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Hinter Masken

- Hermines Sicht, eine Woche später -

Es war eine ganze Woche vergangen, seitdem Lucius und ich miteinander geschlafen hatten. Komischerweise fiel es mir nun etwas schwer mit Severus weiterzugehen. Woran konnte das liegen? War das einfach meine Moralvorstellung, nicht mit zwei Männern gleichzeitig intim zu werden? Die Erziehung meiner Eltern? Ich hatte keine Ahnung, aber ich wusste auch, dass es so nicht weitergehen konnte. Jedoch war heute erst einmal der Ausflug in die Winkelgasse angesagt. Professor McGonagall hat uns erlaubt, mit einigen Lehrern die Winkelgasse aufzusuchen und dort ein Kleid für den Ball zu kaufen. Doch mit wem sollte ich gehen? Noch immer hatte ich mich nicht für Severus entscheiden, aber auch nicht für Lucius. Mit wem wollte ich auf den Ball gehen?

„Hermine?" „Oh, hi, Harry." „Tust du mir einen Gefallen?", wollte er von mir wissen und kratzte sich verlegen hinter dem Kopf. „Wir müssen nicht schon wieder über Monate in einem Zelt wohnen oder?", hakte ich nach und grinste dabei, eine Angewohnheit, die ich von Lucius und Severus übernommen hatte. „Was? Nein. Mensch, Mine!", lachte mein bester Freund, wurde dann aber ernster: „Würdest du mit Daphne zusammen ein Kleid aussuchen?" Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

„Wieso? Tut mir leid, das kam komisch rüber. Ich meine nur, wieso geht sie nicht mit ihren Freundinnen?" „Seit wir zusammen sind, halten sich viele von den Slytherins von ihr fern", nuschelte er unverständlich. „Wie bitte?" „Ich sagte..." „Er meint, wegen ihm bin ich das Ziel von Pansys und Millicents Attacken und es wäre nett, wenn wir zusammen Kleider aussuchen gehen könnten", unterbrach Daphne ihn, die neben ihn getreten war. „Klar, wieso nicht. Ich hoffe du hast nichts dagegen, dass Luna mitkommt, Daphne." „Nein, umso mehr, desto besser. Obwohl? Sie hat schon einen sehr eigenwilligen Geschmack oder?", hakte sie nach. „Mm... kann man wohl sagen", stimmte ich ihr zu und so vergaßen wir Harry ganz, der mit offenem Mund hinter uns her schaute.


- In der Winkelgasse -

Ob wir hier wirklich etwas finden würden? Davon war ich nicht wirklich überzeugt. Die Zeit lief uns davon, immerhin waren wir schon gute drei Stunden unterwegs und in jedem Gewänderladen gewesen, den die Winkelgasse zu bieten hatte. „Wir sollten in diesen gehen", schlug Luna vor. „Der ist an der Grenze zur Nokturngasse, Lovegood. Ich bezweifle, dass wir da etwas Passendes finden werden", konterte Daphne. „Ich habe ein gutes Gefühl", murmelte Luna jedoch dagegen und ergriff unsere Hände, zog uns einfach hinter sich her, direkt in den Laden, der in der kleinen Gasse zwischen Winkel- und Nokturngasse hauste.

„Merlin, Lovegood! Was ist denn nur in dich gefahren?", schnauzte Daphne die verträumte Luna an, die aber gar nicht weiter darauf achtete. „Hallo?!" „Beruhigen wir uns doch wieder", mischte ich mich ein und versuchte Daphne wieder runter zu bringen. „Jetzt sind wir doch schon einmal hier, da können wir uns auch einmal umschauen." „Wenn du meinst, aber ich denke wir sollten wirklich noch einmal zu Madam Malkin's", sagte sie und stolzierte an mir vorbei.


„Mmh...", entkam mir und ich atmete laut aus. Was sollte ich anziehen? Und mit wem sollte ich gehen? Severus oder Lucius? Beide hatten ihre Vorzüge und sicherlich würde ich mit beiden Spaß haben. Aber je nachdem mit wem ich ging, sollte ich mich auch für eine andere Farbe entscheiden, die das Kleid hat. Jeweils zu Lucius und Severus würden andere Farben passen, auch das musste ich in Betracht ziehen.

„Hermine! Komm schnell!", rief Daphne. Sie befand sich in einer hinteren Ecke, zusammen mit Luna, „Was ist denn, Daphne?", wollte ich wissen und beide drehten sich um, dabei hielt Daphne ein langes rotes Kleid in ihren Händen. „Das ist perfekt für dich!", ließ sie mich wissen. „Sie hat recht, Hermine. Du wirst sehr schön in dem Kleid aussehen", stimmte auch Luna ihr zu. Es war ein tiefrotes Kleid, weit ausgestellt, wie diese Prinzessinnenkleider, mit feinen Stickereien und breiten Trägern. Es war wirklich schön, aber... ich hatte eher nach einem Kleid mit langen Ärmeln gesucht und so wie das Kleid verarbeitet war, war es sicherlich auch nicht billig. „Ich weiß nicht, es ist wirklich schön, aber..." „Nichts aber!", unterbrach Daphne meinen Einwand. „Es ist perfekt! Du bist die Gryffindorprinzessin! Es wird Zeit, dass du es allen zeigst. Probiere es wenigstens einmal an, Hermine", bat sie mich und ich tat ihr den Gefallen.


„Kommst du raus, Hermine?", fragte Luna, die mit Daphne vor der Umkleide stand. „Ich weiß nicht, es... ich sehe bestimmt schrecklich aus", murmelte ich leise und sah mich in dem kleinen Spiegel an. „Hermine, ich ziehe dich auch da raus, wenn es sein muss", drohte Daphne mir. „Was haben die Damen hier zu suchen?", hörte ich plötzlich Severus' Stimme. „Professor Snape", entkam es Daphne erschrocken. „Die Anweisungen waren doch sehr klar, nicht?! Beschränken Sie ihre Einkäufe auf die Winkelgasse, nun finde ich Sie beide hier." „Wir haben nur nach Kleidern gesucht, Professor und Hermine hat auch schon eins gefunden. Wir warten nur, dass sie rauskommt", erklärte Luna. „Ist das so? Worauf warten Sie dann, Miss Granger? Kommen Sie schon raus!", befahl Severus mir dann.

„Ooo... okay", stotterte ich und trat schüchtern hinter dem Vorhang hervor. Mein Kopf war dabei gesenkt, meine Arme fest an meine Seiten gepresst. Ich fühlte mich nackt, meine Arme waren frei. Sie Severus und Lucius zu zeigen war etwas anderes, als hier. „Wow", entkam es Daphne, „Es ist einfach..." „Perfekt", entschlüpfte es Severus und Daphne und ich schauten zu ihm. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen und meine Wangen wurden ganz warm, mir wurde ganz warm. „Hat er das gerade wirklich gesagt?", hörte ich Daphne zu Luna flüstern. Diese lächelte jedoch nur vor sich hin und zog ein Kleid vom Ständer, welches bunt und mit hellen Blumen bestickt war.


Mit einem Räuspern fing Severus sich wieder und sagte: „Beeilen Sie sich, in einer Stunde geht es zurück zum Schloss. Und gehen sie auch nur einen Schritt weiter Richtung Nokturngasse, werden Sie bis zum Ende ihres Schullebens Nachsitzen!" Trotz der strengen Worte fehlte Severus der Biss in der Stimme. „Ja, Sir", nickte ich, während Daphne noch immer verwundert zwischen uns hin und her schaute. Severus' Lippen zuckten daraufhin kurz zu einem Lächeln, ehe er sich umdrehte und aus dem Laden verschwand.

„Was war das?", entkam es Daphne dann, die die Hände in die Hüfte stemmte und mich fragend und vor allem neugierig anschaute. „Du solltest das Kleid wirklich nehmen, Hermine", sprach Luna dazwischen und nahm ein weiteres buntes Kleid von der Stange, das sie vor ihren Körper hielt und schaute in den Spiegel. „Ich denke, ich nehme dieses hier", lächelte sie dann und schlüpfte einfach in meine Kabine. Etwas verdattert schauten wir ihr hinterher, aber Daphne fing sich schnell wieder: „Hermine, was war das gerade? Snape hat dich angesehen, als... als ob er, na du weißt schon! Was läuft da?"

Sie wollte es wirklich wissen und sie war genau so hartnäckig wie Harry, wenn er etwas von mir wissen wollte. Aber war sie vertrauenswürdig? Konnte ich es ihr sagen? Sie war Harrys Freundin, er vertraute ihr und ich vertraute ihm. Aber es war zu gefährlich, ihr einfach was zu sagen. „Hermine", sagte sie ungeduldig. „Ich kann darüber nicht sprechen", sagte ich nur, natürlich machte diese Aussage sie nur noch neugieriger.

„Darüber kannst du nicht sprechen? Hermine, wenn du und ein Lehrer... du kannst von der Schule fliegen und Snape erst!", flüsterte sie eindringlich. Und sie hatte Recht! Natürlich, hatte sie das. „Daphne, bitte, nicht hier", bat ich sie leise und mit flehendem Blick. „Gut! Aber ich will alles wissen!", machte sie mir klar. Ihr Blick ähnelte dabei ziemlich dem von Ginny, wenn sie sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. „Okay", nickte ich, aber erst würde ich mit Harry darüber sprechen ob ihm das wirklich ernst war mit Daphne und mit Severus, mit ihm sollte ich auf jeden Fall reden, bevor ich Daphne irgendwas erzähle. „Gut", sagte sie noch einmal, „Zieh das Kleid jetzt aus. Wir müssen für mich noch eins suchen!" „Aber... hey! Ich habe nicht gesagt, dass ich das nehme!" „Du hast Snape gehört, Hermine, es ist perfekt!", grinste sie zu mir und begann für sich selbst nach einem Kleid zu suchen.


Daphne hatte sie letztendlich für ein schulterfreies tiefdunkelblaues Kleid entschieden, nun waren wir alle dabei zu bezahlen. Mir grauste es bereits vor dem Preis. 180 Galleonen waren eine ganze Menge. Umgerechnet waren das um die 1100 Pfund. So viel hatte ich noch nie für ein Kleid ausgeben und eigentlich sprengte das auch meinen Rahmen. „200 Galleonen", sagte der Mann zu Daphne, die blinzelte nicht einmal, als sie ihren kleinen Beutel hervor holte und dem Zauberer eine schwarze Karte zeigte. Sie sah aus wie eine Kreditkarte, aber ohne den Streifen und den Chip. Wenn man so auch bezahlen konnte, wieso musste ich dann immer zu Gringotts um etwas aus meinem Verließ zu holen? Wie viel hatte ich eigentlich vorhin mitgenommen? Würde es überhaupt reichen?

„Ihr Kleid wurde bereits bezahlt, Miss", ließ mich der Mann wissen und verpackte mein Kleid magisch in einem schwarzen Stoffbeutel. „Ähm, wie bitte? Wer hat..." „Der übelgelaunte Zauberer, der vorhin hier war, hat die Rechnung übernommen", unterbrach er mich und wandte mir dann schon den Rücken zu. In diesem Moment war ich wirklich froh, dass Daphne und Luna schon draußen waren. Merlin, Severus hatte mir das Kleid einfach so gekauft. Dabei war sein Lehrergehalt sicherlich nicht gerade eine Goldgrube. Er hatte doch nicht Lucius um das Geld gebeten, oder? Nein! Das war nicht möglich, so schnell konnte er nicht mit Lucius in Kontakt getreten sein. Severus war nur fünf, maximal zehn Minuten hier drin gewesen. Selbst wenn das Kleid wirklich schön war, wollte ich nicht, dass er für mich so viel Geld ausgab. Das war nicht... das war nicht nötig. „Hermine?", rief Daphne von Draußen und winkte mir zu. „Auf Wiedersehen, Miss", verabschiedete sich der Mann noch, was ich erwiderte und verließ mit gemischten Gefühlen den Laden.


***************

Am Abend, nachdem ich Daphne erfolgreich abgeschüttelt hatte, begab ich mich in das Territorium der Slytherins. Erstens hatte ich eine Entscheidung getroffen und zweitens musste ich Severus für das Kleid danken. Allerdings wollte ich ihm auch sagen, dass ich nicht wollte, dass er so viel Geld für mich ausgab, schon gar nicht für ein Kleid, das ich höchstwahrscheinlich, eh nur einmal anziehen würde.

Ich klopfte an die Tür seines Büros und ging dann direkt hinein. Jedoch lag das Büro in vollkommener Dunkelheit, nur durch den Spalt der angrenzenden Tür in seine Gemächer schien etwas Licht hindurch. Zielstrebig ging ich daher auf diese zu und trat in das Severus' Wohnzimmer. Jener saß auf dem Sessel, mit einem dicken Wälzer vor sich und einem Glas Wein. Er sah entspannt aus und das Feuer im Kamin erhitzte den kompletten Raum. Auf Anhieb fühlte ich mich wohl und geborgen, als würde ich nach einem langen Tag endlich nach Hause kommen.

„Guten Abend, Hermine", ertönte seine ruhige tiefe Stimme, ohne dass er aufsah. „Abend", murmelte ich und ging langsam auf ihn zu. „Ich habe dich heute Abend nicht erwartet." „Mmm... ich weiß, aber... ich, also ich wollte mich bedanken, für das Kleid", begann ich und jetzt sah Severus auch auf. „Aber?", hakte er nach, wahrscheinlich hatte er den Einwand schon in meiner Stimme gehört. „Aber es war nicht nötig, Severus. Damit will ich sagen, dass ich das nicht brauche. Teure Dinge und dass du oder auch Lucius mir das Geld hinterher werft. Das brauche ich alles nicht, dennoch bin ich dir dankbar für das Kleid." „Du sahst so schön aus", gab er darauf nur als Antwort und grinste zu mir hoch. „Und du solltest dich dran gewöhnen, Hermine. Ich werde sicherlich nicht jede Menge Geld hinter dir her werfen und dich mit teuren Geschenken umwerben, Lucius hingegen wird sein Reichtum mit dir teilen wollen. Für ihn ist das alles normal, jeglichen Einwand wird er im Keim ersticken. Glaub mir", versicherte er mir.


Wahrscheinlich hatte er recht, Lucius würde nicht mit sich reden lassen. Und teilweise verstand ich das auch, meine Eltern hatten beide gut verdient uns hat es auch nie an Geld gemangelt. Allerdings sind meine Eltern auch nicht im Geld geschwommen, so wie Lucius allem Anschein nach. Sie hatten mir beigebracht für die kleinen Dinge im Leben dankbar zu sein. Vielleicht hatte ich deshalb so Probleme damit, wenn andere Geld für mich ausgaben.

„Ist das alles? Denn morgen ist der letzte Schultag für dieses Jahr, Hermine und meiner Erfahrung nach, mangelt es deinen unterbelichteten Mitschülern an Konzentration und Lernwilligkeit an solch einem Tag", holte Severus mich aus meinen Gedanken. „Ähm, ja, ich wollte dir noch meine Entscheidung mitteilen, wegen des Balls", begann ich zögerlich, fand mich dann aber auf seinem Schoß wieder. Severus hatte mich nämlich an meinen Handgelenken gepackt und zu sich gezogen. „Und wie lautet deine Entscheidung? Mit wem möchtest du zum Ball gehen, Hermine? Mit Lucius oder mit mir?", fragte er mich leise und blickte mir dabei in die Augen. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter. Wie machte er das nur immer? Mich mit dieser Intensität anzublicken, sodass ich Raum und Zeit vergaß und selbst meine Gedanken wirr in meinem Geist umher kreisten. „Hermine?", sprach er fragend meinen Namen aus und strich mit seinem Daumen über meine Wange, was mich dazu bewegte die Augen zu schließen und kurz in diesem Moment zu verweilen, ehe ich ihm sagte, wie ich mich entschieden hatte.


- Tag des Weihnachtsballs in Hogwarts (20.12.) -

Nervös stand ich in meinem Zimmer. Ich war fertig, das Kleid hatte ich an, meine Haare waren gemacht, hochgesteckt, aber dennoch locker, sodass mir einige Strähnen oder eher gesagt Locken ins Gesicht fielen. Auf meinem Schreibtisch lag bereits die Maske, goldfarben und schmal. Sie würde nicht mehr als meine obere Gesichtspartie verdecken, meine Augen - mehr nicht. Aber sie passte gut zum dem Rot meines Kleides. Es gab nur eine Sache, die mich störte. Es waren die Narben.

Das Kleid war so geschnitten, dass das obere Ende meiner Narbe von Dolohow aus meinem Dekolleté schaute und nicht zu vergessen, dass das Kleid nur Träger hatte und keine richtigen Ärmel. Jeder würde sehen, was auf meinem linken Unterarm stand. „Hey, Hermine bist du fertig?", klopfte es laut an der Tür. Es war Ginny, wir hatten gesagt, dass wir zusammen runter gingen. Sie ging mit Michael Corner. Wieso sie ihm wieder eine Chance gab... „Hermine!", rief Ginny noch einmal und klopfte mehrere Male gegen die Tür. Was sollte ich jetzt tun? Ich... fühlte mich schon wohler in meiner Haut, in meinem Körper und ich schämte mich auch nicht direkt für die Narben, aber ich wollte dennoch nicht, dass sie jemand sah. „Ich geh gleich alleine runter", rief Ginny wiederholt durch die Tür hindurch. „Ich komme!", rief ich zurück und schluckte nervös. Ein Zauber würde niemals den ganzen Abend halten.

„MINE!", motzte sie jetzt schon regelrecht und in diesem Moment öffnete ich die Tür. „WOW", entkam es ihr. „Das Kleid steht dir wirklich gut", sagte sie danke. „Deins steht dir auch gut", gab ich das Kompliment zurück. Ginny sah in dem hellblauen Kleid wirklich gut aus. Es betonte ihre helle Haut und untermalte ihre Augen. Nicht dass sie es nötig hätte, sie war auch sonst ein absoluter Hingucker. „Wollen wir dann endlich? Micheal wartet bestimmt schon auf mich", lächelte sie und strich sich die Haare nach hinten.


„Du willst immer noch nicht sagen, mit wem du gehst?", hakte sie auf dem Weg nach unten nach. „Nein, meine Lippen sind versiegelt", antwortete ich mit einem Grinsen. Ein grimmiger Ausdruck huschte über ihr Gesicht, schon die letzten Tage nervte sie mich damit und wollte unbedingt wissen, mit wem ich zum Ball gehen würde. Denn einige hatten mich auch gefragt, aber jedes Mal hatte ich abgelehnt, immerhin wusste ich schon mit wem ich gehen würde und es war kein Schüler.

Unten, vor der Großen Halle angekommen, schaute ich mich um. Ob ich ihn wohl erkennen würde? Immerhin würde er sich so verkleiden, dass niemand ihn erkannte. Offiziell war er heute nicht einmal im Schloss, sondern kümmerte sich um ein familiäres Problem. Daher hatte man ihn heute auch nicht gesehen. Nicht einmal beim Frühstück war er gewesen. „Also, nach wem hältst du Ausschau?", wollte Ginny wissen, während sie selbst Ausschau nach ihrer Begleitung hielt. „Nach meiner Begleitung", sagte ich knapp, doch konnte ihn wirklich nirgends ausmachen. Die meisten hatten ihre Masken schon auf, einige verdeckten nur die Augenpartie, andere fast das ganze Gesicht. Ich nahm an, dass er eine Maske hatte, die mehr verdeckte, aber keiner derjenigen passte. Die meisten waren einfach zu klein, als dass sie er sein könnten. „Ich werde es noch rausfinden", versprach Ginny mir. „Das bezweifle ich", entkam mir leise, doch dann sah ich Harry, der auf uns zukam.


Harry selbst trug einen dunkelblauen Anzug, mit einem weißen Hemd und einer blauen Weste. Er war perfekt auf Daphne abgestimmt. Immerhin hatte sie dieses tiefblaue Kleid gekauft.

„Hi", begrüßte er uns und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Du siehst hübsch aus, Hermine." Ich lächelte leicht und strich mir eine Strähne hinters Ohr. „Danke, Harry." „Hast du Daphne gesehen?", wollte er dann von mir wissen und ignorierte Ginny dabei vollkommen. Zwar hatten die beiden ihren Streit nach der Trennung ganz gut überwunden, aber Harry fiel es manchmal noch schwer, sich ihr wieder anzunähern, als ganz normale Freundin. „Ich glaube sie ist da drüben, bei Draco und Luna", sagte ich ihm und deutete auf das andere Pärchen.

Am anderen Ende des Ganges standen Daphne, Luna und Draco. Luna war auf jeden Fall nicht zu übersehen. Ihr Kleid strahlte in verschiedenen Farben, selbst ihre Maske war einzigartig. Sie sah aus wie ein Vogel, mit Schnabel und bestickt mit Federn. Aber sie war irgendwie cool, hob sich von den anderen Masken ab. Draco hingegen war schlicht in einem grauen Anzug gekleidet, mit einer karierten Weste und einer silbernen Maske. Zusammen machten die beiden ein schönes Bild.

Daphne winkte Harry und mir zu. „Ein Tanz nachher, Mine ja? Ich verspreche auch, dass ich dir nicht auf die Füße trete." „Klar", nickte ich. „Mach dir keine Gedanken wegen dem", sagte er leise und schaute kurz auf meinen Arm runter, ehe er zu Daphne rüber ging. „Er liebt sie oder?", fragte Ginny mich. „Ich denke schon." „Er sieht glücklich aus." „Das ist er, Ginny." „Ja, scheint so", murmelte sie leise. „Hey, Ginny. Granger", nickte Corner mir zu, als er zu Ginny und mir kam. „Wir sehen uns später, Hermine", sagte diese nur und ging zusammen mit ihm weg.


So stand ich jetzt hier. Alleine. Wo war er nur? Er würde doch nicht kneifen, oder? Moment! Konnte er das sein? Komplett in schwarz, schwarze Hose, ein schwarzes Jackett, eine schwarze Weste. Dunkle Haare, die hinten zusammengebunden waren und eine rabenschwarze Maske, die ebendies zeigte, einen Raben. Konnte er das sein? Konnte das Severus sein?


- Severus' Sicht -

Ich stand schon eine Weile im Schatten der anderen, versteckt in einer Ecke, unerkannt und vor allem unbemerkt. „Entspann dich, niemand wird dich erkennen", flüsterte Lucius, der neben mir stand. Als sie den letzten Abend bei mir war, hatte ich schon damit gerechnet, dass sie mir sagte, sie würde mit Lucius gehen. Aber sie hatte entschieden, dass ich sie begleite und das obwohl sie genau wusste, dass ich solche Veranstaltungen verabscheute. Doch nachdem ich sie in diesem Kleid letzte Woche gesehen hatte... dieser Anblick hatte mich sprachlos gemacht und ich würde dafür sorgen, dass sie den heutigen Tag nicht vergessen würde. Sie würde die heutige Nacht nicht vergessen. Ich maß mir nichts an, aber ein Mann durfte hoffen und träumen.

„Merlin, sie sieht atemberaubend aus", murmelte Lucius neben mir und auch ich sah auf. Dort stand sie, in dem roten Kleid, sie war das Bild einer wahren Gryffindor. Die Stickereien und das Rot des Kleides schmeichelten ihr, selbst die goldene Maske, minderte nichts an ihrer Schönheit. Ihre braunen Augen strahlten selbst bis in die hinterste Ecke des Ganges. „Ich beneide dich", gab Lucius offen zu. „Du hast mit ihr den Ball im Ministerium", murmelte ich abwesend. Meine Gedanken waren bei ihr, ihrer Erscheinung und wie sich wohl anfühlen würde, mit ihr über den Boden der Halle zu gleiten.

Nachdem sich Potter und das Weasley Mädchen von Hermine entfernt hatte, konnte ich endlich zu ihr. „Sag ihr, dass ich auch auf einen Tanz hoffe, Severus", hielt Lucius mich noch einen Moment zurück. „Mal schauen, ob ich mich von ihr losreißen kann", grinste ich zurück und ging dann zielstrebig auf sie zu.

Sie schaute etwas unsicher umher und hielt sich die rechte Hand über den linken Arm. Was tat sie da? Natürlich, sie verstecke die Narbe auf ihrem Arm. Dabei gab es keinen Grund dafür, aber was wusste ich schon? Lucius und ich liefen schließlich auch nicht mit freien Unterarmen durch die Gegend. „Hermine", sagte ich rau und verbeugte mich vor ihr, reichte ihr meine Hand, damit sie diese ergreifen konnte. Direkt war die ganze Aufmerksamkeit der Schülerschaft auf uns. „Se... ich weiß nicht wie ich dich nennen soll", gestand sie leise und errötete. In diesem Kleid sah es nur bezaubernder aus. „Ich denke wir werden auf meinen zweiten Namen zurückgreifen müssen", schlug ich vor, auch wenn es mir widerstrebte bei dem Namen meines Vaters angesprochen zu werden. „Tobias", sagte sie sanft und legte ihre Hand in meine, welche ich augenblicklich an meine Lippen führte. „Du siehst bezaubernd aus, Hermine", machte ich ihr ein Kompliment und ließ meine Lippen ein weiteres Mal über ihren Handrücken streichen. „Danke, du siehst auch gut aus", lächelte sie und strich sich wieder eine Strähne hinters Ohr.


„Ich habe noch etwas für dich", ließ ich sie dann wissen, zog ein schwarzes Tuch aus der Innentasche meines Jacketts. „Ein Tuch?", hakte sie kichernd nach und schaute mit großen Augen zu mir hoch. „Noch ist es ein Tuch", sagte ich ihr, nahm ihre Hände, wickelte das Tuch leicht um diese, was Hermine skeptisch zu mir blicken ließ. „Damit du dich wohler fühlst", murmelte ich und mit einem Mal, verwandelte ich das schwarze Tuch in durchsichtige lange Handschuhe. Dabei waren ihre Finger frei, nur eine kleine Schlaufe war um ihren Mittelfinger gebunden. Sie reichten hoch bis zu ihren Ellenbogen und kleine Blumen zierten die Handschuhe. Nun war es unmöglich, die Narbe auf ihrem Unterarm zu sehen.

Erstaunt schaute sie hinab, drehte ihre Arme hin und her. „Danke, Se... Tobias", sagte sie mit einem strahlenden Lächeln. „Wollen wir dann, Hermine?" „Sehr gerne", nickte sie und hakte sich bei mir unter.


„Alle schauen uns an", murmelte Hermine leise, während ich sie in die große Halle führte. „Diese Idioten wundern sich wahrscheinlich, wer ich bin. Immerhin hast du niemandem erzählt, wer deine Begleitung ist, oder?" „Nein. Ginny hat mich die letzten Tage immer wieder gefragt, aber ich habe nichts verraten", antwortete sie. „Trotzdem. Die müssen ja nicht direkt so gucken, oder?" „Kümmere dich nicht um sie, Hermine. Heute geht es nur dich." „Du meinst um uns?", erwiderte sie fragend. „Wie du willst", grinste ich sie an.


***************

Wieso hatte ich mich nur dazu überreden lassen? Mit Potter und Weasley an einem Tisch zu sitzen... da saß ich lieber mit dem Dunklen Lord an einem Tisch. Weasley hatte wirklich kein Benehmen, er aß nicht, nein ganz im Gegenteil, seine Essgewohnheiten, erinnerten mich an die wenigen Male, in denen ich das überaus große Vergnügen hatte mit Greyback einen Tisch zu teilen. „In welchem Haus bist du noch mal?", fragte Miss Brown mich, sie schaute mich schon den ganzen Abend so seltsam an. „Ich gehe nicht mehr zur Schule", antwortete ich knapp und wünschte mir sehnlichst, dass die Tanzfläche endlich eröffnet werden würde. Auch damit hatte ich niemals gerechnet. „Oh, wie alt bist du? Tobias, richtig?", bohrte sie weiter und mir reichte es langsam, diese ständigen Fragen trieben mich in den Wahnsinn.

Plötzlich, bevor ich einen bissigen Kommentar abgeben konnte, legte sich Hermines Hand auf meinen Oberschenkel. „Tobias geht an die Universität in London", sagte sie dann ruhig. „Das alles geht dich auch gar nichts an, Brown. Ganz offensichtlich will er diese ganzen Fragen nicht beantworten", mischte sich auch Miss Greengrass ein, die mich allerdings ebenfalls skeptisch anblickte. Nach meinem dümmlichen Gestotter im Laden, hatte sie höchstwahrscheinlich schon einen Verdacht, wer ich in Wirklichkeit war. Jedoch sagte sie nichts, genauso wenig wie Potter, welcher auch genau wissen musste, dass ich unter der Maske war. „Ich habe ja nur gefragt", brummte sie und nahm sich einen weiteren Nachtisch von der Mitte des Tisches.


„Wollen wir tanzen?", fragte Hermine mich, nachdem Brown immer noch nicht aufgehört hatte uns oder eher gesagt mich, mit Fragen zu löchern. „Es tanzt noch niemand", sagte ich Hermine leise. „Dann sind wir eben die ersten", flüsterte sie zurück, ergriff meine Hand und stand auf. „Wo geht ihr hin?", fragte Weasley schmatzend, doch weder Hermine noch ich, würdigten ihn mit einer Antwort.

Ich ließ mich von Hermine mitziehen, direkt auf die Mitte der weißen Tanzfläche. Leise Musik spielte im Hintergrund und die Stimmen der Schüler um uns herum, an den Tischen, verstummten. „Jetzt schauen uns wirklich alle an", grinste ich leicht und legte ihr meine Hand an die Hüfte, während ich mit der anderen, ihre Hand festhielt. Sanft, als könnte sie mich verletzten, legte sie ihre noch freie Hand auf meine Schulter und trat näher an mich ran. „Kein Abstand, Severus", murmelte sie ganz leise. Fast hätten sich sogar unsere Lippen berührt, jedoch hatte ich zu meinem Bedauern nur ihren warmen Atem auf meiner Haut gespürt. „Tanz mit mir", bat sie mich dann und legte ihren Kopf auf meiner Brust ab.

Ich wiegte uns hin und her, langsam, genau im Takt der Musik. Und immer mehr und mehr Pärchen gesellten sich zu uns und begannen miteinander zu tanzen. Meine Aufmerksamkeit jedoch galt nur ihr. Sie in meinen Armen zu haben, war schon immer ein gutes Gefühl, aber sie hier in meinen Armen zu haben, vor allen. Vor meinem Kollegium, vor der Schülerschaft, in der Öffentlichkeit, bescherte mich mit einem Gefühl von Triumph. Triumph, weil sie mir gehörte, nur mir gehörte - wenn man Lucius außen vor ließ. Ich fühlte mich frei und glücklich, Gefühle die ich die letzten Jahre nie hatte.


„An was denkst du?", wollte Hermine wissen, während wir tanzten. Mittlerweile war die Tanzfläche wieder leerer, die meisten hatten sich wieder gesetzt und redeten miteinander. Hermine und mir schenkte man kaum noch Aufmerksamkeit. „Wie gerne ich jetzt alleine mit dir wäre", gab ich zu und küsste ihr Haupt. Geflüster startete wieder und wieso sollten wir ihnen nicht einen richtigen Grund zum Flüstern geben?

Ich wirbelte Hermine umher, einmal von mir weg, um ihre eigene Achse und dann wieder in meine Arme. Sie schaute jetzt zu mir hoch, ihre braunen Augen funkelten mich an, zogen mich in einen endlosen Bann der Gefühle, der Empfindungen. Ich sagte nichts, schaute ihr einfach in die Augen und küsste sie. Ich küsste sie vor den ganzen unterbelichteten Blagen und der Belegschaft, vor Lucius, vor Weasley, der uns kein einziges Mal aus den Augen gelassen hatte, vor Potter, der uns hin und wieder anlächelte, vor allen. Und sie? Was tat sie? Sie lehnte sich gegen mich, drückte ihre Lippen stärker gegen meine, ließ mich nicht gehen, keinen winzigen Zentimeter.

Wir tanzten weiter, die ganze Zeit über, wobei ich sie sanft küsste und versuchte meine ganzen Emotionen, die ich Jahre lang zurückgehalten hatte, in den Kuss einfließen zu lassen. Ich ließ mich fallen, genau wie Hermine es immer tat. „Ich liebe dich", wisperte sie gegen meine Lippen, holte kurz Luft und schon verschmolzen wir wieder miteinander.

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