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Prolog

Hallo, bevor ich die Geschichte beginnt, möchte ich mich noch einmal bei euch allen bedanken für die vielen Kommentare und Votes zur letztes Gesichte. Ich bin sehr gespannt wie euch diese gefällt, oder ob sie euch überhaupt gefällt.

Ich werde wieder jeden Montag ein Kapitel hochladen! Es wird sich vielleicht noch ändern, je nachdem wie es mit der Uni ab Oktober laufen wird. Ich werde es euch aber wissen lassen. So, ihr seid bestimmt schon gespannt, also spanne ich euch nicht länger auf die Folter. Viel Spaß beim lesen :*

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- Sommer 1988, Hogwarts, Büro von A. Dumbledore -

Es war bereits dunkel draußen, als sich drei Zauberer noch zur späten Stunde hinter den Mauern Hogwarts trafen. Für den einen war es nichts Neues, dass der werte Schulleiter ihn auch inmitten der Nacht rufen ließ. Bei dem anderen war das eine ganz andere Sache. Noch nie hatte er den Schulleiter besonders gut leiden können, nicht einmal zu seiner eigenen Zeit in diesen Hallen. Doch in ein paar Jahren würde sein Sohn hier ebenfalls zur Schule gehen und so stellte er sich mit dem weißbärtigen Zauberer gut.

Der Schulleiter war keineswegs erfreut. Erst gerade eben hatte er die überaus wichtige Nachricht der Seherin erhalten, einer überaus alten und sehr machtvollen Seherin. Es würde sich alles ändern, dass Mädchen war nun genau so wichtig, wie der Junge selbst. Ihr durfte nichts geschehen, denn sollte sie sterben, würde nie wieder Frieden herrschen.

Es war schwer gewesen das Mädchen zu finden, da sie nicht in der magischen Welt aufwuchs, ihre Eltern waren gewöhnliche Muggel. Und doch war sie so wichtig für die Bevölkerung Englands. Das Ministerium, Fudge und auch alle anderen würden da nicht mitspielen. Sie würden das Mädchen als Gefahr ansehen, als Gefahr für ihre Macht und ihren Stand in der Gesellschaft.

Allerdings sorgte er sich auch um die zwei Zauberer, die an der Seite des Mädchens sein würden. Auch wenn jetzt noch nicht die Zeit dafür gekommen war. Bei aller Liebe, die er für den jungen Severus hatte, dieser war noch vor 10 Jahren total vernarrt in Lily Potter gewesen und nur ihretwegen, war er nun der Spion des Schulleiters. Das Mädchen würde es nicht leicht haben, ihn für sich zu gewinnen, er würde sich mit Händen und Füßen dagegen wehren - immerhin würde sie seine Schülerin sein. Der andere Zauberer bereitete ihm jedoch viel größere Sorgen. Er war verheiratet und hatte einen Sohn, welcher im gleichen Alter wie das Mädchen war. Nicht zu vergessen, seine nur allzu bekannte Abneigung gegenüber Muggeln, Muggelgeborenen und Halbwesen. Auch hier würde sie es nicht leicht haben. Lucius Malfoy war kein einfacher Zauberer, wahrlich, vielleicht sogar noch komplizierte als Severus selbst.


Letzterer war es, der ungeduldig in der Ecke stand und den Schulleiter misstrauisch beäugte. Irgendetwas stimmte hier nicht, da war er sich sicher. Alleine Lucius Anwesenheit ließ in ihm alle Alarmglocken schlagen. Es konnte nicht um Draco gehen, dieser war noch gute drei Jahre davon entfernt, nach Hogwarts zu kommen. Ihm gefiel das Ganze überhaupt nicht.

Der Vater des Jungen, niemand anderes als Lord Lucius Malfoy höchst persönlich, war ebenfalls nicht glücklich, dass zu so später Stunde noch nach ihm verlangt wurde. Viel lieber würde er die Vorzüge einer seiner Mätressen genießen, als hier in diesem alten, roten Sessel vor Albus Dumbledore zu sitzen.

„Meine Herren, bitte verzeihen Sie, dass ich Sie zu so später Stunde rufen ließ. Jedoch ist es von enormer Wichtigkeit und betrifft unter anderem Sie beide", begann der Schulleiter und schaute vom blonden Aristokraten zum schwarzhaarigen Tränkemeister. Dieser hob lediglich eine seiner dunklen Augenbrauen und schnaubte. Er wusste, dass er und der Schulleiter eine grundverschiedene Auffassung von Wichtigkeit hatten und dachte sich schon, dass auch dies hier nichts weltbewegendes sein würde. Wie falsch er lag, konnte er jedoch nicht ahnen.

Der Blonde war jedoch sofort aufmerksam und wollte wissen, was der alte Kauz damit meinte. Von seinem Freund Severus wusste er, dass er oftmals ziemlich verrückte Ideen hatte. „Polyxena hat heute Nacht eine Prophezeiung gemacht." „Sie lebt noch?", entkam es dem Tränkemeister erstaunt. Nicht nur in England kannte man Polyxena, sondern auf der ganzen Welt, wenn auch unter anderen Namen. Sie musste mehr als 300 Jahre alt sein. Eine Seherin der alten Schule. Die allerdings in den letzten 60 Jahren nichts mehr gesehen hatte, was jedoch auch daran liegen könnte, dass sie mittlerweile erblindet war.

„In der Tat, sie lebt in Ägypten und sie ließ mir die Nachricht zukommen, weil sie sofort wusste, wer gemeint ist. Damit wir besondere Vorkehrungen treffen können", erklärte der Schulleiter Hogwarts ruhig. Auch wenn es nur eine Fassade war. Er war mehr als nervös und wusste nicht, wie die beiden Männer reagieren würden. Hoffentlich nicht allzu abweisend. „Ihre Prophezeiungen sind heilig und immer von größter Bedeutung ...", murmelte der Blonde und kratzte sich geistesabwesend am Kinn. Jetzt gefiel ihm das Ganze noch weniger. Was konnte die Seherin prophezeit haben, das ihn und Severus betraf?

Der Tränkemeister kam aus der Ecke des Raumes hervor und setzte sich auf den kanariengelben Sessel, zur Rechten seines Freundes. Vielleicht hatte er vorschnell geurteilt und es war doch wichtiger, als er angenommen hatte. „In wie weit betrifft es uns, Albus?", hakte er sofort nach. Der Alte hatte nun mal die Angewohnheit lange um die heiße Kürbissuppe zu reden, eine Angewohnheit die Severus störte.


Müde strich sich der Zauberer mit der wackelig sitzenden Halbmondbrille durch den Bart. Er war unschlüssig, wie er es den Beiden sagen sollte. Bisher hatte er sich noch nie in solch einer Situation befunden - und hätte auch gerne weiterhin darauf verzichten können. Doch Polyxena hatte Recht, die beiden waren die Einzigen, die gemeint sein konnten und die Einzigen, die mächtig genug waren. Severus würde alles hinter seinen Okklumentikwänden verbergen können, selbst vor Voldemort selbst, wenn dieser wieder zurück kam und Lucius hatte mehr Einfluss auf die Gesellschaft Englands, als irgendein anderer Zauberer. „Vielleicht solltet ihr euch einfach die Prophezeiung anhören", schlug der alte Zauberer vor und schon schwebten zwei Pergamentrollen auf die Zauberer zu, auf beiden waren dieselben Worte zu lesen ...

Harmonie, Stärke und Intelligenz, ja das suchen wir. Ja, dass brauchen wir. Als Einheit zusammen bringen Hexe und Zauberer Frieden über das Land. Als Einheit mit Intelligenz, Stärke und in Harmonie, steigen sie auf und beenden die Dunkelheit, die lauernd wartet. Doch gebt Acht Zauberer, eure Hexe ist in Gefahr. Rache wird über euch kommen und nur als Einheit, kann es überstanden werden. Die Eine, geboren als Mensch ... geboren als Nicht- Magische. Der Eine, gelitten als Halbzauberer und unter ewiger Verdammnis und der Zweite, aufgestiegen, gefallen und wieder auf den Beinen gelandet, mit erhobenem Haupt, wie seine Erziehung gewillt.

Dunkelheit und Licht, Gut und Böse, Schwarz und Weiß, Dunkel und Hell, zusammen gebunden in der Einheit, einer mächtigen Triade, binden sich und empfangen ein Geschenk der Liebe und Zuversicht. Ein Geschenk der Hoffnung, für sich und jede Hexe und jeden Zauberer.

Jung und schön, intelligent und wissbegierig, die Eine. Gezeichnet und verschmäht, jeher von allen, der Eine. Arrogant und doch im Herzen voller Lieber, wenn auch verborgen im Inneren der Seele, der Zweite. Zusammen und als Einheit, treten sie hervor und beenden es. Besiegen, überstehen und empfangen! Harmonie, Stärke und Intelligenz bildet die Einheit der Triade!

Gespannt, erstaunt, erschrocken, ehrfürchtig, voller Sorge und Zweifel, schauten die zwei ehemaligen Slytherins auf das Pergament vor sich. Jeder von ihnen fand sich selbst in den Worten der alten Seherin wieder. Dennoch zweifelten sie. Immerhin gab es doch bestimmt noch andere Personen, auf die diese Prophezeiung zutreffen konnte. Oder?

„Verzeihen Sie Schulleiter, aber denken Sie wirklich, dass Severus und ich damit gemeint sind?", hakte Lucius Malfoy nach. Er konnte sich das genau so wenig vorstellen, wie sein dunkler Freund. Generell hatte er rein gar nichts gegen eine Triade. Diese waren immer äußerst mächtig und jeder Zauberer fühlte sich geehrt, durfte er einer beizuwohnen. Eine noch viel größere Ehre war es natürlich, selbst Mitglied einer Triade zu sein. Er hatte mit Severus auch kein Problem, sie hatten sich schon einmal eine Frau geteilt, als der Dunkle Lord noch unter ihnen weilte. Doch das Mädchen sollte eine Muggelgeborene sein und damit war er überhaupt nicht einverstanden.

Wie konnte er auch? Er hatte von klein auf gelernt, diese Art von Menschen zu verachten und nun sollte er Teil einer Prophezeiung  sein, in der es, neben ihm und Severus, um ein Muggelgeborene ging? Er fragte sich wirklich, womit er das verdient hatte. Außerdem hatte er Narzissa zur Frau bekommen, die konnte er auch nicht einfach sich selbst überlassen! Selbst wenn er nichts als Verachtung für sie übrig hatte.

Sein Vater würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass sein Sohn eine Muggelgeborene in die Familie bringen sollte und wahrscheinlich auch noch Halbblüter in die Welt setzen würde! Ihm drehte sich der Magen, allein bei dem Gedanken, dass so etwas passieren könnte.

„Es gibt keinen Zweifel, dass Sie beide gemeint sind. Polyxena hat mir höchstpersönlich mitgeteilt, dass Sie und Severus es sind, die beschrieben wurden. Ihnen ist hoffentlich bewusst, dass Sie ihrem Schicksal nicht entgehen können?", teilte der alte Mann mit. „In der Tat Schulleiter, das ist mir klar. Dennoch, muss sie unbedingt ein Schlam ... eine Muggelgeborene sein?", wollte er wissen. Sie könnte doch immerhin genauso gut eine reinblütige Hexe sein. Diese waren eh um einiges mächtiger. Wahrlich würde eine Verbindung zwischen drei reinblütigen Hexen bzw. Zauberern effektiver und machtvoller sein. Auch wenn sein Freund nur ein Halbblut war, immer noch besser als ein Schlammblut.

Jedoch täuschte sich Lord Malfoy gewaltig, nicht ahnend, was die Zukunft bringen würde. Der Tränkemeister hatte allerdings ganz andere Probleme. Er liebte Lily und er würde sie nicht vergessen können. Er war noch lange nicht so gefühllos und kalt, wie alle ihm immer zu schrieben. Er konnte alles einfach nur gut hinter seinen Wänden verstecken. Doch selbst er war nicht in der Lage einem Mädchen, einer jungen Frau jeden Tag seines Lebens ins Gesicht zu sehen und zu wissen, dass er sie nie lieben könnte, da sein Herz noch immer einer anderen gehörte - und sich dies auch nicht ändern würde.

Trotzdem wusste er, dass er machtlos war. Glücklich war er damit nicht, aber ändern konnte man die Prophezeiungen von Polyxena nicht. Manche Prophezeiungen konnte man ändern, aber nicht jene, die von solch einer mächtigen und alten Seherin gemacht wurden. Er hatte keine Wahl.


„Lucius, Sie und Severus werden schon sehen, dass nach alldem was passieren wird, es absolut notwendig ist, dass es einen reinblütigen Zauberer gibt, ein Halbblut und eine Muggelgeborene. Es ist das Gleichgewicht, was geschaffen wird. Vertrauen Sie darauf", erklärte Dumbledore den Beiden. „Was ist mit Narzissa? Lucius ist verheiratet, wie stellen Sie sich das vor?", entkam es Severus. Auch wenn er sich selbst kein bisschen um die ehemalige Black kümmerte. Sie war fast genauso verrückt, wie ihre ältere Schwester Bellatrix. Die einzige Normale von den drei Schwestern war Andromeda. Narzissa kümmerte sich nicht einmal um ihren eigenen Sohn, sondern ließ ihn von morgens bis abends bei den Hauselfen.

Lucius versuchte dem Jungen ein gute Vater zu sein, jedoch wusste Severus, dass sein Freund dem Kleinen nicht das geben konnte, was er am dringendsten brauchte – Liebe. Lucius war einfach nicht der Typ Mann oder Vater, der sein Herz auf der Zunge trug.

„Mit der Zeit wird sich zeigen, wie es vorbestimmt ist. Sei also unbesorgt, Severus. In drei Jahren wird das Mädchen hier auf die Schule gehen. Es ist von großer Wichtigkeit, dass ihr dafür sorgt, dass ihr nichts geschieht. Polyxena sagte mir, dass sie in Gefahr sein würde und ich denke, es könnte etwas mit Voldemort zu tun haben", erzählte Dumbledore weiter.

Beim Namen des Dunklen Zauberers jedoch, verschluckten sich die beiden anderen. „Er ist tot Albus", sagte Severus und Lucius nickte darauf. Er war zwar die rechte Hand des Schwarzmagiers gewesen, aber ihm wäre es auch lieber, wenn der Dunkle Lord nicht wiederkommen würde. Sein Sohn sollte nicht mit der gleichen Bürde, wie er aufwachsen. „Ich denke er wird zurückkommen ...", murmelte Dumbledore und fuhr sich durch den langen, weißen Bart, in welchem einige Zitronenbonbons und andere, undefinierbare Muggelsüßigkeiten hingen, die der Alte so liebte. „Dann wird es ein Problem geben", brachte Lord Malfoy mit ein. „Deswegen werden Sie als Spion für den Orden arbeiten, Mr. Malfoy", wehrte der Schulleiter den Einwand direkt ab.

Die Sache würde für Severus sehr viel einfacher werden, wenn er nicht alleine sein würde. „Was? Er wird mich töten, wenn er davon erfährt!", brauste der Blonde augenblicklich auf. Dumbledores Augenbrauen hoben sich wartend an. Ihm war klar, dass der junge Lord Malfoy schon noch zustimmen würde. „Severus?", richtete er das Wort dann an seinen Tränkemeister.

„Du kennst meine Antwort bereits, der Junge wird kommen und ich werde meine Aufgabe erfüllen", antwortete dieser nur. Er war müde und er wollte alleine in seinen Gemächern sein und in Ruhe über alles nachdenken. „Sie werden meinen Sohn schützen?", entkam es Lucius auf einmal und er stand auf. „Wie alle Kinder, die unter meinem Dach leben", konterte Dumbledore. „Falls er zurückkommt, will ich eine Garantie haben, dass mein Sohn und ich, ohne Schaden aus dieser Sache herauskommen! Keine Anklage, nichts! Ich werde nicht nach Askaban gehen, genauso wenig, wie Draco!" „Natürlich, Sie haben mein Wort." „Ich will einen Schwur!", forderte der Blonde und hielt auffordernd seinen Arm hin. Er traute dem Alten nicht, aber er vertraute auf Severus und auf diese Prophezeiung, auch wenn er sie nicht besonders mochte. „Natürlich. Severus, wärst du so gut?", fragte der Schulleiter den Schwarzhaarigen und so wurde am 13. Juni 1988 das Schicksal besiegelt.


- 1991 in Hogwarts, Große Halle, Sortierung der Erstklässler -

Lautes Lachen und laute Stimmen, von hunderten von Schülern, hallten durch die Hallen des Schlosses. Es war wieder so weit, Hogwarts öffnete die Tore für die neuen Schüler. Lernwillige, junge Hexen und Zauberer stürmten gemeinsam mit der Verwandlungsprofessorin durch das Tor, welches in die große Halle führte. Jedoch rief sie die Kinder zu Ordnung, sie war eine strenge Professorin. Aber auch eine mit einem großen Mutterinstinkt, immerhin war sie die Hauslehrerin von Gryffindor.

Als die Schüler und Schülerinnen alle nach einander hinein kamen, schaute ein Lehrer ganz besonders aufmerksam hin. Zum einen, weil er den Sohn seines toten Erzfeindes und dessen Frau Lily – der er noch immer hinter her weilte – sehen wollte und zum anderen, weil seine Zukunft unter den Schülern war. Das kleine Mädchen, das gemeinsam mit ihm und Lucius eine Triade bilden sollte, sobald sie ihren 21. Geburtstag erreicht hatte.

Gespannt schaute er, ob er sie erkennen konnte. Doch da war nichts. Trotzdem erinnerte er sich an die Worte des Schulleiters, vor drei Jahren: „Wenn einer von euch sie sieht, werdet ihr eine Verbindung spüren. Nur ihr zwei! Es ist für ihre Sicherheit, daher wird sie es erst viel später merken oder erkennen".

Deswegen schaute er weiter und dann spürte er plötzlich ein Ziehen in seinem Leib und einen Druck, in seinem Herzen. Der Tränkemeister blickte direkt auf ein kleines Mädchen, riesige, buschige Haare, in einem zarten Braun. Ebenso dunkle, braune Augen, die nur so glitzerten und alles in sich aufnahmen. Er konnte sich einfach nicht von diesem Anblick losreißen. Denn schon jetzt konnte er sehen, wie schwer sie es haben würde, mit ihrem Drang nach Wissen. Ihm, Severus Snape, war von vornherein klar, Hermine Granger, würde eine kleine Know-It-All werden!


- 1992 in der Winkelgasse, Flourish & Botts -

Ein weiteres Jahr war vergangen und ein junger, blonder Slytherinschüler, war gemeinsam mit seinem Vater in der Winkelgasse unterwegs. Doch merkte er nicht, dass sein Vater mit den Gedanken ganz wo anders war. So stolzierte der blonde Junge bereits voraus, um in den einzigen Bücherladen zugehen, den es in der Winkelgasse gab.

Der Vater, niemand anderes als Lucius Malfoy, schaute aufmerksam durch die Winkelgasse. Severus hatte ihm von dem Mädchen berichtet, aber selbst, hatte er sie noch nicht gesehen. Hatte das Ziehen, von dem Severus erzählt hatte, nicht gespürt. Und irgendwas in ihm, wollte es spüren.

Gerade betrat er Flourish & Botts und traf auf Draco, seinen Sohn, der sich mit Potter und ein paar rothaarigen Jungs unterhielt. Wenn man dies so nennen konnte. „Na, na, Draco. Wo sind deine Manieren?", fragte Lucius seinen Sohn und schlug ihn sanft mit seinem Gehstock auf die Schulter, schob ihn dann auch direkt beiseite. „Vater", sagte der Junge leise und trat auf die Seite. Mit wenig Interesse schaute er die Rothaarigen an, dann fiel sein Blick auf den schwarzhaarigen Jungen, mit der alten Brille und der Narbe, die unter dem Haar – auf der Stirn – hervor blitzte.


Sofort wusste er, wer der Junge war. „Mr. Potter", gab er zu erkennen und schob das Stirnhaar des Jungen, mit dem Schlangenkopf seines Gehstockes zur Seite. Jetzt konnte er die Narbe richtig erkennen. Schon komisch, wie ein kleiner Junge den Dunklen Lord vernichten konnte. „Voldemort ist nur ein Mörder", sagte der Junge plötzlich. „Törichter Junge, seinen Namen zu nennen", kommentierte Lucius Malfoy zischend. Worauf ein junges Mädchen sich zu Wort meldete: „Angst vor einem Namen, macht nur größere Angst, vor der Sache selbst!"

Augenblicklich drehte er sich um, doch seine nächsten Worte blieben ihm im Hals stecken. Er spürte es, ganz deutlich in seinem Körper. Im Inneren seiner Magie, diesen Drang, dieses Ziehen. Sie war es! Die Muggelgeborene mit der er eine Triade bilden sollte.

Wissbegierige, große, braune Augen, die ihm wütend entgegen funkelten und buschige, nein, wilde Haare in einem zarten Kastanienbraun. Ihre Zähne waren ein bisschen lang, aber dennoch erkannte der Blonde ein gewisses Potenzial. Die Kleine würde eine Schönheit werden. Eine sehr natürliche Schönheit, aber nichts desto trotz eine Schönheit. Wenn sie erst einmal ihre Haare unter Kontrolle bekam. Aber in ihrem Alter, war das wohl noch keinen Gedanken wert.

„Miss Granger?", hakte er fragend in Richtung seines Sohnes nach. Dieser nickte leicht, dann schaute er weiter durch den Laden. Er entdeckte Arthur Weasley und ein älteres Ehepaar. Er merkte den Blick des Mädchens auf sich und wünschte, er würde über Severus Talent verfügen, um ihre Gedanken lesen zu können. „Muggel", zischte Lucius leise, doch direkt kniffen sich die Augen des Mädchens verdächtig zusammen. Ah, jetzt wurde es ihm klar. Das waren ihre Eltern.

Natürlich konnte er nicht wissen, was Hermine Granger dachte. Doch wenn er es wüsste, wäre er sehr erstaunt gewesen. Denn das Einzige an das sie denken konnte, waren diese langen, blonden, glatten Haare von Dracos Vater. Der wohl ein noch größeres Ekelpaket war, als der Sohn!


- 1998 im Malfoy Manor -

Er hielt es nicht aus. Erst konnte er vor zwei Jahren nur knapp ihr Leben retten, als Dolohow diesen Fluch auf sie warf und jetzt das. In seinem Haus, in seinem Speisesaal, in einem Haus, wo sie später einmal leben sollte. Lag sie auf dem Boden und schrie. Er konnte nichts tun. Er hatte nicht einmal mehr einen Zauberstab, mit dem er hätte irgendetwas tun können.

Jetzt musste er hier stehen und zusehen, zuhören, wie sie gefoltert wurde. Von niemand anderem als seiner Schwägerin, Bellatrix Lestrange. Über die letzten Jahre hinweg, hatte er sich an das Mädchen gewöhnt und hatte sie in den Ferien sogar – gemeinsam mit Severus – beobachtet. Und er hatte Recht behalten, sie war zu einer natürlichen Schönheit herangewachsen. Alles war an den richtigen Stellen, nur ihre Haare waren noch wild und ungezähmt.

Doch das Bild vor ihm, zerstörte alles. Krampfhaft musste er sich zusammenreißen nicht einzugreifen. „Bringt sie runter, wir unterhalten uns später weiter", sagte Bellatrix endlich und sofort schnappte Greyback, der Werwolf, die kleine Granger und zerrte sie hinunter in die Kerker. Wie würde sie mir das verzeihen können, wenn es so weit war, dass Severus und ich ihr die Wahrheit sagen mussten? Wenn dieser Krieg jemals zu Ende sein würde.

Der Junge war hier und Bella würde bald den Dunklen Lord rufen und dann war es vorbei. Mit dem Jungen würde Severus und seine letzte Hoffnung sterben. Über dies und vieles mehr, machte Lord Malfoy sich Gedanken, nichts ahnend, dass das was unten im Kerker passierte, alles noch komplizierter machen würde.


- 1998 in Hogwarts, Krankenflügel -

Schwer atmend und nur unter Protest schaffte Lucius Malfoy es in den Krankenflügel. Severus war hier, nachdem er von der Schlange des Dunklen Lord gebissen wurde und Hermine war hier. Sie wurde von einem Fluch getroffen, nachdem sie Severus das Leben gerettet hatte.

Er fühlte sich schuldig, denn er war es gewesen, der Severus zur Heulenden Hütte gerufen hatte. Ihm hätte direkt klar sein müssen, dass das kein gutes Ende nehmen würde. Doch wieder einmal hatte er nicht auf sein Bauchgefühl gehört. Tief in seinem Inneren hatte er gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Mitten auf dem Kampffeld war es gewesen, als hätte er einen Stich ins Herz bekommen.

Dann kam der Zweite und direkt hatte er gewusst warum. Das Mädchen wurde mit einem Zauber getroffen und flog durch die Luft. Ohne lange nachzudenken hatte er einen Zauber in ihre Richtung geschickt der ihren Sturz abfing. Allerdings hatte Bellatrix das mitbekommen und ihn sofort angegriffen. Zu seinem großen Bedauern, konnte diese im weiteren Kampfgeschehen fliehen, nachdem sie sich mit Molly Weasley duellierte.


Das Mädchen war schon wieder wach, saß zusammen mit dem Weasley Jungen – was ihm gar nicht passte – und Potter, auf dem Bett. Doch sie sprach nicht. Sie war einfach nur still, jedoch erwischte Lucius sie dabei, wie sie immer mal wieder zu Severus Bett schaute. Dabei zogen sich ihre Augenbrauen zusammen und ihre braunen Augen schimmerten leicht.

Abwartend saß der blonde Zauberer am Bett seines Freundes. Madam Pomfrey hatte ihm versichert, dass er hier sicher war und dass der Orden bzw. McGonagall wusste, dass er und Severus Spione Dumbledores waren. Trotzdem schaute er sich aufmerksam um, er konnte nicht riskieren, dass doch noch etwas passierte. Nicht jetzt, wo der Krieg zu Ende war.

„Sie sollten schlafen, Mr. Malfoy. Ihr Sohn schläft bereits und Severus wird, dank Miss Granger, bald wieder auf den Beinen sein", sagte ihm Madam Pomfrey. Doch ihm war nicht nach schlafen zumute. Irgendetwas störte ihn an dem Blick des Mädchens. „Geht es ihr gut?", rutschte es ihm heraus. „Wie bitte?", erkundigte sich die Schulheilerin. „Miss Granger, geht es ihr gut?", wiederholte er die Frage leise, sodass niemand außer Poppy ihn hören konnte.

„Sie will sich nicht untersuchen lassen, Mr. Malfoy. Ich ... ich hab gehört, was in ihrem Hause passiert ist und sie sollte wirklich Hilfe in Anspruch nehmen. Der Cruciatusfluch ist keine einfache Sache, er könnte ein Leben lang Auswirkungen haben, wenn er nicht richtig behandelt wird", erklärte sie ihm. Lucius wunderte sich, dass die Heilerin so offen sprach. Gerade mit ihm!

Dennoch, irgendetwas war in den Augen des Mädchens, das er nicht fassen konnte. Er war sich sicher, dass es nichts mit der Folter zu tun hatte. Da war noch etwas anderes und er hoffte es war nichts Ernstes.


Nur langsam kam der Schwarzhaarige wieder zu sich. Seine Kehle fühlte sich trocken und rau an, trotzdem versuchte er zu sprechen. „Ruhig, Severus!", unterbrach ihn eine Stimme leise. Der Angesprochene drehte seinen Kopf zu Seite und blickte in die grauen Augen seines langjährigen Freundes. Wie nicht anders zu erwarten war, versuchte er wieder zu sprechen, jedoch legte der Blonde ihn diesmal schlicht die Hand auf den Mund. „Ich erkläre alles, wenn du leise bist", sagte er.

Ein schwaches Nicken brachte der Verletzte zustande. Er erkannte aber auch, dass er sich im Krankenflügel befand. Er war sich sicher gewesen, er würde in der Heulenden Hütte alleine sterben. Doch wie ein Engel, war sie da gewesen.

„Halten Sie durch, Sir. Es wird alles gut. Bitte ... bitte, Sie müssen durchhalten".

Der Satz hallte in seinem Kopf wieder. Sie hatte ihn angefleht durchzuhalten und er hatte es getan. Für sie, nicht für sich selbst, oder für Lily. Nein, für sie! Er hatte es für sie getan. Er hatte bereits im sechsten Schuljahr gemerkt, dass er sie anders sah, als die anderen Schüler.

Bei Merlin, er hatte sie ins Herz geschlossen, mit ihrer aufdringlichen Art, dem andauernden Handwedeln und ihren zu ausführlichen Aufsätzen. Er mochte sie und konnte sich gut vorstellen, sein Leben mit ihr zu teilen. Sie war zwar oft nervig, aber sie teilte diesen nie gestillten Wissensdurst mit ihm. So schlimm würde es schon nicht werden. Zumindest hoffte er das, denn er wollte endlich Ruhe haben. Nicht immer über seine Schulter sehen müssen, um darauf zu achten, dass niemand ihn hinterhältig verhexte oder gar umbrachte.

Außerdem hatte sie ihm das Leben gerettet, dass sollte schon etwas bedeuten. Er stand in ihrer Schuld. Er hatte sie nicht wirklich gut behandelt, in den letzten Jahren. Er war ein Ekel gewesen, um genauer zu sein. Er wusste nicht, wie es nun weitergehen sollte. Er hatte Dumbledore getötet. Zwar auf dessen Bitte hin, aber dennoch, er hatte ihn getötet ...

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