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Durchbrochene Harmonie

- Lucius' Sicht, zweiter Weihnachtstag, kurz vor dem Essen -

Hermine band ihre Haare zusammen, während ich meine Hose zuknöpfte. „Wir werden viel zu spät kommen und sie werden genau wissen, was wir getan haben", murmelte sie. Anscheinend war sie sauer auf mich, aber ich konnte mich einfach nicht beherrschen. Als ich sie gesehen habe, wie sie vor mir stand, auf mich hinabgeblickt hat... bei Salazar, in diesem Moment hatte mich Verlangen durchströmt, wie ich es noch nie erlebt hatte. „Lucius! Zieh endlich dein Hemd an!", wies sie mich barsch an und drückte mir mein Hemd in die Arme. Dennoch konnte sie es nicht lassen, ihre Augen einmal über meine Gestalt wandern zu lassen. „Ganz sicher, Kätzchen? Wir könnten noch eine zweite Runde einle..." „Lucius!", zischte Hermine wieder und schlug mir gegen die Brust. Glaubte sie das würde wehtun? „Hermine", grinste ich und packte sie an der Hüfte, küsste ihren Hals, der nun durch den hohen Zopf, den sie gebunden hatte, freigelegt war. „Bitte", entkam es Hermine leise. „Bitte was?" „Lass uns zurückgehen, mir ist nicht wohl dabei, die anderen warten zu lassen." „Du meinst, dir ist nicht wohl dabei, dass die anderen wissen, was wir getan haben", hauchte ich ihr direkt ins Ohr und spürte wie ihr ganzer Körper erzitterte.

Mit einem Mal sprang sie mir förmlich aus den Armen und brachte einen großen Abstand zwischen uns. „Zieh dein Hemd an, Lucius", sagte sie mir noch einmal und zupfte an ihrer Bluse herum. Sie sah zauberhaft aus, denn trotz des Zopfes, waren ihren Haare ganz wirr und noch immer lag eine zarte Röte auf ihrem Gesicht, ihre Lippen waren leicht geschwollen und da waren sogar ein paar Zweige Heu in ihrem Haar. Dass sie dies nicht bemerkt hatte... „Was?", hakte sie skeptisch nach, als sie meinen Blick bemerkte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast etwas Heu im Haar", ließ ich sie wissen, überbrückte den Abstand zwischen uns und zupfte es aus ihren Haaren. „Danke", murmelte sie leicht beschämt, hakte sich dann bei mir unter und apparierte, ohne mich zu warnen.


Geräuschlos tauchten wir im Kaminzimmer auf, von den anderen war nichts mehr zu sehen, wahrscheinlich waren sie ins Esszimmer gegangen. „Hermine", tadelte ich sie leicht. Sie jedoch schaute mich mit großen unschuldigen Augen an: „Was? Wie du mir, so ich dir." Ein herrliches Lachen entkam ihr, doch das verstarb als sie sich umdrehte. „Na, hattet ihr Spaß?", fragte meine Schwester, die in der Tür stand und uns missbilligend anschaute. Nun, eigentlich kam ihr Blick einer Rüge ziemlich ähnlich und in diesem Augenblick erinnerte sie mich an unsere Mutter, auch sie hatte diesen mahnenden Blick beherrscht. „Was auch immer du meinst", grinste ich Lori an und legte Hermine die Hand auf den Rücken, schob sie mit sanften Druck vorwärts und ging dann mit ihr an meiner Schwester vorbei. Diese schüttelte nur weiterhin den Kopf.

Im Esszimmer angekommen, wurden wir zum Blickfang der anderen. Draco verdrehte die Augen, Richard hatte nur eine Augenbraue hochgezogen und Severus... nun, er hatte ein wissendes Grinsen auf seinen Lippen und sicherlich würde er es sich nicht nehmen lassen, Hermine für die Nacht zu sich zu nehmen. Dabei hatte ich eigentlich schon etwas geplant, doch meine Lust ist mit einfach dazwischen gekommen. Wieso fiel es mir so schwer mich zu kontrollieren? Solche Probleme hatte ich nicht einmal in meiner Jugend gehabt, es passte nicht zu mir, ich war immer Herr meiner Sinne und dass Hermine sie so aus der Fassung bringen konnte, behagte mir nicht. Die Fähigkeit, kontrolliert zu bleiben, in jeglicher Situation und ohne Bedacht auf meine Empfindungen hatte mir schon mehr als einmal das Leben gerettet. Und so sehr ich diese Ausflüge mit Hermine auch genoss, vermag ich mich nicht zu hundert Prozent darüber zu freuen... denn die Zeiten in denen wir lebten, ließen es nicht zu, dass Severus oder ich unsere Sinne verlieren.

„Lucius?", holte Lori mich aus meinen Gedanken, nun blickten alle zu mir. Wie lange hatte ich hier gestanden? Hermine saß neben Severus und schaute mit einem besorgten Blick zu mir, selbst Draco schaute sorgenvoll zu mir rüber. „Willst du dich nicht setzen?", hakte Lori noch einmal nach und ich blickte in ihre blauen Augen, sie lächelte leicht und nickte dann zu dem freien Platz auf Hermines linker Seite. „Sicherlich", nickte ich, ging um den Tisch herum und setzte mich neben sie. „Alles in Ordnung?", flüsterte Hermine leise, hatte sich sogar leicht zu mir rüber gebeugt. „Alles ist bestens, Kätzchen", versicherte ich ihr und legte ihr meine Hand beruhigend aufs Knie. Etwas gezwungen lächelte sie daraufhin, ließ sich dann aber von Lori in ein Gespräch verwickeln.


- Hermines Sicht -

Entweder kam es mir nur so vor oder sowohl Lucius' als auch Severus' Stuhl standen ungewöhnlich nah an meinem. Ich hatte fast gar keinen Platz um mich frei zu bewegen, während Lori das Essen auf den Tisch stellte. Auch wenn es etwas... nicht lästig, aber naja, es war lästig nicht einmal ein kleines bisschen Freiraum beim Essen zu haben. Dennoch fühlte ich mich zwischen den beiden einfach wohl. Draco schien das auch zu bemerken, denn er grinste mich immer wieder über den Tisch hinweg an. „Kann ich dir helfen, Draco?", fragte ich daher zuckersüß und er wusste direkt, dass es nicht mein normaler Tonfall war. Kurz schien er zu überlegen, ob er wirklich zu einer Antwort ansetzten sollte und entschied sich dann das Risiko einzugehen, doch genau in diesem Moment sprach der kleine Lucas dazwischen: „Bist du Onkels Freundin?"

Selbst das Gespräch von Richard und Severus verstummte, nach dieser Frage und wenn ich ehrlich war, wusste ich auch nicht was ich darauf hätte antworten können. War ich Lucius' Freundin? Die von Severus? War ich nicht viel mehr? Aber wie konnte man es ausdrücken? „Schatz, wir haben doch darüber gesprochen", antwortete Lori, die mit einem Gänsebraten bewaffnet ins Esszimmer kam. „Ja, aber sie ist mit Severus gekommen." „Nun, das ist so, Lucas", begann Lori, nachdem sie den Braten in der Mitte des Tisches abgelegt hatte. „Manchmal, da ist die Magie so stark zwischen Menschen, dass man sie nicht nur mit einer Person teilen möchte, sondern mit zweien. So ist bei deinem Onkel, Hermine und Severus. Verstehst du, Liebling?" „Mmm... nicht wirklich... ist das nicht verboten? In der Schule haben die darüber gesprochen, dass hier in England so ein Gesetz ist, Mum?", hakte er weiter nach. Wie alt war er noch gleich? „Das stimmt", nickte Richard seinem Sohn zu, schien dann aber doch um Worte verlegen zu sein. Selbst Lori wusste nicht mehr was sie sagen sollte.

Wie konnte man einem kleinen Jungen so etwas erklären? Selbst wenn er schon zur Schule ging, eine Triade oder eine Dreierbeziehung war nicht wirklich etwas Alltägliches. Sicherlich gab es die auch, aber meist hörte man davon nichts. „Vielleicht", murmelte ich und Lucas sah mich mit großen Augen an. „Wenn man jemanden liebt, Lucas, ob eine Person oder zwei, da ist es vollkommen egal, was Gesetze sagen, oder Vorschriften. Und ich liebe deinen Onkel und Severus." „Oh, ach so. Okay", zuckte er mit den Schultern und blätterte weiter in seinem Buch. „Danke", flüsterte Lori leise zu mir und zwinkerte mir dann zu, als sie Lucius und Severus anschaute.


Es war ein ruhiger Abend, anders als ich ihn mir vorgestellt habe. Lucas war ein sehr ruhiges Kind, zwar fragte er zwischendurch immer wieder etwas, aber meist beschäftigte er sich alleine. Draco schien großen Spaß daran zu haben mich mit seinem Vater und seinem Patenonkel zu beobachten. Seiner Tante ging es da wohl nicht anders, ich erwischte sie dabei, wie sie ihm immer wieder etwas ins Ohr flüsterte und beide grinsten, während sie zu uns dreien rüber schauten. „Loriana!", warnte Lucius sie jetzt, denn es schien ihm so langsam mächtig auf die Nerven zu gehen. „Was? Ich tue doch nichts, Luc", spielte sie unschuldig und schob sich einen weiteren Löffel des Schokopuddings in den Mund. Daraufhin schüttelte Lucius nur den Kopf und wandte sich an seinen Schwager: „Wie hältst du das nur mit ihr aus?" „Ich arbeite viel", sagte dieser mit einem Lächeln, aber als er zu Lori blickte, wurde der Ausdruck in seinen Augen ganz weich. Die Liebe zwischen den beiden war zum Greifen nah, spürbar und so ehrlich und wahrhaft.

„Können wir gleich was spielen? Alle zusammen, so wie zu Hause, Dad?", fragte Lucas, der seine leere Schüssel von sich wegschob. „Sicher, wenn du deiner Mutter beim Abräumen geholfen hast", antwortete dieser und wischte mit einer Serviette über den Mundwinkel seines Sohnes, wo sich noch etwas Pudding befunden hatte. „Erzähl mal, Hermine, was hast du nach deinem Abschluss vor?", erkundigte sich Richard dann bei mir. „Oh, um ehrlich zu sein, weiß ich das noch nicht genau. Eigentlich wollte ich immer im Ministerium arbeiten, vielleicht in der Abteilung für Magische Geschöpfe, aber schon dort wo es um das Recht dieser geht. Aber... da bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher", gestand ich offen. „Nach allem was ich gehört habe, wärst du eine große Bereicherung für das Ministerium, Hermine. Jedoch kann ich deine Zurückhaltung auch verstehen", sagte er verständnisvoll. „McLaggen würde ihr das Leben im Ministerium zur Hölle machen", murmelte Draco. „Das wissen wir nicht", mischte sich Lori mit ein. „Du hättest ihn sehen sollen, als wir bei dem Essen waren, Tante. Er weiß, dass sie Bestandteil der Tri... er weiß es. Das Ministerium ist kein guter Platz für dich, Hermine. Und um ehrlich zu sein, als Muggelgeborene hast du nicht viele Aufstiegsmöglichkeiten", sprach Draco wie nebensächlich weiter.

„Wie bitte?", entkam es mir empört. Das hatte ich nun wirklich nicht von ihm erwartet, dass er gerade jetzt wieder darauf herumritt und es aussprach, als müsste ich mich für meine Herkunft schämen. „Was mein Sohn damit sagen will, Kätzchen ist das trotz all der Gleichstellungsgesetze und der Propaganda des Ministeriums, es nur selten, sozusagen nur im Ausnahmefall dazu kommt, dass sie einer Muggelgeborenen oder einem Muggelgeborenen eine Führungsposition anvertrauen. Sieh dir doch nur die Abteilungen an", sagte Lucius beschwichtigend. „Die Aurorenzentrale wird von Amelia Bones geleitet, sie ist reinblütig. Die Abteilung für Magische Unfälle und Katastrophen wird von Fudge geleitet, nach seinem Rücktritt als Minister nahm er seinen alten Posten wieder ein, auch er ist reinblütig, Hermine. Auch die Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit und selbst die Mysteriumsabteilung wird von reinblütigen Zauberern geleitet Hermine." Das war mir alles nicht bekannt gewesen, darüber hatte ich mir aber auch nie viele Gedanken gemacht. „Wieso sagt man uns das nicht? Ich meine wir haben doch in der Schule diese Gespräche mit unseren Hauslehrern über unsere Vorstellungen nach der Schule. Nie hat Professor McGonagall auch nur ein Wort darüber verloren, dass ich... dass muggelstämmige Hexen und Zauberer es schwerer haben als die anderen", entkam es mir fragend und auch leicht aufgebracht.

Alle hatte diese Hoffnung, diese Illusion, dass sich jetzt alles ändern würde. Aber es wird sich nichts ändern... das Ministerium wird immer so bleiben, wie es auch schon vor dem Krieg war. Der Minister wird immer mehr Macht haben wollen und sich, wenn es sein muss, Unterstützung auf anderen Wegen holen. Selbst die, die etwas verändern wollten, schafften es nicht dagegen anzukommen, sie wurden von den Chefs unterdrückt. Alles war einfach nur eine Illusion, die das Ministerium uns vorspielte. „Hermine?", hakte Severus nach und ich spürte seine Hand auf meinem Knie. „Es ist nur... es kommt mir alles so sinnlos vor", gestand ich. „Sinnlos?" „Ja. Wir haben so viel gekämpft, geopfert und... und nichts ändert sich, Severus", sagte ich und schaute ihn. „Nichts ändert sich", murmelte ich noch einmal und war kein bisschen überrascht, dass ich als Antwort nur bedrücktes Schweigen zurückbekam.


***************

Trotz meiner Erkenntnis hatte ich versucht, den restlichen Abend mit Severus und Lucius' Familie zu genießen. Doch nach der dritten Runde Zauberschach, die ich gegen Severus und auch gegen Lucius verloren hatte, entschuldigte ich mich um etwas frische Luft zu schnappen. Daher war ich jetzt hier, eingewickelt mit einer Decke auf der Terrasse. Die Sonne war schon lange untergegangen, hatte Platz gemacht für einen klaren Sternenhimmel. Wenn ich wieder in Hogwarts war, würde ich mich nachts einmal auf den Astronomieturm schleichen, von dort hatte man einfach die beste Sicht auf die Sterne.

Hier jedoch war es auch schön – ruhig und entspannend. Hier fühlte ich mich wie Zuhause. Als wäre hier alles in Ordnung. Ich drehte mich um und blickte durch die Tür in das Kaminzimmer, in welchem noch immer Schach gespielt wurde. Lori saß auf der Couch, zusammen mit Lucas, der sich an sie gekuschelt hatte und las ihm aus einem Buch vor. Es war ein Gefühl von Familie, das ich hier spürte. Etwas was ich sonst nur in Harrys Gegenwart verspürte. „Na, brauchst du Ruhe von meinem Vater und Severus?", erschreckte mich Draco, der neben mich getreten war. Von wo war er gekommen? „Nein", schüttelte ich den Kopf und zog die Decke enger um meinen Körper. „Sie sehen glücklich aus, lachen zusammen. Ich glaube Severus hat sogar einen Witz gemacht", sagte Draco und stieß mit seiner Schulter leicht gegen meine. „Das ist dein Verdienst." „Nicht nur. Ich denke sie sind einfach erleichtert, dass sie nicht vor ihn treten müssen, weißt du?" „Den Dunklen Lord? Glaub mir, die beiden hatten keine Probleme damit. Sie waren seine rechte und linke Hand. Die wird man nicht einfach so, Hermine. Sie sind ihrem Ruf über all die Jahre durchaus gerecht geworden und das ohne auch nur zu zögern", ließ er mich wissen, wobei mir ein Schauer über den Rücken lief.

„Sie reden mit mir nicht darüber, Draco", entkam mir. Dabei wollte ich, dass sie mit mir sprachen, aber irgendwie wollte ich auch nicht wissen, welche schrecklichen Taten die beiden für Voldemort vollbracht haben. Severus hatte sogar Dumbledore getötet, auch wenn dieser ihm das ebenfalls befohlen hat. Lucius hat sicherlich auch für ihn getötet, gefoltert... ich war nicht so naiv zu glauben, dass sie alles aus Angst getan haben. Es muss eine Zeit gegeben haben, in der sie es genossen haben, es aus freien Stücken getan haben. Dieses Wissen versuchte ich nicht nur zu verdrängen, ich wollte versuchen, sie ohne diese Last zu sehen, denn das Bild welches ich nun von Lucius und Severus gewonnen hatte, passte mit diesem Wissen einfach nicht überein. „Ist vielleicht auch besser so", murmelte Draco leise, dennoch hörte ich es laut und deutlich.


Lori war mittlerweile, zusammen mit Lucas, auf der Couch eingeschlafen und Draco hatte sich vor kurzem in sein Zimmer zurückgezogen. Ich war ebenfalls ziemlich müde, erst das lange Spazieren mit Severus und seiner Mutter und dann auch noch das kleine Techtelmechtel mit Lucius unten im Stall. „Möchtest du zu Bett gehen?", erkundigte sie Lucius als er sah, wie ich wiederholt gähnte. „Ja, ich bin ziemlich müde", sagte ich nicht nur ihm, sondern auch Severus. Beide erhoben sich daraufhin und nach einem simplen ‚Gute Nacht' zu Richard, der sich um Lori und Lucas kümmerte, geleiteten mich beide nach oben.

Wie schon die Male zuvor, war ich wieder im Hauptschlafzimmer. Kaum hatte ich die Tür geöffnet, überkamen mich die Bilder von Lucius und mir. Genau hier war es passiert, hier haben Lucius und ich das erste Mal miteinander geschlafen. Unbewusst biss ich mir auf die Lippe. „Tu das nicht, Hermine", raunte jemand von der Seite und als ich zu meiner Rechten blickte, sah ich direkt in Severus' dunkle Augen, welche vernebelt waren vor Lust und Begierde. Nervös schluckte ich und schaute dann zu meiner Linken. Auch dort blickte ich in Lust verhangene Augen, in eisblaue... graue Augen – in Lucius' Augen. Merlin... mein ganzer Körper kribbelte und mein Hals wurde ganz trocken. Ich spürte die Hitze in mir, nicht nur in meinen Wangen, in meinem Leib, meinem Unterleib, meinem zentralen Kern. Ich fühlte meine Magie pulsieren, rufen, sie rief nach den beiden. „Ich...", stotterte ich und wusste es dann. Meine Magie und mein Körper wollten es, ja selbst mein Herz wollte sich beiden hingeben, aber mein tiefstes Inneres... es wusste, dass ich noch nicht bereit war. „Tut mir leid", flüsterte ich überfordert und schlug beiden die Tür vor der Nase zu.


„Oh Merlin. Oh Merlin", murmelte ich immer und immer wieder ganz leise. Hatte ich das gerade wirklich getan? Hatte ich gerade wirklich, Severus Snape und Lucius Malfoy die Nase vor der Tür zu geschlagen? Zwei unbeschreiblich attraktiven Zauberern, die mich offensichtlich beide begehrten? Ginny würde mich verrückt nennen, wenn sie das wüsste. Ha, selbst ich konnte fast gar nicht glauben, dass ich das wirklich getan hatte. Sicherlich hätte ich ihnen auch anders, verbal, irgendwie, nur nicht so, sagen können, dass ich noch nicht soweit war. Sie hätten das verstanden, oder? Natürlich hätten sie das verstanden. Wieso nur überkamen mich trotz allem immer wieder diese verdammten Zweifel?

„Guten Nacht, Hermine", hörte ich Severus ruhig, von der anderen Seite der Tür aus, sagen. „Nacht, Kätzchen", kam es auch von Lucius, gefolgt von einem weiteren Satz: „Mein Bett ist immer offen für dich." Ein breites Lächeln zeichnete sich auf meinem Gesicht auf. Ja, wieso hatte ich die Zweifel? Sie waren vollkommen unbegründet.


***************

„Hermine", flüsterte jemand von Hinten, kühle Hände legten sich um meine Mitte, zogen mich sanft und dennoch bestimmt an einen festen Körper. „Ja?", hauchte ich fragend zurück. „Kätzchen, wir sind hier", murmelte eine zweite Stimme und ich spürte Lippen auf meiner Haut, die sanfte Küsse verteilten. Tief atmete ich ein und aus. Kräuter, Sonne, Tinte... Äpfel und... ja, es war ein kleiner Hauch Kirsche, den ich wahrnahm. „Lucius... Severus...", wisperte ich, nein, ich stöhnte es schon fast. Beide hatten ihre Lippen auf meine nackte Haut gelegt. Ihre Hände wanderten über jede Stelle meines Körpers. Es war so viel auf einmal, meine Augenlider waren so schwer, ich konnte sie nicht öffnen. „Lass dich fallen", hauchte Severus in mein Ohr.

Sie umfingen mich, hielten mich, sie liebten mich.

Es waren keine Sonnenstrahlen, die mich weckten, nein, dafür war es noch zu dunkel Draußen. Doch das komplette Haus lag im Stillen. Doch dann, dann hörte ich es plötzlich. Ein Schnarchen, nein zwei Schnarchen, direkt neben mir. Langsam und vorsichtig richtete ich mich auf. Ich lag in der Mitte des Bettes und zu meiner linken, lag Severus auf seinen Rücken friedlich schlafend. Auf meiner anderen Seite schlief Lucius, dieser jedoch schlief auf dem Bauch. Ein Kichern musste ich mir verkneifen, dass sah nun gar nicht aus wie eine Lordschaft. Das Schnarchen kam aber auf jeden Fall von den beiden.

Nur was taten sie hier? Hatten die zwei sich etwa in mein Zimmer geschlichen, nachdem ich eingeschlafen war? Naja, wirklich sauer war ich nicht. Eigentlich war es sogar ein sehr schönes Gefühl mit beiden in einem Bett zu sein. Noch einmal schaute ich beide an, bis ich mich wieder hinlegte und mich zwischen beide kuschelte. Meine Zauberer. In diesem Moment war einfach alles perfekt. Denn es war genau wie in meinem Traum. Sie umfingen mich, hielten mich und sie liebten mich.


- nächster Morgen -

Langsam erwachte ich aus meinem Schlaf. Erst wollte ich meine steifen Gliedmaßen strecken, doch irgendwie klappte es nicht. Ich war gefangen und im ersten Augenblick machte sich ein Gefühl von Panik in mir breit, bis ich warme Hände spürte. Warme Hände die sich von vorne und hinten auf meine Hüften legten. „Guten Morgen", raunten zwei männliche Stimmen und ich riskierte einen Blick, öffnete langsam meine Augen und schaute direkt in die dunklen von Severus. Seine Mundwinkel zogen sich etwas nach oben und er strich mir einige Strähnen aus dem Gesicht. Dann spürte ich Lucius, oder eher gesagt einen ganz bestimmten Teil von Lucius, welchen er mir, gegen mein Gesäß drückte.

„Lucius", warnte ich ihn leise. Es machte mir keine Angst, aber ich war noch nicht soweit, nicht mit beiden zur gleichen Zeit und ich wollte auch nicht, dass der anderen uns zusieht. Diese Vorstellung empfand ich noch immer als ziemlich unangenehm. „Kätzchen", raunte er jedoch nur weiter und zog die untere Hälfte meines Körpers zu sich. Deutlich, mehr als deutlich konnte ich ihn spüren und ich versuchte krampfhaft nicht rot zu werden. Leider ohne Erflog wie mir Severus' wissendes Grinsen verriet. „Es macht dir noch nichts aus, dass wir hier geschlafen haben oder?", hakte Severus nach und rutschte näher zu mir, unsere Nasenspitzen berührten sich. Ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren und meine Augen waren in den seinen gefangen. Lucius war immer intensiv, auch jetzt... aber Severus? Er konnte mit einem Blick... er konnte mich damit so viel fühlen lassen, so viel spüren lassen, es war unbegreiflich und unvorstellbar. Gerade weil er eher der Ruhigere der beiden war, war er so viel intensiver, auf eine andere Art als Lucius.

„Hermine?" „Mmm...", machte ich nur, schloss die Augen und versuchte mich gegen ihn zu drücken. Lucius hielt mich allerdings noch immer fest und begann jetzt meinen Nacken und meine Schulter zu küssen. Es war so viel auf einmal, die Gefühle und Empfindungen, die die beiden auslösten schienen mir unendlich. Dann fühlte ich es, leicht, federleicht, nur wie ein Streicheln, ein Wimpernschlag. Ein Kuss. Ein Kuss von Severus. Seine Lippen waren wie eine kleine Brise, die einem durchs Haar fuhr, erfrischend und lebendig. So fühlte ich mich auch. Erfrischt und lebendig, als ich mit ihm in einem weiteren Kuss versank.

Lucius versuchte ich dabei erst auszublenden, aber er war viel zu präsent als dass das klappen konnte. Seine Hände... warm und fest, hielten sie mich; seine kühlen Lippen, die mir einen Schauer nach dem anderen über die Haut jagten; seine Nase, mit der er über meinen Hals strich und wie er dann tief einatmete... es machte mir ganz verrückt... ich konnte nicht mehr klar denken. Jeder noch so klare und rationale Gedanken verflog wie der aufsteigende Dampf einer ausgepusteten Kerze.


„HEY! WOLLT IHR DA WOHL ENDLICH RAUSKOMMEN!", klopfte, nein hämmerte es wild an der Tür und wir fuhren erschrocken auseinander. „Ich bringe deine Schwester um, Lucius", knurrte Severus. „Oh ja, ich werde dir nur zu gerne dabei helfen, alter Freund", knurrte auch Lucius. „Sicherlich wird sie niemand groß vermissen. Man wird uns danken", fuhr Severus weiter fort. „Wir sollten es schnell erledigen, dann haben wir es hinter uns und können uns wieder wichtigeren Dingen widmen", schlug Lucius vor. Für einen Augenblick glaubte ich mich verhört zu haben, bis mir klar wurde, dass die beiden hier einen Witz miteinander teilten. Diese Art von Humor würde ich wohl eher selten mit ihnen teilen, aber es gewährte mir wieder einmal einen Einblick in die Beziehung zwischen den Beiden.

„HALLO!!! SPRECHE ICH UNDEUTLICH? LUCIUS, SEVERUS, HERMINE! KOMMT SCHON, DAS FRÜHSTÜCK IST FERTIG UND HIER IST EIN BRIEF FÜR HERMINE GEKOMMEN – VOM MINISTER PERSÖNLICH!", schrie Lori noch einmal und zeitgleich entkam Lucius und Severus ein genervtes Stöhnen. Beide lagen nun auf dem Rücken und blickten starr zur Decke. Da konnte ich einfach nicht anders, ich lachte, ich lachte und lachte. So hatte ich mir einen Morgen mit den Zweien auf gar keinen Fall vorgestellt. „Was amüsiert dich so, Hermine?", verlangte Lucius von mir zu wissen. Doch eine Antwort blieb ich ihm schuldig, denn diese Frage brachte mich nur noch mehr zum Lachen.


***************

Frisch angezogen und mit einem Schmunzeln auf den Lippen ging ich die Treppe runter. Severus und Lucius waren dicht hinter mir, beide hatten ein Schmollen im Gesicht. Es sah einfach zu witzig aus, die beiden so zu sehen und das alles nur weil Lori uns gestört hat. Irgendwie fand ich es gar nicht so schlimm, ich war mir nämlich sicher, dass das nicht der letzte Morgen sein wird, den wir miteinander teilten.

„Guten Morgen", grüßte ich die anderen und setzte mich demonstrativ zwischen Draco und Lori. Direkt griff ich nach den frischen Brötchen und der Marmelade und begann zu frühstücken. Die erstaunten und auch eingeknickten Blicke von meinen zwei Zauberern ignorierte ich dabei. Das würde ihnen eine Lehre sein und zeigen, dass sie sich nicht alles erlauben konnten. Beiden hatte ich gestern, zwar nicht unmissverständlich, aber dennoch klar und deutlich mitgeteilt, dass ich noch nicht soweit war. Und ich war zwar nicht sauer, dass sie sich in mein Zimmer und somit auch in mein Bett geschlichen haben. Trotzdem wollte ich ihnen klar machen, dass sie nicht einfach über mich hinweg trampeln konnten und dass ich mir nichts so einfach von ihnen gefallen lassen würde.

„Gut geschlafen, Hermine?", erkundigte sie Lori bei mir und goss mir etwas von dem Früchtetee ein, den sie vorbereitet hatte. „Ja, sehr gut sogar. Und du? Immerhin bist du auf der Couch eingeschlafen, das kann nicht sehr angenehm gewesen sein." „Ach was?!", lachte sie auf. „Richard hat mich ins Bett getragen", erklärte sie schnell und zwinkerte ihrem Ehemann über den Tisch hinweg zu, der daraufhin leicht errötete. „Lori, wusstest du eigentlich schon, dass dein Bruder und Severus deinen Mord planen?", wollte ich von ihr wissen und sah aus dem Augenwinkel wie die Beiden ihr Mahl unterbrachen. „Wirklich?", entkam es ihr gespielt überrascht. „Es soll wohl heute noch stattfinden." „Nein!", sagte sie empört. „Ist das wahr, Lucius?", spielte sie mit und schaute traurig zu Lucius rüber. „Ich... also, ähm...", stotterte dieser. „Severus, sag du etwas!", hörte ich ihn dann murmeln. „Ich bin doch deine kleine Schwester!", entschlüpfte Lori jetzt auch ein kleines Schluchzen und dazu vergrub sie ihr Gesicht in den Händen.

Lori war einfach genial. Die Gesichter von Severus und Lucius waren unbezahlbar. Selbst wenn sie zu Beginn geglaubt haben, sie spielte wirklich nur mit, sah es jetzt gar nicht mehr danach aus. Sie war wirklich eine gute Schauspielerin. „Lori, wir...", begann Lucius und es schienen ihm tatsächlich die Worte zu fehlen. „Wir meinen es nicht so", versuchte auch Severus sein Glück. Plötzlich schaute Lori hoch, direkt in die Gesichter der Beiden, dann zu mir. Wir blickten uns an und begannen dann lauthals zu lachen. So viel Spaß hatte ich auch schon lange nicht mehr und ich wusste, Lori und mich würde eine enge Freundschaft verbinden. „Du bist ein Biest", schimpfte Lucius leise. „Wie war das, Bruderherz? Mutter und Vater würden sich im Grabe umdrehen, bei deiner unkultivierten Wortwahl", gab sie wieder. „Ach ja? Vater wusste, was für ein Biest du bist. Den Tag lang hat er sich über dich beschwert." „Vielleicht hat er auch nur so viel über mich geredet, weil ich er mich mehr liebte als dich", konterte sie mit einem Grinsen, was dem von Lucius in keinster Weise nachstand. „Du...", begann er wieder, allerdings war Lori wieder schneller: „Nun, allerdings war ich auch Mutters Liebling. Da kann man wohl nichts machen, Bruderherz", lächelte sie zuckersüß und nahm einen Schluck von ihrem Tee.


Nachdem ich Lori beim Abräumen und Spülen geholfen hatte, verabschiedete sie sich mit Richard und dem kleinen Lucas. Sie würde noch heute zurück in die Staaten reisen, immerhin würde auch für den Kleinen bald wieder die Schule beginnen und Richard hatte über Silvester Dienst. Nun waren nur noch wir drei mit Draco hier. „Soll ich euch allein lassen?", hakte er nach. Lucius war drauf und dran zu nicken, aber ich wollte Draco nicht einfach so wegschicken. Er war Lucius' Sohn, Severus' Patensohn, er war... er war auch mein Freund. Und jetzt gehörte er auch zu meiner Familie, oder ich eher zu seiner. „Nein. Du kannst gerne hier bleiben", lächelte ich und trat vor Lucius. Dieser legte mir eine Hand auf die Schulter, „Kätzchen..." „Nein. Du wirst ihn nicht einfach wegschicken, Lucius!", sagte ich ihm klipp und klar. „Ich störe ungern, aber der Brief hier scheint wirklich wichtig zu sein, Hermine", unterbrach Severus die aufkeimende Auseinandersetzung zwischen Lucius und mir. Irgendwie schien er immer genau zu wissen, wann er eingreifen musste.

„Ich werde euch mal alleine lassen und den Abraxanern einen Besuch abstatten", ließ Draco uns wissen. Indessen hatte Severus mir bereits den Brief gereicht. Er war sehr edel verpackt. Ein silberfarbener Briefumschlag mit meinem Namen drauf und dem offiziellen Wachssiegel des Ministers. „Was glaubt ihr was das sein könnte?", wollte ich von Lucius und Severus wissen. Letzterer zuckte nur unwissend mit den Schultern, Lucius hingegen schien zu ahnen, was es ist. „Lucius?" „Ich denke es ist deine Einladung zum Maskenball", antwortete er mir alles andere als ruhig, irgendwas schien ihn daran zu stören. „Von ihm persönlich? Bist du sicher?", wollte auch Severus wissen und verschränkte die Arme vor der Brust. In der Tat war das ziemlich ungewöhnlich, wieso sollte ich eine persönliche Einladung vom Minister bekommen?

Ich riss den Briefumschlag auf und holte das lilafarbene Pergament heraus. Es war wirklich eine Einladung. Allerdings sah es nicht so aus, als wäre sie speziell an mich gerichtet. „Die Gleiche wurde auch mir zugeschickt. Jedoch nicht vom Minister persönlich... seltsam", murmelte Lucius. Severus hatte währenddessen schon seinen Zauberstab rausgeholt und untersuchte den Brief auf Zauber und Flüche. Wäre es nicht besser gewesen, wenn er das vorher getan hätte? „Oh, wartet, hier ist noch etwas", sagte ich beiden und holte ein kleines Stück Pergament heraus, kaum größer als eine Visitenkarte.

Miss Granger,

ich freue mich auf einen Tanz und ein Gespräch mit Ihnen.

C. McLaggen

„Ein Tanz? Und ein Gespräch? Was hat das zu bedeuten? Vielleicht wäre es besser, wenn ich nicht dahin gehe", sprudelte es aus mir raus. Was konnte der Minister nur von mir wollen? Klar, er wusste, dass ich Teil der Triade war, aber würde er wirklich so offensiv und offensichtlich handeln? „Wir werden auf jeden Fall dorthin gehen, Kätzchen", machte Lucius mir klar. „Wir?" „Ja, wir! Severus hatte das Vergnügen dich auf den Ball in Hogwarts zu begleiten und ich erinnere dich gerne daran, dass du mir das Versprechen gegeben hast, mich auf diesen Ball zu begleiten", erinnerte er mich noch einmal und natürlich wusste ich, was er meinte. „Aber...", begann ich, brach jedoch ab. Ich wollte es nicht zugeben, aber ich hatte Angst. Angst vor dem was passieren würde. Es gefiel mir nicht, dass der Minister allem Anschein nach in die Offensive bei mir ging. Außerdem würde er merken, dass es nicht Harry oder Ron waren, wenn ich mit Lucius da auftauchen würde.

„Lucius, vielleicht ist es doch besser, wenn wir...", „Nein! Es ist der richtige Zeitpunkt, Severus, das weißt du!", fuhr Lucius Severus an. „Ich meine nur, dass das ziemlich viel ist", entkam es auch Severus gereizt, der sich hinter mich gestellt hatte. „Mag sein! Aber wir haben einen Plan. Oder hast du das schon vergessen?" „Sicherlich nicht, aber hier geht es nicht um dein Ego, Lucius!" „Ah, es geht wohl darum, dass du es mir nicht gönnst." „Gönnen? Sei nicht absurd. Es gibt keinen Grund, weshalb du eifersüchtig sein müsstest!", wehrte Severus ab und so langsam konnte ich den beiden nicht mehr folgen. Ging es hier überhaupt noch um den Ball?


„Das bin ich nicht, bilde dir bloß nichts ein!", knurrte Lucius laut und sandte Severus einen angsteinflößenden Blick zu. Was taten die beiden da gerade? Mein Kopf pochte, es tat weh! So hatte ich mir das alles nicht vorgestellt. „Lucius, bei Salazar, reiß dich zusammen!" „Von dir werde ich mir nichts befehlen lassen!" Beide standen sich nun gegenüber, das einzige, was sie trennte, war ich. Ich stand direkt zwischen ihnen, gefangen und ich fühlte mich hier gar nicht wohl. Kein bisschen!

„Hört auf", bat ich leise und hielt mir meinen Kopf. Das Pochen wurde immer stärker und stärker. Die zwei Zauberer jedoch schienen meine Worte gar nicht wahrzunehmen, sondern stichelten sich weiter an. „HEY!", schrie plötzlich jemand und dann wurde ich am Arm von den beiden weggerissen. Ich kniff meine Augen zusammen und ließ mich einfach in die Arme von Draco fallen. „Seht ihr nicht, was ihr tut?", fauchte er die beiden älteren Männer an, die plötzlich ganz leise geworden waren. „Ich mag nicht viel über diese ganze Triade und die Magie wissen und wie das alles funktioniert. Aber so funktioniert es nicht! Ihr macht sie krank, wenn ihr euch so streitet!" Kein Wort entkam den anderen und ich spürte wie mir die Tränen kamen, das Pochen war zwar weg, aber der Schmerz hatte nicht nachgelassen. „Komm, du solltest dich hinlegen, Hermine", schlug Draco mir vor und führte mich auf wackligen Beinen nach oben in mein Zimmer.


- Dracos Sicht, kurz zuvor -

Eigentlich war ich schon fast unten an den Ställen gewesen, doch ich hatte im Haus etwas vergessen und apparierte wieder zurück. Da hörte ich auch direkt das Geschrei und Gebrumme von meinem Vater und Onkel. Mit wenigen schnellen Schritten war ich ihm Kaminzimmer und sah die beiden. Sie standen sich gegenüber und brüllten sich an, warfen sich Dinge an den Kopf, die überhaupt keinen Sinn ergaben. Waren die etwa eifersüchtig aufeinander? Woher kam Vaters Unsicherheit? Sonst war er doch auch nicht so und Hermine bevorzugte auch keinen von ihnen. Ganz im Gegenteil, sie war so bemüht beiden die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, dass es schon fast lächerlich war. Da sah ich sie, direkt zwischen den beiden, sie hielt sich den Kopf, schüttelte ihn hin und her. Wenige Tränen liefen ihr über die Wangen.

Das musste die Magie der Triade sein. Sie wehrte sich gegen den Streit der beiden und Hermine war die Leittragende davon. „HEY!", rief ich laut und hatte Hermine dann mit einem Mal an mich gezogen und ohne Gegenwehr fiel sie in meine Arme und hielt sich an mir fest. Manchmal waren Severus und Vater wirklich Idioten, sahen die beiden nicht was sie ihr antaten? Es war zu viel für sie. Die Magie in ihrem Inneren musste total durcheinander sein und Amok laufen, anders konnte ich mir diesen Zusammenbruch von ihr nicht erklären. Aber wie konnte denen das entgehen? Sie wussten doch viel mehr über die Magie der Triade und ihre Tücken als ich. Ich verstand das einfach nicht.

„Seht ihr nicht was ihr tut?", entkam es mir fauchend und ich war selbst darüber erschrocken, dass ich die beiden Männer so anpöbelte. „Ich mag nicht viel über diese ganze Triade und die Magie wissen und wie das alles funktioniert. Aber so funktioniert es nicht! Ihr macht sie krank, wenn ihr euch so streitet!", sagte ich weiter und beide sahen stumm und fassungslos zu Hermine, die schluchzend in meinen Armen lag. Sie musste hier weg, bis die beiden sich wieder beruhigt hatten. Sie gehörte jetzt zur Familie und sie würde für lange Zeit Teil meines Lebens sein. Ich wollte, dass alles gut zwischen uns war. Ich musste auch so viel wieder gut machen, selbst wenn sie mir schon für alles verziehen hatte, konnte ich mir selbst für das und vieles andere nicht verzeihen. „Komm, du solltest dich hinlegen, Hermine", schlug ich ihr vor und sanft, kaum merkbar nickte sie.


Schlafend hatte ich sie zurück in ihrem Zimmer gelassen und war jetzt wieder auf dem Weg nach unten. Das Kaminzimmer war leer, aber die zwei mussten hier noch irgendwo sein. Schlussendlich fand ich Vater und Severus in der Bibliothek. Beide hatten sich in verschiedene Ecken des Raumes gesetzt und starrten sich über ihre Bücher hinweg an. Merkten die zwei wirklich nicht wie absurd und kindisch sie sich verhielten? Wenn ich mich jemals so verhalten hätte, da war ich mir sicher, hätte Vater meinen Arsch so versohlt, dass ich eine Woche nicht mehr hätte sitzen können.

„Seid ihr zufrieden mit euch?", fragte ich beide und stand mit verschränkten Armen im Raum. „Halt dich da raus, Draco", wies mein Vater mich an, aber ich war kein kleiner Junge mehr und trotz des großen Respekts und ja, auch trotz der Angst, die ich manchmal vor ihm hatte, würde ich diesmal nicht das tun, was er sagte. „Nein! Ihr solltet eine Einheit sein, oder nicht? Geht es nicht darum? Eine Einheit zu bilden?", fragte ich weiter und spürte den wütenden Blick meines Vaters auf mir. „Ihr macht sie kaputt. Ihr macht Hermine kaputt, wenn ihr euch so streitet, wegen unwichtigen Dingen! Sie sollte der Mittelpunkt für euch sein, aber kaum bekommt einer von euch nicht seinen Willen durchgesetzt, vergesst ihr, dass sie mit euch im Raum ist. Versteht ihr das nicht? Es ist Magie und ich fühle mich ehrlich gesagt dumm dabei, euch das erklären zu müssen", fuhr ich beide an. „Dann verschwinde!", knurrte mein Vater weiter. Er war so verdammt stur!

„Kannst du nicht einmal über deinen Schatten springen, Vater? Du auch Onkel! Ihr liebt sie doch oder? Sie liebt euch! Sie liebt euch beide und sie versucht krampfhaft euch beide glücklich zu machen, euch jeweils das zu geben, was ihr braucht. Sie bevorzugt niemanden, Vater! Ja, sie hat den Tag mit Severus verbracht. Aber bei Merlin, du hast sie sobald sie hier war rausappariert und bist mit ihr keine Ahnung wohin verschwunden und jedem war klar, dass du Sex mit ihr hattest. Ihr benehmt euch wie Kinder! Und das braucht sie nicht, dass hat sie nicht verdient und das wisst ihr auch. Wenn ihr mal darüber nachdenkt, wisst ihr um was es hier wirklich geht! Es sind eure Egos! Mehr nicht. Kommt damit klar und vergesst es endlich! Sonst werdet ihr nie glücklich werden", hielt ich den beiden vor und ließ sie dann alleine zurück um nachzudenken. Hoffentlich hatte das den beiden die Augen geöffnet und hoffentlich würde Vater mir meine respektlose Art verzeihen.

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Ich habe für euch noch eine kleine Gutmachung dafür, dass  das letzte Kapitel so fies geendet hat. Eine kleine Vorschau auf das kommende Kapitel:

„Ah, Lucius, fast hatte ich gedacht dich alleine anzutreffen. Wer ist diese bezaubernde junge Dame, an deinem Arm?", tauchte ein Mann mittleren Alters vor uns auf. Allem Anschein nach, schien er ein Freund von Lucius zu sein, zumindest war das mein erster Eindruck. „Ich sagte doch, ich komme nicht allein, Elmor. Es ist schön dich endlich wieder auf den Beinen zu sehen", lachte Lucius. Elmor? Den Namen hatte ich doch schon einmal gehört... aber wo? „Naja, nach einigen Wochen im Koma, wurde das auch endlich Zeit. Allerdings bin ich wohl eher glimpflich davon gekommen, Lucius. Du wirst immerhin den Stock nicht weiter als Zierde benutzten können." „Wie Recht du doch hast", stimmte Lucius dem Mann zu. Natürlich! Elmor Zabini, er war der Onkel von Blaise. Er wurde damals zusammen mit Lucius angegriffen, nach dem Treffen des Zaubergamots. Ich hatte gar nicht gewusst, dass er wieder auf den Beinen und Wohl auf war.

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