine damit anfangen?

„Einige Jahre vor deiner Einschulung in Hogwarts, wurden dein Vater und ich von Dumbledore kontaktiert. Er erzählte uns von einer Prophezeiung, eine Prophezeiung über eine Triade", erzählte Onkel Sev mir ruhig, ließ mich dabei nicht aus den Augen. Triade? „Oh!", entkam es mir dann und plötzlich setzte sich alles zusammen. Vaters Andeutungen, dass ich Hermine in Ruhe lassen soll, sie beschützen soll, wenn es nötig ist. Severus Blicke und Handlungen, immer wenn ich Hermine früher fertig gemacht habe. Das Buch ... die plötzliche ... „Ihr bildet mit Hermine eine Triade", sagte ich dann leise und musste mich setzen.


Irgendwie hatte ich es schon geahnt. Es ergab alles einen Sinn. „Deswegen hast du mir damals das Buch gegeben, damit ich es verstehe, oder? Deswegen hast du mir so viel über Triaden erzählt", richtete ich die Worte an meinen Vater, der mir zunickte: „Ja. Ich wollte, dass du verstehst, warum ich so kühl zu deiner Mutter war, Draco. Obwohl es nicht viel mit Hermine und der Triade zu tun hatte, sondern eher mit ihr selbst. Aber ich wollte auch, dass du weißt, warum alles so lief wie es nun mal lief. Warum ich wollte, dass du sie beschützt. Warum ich zugelassen habe, dass die Auroren mich im Ministerium festnehmen und nach Askaban schicken. Und all die anderen Dinge. Du solltest vorbereitet sein, wenn die Zeit kommt, es öffentlich zu machen".

„Wieso habt ihr es mir nicht früher gesagt?", wollte ich wissen und diesmal war es mein Patenonkel der das Wort ergriff: „Du warst nicht bereit, Draco!". „Wann hätten wir dir das sagen sollen? Im vierten Schuljahr, als der Dunkle Lord wiederkam? Bitte, ich wusste von deiner Schwärmerei für sie, du hättest es damals nicht verstanden. Außerdem war dein Hass und deine Verachtung gegenüber Potter und Weasley zu groß, um auch nur ansatzweise damit zurechtzukommen." „Das weißt du nicht", murmelte ich. „Ich bin auch nicht damit klar gekommen. Ich habe mich lange Zeit ferngehalten von ihr, Draco, dagegen angekämpft. Doch dieses Treffen bei Flourish & Botts ... es war ein Schlag, der mich durchfuhr. Als wäre ich vom Blitz getroffen worden und ich konnte meine Zukunft sehen. Danach hat sich alles verändert", gestand er mir und schaute mich zum ersten Mal wirklich sanft an.

Dieser Ausdruck verstörte mich irgendwie, ich war es nicht gewohnt, dass er mich so anschaute. Aber ich hatte diesen Blick die letzten Wochen öfters gesehen. Er hatte Hermine oft so angesehen. „Du liebst sie", stellte ich nach einigen Sekunden fest und sah meinem Vater fest an, der direkt wieder seine Mauern aufbaute. „Du wirst es für dich behalten, Draco", unterbrach Onkel Sev Vaters und mein Starren. „Wem sollte ich es auch erzählen?" „Draco!", mahnte mein Vater mich. Sie vertrauten mir nicht! Diese Feststellung tat mehr weh als ich mir selbst eingestehen wollte. „Wie lange weiß sie es schon?" „Nicht lange. Und du wirst sie nicht darauf ansprechen. Es ist nicht nötig, dass sie weiß, wer alles davon weiß. Sie macht sich so schon genug sorgen. Vor allem wo Cane jetzt offensiver wird." „Aber das Bellatrix mitspielt, erklärt einiges, Lucius. Wir müssen noch mehr aufpassen, vor allem wegen der neusten Entwicklungen. Wenn sie es wirklich gefunden hat ..." „Ich weiß", brummte mein Vater nur und beide machten einen mehr als besorgten Eindruck auf mich.


Wie ich dies alles nie sehen konnte, war mir schleierhaft. Dabei hatte ich Hermine immer wieder ermutigt, auf Sev und Vater zu zugehen. Ich war es! Und all die Zeit habe ich nicht gewusst, dass ich diese Triade unterstütze. Gefiel mir das überhaupt? So im Nachhinein fand ich das eigentlich nicht so schön. Mein Vater und Onkel Sev waren beide schon älter, könnten locker die Väter von ihr sein. Aber beide hatten es auch verdient, einen Lichtstrahl in ihrem Leben zu haben. Vater hatte unter Mutter nur gelitten. Die beiden hatten keine Liebe für einander übrig gehabt, dass hatte ich von klein auf schon gemerkt. Er hatte immer die eine oder andere Hexe nebenbei gehabt und Mutter hatte es sich auch nie nehmen lassen, ihre ‚Lustknaben' wie sie immer sagte, mit nach Hause ins Manor zunehmen.

Onkel Sev hingegen ... er ... nun, eigentlich wusste ich nicht viel über sein Privatleben. Er war immer alleine gewesen, nie hatte ich ihn mit einer Frau zusammen gesehen. Er hatte auch immer nur spärlich mit meiner Mutter oder Tante Bella gesprochen. Er war ein Einzelgänger. Doch manchmal sah ich so etwas wie Sehnsucht in seinen Augen, vielleicht gab es da mal jemanden. Wie dem auch sei, beide verdienten Glück. Aber musste es Hermine sein? Gab es nicht eine Hexe die etwas älter war? „Über was denkst du nach, Draco?", fragte mein Vater, der mich leicht misstrauisch musterte.

„Wieso sie?" „Wie bitte?" „Wieso Hermine? Wieso ist gerade sie mit der Prophezeiung gemeint?", wollte ich wissen und wollte auch eine Antwort darauf. Sie war nun meine Freundin, ich mochte sie. Sie war nämlich wirklich nicht so schlimm, wie ich all die Jahre gedacht habe. „Weil sie das ist, was wir brauchen", flüsterte Severus leise und verschwand dann, ließ mich mit Vater alleine. Mehr als das würde ich wohl nicht als Antwort bekommen ...


„Hast du noch mehr Fragen, mein Sohn?" „Nicht wirklich ... das ist ... es ist komisch. Erst hatte ich nichts dagegen, ich meine ich hab ihr gesagt, dass du und Sev auf sie steht, dass sie sich einfach nehmen soll, was sie will. Aber jetzt ... irgendwie finde ich es komisch, es ist so als ... als ... ich weiß nicht", gestand ich ihm, denn ich wusste, egal was war und wie streng Vater auch immer mit mir war, wenn etwas war, konnte ich immer offen mit ihm reden.

„Das ist nur verständlich, dass du dich im Zwiespalt befindest, Draco. Das wird vergehen, glaub mir. Ich muss nur wissen ob ... ob du damit leben kannst? Ob du ..." „Ich will, dass du glücklich wirst, Vater. Ich weiß, dass du das mit Mutter nicht warst. Wenn sie ... wenn Hermine dich glücklich macht, dann ... dann werde ich damit klar kommen. Es wird etwas Zeit brauchen, dass alles richtig zu verstehen. Aber es ist okay, nur ... nur passt auf sie auf. Tante Bella hasst Hermine", riet ich ihm am Ende und somit war unser Gespräch auch von seiner Seite aus beendet.


- Harrys Sicht, Freitag in Verteidigung gegen die dunklen Künste -

Ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihr abwenden. Wieso? Sie war ein Mädchen wie alle die anderen auch! Nein! War sie nicht. Ich belog mich nur selbst. Sie war anders. Irgendwie erinnerte sie mich ein bisschen an Hermine, immer am Lernen und immer so ... so zugeknüpft. Vielleicht zog mich so was an!? Ginny war nicht so, sie war immer sehr offen in dem, was sie wollte und vor allem auch wie sie es wollte. Und auch das hatte mir gefallen, zumindest früher einmal.

„Potter!", donnerte es plötzlich und ich zuckte zusammen, alle Aufmerksamkeit war auch mich gerichtet. „Gibt es etwas, das sie an Miss Greengrass stört, oder haben Sie einen anderen Grund sie anzustarren?", hakte Snape mit triefendem Sarkasmus nach. Er war wirklich ein Arsch! Zwar verstand ich ihn besser wegen der Erinnerungen, aber er war noch immer ein Arsch zu mir. Wahrscheinlich würde sich das auch nicht ändern. „Zunge verschluckt? Richteten Sie Ihre mehr als begrenzte Aufmerksamkeit auf den Unterricht und nicht auf Miss Greengrass, Mr. Potter", mahnte er mich streng und wandte sich wieder nach vorne.

Es war wirklich eine Sache, von Daphne erwischt zu werden, die dann immer rot anlief und mit einem Lächeln wegschaute. Aber eine ganz andere von Snape erwischt zu werden und dann auch noch vor der ganzen Klasse. „Wirklich, Harry?", sagte Hermine, die neben mir saß und ihre Augen verdrehte. HA! Sie hatte gut reden, sie schaute Snape auch die ganze Zeit mit schimmernden Augen an. Irgendwie war es schon eklig!

„Man, Alter 'ne Slytherin? Komm schon, Ginny wird dir bestimmt verzeihen, wenn du dich entschuldigst", murmelte Ron von der anderen Seite neben mir. Urg! Hermine verstand es wenigstens. Ron ... Ron war einfach Ron. Zwar war er mein bester Freund und ich wusste, ich konnte auch immer mit ihm reden, aber sie Slytherins waren immer so 'ne Sache. Er hasste sie einfach! Vor allem Malfoy! Und Snape! Und alle anderen auch! „Ron, das mit deiner Schwester und mir ..." „POTTER! Wie oft muss ich mich noch wiederholen? Nachsitzen! Heute Abend, in meinem Büro!", schrie Snape und direkt verstummte ich und senkte meinen Kopf. Nachsitzen mit Snape ... super, das hatte ich ja total vermisst.


Etwas betrübt und genervt, weil ich meinen Abend mit Snape verbringen musste, verließ ich den Klassenraum. Ron war schon mit Lavender vorgegangen und beide waren in ein hitziges Gespräch vertieft. „Was ist mit denen los?", fragte Hermine, die neben mir herging und ein kleines Lächeln auf den Lippen hatte. In letzter Zeit schien sie fröhlicher, glücklicher, es war wie ein Schimmer der alten Hermine. Dennoch waren mir ihre Augenringe nicht entgangen, sie schlief wiedermal nicht gut. Jedoch wusste ich auch, dass sie nicht darüber reden wollte, sie mochte es nicht, dass ich mir so viele Sorgen um sie machte. Aber irgendwie war das mein Job, sie ist schließlich meine beste Freundin, meine Schwester ... es war einfach mein Job, mir Sorgen um sie zu machen.

„Keine Ahnung, Ron hat mir nichts gesagt." „Mm ... vielleicht kommt das noch. Es scheint diesmal ernster zu sein als die Male zuvor", sagte sie und gab mir damit etwas zum Nachdenken. Sie hatte nämlich wie fast immer Recht. Der Streit zwischen Ron und Lavender zog sich jetzt schon über die ganzen letzten zwei Wochen und meist hatten sie sich nach zwei bis drei Tagen wieder vertragen und man fand sie in irgendeiner Ecke oder Besenkammer zusammen. „Ich sollte ihn fragen, oder?" „Ja. Du hast mit ihm wenig Zeit verbracht, seit wir wieder in Hogwarts sind, Harry", gab sie weiter zum Denken. „Du hast Recht", grinste ich, „wie immer!" „Nun, so bin ich eben. Wir sehen uns später, ja? Ich treffe mich mit Luna und Katie zum Lernen in der Bibliothek", winkte sie mir noch zu und eilte dann auch schon Richtung Bibliothek. Von dort würde man sie auch nie wegbekommen.

***************

Meine Schritte waren langsam als ich durch das Schluss ging ... auf dem Weg zum Nachsitzen. Ich hasste Nachsitzen, vor allem bei Snape. Seine Aufgaben waren immer sehr ... sehr kreativ, um es milde auszudrücken. „Hey, Potter!", rief plötzlich jemand, ein Mädchen der Stimme nach. „Ja?", entkam mir und ich wandte mich der Stimme zu und wurde schlagartig rot. Es war Daphne, die vor mir stand. „Hi, Daphne", lächelte ich verlegen. „Du bist wirklich süß, Potter", sagte sie mit einem Lächeln. „Ähm ... wie bitte?" „Wann wirst du mich fragen?" „Dich ... von was redest du?", wollte ich wissen und spürte wie meine Wangen, mein Kopf immer heißer wurden. Was wollte sie jetzt von mir? Sie seufzte schwer auf und schaute sich dann kurz um. „Schwer von Begriff was?", entkam ihr leise und plötzlich griff sie nach meiner Krawatte und zog mich zu sich.

Für mich gab es keine weitere Möglichkeit zu reagieren, als ihre kühlen, schmalen Lippen sich auf meine legten und sie mir einen Kuss gab. „Nächste Woche, Hogsmead. Wir beide! Ein Date!", sagte sie und ließ mich dann einfach im Gang alleine stehen. Mit offenem Mund, geröteten Wangen, oder eher gesagt hochrotem Kopf und total verwirrt und ... sprachlos.


Hatte sie mich eben wirklich geküsst? Konnte das sein? „Haben Sie vor, den ganzen Abend dort zu stehen und zu träumen, Mr. Potter?", holte mich Snapes Stimme aus meinen wirren Gedanken. „Sir ..." „Rein mit Ihnen!", unterbrach er mich schlicht und deutete auf die Tür zu seinem Büro. War das alles nur ein Traum gewesen? Ich hoffte nicht!

Ein Date ... ich würde ein Date mit Daphne Greengrass haben. Mit Daphne Greengrass, die Daphne mit den langen blonden Haaren, die immer - oder meist - zu einem strengen Zopf zusammengebunden waren. Die Daphne Greengrass, die nach Hermine eine der besten Schülerinnen Hogwarts war und einfach nur ... einfach nur atemberaubend schön war.

„Potter! Es reicht mir! Wenn ich morgen nichts Besseres zu tun hätte, würden Sie morgen auch nachsitzen!", donnerte Snape weiter und ich versuchte mich zu fassen, doch einfach war das nicht. „Und ... was haben Sie da im Gesicht? Ist das etwa Lippenstift? Wagen Sie nicht mir zusagen, ich musste Sie suchen gehen, weil Sie sich mit einem Mädchen getroffen haben?", zischte er und ich schluckte nervös. Er schien wirklich super sauer zu sein. „Nein, Sir", entkam mir schnell, doch seine zusammengekniffenen Augen teilten mir deutlich mit, dass er mir nicht glaubte. „An die Arbeit!", befahl er dann langsam und zeigte auf den Tisch in der Ecke. Urg! Schnecken ... wie ich bereits sagte, eine sehr kreative Aufgabe.


- Samstagmorgen, Schlafsaal der Gryffindors -

Samstag ... in einer Woche ... nur eine Woche und ich hatte das Date mit Daphne. Ich sollte mir was einfallen lassen. Ins Drei Besen wollte ich sie nicht nehmen, vielleicht in das kleine Café etwas abseits vom Rest? Ja, das war eine gute Idee. „Harry? Bist du schon wach?", war es Rons Stimme die mich aus meiner Träumerei holte. „Ja. Was ist los?" „Können wir reden?", fragte er weiter nach und ich setzte mich auf, sah mich um und musste feststellen, dass wir die Einzigen im Schlafsaal waren. „Klar, um was geht es?".

Das Thema schien Ron unangenehm zu sein, denn es schien ihm wirklich schwer zu fallen, überhaupt dein Mund aufzumachen. „Erzähl es nicht Hermine. Du musst es versprechen!", verlangte er von mir und machte mich damit etwas misstrauisch, verunsicherte mich bis zu einem gewissen Grad auch. Hoffentlich kam jetzt nicht wieder so was, dass er noch immer auf Hermine stand. Wie oft ich ihm gesagt habe, dass das nichts mehr wird ... keine Ahnung. „Von mir erfährt sie nichts", versicherte ich ihm dennoch. Hermine würde ich mit Rons Fantasien und Träumen sie bezüglich sicher nicht belasten.


„Spuck es schon aus, Ron, so schlimm kann es ja wohl nicht sein", grinste ich und wollte ihn so etwas aufmuntern. Doch wirklich klappen tat es nicht. Ron blieb weiterhin ernst, und dies bereitete mir diesmal wirklich Sorgen. Es war also doch etwas Ernstes. „Mum wird mich umbringen", murmelte er leise, dennoch hatte ich ihn trotzdem gehört. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, was genau passiert war, dass er dachte, Molly würde so reagieren. „Ich bin sicher das wird sie nicht, Ron. Jetzt komm, was ist los?", fragte ich ihn direkt. „Ist es wegen Lavender?" „Was? Du weißt es schon? Wer weiß es noch?", entkam ihm erschrocken und er packte bei seinen letzten Worten meine Schultern und schüttelte mich heftig. „HEY! Ich weiß gar nichts! Beruhig dich mal Ron!", sagte ich ihm und befreite mich aus seinem Griff.

Was konnte nur so schlimm sein, dass mein bester Freund so reagierte? Das passte nicht zu ihm, er war immer hitzig und handelte bevor er dachte und sprach. Aber irgendwie ... irgendwie verhielt er sich diesmal anders, warum auch immer. „Ron, ich kann dir nicht helfen, wenn du nicht mit mir sprichst!", ließ ich ihn wissen. „Ich weiß, es ist nur ... ich weiß nicht, ob ich das kann und Lavender fordert so viel ... und Mum ... sie wird auch ...", stotterte er undeutlich. „Ron, atmete tief durch, setz dich und dann erzähl mir alles von vorne. Aus deinem Gestammel kann ich mir nichts zusammenreimen", erklärte ich ihm und deutete auf mein Bett.


Mit einem lauten Stöhnen setzte er sich und legte seinen Kopf in seinen Händen ab. „Ich hab richtig Scheiße gebaut, Harry", gab er offen zu. Wieder etwas, was er nur selten tat. Meist suchte Ron die Fehler bei anderen. „Was ist passiert?", hakte ich jetzt nach und mir rötlichen Augen schaute er mich an, offenbar hatte er geweint. „Du weißt doch Lavender und ich wir ... wir haben viel ... wir haben wirklich richtig viel Sex. Überall!" „Ja ...", dehnte ich das Wort lang, weil ich nicht wusste auf was er genau hinaus wollte. „und ..." „Jetzt wurdet ihr erwischt?", entkam mir fragend, woraufhin Ron den Kopf schüttelte.

Nicht erwischt! Was konnte es sonst sein? „Letzte Woche, da hat sie angefangen über das Heiraten zu reden und dazu bin ich noch nicht bereit. Ich weiß nicht einmal, ob ich sie für immer haben will. Da ist immer noch Hermine, Harry", driftete er ab, doch ich sagte dazu erst einmal nichts. Wenn es um Hermine geht, konnte ich ihm wirklich nicht mehr helfen. „Ich hab ihr gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich sie überhaupt heiraten will. Sie ist natürlich total ausgerastet und hat mich beschimpft und hat die ganze Zeit davon gesprochen, dass ich Verantwortung übernehmen soll!", erzählte er weiter und so langsam hatte ich einen Verdacht. Doch ich hoffte wirklich, dass ich mich täuschte.


„Harry", entkam ihm dann wehleidig, „sie ist schwanger!". Ich schloss die Augen und verkniff mir das Augenverdrehen und Aufstöhnen. Eigentlich wunderte ich mich auch nicht, die beiden achteten überhaupt nicht darauf, wo sie es machten, wer sie dabei sah oder sonst etwas. Es sollte also keine Überraschung sein, dass sie auch auf Verhütung nicht achten konnten. „Was soll ich jetzt machen? Ich will noch kein Vater sein! Und Mum, wenn Mum das erfährt ... ich bin tot, Harry!"

„Ron ... wie konnte ... nein, dumme Frage. Aber ... aber habt ihr nicht verhütet?", wollte ich ehrlich von ihm wissen. „Natürlich haben wir das! Ich bin doch nicht blöd!", motzte er direkt. „Lavender nimmt den Trank jede Woche. Sie hat ihn immer in der Apotheke in der Winkelgasse geholt", ließ er mich wissen. „Hat?" „Naja, er ist teurer geworden, da hat sie ihn die letzten Male selbst gebraut, und? Wir haben verhütet! Deswegen verstehe ich das auch nicht! Vielleicht hat sie es ja mit Absicht gemacht, das kann doch sein, oder?", sprach er schnell weiter und ich glaubte meinen Ohren kaum.

Wie konnte er nur so leichtsinnig sein? „Wahrscheinlich ist euch oder ihr beim Brauen ein Fehler passiert. Schon einmal daran gedacht? Sicher hat Lavender das nicht mit Absicht gemacht, Ron. So ist sie doch nicht", versuchte ich ihm die Augen zu öffnen. Die beiden waren wirklich ... wenn Hermine den Trank gebraut hätte, hätte ich ja nichts gesagt, aber die zwei? Weder Ron noch Lavender waren Asse im Tränkebrauen. „Wir haben es nach dem Rezept gemacht, Harry!" „Trotzdem, könnte euch doch ein Fehler passiert sein oder? Aber das ist es nicht der Punkt, geschehen ist geschehen. Du musst dazu stehen! Du wirst Vater, Ron, also wird es Zeit, dass du dich auch so verhältst." „Aber ..." „Nichts aber, Ron. Es wird Zeit, dass du Verantwortung dafür übernimmst. Lavender zeigst, dass du für sie da bist und ich meine damit nicht, dass du sie heiraten musst, Ron. Aber du musst für sie und das Kind da sein und du musst es deinen Eltern sagen."


Mein Schädel brummte nach diesem Gespräch! Ich hatte wirklich viel erwartet, aber nicht das! Ron wird Vater ... unglaublich. Klar, ich wusste, dass er viele Kinder haben wollte, sich so ein Leben wünschte wie seine Eltern es haben. Viele Kinder, ein Haus und eine Frau, die immer zu Hause ist und auf ihn wartet. Kein Wunder, dass es mit Hermine nicht funktioniert hat. Selbst wenn sie sich nicht vom distanziert hätte, weil er sie gedrängt hat, wären die beiden früher oder später auseinander gegangen.

Es würde schwer für ihn werden, er war noch nicht so weit, aber jetzt gab es kein Zurück mehr und er hatte auch Recht, Molly würde ihn umbringen. Sie konnte Lavender noch nie richtig leiden und hoffte irgendwie noch immer darauf, dass Ron und Hermine wieder zueinander finden. Das würde Theater geben, ich war nun ganz froh, dass ich nicht vorhatte Weihnachten im Fuchsbau zu verbringen, sondern zu Remus und Teddy gehen würde. Oder eher gesagt, sie würden zu mir kommen, Grimmauld Place war immerhin groß genug dafür.

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Ich habe hier noch eine kleine Vorschau auf das nächste Kapitel für euch, würde mich freuen einige Vermutungen von euch zu hören, was ihr glaubt was da passiert ;)


„Geh nach Draußen, Sevi", sagte meine Mutter mir, als mein Vater durch die Tür kam. Ein ekliger Gestank folgte ihm und ich wusste, warum meine Mutter wollte, dass ich ging. Sie tat das immer. Beschützte mich so gut es ging. So gut sie es konnte. Dabei war sie eine Hexe ... sollte sie nicht mächtig sein und Vater einfach verzaubern können? Es war komisch, die anderen Kinder hatten nicht so einen stinkenden Vater. „Weib! Wo ist das Essen?", rief mein Vater laut durch das Haus und ich versteckte mich hinter den Beinen meiner Mutter. „In der Küche, Tobias", antwortete meine Mutter mit leiser Stimme und machte ihren Kopf nach unten. Sie sah ihn nicht, sagte nichts weiter. So wie immer! Sie war immer still, als wäre sie gar nicht da, wenn Vater zu Hause war. Sie lachte auch nie, ich hatte sie noch nie lachen gesehen.

Mit stampfenden Schritten ging er an uns vorbei, beachtete uns nicht. Als er in der Küche war, beugte meine Mutter sich zu mir runter: „Geh nach draußen und komm erst wieder, wenn es dunkel wird, Schatz". „Ja, Mama", nickte ich eifrig und lief zusammen mit dem kleinen Buch über Zaubertränke, das Mama mir geschenkt hatte, nach draußen.

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