Narben
- gleicher Abend (Samstag), einige Zeit später -
„Es hat mich wirklich gefreut, dich kennen zu lernen, Hermine", sagte Loriana mir, als wir drei vor dem Restaurant standen und uns verabschiedeten. Sie hatte mich in ihre Arme gezogen und drückte mich fest. „Egal was du machst, hör nicht auf damit, ihn glücklich zu machen", flüsterte sie mir ins Ohr und drückte mir dann einen Kuss auf die Wange. „Mich hat es auch gefreut, dich kennen zu lernen, Loriana. Wie lange wirst du noch bleiben?", fragte ich, als wir uns voneinander lösten. „Vielleicht eine oder zwei Wochen, je nachdem, was es noch so Interessantes geben wird, das der Minister anstellt", lächelte sie.
„Oh, vielleicht gibt es da etwas, was du verwenden kannst", begann ich und es formte sich eine kleine Idee in meinen Kopf zusammen. „Wirklich? Lass hören", forschte sie direkt nach holte ein Notizbuch aus ihrer Handtasche. Dann sah sie mich einfach nur aufmerksam und wartend an. „Es gibt da diese Professorin..." „Abigail Cane", sagte sie nickend. Wahrscheinlich hatte Lucius ihr auch davon erzählt. „Ja. Wie auch immer, sie hat da etwas mit einem Schüler", ließ ich sie wissen und sie schrieb alles sorgfältig auf. „Weiter." „Cormac McLaggen", sagte ich nur und sie sah auf. „Woher weiß du das, Kätzchen?", wollte jetzt auch Lucius wissen, der zuvor nur schweigend neben uns gestanden hatte.
„Diese Woche Donnerstag war es...", überlegte ich kurz. „Ja, Donnerstag. Ich war bei Severus, wie jede Woche und half ihm brauen. Jedoch hatten auch Harry und Ron Nachsitzen bei ihm, da ist alles etwas eskaliert. Aber als wir dann abends auf unsere Zimmer gingen, kamen wir am Klassenzimmer für Alte Runen vorbei", erzählte ich weiter und sah wie Loriana sich weitere Notizen machte. „Da kamen Geräusche raus, also haben wir hineingesehen." „Natürlich habt ihr das", grinste Lucius. „Da haben wir Cane gesehen, zusammen mit Cormac... sie haben gerade, naja ihr wisst schon. Er muss wohl für sie spionieren. Er ist ihre Quelle für alles, was bei den Gryffindors los ist. Meinst du, du kannst das verwenden?" „Auf jeden Fall. Ich werde es etwas subtiler machen, aber ja... ja das könnte gut werden. Der Sohn des Ministers mit einer Professorin, dann auch noch mit seiner eigenen Spionin. Brillant", lachte Loriana auf. „Ich setzte mich direkt heute noch an einen Artikel. Danke, Hermine. Ich muss dann los", sagte sie und apparierte direkt hinfort.
„Welch' Glück, ich hab schon gedacht, meine Schwester würde niemals verschwinden", entkam Lucius mit einem erleichterten Seufzen. „Lucius, du bist unmöglich", lachte ich und umschlang seinen rechten Arm mit meinen Armen, lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter und schloss für einen Augenblick die Augen, atmete tief durch und genoss die Stille, oder zumindest die Stille die hier herrschte. Der sanfte Wind, der über uns her streifte, die Geschöpfe der Nacht, die kleine Geräusche von sich gaben, Vögel... und andere Lebewesen. Die leisen Gespräche der Menschen um uns herum... es war schön.
„Bist du müde?", erkundigte Lucius sich bei mir, als er merkte, dass ich nichts weiter sagte. „Nur ein bisschen." „Dann wird es wohl Zeit, dich zurück nach Hogwarts zu bringen." „Aber ich dachte, wir würden noch ein Glas Wein zusammen trinken?", entkam mir fragend und ich öffnete meine Augen, nur um direkt in seine zu sehen. Sein Gesicht war in Dunkelheit getaucht und nur das wenige Licht von den Laternen flackerte und zog sich über sein Antlitz. Die blonden Haare, die schon fast weiß aussahen in diesem Licht, die grauen Augen, die so dunkel wirkten, und die Struktur seines Gesichts wurde dadurch noch markanter. „Du hast es versprochen", erinnerte ich ihn und plötzlich lachte er: „Das habe ich und du sollst deinen Wunsch erfüllt bekommen."
Kichernd kamen wir, zumindest ich, in dem Kaminzimmer der Farm an. „Rot oder weiß?", fragte Lucius mich und irgendwie war mir nicht mehr nach Wein. Ich hatte ihn wirklich vermisst und jetzt war die Zeit gekommen, sich mehr auf Lucius einzulassen. „Hermine?" „Weder noch", antwortete ich und legte meinen Mantel ab, ließ ihn achtlos auf den Sessel fallen. „Alles in Ordnung?", hakte Lucius nach und schaute mich besorgt an. Doch er sollte jetzt nicht besorgt sein, jetzt gab es was anderes, was er sein sollte und ich hoffte, ich könnte ihn dazu bringen, das zu fühlen, was ich auch fühlte.
„Setz dich!", forderte ich ihn auf und nickte zu dem Sofa, das in der Mitte des Zimmers stand. Mit einem überraschenden Blick zu mir, tat er, was ich ihm gesagt hatte. „Was hast du vor, Kätzchen?", wollte er weiterhin wissen, doch ich wollte jetzt nicht reden und das sagte ich ihm auch: „Nicht mehr reden." Seine Augenbrauen zuckten dabei nach oben und dann trat ein wissender Ausdruck in seine Augen. „Kein reden", stimmte er mir zu.
Und als ich nah genug vor ihm stand, schossen seine Hände nach vorne und packten mich an der Hüfte. Ich atmete tief durch, es war schließlich nicht das erste Mal, dass Lucius und ich etwas... naja, intimer wurden. Diesmal war es nur ich, die den ersten Schritt machte. Deshalb legte ich meine Hände auf seine Schultern und setzte mich dann auf seinen Schoss. „Hermine..." „Nicht reden!", erinnerte ich ihn und legte direkt meine Lippen auf seine.
Ich spürte Lucius Finger, jeder einzelne von ihnen bohrte sich förmlich in meine Seite. Er hielt mich eisern fest, an sich gepresst. Wir bekamen einfach nicht genug, es war ein befreiendes Gefühl, ihm so nahe zu sein. Unsere Lippen, die sich gegenseitig neckten, unsere Zungen, die sich einen innigen, hingebungsvollen Kampf lieferten, unsere Hände, die versuchten sich irgendwie festzuhalten. Es war einfach stimulierend, auf eine ganz primitive Art und Weise, die mich alles andere vergessen ließ. „Kätzchen", stöhnte Lucius, als wir uns zum Luftholen voneinander trennten. Anders als ich, brauchte er nicht lange um Luft zu holen. Ganz im Gegenteil eigentlich, er küsste meine Wange, jetzt plötzlich ganz sanft und zärtlich, es stand im totalen Gegensatz zu unseren sonstigen Intimitäten.
Doch es fühlte sich gut an, es fühlte sich richtig an. „Lucius", wisperte ich, als er sich mit seinen Lippen weiter runter arbeitete und an meinem Hals ankam. „Soll ich aufhören?", fragte er leise, hörte aber nicht auf und ich wollte das auch gar nicht. Er sollte nicht aufhören, auf gar keinen Fall. „Nein... bitte nicht", entkam mir daher auch bloß als Antwort. Hörte es sich doch eher wie ein Flehen an. „Wie du willst", knurrte er und plötzlich fand ich mich unter ihm wieder.
Lucius hatte mich einfach auf das Sofa geschmissen und beugte sich über mich, hungrig, gierig, wie ein Ertrinkender fuhren seine Hände meine Seiten auf und ab. Streiften meine Brüste, aber nur so minimal, dass ich es fast gar nicht mitbekam. Es war einfach alles so viel auf einmal, diese Empfindungen, die er in mir auslöste... sie waren einfach überwältigend. Es sollte auch nicht aufhören, ich ritt auf einer Welle der Euphorie. Eine Welle, die mich immer weiter und weiter mitriss.
„Huh", entkam mir laut und ich kicherte direkt, als Lucius wieder kleine Küsse auf meinem Hals verteilte, den einen oder anderen kleinen Biss dazwischen und seine kühlen Hände unter meine Bluse fuhren. Haut an Haut... seine Finger waren kühl, lang und etwas rau. Nicht so rau wie die von Severus, aber dennoch rau. Dieses Gefühl war wahrhaft unbeschreiblich und auch wenn ich etwas Panik hatte, war diese schnell wieder wegespült durch die Welle der Leidenschaft, auf der wir ritten. „Okay?", fragte Lucius leise und ich griff nach seinen Haaren, löste wieder einmal das Band und konnte so mit meinen Fingern durch diese fahren. „Okay", nickte ich lächelnd und mit Sicherheit mit rotem Kopf.
Das nächste was passierte war, dass Lucius mir meine eigenen Haare aus dem Gesicht strich und mit seinem Daumen über meine Lippen fuhr. „Bezaubernd", hauchte er mir entgegen. „Was?", lächelte ich breit und biss Lucius in den Finger. „Du", sagte er mir und begann von neuem, meinen Mund zu plündern. Ich zog ihn dabei zu mir runter, hatte auf einmal das Bedürfnis, Lucius Körper auf mir zu spüren. Dabei ließ ich nicht locker und er auch nicht. Lucius' Hände wanderten über meinen Körper und dann zog er mich auf einmal hoch, wieder in eine sitzende Position und hob mich auf seinen Schoss.
Alles ging so schnell von dort ab, seine Lippen auf meinen Lippen, meine Hände in seinem Haar, seine Hände unter meiner Bluse... und plötzlich trennten unsere Lippen sich und meine Bluse lag auf dem Boden. „Warte!", sagte ich laut und stieß Lucius von mir, dabei war es aber ich, die auf dem Boden landete und schnell nach meiner Bluse griff. „Hermine, ich... Kätzchen, bitte..." „Es tut mir leid, Lucius...", sagte ich schnell und rutschte weiter weg, über den Boden und drückte die Bluse an meinen Oberkörper. Er sollte mich nicht sehen, er sollte die Narben nicht sehen... nicht jetzt...
Ich spürte die Tränen, die in mir aufstiegen und ich wollte nicht weinen, dass wollte ich wirklich nicht. Aber sie ließen sich so schwer zurückhalten. Ich schämte mich und auch wenn ich diese Nähe zu Lucius, mit Lucius mochte, war ich nicht bereit, noch weiter zu gehen. „Hermine, entschuldige dich nicht. Es ist meine... ich hätte nicht...", begann er, kniete sich selbst vor mich hin. Wir waren jetzt auf Augenhöhe und dann knöpfte Lucius auf einmal sein Hemd auf. Was hatte er jetzt vor? „Lucius...", entkam mir mit zittriger Stimme. „Siehst du?", sagte er dann und ließ das Hemd seine Schultern hinunter gleiten. Was sollte ich sehen? „Ich... ich verstehe nicht", gestand ich und drückte meine Bluse noch fester an meinen Körper. Lucius sollte nichts sehen, er sollte nicht sehen, wie die Narben mich gezeichnet haben.
Anscheinend hatte er jedoch andere Pläne, denn ganz vorsichtig, als wäre ich ein verschrecktes Tier, nahm er meine linke Hand und irgendwie sträubte sich etwas in mir, sich dagegen zu wehren. So ließ ich es gesehen und er legte mir meine Hand auf seine entblößte Brust. „Kannst du es fühlen?", fragte er mich wieder und noch immer wusste ich nicht, was er meinte. Lucius fing meinen Blick auf und ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen. „Fühlst du die raue Stelle unter deiner Hand? Kannst du die Male auf meiner Haut sehen?" Und jetzt schaute ich auch genauer hin. Er hatte Recht, ich spürte tatsächlich eine raue Stelle direkt unter meiner Hand und ich sah die feinen Erhebungen und Unebenheiten auf seinen Oberkörper. Es waren Narben, Narben genau wie die meinen. „Oh, Lucius", entkam mir schluchzend und weitere Tränen, diesmal für ihn, entkamen mir.
Wer hatte ihm das angetan? Wieso hatte man ihm das angetan? War es Voldemort gewesen? Das würde zu ihm passen, sicher hatte er seine Untergebenen immer mit schlimmster Folter bestraft. „Weine nicht für mich, Hermine. Ich schäme mich nicht für diese Narben und sie tun nicht mehr weh, die Erinnerungen an die Ereignisse, warum, wie und wieso ich diese Narben habe, sind verblasst, nicht mehr präsent. Und auch du solltest dich nicht von den Erinnerungen plagen lassen, Hermine. Deine Narben sind nichts, wofür du dich schämen musst", machte er mir deutlich und legte seine eigenen Hände über die meine, die noch immer über seinem Herzen lag.
Er offenbarte sich mir gerade, in so einem verletzlichen Moment von mir... kniete er mit mir auf dem Boden und entblößte sich, sowohl wörtlich als auch im übertragenden Sinne. Ein rührendes Gefühl empfand ich dabei, dass er mir so offen und ehrlich und zum Teil auch verletzlich gegenübertrat. „Es ist okay. Wir alle haben Narben aus dem Krieg getragen, Hermine. Die einen mehr als die anderen und das macht uns nicht schwach. Es macht uns stark, weil wir noch immer leben und aufrecht stehen, weil wir noch immer unser Leben leben können. Verstehst du? Die, die uns das angetan haben, haben nicht gewonnen. Sie haben verloren, so lange du nicht zulässt, dass sie dein Leben definieren", sprach er weiter deutlich und sah mir dabei direkt in die Augen.
Lucius hatte Recht! Er hatte wirklich Recht! Aber so einfach war das alles nicht, zumindest nicht für mich. „Woher hast du die?", fragte ich leise und doch kam mir meine Stimme extrem laut vor, in der Stille des Raumes. Nicht einmal das Feuer brannte, nur das Licht einer kleinen Lampe erhellte den Raum und ich spürte die Kälte, die sich durch meinen Körper zog. Doch ich ignorierte diese einfach. Diesen intimen, höchst privaten und verletzlichen Moment mit Lucius wollte ich nicht unterbrechen. Egal wie kalt mir auch war und werden würde.
„Die? Von meinem Vater", sagte er und legte den Kopf etwas schief. Seinem Vater? Wie... was... eher hatte ich angenommen, dass sie von Voldemort kommen würde. Aber diese große, diese große Narbe, die sich über seine Brust zog, direkt über seinem Herzen, direkt runter zu seinem Bauchnabel... sie kam von seinem eigenen Vater?! Wie konnte man so etwas seinem eigenen Fleisch und Blut antun? „Wieso... wieso hat er das getan?" „Weil ich Loriana geholfen habe, wieder nach Frankreich zu reisen, nachdem sie den Sommer nach ihrem Abschluss hier verbracht hat. Unser Vater wollte sie an den ältesten Sohn der Familie Nott aushändigen, wenn man das so sagen kann. Ich kannte ihn, Theodor... ein grausamer Junge, als wir noch zur Schule gingen und von den Todessertreffen wusste ich auch wie kalt und... ich konnte nicht zulassen, dass meine kleine Schwester ihn heiratet, also habe ich ihr geholfen zu fliehen. Das war meine Strafe dafür", erzählte er ruhig, dabei spürte ich das tiefe Ein- und Ausatmen mit meiner Hand.
Er war ein guter Mann... egal, was alle anderen sagten. Lucius hatte das für seine Schwester getan und hatte Schmerz auf sich genommen, nur damit sie ihren Traum leben konnte. „Sie weiß es nicht, ich habe ihr nie davon erzählt und mein Vater sprach auch nicht darüber. Sie haben sich nie wiedergesehen. Schließlich war Lori nicht einmal bei meiner Hochzeit mit Narzissa anwesend", lachte er jetzt leise und das Brummen, fast schon das Grollen in seiner Brust setzte eine Vibration frei, die durch seinen Körper, durch meine Hand, direkt in meinen Körper floss.
„Wie konnte er nur...", begann ich, brach dann jedoch ab. „Es ist lange her, Hermine und es gibt Schlimmeres, was passiert ist. Anders als viele glauben, war ich nicht immer die rechte Hand des Dunklen Lords." „Nicht? Viele sagen doch, dass du die Stelle sozusagen von deinem Vater vererbt bekommen hast." „Sagt man das, ja?", lachte er wieder etwas und wieder vibrierte alles. „Aber nein, ich hatte zwar dank meines Vaters einen höheren Rang, aber ich musste mich erst beweisen. So wie die anderen auch, Hermine. Und es war kein leichter Weg, die hier", sagte er und führte meine Hand dann weiter runter, zum Ansatz seines Hosenbundes. „Die hab ich vom Dunklen Lord bekommen, als ich nicht an einer der Feierlichkeiten teilnahm." „Was für Feierlichkeiten?", hakte ich nach und strich mit meinen Fingern über die längliche Narbe, die den Unterteil seines Bauches zierte. „Das willst du nicht wissen, Kätzchen", antwortete er und strich mir mit seiner Hand über die Wange. „Wirklich nicht, vertrau mir", flüsterte er.
„Das tue ich, Lucius und deshalb... deshalb möchte ich auch...", stotterte ich, oder eher gesagt, sagte ich etwas zögerlich. Ich wollte Lucius auch mehr anvertrauen, mit Severus war ich immer offener, aber ich wollte Lucius das gleiche Vertrauen entgegenbringen. „Möchtest du was, Kätzchen?", fragte er nach und schaute mich liebevoll an. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, jedes Mal, wenn Lucius mich „Kätzchen" nannte, wurde mir ganz warm ums Herz und viele kleine Schmetterlinge folgen durch meinen Bauch.
Ich schloss meine Augen, atmete tief durch und nahm meine Hand von seinem Bauch weg. Dann schaute ich Lucius direkt in die Augen und ließ die Bluse fallen. Ich schluckte nervös und wurde Rot, die Hitze in meinen Wangen war stärker als jemals zu vor. „Kätzchen du musst nicht..." „Ich will", sagte ich bestimmt und nahm diesmal seine Hand und legte sie direkt auf die Narbe von Dolohow. „Im fünften Schuljahr haben wir uns alle in das Ministerium geschlichen, sicher erinnerst du dich." „Das tue ich und als ich dich sah, habe ich fast einen Anfall bekommen, meine Liebe", grinste er und strich mit seinen Fingern über die Narbe. „Hast du, ja?", hakte ich nach. „Mmm...", machte er nur und schaute genau auf die Narbe, deren Ende in meinem schwarzen BH verschwand.
„Während wir dort waren, griff Dolohow mich an, Madam Pomfrey hat gesagt, dass ich viel Glück hatte." „Glück war das nicht, Hermine", unterbrach Lucius mich und fragend sah ich ihn an. „Wie meinst du das?", wollte ich von ihm wissen. „Sagen wir einfach, ich habe ein bisschen nachgeholfen. Leider war ich zu spät und viel zu sehr damit beschäftigt, Bellatrix und Potter im Auge zu behalten. Ich wünschte, ich hätte das verhindern können, Kätzchen", sagte er mir und ich konnte wirklich Reue und Schuld in seiner Stimme hören. „Oh, Lucius, das ist nicht deine Schuld. Wir waren so... so unvorsichtig und dumm, wir haben gedacht, wir könnten euch... also... wir... waren einfach nur forsch und dumm", ließ ich ihn wissen und beobachtete dann, wie er mit seiner Hand, seinen Fingern die Narbe nachzog, bis zum Ende... bis zu ihrem Ende und dabei streifte er meine Brüste.
Sanft und behutsam, strich er über den BH, weiter runter und dann an meiner Hüfte entlang. „Was ist mit diesen?", wollte er wissen und ich wusste ganz genau, welche er meinte. Es waren die Narben von Greybacks Krallen. „Ich...", brach ich schnell wieder ab, denn dafür war ich wirklich nicht bereit. „Schon okay, Kätzchen du musst mir nichts sagen, wenn du noch nicht bereit bist. Aber wenn es soweit ist, dann bin ich für dich. Wir beide, Severus und ich, wir sind beide für dich da, Hermine. Egal wann." „Danke", lächelte ich und streckte mich ihm entgegen, drückte meinen Lippen für einen kurzen sanften Kuss gegen seine.
„Hast du noch Hunger?", fragte Lucius mich leise, seine Finger hörten dabei nicht auf, auf und ab über meine Seiten zu streichen. „Ein bisschen", sagte ich, während ich mir auf die Lippe biss. „Tu das nicht", bat er mich und fuhr mit seinem Daumen über meine Unterlippe, befreite sie somit von meinen Zähnen. „Wieso?", hakte ich nach und biss ihm diesmal in den Daumen. „Du Biest", hauchte er und als Lucius sich dann auf mich stürzte, begann ich laut zu kichern und zu lachen. „Was tust du denn?", fragte ich unter andauerndem Lachen. „Mir holen, was mir zusteht, meine kleine Löwin." „Löwin? Nicht mehr Kätzchen?", hakte ich nach und legte meine Hände auf seine Schultern, ließ sie dann nach unten wandern, strich über seine Brust und drückte dann sanft gegen seinen Bauch. „Nachtisch?", fragte ich nervös. „Was immer du willst", lächelte er charmant.
- Lucius' Sicht -
Für mich war es wie ein Wunder, ein Geschenk, als Hermine sich mir öffnete. Wenn auch nur teilweise, es reichte mir. Fürs Erste zumindest. „Dessert?", hakte ich nach und half ihr hoch, gab ihr jedoch mein Hemd und nicht ihre Bluse. Als wir dann beide standen, half ich ihr in das Hemd und knöpfte ihr das Hemd zu. „Ich hab auch eine Bluse", ließ sie mich wissen und wurde wieder rot. „Nun, ich sehe dich lieber in meinem Hemd, Kätzchen", erwiderte ich und zog sie wieder an mich. Oh, bei Salazar, ich bekam gar nicht genug von ihr. Die leichten Kurven, der Ansatz ihrer Brüste, diese Beine, sie war bezaubernd. Die Narben machten sie in meinen Augen nur noch schöner. Es gab wirklich keinen Grund, dass sie sich schämte.
„Dessert, Lucius!", erinnerte sie mich und drückte mich wieder von sich weg. „Du musst wirklich damit aufhören, Hermine." „Womit?" „Mit dem auf die Lippe beißen, da kann ich dir nicht widerstehen, meine Liebe", ließ ich sie wissen. „Vielleicht ist das ja mein Ziel", entkam ihr mit einem Kichern. „Ab in die Küche", wies ich sie dann an und gab ihr einen Klapps auf den Po. „HEY!", entkam ihr, doch ich war schon auf dem Weg in die Küche, als sie mir nachlief. „Warte auf mich", rief sie mir hinterher und es war ein erstaunliches Gefühl, als sie lachend hinter mir herkam.
Es gab nicht viel, was wir essen konnten, schließlich hatte ich nicht erwartet, dass wir hier sein würden. Hätte ich das gewusst, hätte ich natürlich für ausreichend Kost gesorgt. Dennoch fanden wir Eis, mit dem wir uns auf die Terrasse setzten. Während Hermine alles nach draußen brachte, war ich nach oben gegangen und hatte mir ein frisches Hemd geholt. Eher gesagt ein Shirt... wie das in den Schrank kam, wusste ich nicht, die waren nämlich nicht gerade mein Stil.
Jetzt saßen wir schon eine Weile draußen, zusammen auf einer kleinen Bank. Hermines Kopf lehnte gegen meine Schulter, ich hatte einen Arm um sie gelegt und wir genossen einfach die Ruhe, die Stille, die hier draußen herrschte. Zwischendurch sahen wir ein paar der Abraxaner vorbeifliegen. „Sollte ich nicht schon längst in Hogwarts sein?", fragte sie mich. „Es ist schon spät, Severus wird dich schon decken und der Junge auch." „Er heißt Harry, das weißt du oder?" „Ja, das weiß ich", lachte ich kurz auf und zog sie näher an mich ran. Sie gähnte leise und ich wusste, dass sie schon reichlich müde war. Der heutige Tag war anstrengend gewesen, zumindest der Teil, der hier passiert war.
Sie hatte sich geöffnet, es war schwer für Hermine gewesen, aber ich war mir sicher, dass es ihr auch gutgetan hatte. „Du bist müde", sagte ich ihr feststellend. „Nur ein wenig", lächelte sie zu mir hoch und ich konnte nicht widerstehen, ihr einen Kuss auf die Lippen zu geben. Anders als ich erwartet hatte, vertiefte sie ihn sogar, griff mit ihren Händen in meine Haare – welche ich mittlerweile wieder zusammengebunden hatte – und zog mich zu sich runter. Meine kleine Hexe war heute wirklich gierig und sehr fordernd. Aber es gefiel mir, es gefiel mir sogar wirklich gut.
Die Gläser ließen wir einfach auf dem Tisch stehen, es würde auch noch morgen früh Zeit genug sein, diese wegzuräumen. Hermine war müde und deshalb entschied ich mich, sie einfach auf meine Arme zu heben. „Lucius", lachte sie auf und umklammerte meinen Hals. „Meine Dame", sagte ich nur und trug sie dann auf meinen Armen in das Haus und die Treppen hoch. Sie war wirklich leicht wie eine Feder, etwas mehr auf den Hüften würde ihr sicherlich guttun und schaden würde es auch nicht. Severus würde auch nichts dagegen haben. „Du musst mehr essen, Kätzchen", ließ ich Hermine wissen, als ich sie vor dem Schlafzimmer absetzte, in dem sie auch das letzte Mal geschlafen hatte. „Meinst du? Bin ich etwa zu dürr?", hakte sie nach und stemmte ihre Hände in die Hüfte, dabei zog sie das Hemd stramm und ihre Brüste kamen mehr zur Geltung. Mein Blick wanderte wie von selbst dort hin und dann stieß Hermine mir mit ihrer Hand leicht gegen das Kinn, „Mein Gesicht und meine Augen sind weiter oben!", erinnerte sie mich.
„Oh, ich weiß. Aber du hast auch andere schöne Dinge zu bieten", gab ich daraufhin wieder und ließ meine Augen demonstrativ noch einmal über ihren Körper wandern. „Kannst du das lassen?" „Was denn?" „Dieses... du weißt schon." „Ich weiß, was schon?", hakte ich nach. „Ich werde jetzt duschen gehen und dann schlafen", ließ sie mich wissen und schüttelte dabei lächelnd den Kopf. „Kann ich mit?", entschlüpfte es mir, bevor ich richtig drüber nachdenken konnte. „Nein", lachte sie und drückte mich mit ihren Händen von sich weg und schon knallte mir die Tür vor der Nase zu. Was bei... hatte sie das gerade wirklich gemacht? Bei Salazar, das war mir noch nie passiert. Noch nie hatte eine Frau mir einfach die Tür vor der Nase geschlossen, einfach zugeknallt. Was für eine Frau! Jemand wie sie war mir wirklich noch nie untergekommen.
Nachdem auch ich unter der Dusche war, hatte ich mir eine schwarze Schlafhose angezogen und ein weißes Shirt mit kurzen Ärmeln. Mir kam es so vor, als wäre es etwas eng, aber was weiß ich schon von solchen Dingen. Normalerweise hatte ich nur speziell geschneiderte Kleidungstücke für meine Wenigkeit, wahrscheinlich hatte Draco sich mit den ganzen anderen Dingen einen Spaß erlaubt. Allerdings musste ich auch sagen, dass es durchaus bequem war und vielleicht würde es etwas Eindruck auf Hermine machen, wenn ich sie jetzt noch einmal in ihrem Schlafgemach aufsuchte. Schließlich halte ich mich noch immer gut in Form, wenn ich das selbst von mir behaupten konnte.
„Lucius?", hörte ich Hermines Stimme, die mich rief. „Vermisst du mich etwas, Kätzchen?", fragte ich sie und trat auf den Flur hinaus, wo ich sie stehen sah. Bekleidet mit nichts weiter, als meinem Hemd. Es reichte ihr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel und ihre noch nassen Haare hingen über ihrer Schulter. „Ich ähm... ich hab nichts anderes zum Anziehen", ließ sie mich wissen und schaute beschämt auf ihre nackten Füße.
Sie war wahrhaft hinreißend, für mich gab es kein Geschöpf, das bezaubernder und schöner war als sie. Manchmal fragte ich mich, ob es an der Macht der Triade lag, dass ich sie so wahrnahm. Denn eigentlich war sie nicht der Typ Frau, der mich ansprach. Und doch war sie perfekt, auf ihre ganz eigene Art und Weise. Sie war nicht die perfekte Schönheit, ganz und gar nicht, aber schön auf eine solch natürliche und unscheinbare Art, dass es mir den Atem raubte. Vielleicht war es auch gut, dass sie nicht der gängige Typ Frau war, denn wenn ich ehrlich war, war Hermines ganze Art erfrischend und auch berauschend.
„Ist alles in Ordnung, Lucius?", holte Hermine mich aus meinen Gedanken mit ihrer Stimme und mit einer einfachen Berührung meines Armes. „Alles ist bestens", versicherte ich ihr. „Also, hast du vielleicht eine Hose für mich?", fragte sie mich und zog die Ärmel des Hemdes weiter runter. Ein deutliches Zeichen, dass sie sehr nervös war. Aber in einer Hose wollte ich sie jetzt nicht sehen, ganz und gar nicht. Ich hatte Severus heute so viele Sachen voraus. „Nein, leider habe ich keine weitere Hose mehr." „Wirklich? Irgendwie glaub ich dir das nicht", sagte sie misstrauisch und schaute mich auch genauso an. „Nun, wir werden wohl nicht herausfinden, ob ich lüge oder nicht, Hermine", grinste ich und trat näher an sie ran. „Doch wenn dir kalt ist, kann ich dich gerne wärmen", bot ich ihr natürlich, großzügiger Weise an.
- nächster Morgen -
Ich hatte nur wenig in der Nacht geschlafen, aber das war es mir wert. Sie die ganze Nacht bei mir zu haben, in einem Bett, an mich gepresst und so... so warm und zart. Hermine hatte wirklich sehr weiche Haut. Sie schlief noch immer, tief und fest. Regelmäßige Atemzüge kamen von ihr und ein sanftes Lächeln zierte ihr Gesicht. Mein Kätzchen war vollkommen entspannt und ich war froh darüber. Severus hatte mir alles über das Gift erzählt und wie unausgeruht und gestresst Hermine die letzten Wochen war. Sie schien nur noch entspannt zu sein, wenn Severus oder ich in der Nähe waren. Leider war es unmöglich, dass wir vierundzwanzig Stunden bei ihr waren. Severus war öfters in ihrer Nähe und mit Sicherheit auch, wenn sie es nicht wusste.
Die Decke war etwas runtergerutscht und das Hemd hoch, so konnte ich die langen Narben sehen, die sich über ihre Hüfte und ihren Rücken zogen. Ich kannte solche Narben, es waren Klauen gewesen, die diese hinterlassen haben. Bei Hermine waren sie schon älter und doch waren sie noch immer leicht gerötet, als würden sie einen daran erinnern wollen, dass sie noch da sind. Ich mochte mir gar nicht vorstellen, wie sie sich jedes Mal fühlte, wenn sie diese Spuren sah. Wie es sie aufs Neue, jedes Mal, immer und immer wieder verletzte. Ich wünschte, ich könnte ihr diesen Schmerz nehmen.
„Lucius...", hörte ich sie leise flüstern und sie drehte sich um, sodass sie nun ihr Gesicht in meiner Brust vergraben konnte. Eben das tat die auch und ihre Finger krallten sich dabei in das weiße Shirt, das ich an hatte. Es war irgendwie ganz süß... die wenigen Male, die ich mit Narzissa das Bett in der Nacht geteilt hatte, war sie nie so gewesen. Sie lag immer ganz am Ende des Bettes und hatte nicht einmal versucht, mir näher zu kommen. Ich war froh, dass Hermine nicht so war. Wirklich sehr froh.
Ein wenig Zeit blieb uns noch, bis ich Hermine wieder nach Hogwarts bringen musste. Sie würde rechtzeitig zum Frühstück kommen und niemand würde merken, dass sie die Nacht nicht im Schloss verbracht hat. Na ja, niemand außer Severus, er würde es wissen und sobald ich Hermine abgeliefert habe, werde ich es ihm unter seine lange Nase reiben. „Was grinst du so teuflisch am Morgen?", kam Hermines verschlafene Stimme an mein Ohr. Ich schaute runter zu ihr, die Augen noch geschlossen und sie drückte sich näher an mich. Oh, schlechte Idee. Wirklich ganz schlechte Idee und schnell merkte Hermine es auch, denn sie versteifte sich. „Verzeih, ich kann es nicht wirklich kontrollieren, Kätzchen", versuchte ich mich rauszureden, aber so richtig schien es nicht zu funktionieren.
„Es ist okay", nuschelte sie etwas leise und ich sah wieder wie ihre Wangen sich rot färbten. Auch davon würde ich nie genug bekommen. Diese Art an ihr, bei einer kleinen Aussage zu erröten oder schüchtern zur Seite zu blicken, es machte sie aus und dabei waren mir die Narben nicht wichtig. Hermine mag zwar nicht perfekt sein, aber sie war für mich und auch für Severus perfekt. Sie hielt uns auf Trapp, mit ihrem doch manchmal hitzigen Temperament und ihrer wissbegierigen Art. „An was denkst du?", wollte sie von mir wissen und zeichnete Kreise auf meiner Brust, ließ ihren Blick dabei nicht von ihrem Finger.
„An dich." „Ach ja? Nicht an was anderes?" „Ich denke an viele Dinge die dich betreffen, Hermine", ließ ich sie wissen. „Das wäre?", hakte sie weiter nach und schien so langsam wach zu werden. „Wenn du es genau wissen willst, Kätzchen, denke ich gerade daran, wie exquisit du in diesem Hemd aussiehst und wie gerne ich über dich herfallen will", gab ich ehrlich zu. „Ich denke, das müssen wir verschieben, Lucius... immerhin muss ich zurück ins Schloss", ließ sie mich wissen und gab mir einen Kuss, direkt dort, wo meine Haut nicht mehr von meinem Oberteil bedeckt war. „Leider hast du Recht." „Hab ich das nicht immer?", kicherte sie und drückte mir noch einen Kuss auf die gleiche Stelle. Sie stellte unglaubliche Dinge bei mir an.
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Einige Zeit später saß ich auf der Terrasse und trank einen Kaffee, als Hermine raus kam. Sie trug andere Sachen als gestern Abend. Diesmal eine weiße Bluse und eine dunkle Hose. „Ist das mein Hemd gewesen?", erkundigte ich mich und nahm einen Schluck vom Kaffee. „Nun, irgendwas musste ich benutzen, es würde auffallen, wenn ich die gleichen Sachen anhabe wie gestern und nach all den Gerüchten, die schon im Umlauf sind, dank Ron, ist es besser, wenn ich ein bisschen vorsichtiger bin", erklärte sie mir und umschlang meinen Hals von hinten.
Dann legte sie ihr Kinn auf meiner Schulter ab: „Ich wünschte es gäbe öfters einen solchen Morgen." „Eine sehr schöne Vorstellung, Kätzchen", sagte ich und lächelte bei dem Gedanken, während wir gemeinsam über die Landschaft sahen, die zur Farm gehörte. Die ersten Sonnenstrahlen, die uns erhellten, die Abraxaner, die ihre Flügel streckten und über die grünen Wiesen liefen, die Vögel, die zwitscherten... es war eine sehr schöne Vorstellung, dies jeden Morgen zu haben. Eine wirklich schöne.
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