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Die Bibliothek (Teil 1)

- Hermines Sicht, Freitagabend -

Am Abend hatte ich noch schlechtere Laune, als die Tage zuvor. Mir war tatsächlich heute im Unterricht bei Slughorn eine falsche Zutat in den Zaubertrank gefallen und deswegen durfte ich das Wochenende im Krankenflügel verbringen. So etwas war mir noch nie passiert. Einerseits schämte ich mich für meine Nachlässigkeit, andererseits war ich unglaublich sauer auf mich selbst. Dieses ganze Konzept, dass wir uns voneinander fernhalten sollten, raubte mir den Schlaf und auch die Nerven. Und als wäre das nicht schon genug, schaffte ich es jetzt, nicht einmal mehr, mich auf den Unterricht zu konzentrieren.

Sicher! Es gab auch positive Effekte. Die konnte ich nicht abstreiten, aber das hier? War das wirklich nötig? Ich konnte mir nicht vorstellen, wie wir in Zukunft damit umgehen sollten. Für mich war es unvorstellbar, dass wir in regelmäßigen Abständen, immer wieder Abstand voneinander halten müssten. Selbst wenn es anfangs keine große Hürde darstellen würde, spätestens, wenn wir daran dachten, eine Familie zu gründen, würde es schwierig werden.

Natürlich war dafür auch noch viel Zeit, noch lange war ich nicht bereit ein Kind zu bekommen. Und wie das wirklich funktionieren sollte, wusste ich auch nicht. Abgesehen vom Teil, wo es darum geht, Kinder zu machen. Da war ich mir sicher, wusste ich es wie es geht. Und ja, die Wahrscheinlichkeit war auch sehr hoch, dass wir gut unterscheiden konnten, wer von den Beiden der Vater des Kindes ist. Doch würde es nicht trotzdem komisch sein? Ich würde lügen, wenn ich es leugnen würde, dass ich mir darüber keine Gedanken mache. Allerdings wollte ich das Thema auch nicht bei Severus und Lucius ansprechen, zumindest jetzt noch nicht.


„Miss Granger, Sie sollten doch liegen bleiben!", schnauzte Madam Pomfrey mich an, als sie mit einem kleinen Tablett aus ihrem Büro kam. „Ich bin doch noch im Bett, Madam Pomfrey", sagte ich leicht mürrisch und verschränkte die Arme vor der Brust. „Mag sein! Aber liegen und sitzen, sind zwei ganz unterschiedliche Dinge, junge Dame!", meckerte sie weiter. Am liebsten hätte ich die Augen verdreht, doch versuchte diesem Drang nicht nachzugeben. Zwar mag Madam Pomfrey nicht so aussehen, allerdings hatte sie ein gutes Auge für Details.

„Mir geht es gut, Ma'am", ließ ich sie wissen und versuchte nicht ganz so mürrisch zu klingen, wie zuvor noch. „Ich denke, das kann ich, besser beurteilen, als Sie, Miss Granger. Selbst der Schulleiterin ist aufgefallen, dass Sie die letzte Woche sehr blass sind und so gut wie nichts gegessen haben. Jetzt auch noch dieses Desaster in Zaubertränke!", echauffierte sie sich lautstark. „Sie werden schön im Bett liegen bleiben. Und mit liegen, meine ich liegen, Miss Granger!"


- später in der Nacht -

Ein Rascheln ließ mich aufschrecken und beinah hätte ich laut aufgeschrien, als ich eine dunkle Gestalt neben meinem Bett stehen sah. „Ich bin es nur", kam aber schnell von der Gestalt und ich erkannte Severus' Stimme. „Severus", murmelte ich erleichtert und setzte mich direkt auf. Er jedoch, legte mir eine Hand auf die Schulter und drückte mich wieder runter: „Bleib liegen."

Seine Berührung ging mir durchs ganze Mark! Wie ein Blitz der mich durchzuckte und an der Anspannung in seinem Körper merkte ich, dass es ihm genau so ging. „Ich hab dich vermisst", gestand ich leise und griff nach seine Hand, sofort umfing er diese und drückte leicht zu. Das war mehr als Antwort genug für mich. „Wie fühlst du dich?", fragte er dann, ließ meine Hand nicht los, hielt sie locker, aber dennoch fest genug in seiner. „Jetzt besser", kam flüsternd von mir und am liebsten würde ich ihm in die Arme springen.

Seine andere Hand kam zum Vorschein und er schob mir eine Strähne hinters Ohr, schnell, bevor er sie zurückziehen konnte, lehnte ich meine Wange gegen seine offene Handfläche. Ein zustimmendes Summen kam von ihm und sein Daumen strich beruhigend über meine Haut. „Slughorn erzählte mir von deinem Unfall", sagte er leise und eine Röte breitete sich auf meinem Gesicht aus, da war ich mir sicher. „Bitte erwähn es nicht", murmelte ich gegen seine Hand und drehte mich beschämt weg. Ein leises Lachen kam von ihm daraufhin und er zwang mich wieder zu ihm hochzublicken. „Was hat dich so sehr abgelenkt, dass du diesen Trank nicht hinbekommen hast?", wollte er dann wissen. „An dich und Lucius", antwortete ich leise, dabei spürte ich die Welle der Gefühle in mir hochkommen.


Wie sehr ich jetzt zwischen Beiden liegen würde. Eng umschlungen miteinander, Arme, Beine, die Glieder ineinander verankert, Haut an Haut... in diesem Kokon den die Zwei um mich herum bilden würden... „Hermine, nur noch ein paar Tage", murmelte er dann, aber ich spürte wie seine Finger dabei zitterten. Er hielt es auch kaum aus und ich mochte mir gar nicht vorstellen, wie es für Lucius sein musste. Eine ganze Woche von uns getrennt... so lange waren wie alle noch nie voneinander getrennt, zumindest nicht ohne jeglichen, richtigen, Kontakt miteinander.

„Ich glaub, ich halt das nicht aus", sagte ich und spürte eine Träne über meine Wange hinablaufen. „Bitte wein nicht", kam es von ihm mit zusammengebissenen Zähnen, „du machst es mir nur noch schwerer, gleich wieder zu gehen." „Dann geh nicht", bat ich leise und krallte meine Finger in seine Hand. Konnte, wollte ihn einfach nicht loslassen. Irgendwie hatte ich eine innere Angst, die in mir hochkam, eine Angst die mich glauben ließ, dass ich ihn verlieren würde. „Hermine, es wird alles wieder gut werden", versprach er mir und wischte die Träne sanft weg. Ergebend schloss ich meine Augen und als ich sie wieder öffnete war er weg. Wie in einem Traum... einfach fort. Es war keine Spur davon sichtbar, dass er eben noch hier war.


***************

Am nächsten Morgen fühlte ich mich ausgelaugt, wahrscheinlich wegen der ganzen Tränke die ich zu mir nehmen musste und meinem eigenen Unfall mit dem Zaubertrank. „Ah, Sie sind wach, Miss Granger. Wie fühlen Sie sich?", fragte Madam Pomfrey gut gelaunt und reichte mir schon die nächsten Tränke. „Mir geht es gut, Madam Pomfrey, sind die Tränke wirklich nötig? Ich fühle mich schon viel besser und der Zaubertrank war auch nicht so gefährlich", ließ ich sie wissen, doch sie kniff nur ihre Augen zusammen. „Miss Granger", begann sie mit fester und vor allem mahnender Stimme, „mir ist vollkommen egal wie gefährlich oder nicht gefährlich der Zaubertrank war, der Ihnen den Aufenthalt im Krankenflügel ermöglicht hat! Sie werden diese Tränke jetzt zu sich nehmen!"

Ein Seufzen konnte ich mir nicht verkneifen, was Madam Pomfrey veranlasste deutlich mit dem Fuß auf den Boden zu tippen. Ungeduldig blickte sie mich an und reichte mir das kleine Fläschchen mit dem gräulichen Trank. Ergebend gab ich nach und griff nach der Phiole, doch bevor ich den Inhalt herunterschlucken konnte, ging die Tür zum Krankenflügel auf und Professor McGonagall kam herein. „Guten Morgen, Poppy. Miss Granger", lächelte sie sanft und ich konnte gar nicht anders als dieses Lächeln zu erwidern. Sie war eine wichtige Person in meinem Leben, eine Vertrauensperson. Außerdem war sie eine der wenigen, die über die Triade Bescheid wusste.

„Morgen, Minerva. Was kann ich so früh für dich tun?" „Ich müsste mit Miss Granger sprechen. Ich sorge dafür, dass sie den Trank zu sich nimmt, Poppy. Wieso gehst du nicht schon zum Frühstück?", erkundigte sie sich bei der Heilerin, die mir daraufhin noch einmal einen skeptischen Blick zu warf, ehe sie leicht unwillig nachgab und McGonagall und mich alleine im Krankenflügel zurückließ.


„Ist etwas passiert, Professor?", entkam mir die Frage direkt, da ihr Blick leicht besorgt war. „Außer das Sie sich diesmal im Krankenflügel befinden und nicht Mr. Potter, ist nichts passiert, Miss Granger", ließ sie mich wissen und lächelte sanft. „Ja, das ist schon eher leicht ungewöhnlich", stimmte ich ihr zu. Dennoch konnte mir kein plausibler Grund einfallen, warum sie alleine mit mir sprechen wollte. „Worüber wollten Sie mit mir sprechen?", fragte ich dann und wieder blickte sie mich besorgt an. „Ich weiß, dass es mich nichts angeht, Miss Granger, aber ich mach mir große Sorgen um Sie. Erst die Ereignisse mit Miss Cane, die Woche in Abwesenheit darauf und auch jetzt scheinen Sie noch nicht wieder im zurück in den Schulalltag gefunden zu haben. Außerdem ist mir aufgefallen, dass Sie und Severus einen gewissen Abstand zu einander aufgebaut haben. Hat das etwas mit Ihrem Verhalten zu tun, Miss Granger?"

Oh! Ich war wirklich gerührt. Auch froh, es bedeutete mir sehr viel das Professor McGonagall sich Sorgen um mich machte. Immerhin hatte ich ihr auch anvertraut was mit mir passiert war. Zu ihr hatte ich ein Vertrauensverhältnis, wie zu meiner Mum. Früher zumindest. Zwar konnte die Professorin die Lücke niemals ausfüllen, aber ich hieß die Zuneigung und Fürsorge gerne willkommen. „Es war schwer... Lucius beinah zu verlieren, hat mir viel Angst gemacht und Picus", brach ich kurz ab und drehte meinem Kopf von der älteren Hexe weg. Picus hätte nicht sterben müssen, wenn ich nur schneller reagiert hätte... „Miss Gr... Hermine, glauben Sie mir, Sie hätten nichts verändern können. Was passiert ist, so sehr es uns auch schmerzt, können wir nicht rückgängig machen. Denken sie an die Zeit die Sie mit ihrem kleinen Freund hatten und nicht an sein trauriges Ende", sagte sie mir, griff nach meiner Hand und drückte diese.


Es war nur eine kleine Geste, aber sie durchlief mich, wie ein Blitz. „Geht es Mr. Malfoy wieder besser?", fragte sie dann, doch an ihrer Stimme merkte ich, dass sie nicht zu hundert Prozent hinter dieser Frage stand. Was ich ihr aber auch nicht übelnehmen konnte. Lucius und sie würden nicht Freunde werden, selbst wenn er hier ein halbes Jahr lang als Professor tätig war, geschah das nur durch die Auflage des Ministeriums. „Besser", lächelte ich dennoch und überging ihren Unterton einfach, „er ist noch schwach, aber über den Berg. Allerdings fällt es ihm schwer, die ganze Zeit im Bett zu bleiben." „Ah, das freut mich. Sicher können für den jungen Mr. Malfoy dann auch bald wieder in Hogwarts erwarten. So viel Unterricht vor den Prüfungen zu verpassen, ist wirklich ungünstig. Jedoch mach ich mir da keine allzu großen Sorgen, Mr. Malfoy ist einer der besten Schüler des Jahrganges", erklärte sie und diesmal wieder sehr besorgt.

Man merkte, dass sie sich wirklich um die Schüler der Schule sorgte, auch wenn die Gryffindors immer einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen haben würden. „Da bin ich mir sicher. Wahrscheinlich wird er in der kommenden Woche schon wieder hier sein", überlegte ich laut, woraufhin sie zustimmend nickte. „Und Sie und Severus? Ist da alles in Ordnung?", wollte sie dann wissen und ich verstummte, mein Lächeln verstarb. Ich wusste einfach nicht, wie viel ich ihr erzählen konnte oder durfte. Severus hatte zwar nichts gesagt, aber sicherlich sollten wir die Tatsache, dass wir uns immer wieder voneinander trennen mussten, nicht an die große Glocke hängen.


„Bitte sagen Sie mir nicht, dass er sich wieder entschieden hat, Sie von sich zustoßen? Denn falls doch, werde ich ein ernstes Wörtchen mit ihm reden!", machte sie mir klar. Da konnte ich einfach nicht anders als zu kichern. „Nein. Nein. Das ist nicht der Fall", erklärte ich schnell. Obwohl ich mich auch ein bisschen wunderte, immerhin hatte Professor McGonagall uns angewiesen unsere Beziehung professioneller zu halten, damit das Ministerium keinen Grund findet, etwas gegen uns zu tun. Allerdings war das auch schon einige Zeit her, damals kam das mit Cane und McLaggen heraus... die Meisten hatten das schon wieder vergessen. Dennoch... ihre jetzige Aussage war da doch etwas widersprüchlich.

„Nun. Ich bin natürlich froh, dass Sie ihre Beziehung so professionell wie möglich halten und meinen Rat befolgen. Doch macht es mir auch Sorgen, Hermine. Vor allem wenn ich sehe, wie sehr Sie darunter leiden." „Das ist es nicht, Professor. Wie haben nur festgestellt, dass wir... wenn wir verletzt sind, voneinander... naja, irgendwie abhängig werden", ließ ich sie wissen, wollte aber nicht weiter ins Detail gehen. Erst sollte ich darüber mit Severus reden und mit Lucius, bevor ich irgendjemanden mehr darüber erzähle. „Mmm...", machte sie nur und nickte. „Ich nehme an, deshalb bat Severus mich darum Sie für Morgen freizustellen oder eher gesagt, Ihnen zu erlauben das Gelände zu verlassen." „Oh. Davon weiß ich nichts, Professor", gab ich zu.

Severus hatte gestern Abend nichts gesagt, oder? War ich vielleicht so müde und vollgedröhnt mit Tränken gewesen, dass ich mich jetzt nicht mehr erinnern konnte? „Nun, ich will ehrlich sein, Hermine", begann sie, „Sie scheinen nicht ganz bei sich zu sein und mir wäre es lieber, wenn Sie Sonntag auch noch hierbleiben. Allerdings war Severus sehr stur und eindringlich in seinem Anliegen, daher tendiere ich dazu, Ihnen das Verlassen des Schulgeländes zu gestatten." „Wirklich?", entkam mir aufrichtig überrascht, normalerweise war sie nicht so entgegenkommend, zumindest nicht in der letzten Zeit. Außerdem war ich ja erst eine Woche lang nicht da, dass sie mir jetzt schon wieder ein Tag abseits von Hogwarts gewährte, war überaus nett von ihr. „Ja, wirklich. Allerdings wünsche ich Sie am Abend in meinem Büro zu sehen, spätestens zur Sperrstunde! Haben wir uns verstanden?", hakte sie nun mehr streng nach. „Natürlich, Professor. Ich danke Ihnen."


- am Abend -

Natürlich hatte Madam Pomfrey mich nicht aus den Augen gelassen und mich auch nicht entlassen. Somit hatte ich den ganzen Tag, unnötiger Weise, im Krankenflügel verbracht. „Psst!", hörte ich plötzlich und schaute mich um, doch niemand war zu sehen. Allerdings ahnte ich bereits wer das war. „Harry, was machst du hier? Es ist schon weit nach Speerstunde!", flüsterte ich zurück und schon schlüpfte Harry unter dem Unsichtbarkeitsmantel hervor. „Ich musste dich sehen, Mine. Ron und Seamus haben mich den ganzen Tag aufgehalten, und dann war es auch schon Abend", grinste er entschuldigend und setzte sich auf meine Bettkante. „Wie geht es dir?" „Super", sagte ich ihm, doch er schaute mich nur skeptisch an. „Mir geht es wirklich gut, Harry. Ich war nur einen Augenblick unaufmerksam. Aber es ist nichts weiter, ich weiß auch nicht, warum Madam Pomfrey darauf fixiert ist mich hier zu behalten."

„Sie muss glauben, dass du noch nicht ganz auf den Beinen bist. Ohne Grund würde sie dich nicht hierbehalten, Mine." „Ach wirklich? Ich werde dich daran erinnern, wenn du das nächste Mal hier bist, Harry", ließ ich ihn leicht eingeschnappt wissen. „Okay, okay", gab er schnell auf und schüttelte lachend den Kopf. Wurde dann aber schnell wieder ernst: „Dir geht es wirklich gut, ja? Du weißt, wenn was ist, kannst du mit mir darüber reden." Wieder ging mir das Herz auf. Harry war einfach... er war einfach Harry. „Versprochen, mir geht es gut", versicherte ich ihm und lächelte breit.


„Meinst du Morgen darfst du raus?" „Ich hoffe es", antwortete ich. „Da fällt mir ein, Morgen bin ich gar nicht hier." „Nicht? Was hast du wieder vor? Du bist so gut wie nie in der Schule, Hermine. Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass du das Lernen vernachlässigst?", grinste er, woraufhin ich nur mit den Augen rollen konnte. Das war ja absurd... nichts würde mich jemals vom Lernen abhalten. „Severus möchte mit mir irgendwohin. Ich denke wir schauen noch Lucius. Ihm sollte es jetzt schon viel besser gehen. Am Abend werde ich wieder da sein. Wir können uns dann am Montag einmal hinsetzen und über alles reden." „Ah, okay. Klingt gut. Aber Montag ist Quidditchtraining, ich komm aber direkt danach zu dir hoch. Oder ist es sehr dringend?" „Nein. Nach dem Training ist vollkommen in Ordnung, Harry", ließ ich ihn wissen.

Er wollte noch etwas sagen, aber ein Geräusch ließ ihn verstummen, dann ging das Licht am Ende des Krankenflügels an. „Schnell unter den Umhang, Harry. Wir sehen uns Montag", sagte ich schnell und eilig gab er mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand unter dem Umhang. „Hallo?", rief Madam Pomfrey durch den Raum und kam mit einer Laterne auf mich zu. „Miss Granger ist alles in Ordnung?", fragte sie mich. „Nur ein Traum, Madam Pomfrey", sagte ich schnell und skeptisch begutachtete sie mich, ehe sie mit einem Nicken wieder zurück in ihr Gemach ging.


- nächster Morgen -

Hoffentlich durfte ich jetzt endlich gehen. Immerhin hatte ich alle Tränke zu mir genommen, wie Madam Pomfrey es wollte. Ich war auch schon längst angezogen, netterweise hatte Harry mir zusammen mit Daphne was vorbeigebracht, bevor beide zum Frühstück in die Große Halle verschwunden sind. Oder eher gesagt, bevor Madam Pomfrey, die beiden dahin gescheucht hat. „Und Sie fühlen sich auch wirklich gut, Miss Granger?", hakte die Heilerin noch einmal nach und begutachtete mich skeptisch. Zustimmend nickte ich: „Ja, Ma'am. Wirklich, ich fühle mich sehr gut." Gelogen war das keinesfalls. Mein ganzer Körper strotzte nur so vor Energie die ich los werden wollte.

„Nun gut. Ich erwarte sie im Laufe der kommenden Woche noch einmal bei mir, Miss Granger. Am besten am Mittwochmittag." „Natürlich, Madam Pomfrey", nickte ich eifrig weiter, Hauptsache ich kam jetzt hier weg. Von Professor McGonagall wusste ich, dass Severus heute mit mir einen Ausflug machen wollte und ich hoffte sehr, wir würden Lucius einen Besuch abstatten. Zwar sehnte ich mich nach beiden gleichermaßen, aber irgendwas in mir verlangte in erster Linie nach Lucius. Vielleicht lag es daran, dass er noch mehr von uns getrennt war, als Severus und ich, oder auch daran, dass er schwerer verletzt war. Ich wusste es nicht, aber lange konnte ich dieser inneren Stimme nicht mehr widerstehen.


***************

Unerkannt war ich zu Severus gelangt, der schon auf mich wartete. Doch anders als ich gedacht hatte, benutzten wir das Flohnetzwerk nicht, um zur Farm zu kommen. Wir landeten in einem alten, heruntergekommenen Zimmerchen. Die Decke schien einem beinah auf den Kopf zu fallen und der Putz fiel von den Wänden. „Severus, was machen wir hier?", fragte ich ihn, doch er ignorierte mich gekonnt. Stattdessen legte er über uns eine Unsichtbarkeitszauber und griff meine Hand. Zog mich hinter sich her, direkt in das Getümmel von London. Eher gesagt, in das Getümmel der Winkelgasse.

Was bei Merlin taten wir hier? Am liebsten hätte ich ihn gefragt, doch würde das nicht Zauber unnütz machen. Wir hatten schon so Problemen den Massen an Hexen und Zauberern auszuweichen. Immer weiter und weiter, zog Severus mich hinter sich her, direkt in Richtung Ministerium. Doch statt direkt zum Haupteingang zu gehen, bogen wir in eine kleine Gasse und stiegen, wie am Gleis Neundreiviertel, einfach durch die Mauer.

Am anderen Ende erstreckte sich eine leere Halle. Atemberaubend... so etwas hatte ich noch nie gesehen. „Wo sind wir hier?", flüsterte ich leise, falls wir hier Gefahr liefen, entdeckt zu werden. Es wirklich einfach nur eine riesige Halle. Leichtes Licht fiel zwischen den Säulen ein und der Gang schien kein Ende zu nehmen. „Hier trifft sich der Untergrund, normalerweise ist die Triade hier erst erlaubt, wenn sie vollkommen vereint ist. Jedoch haben wir eine Ausnahmesituation und dürfen daher hier sein", erklärte er mir und löste den Zauber von uns. Seine Hand jedoch, ließ die meine nicht los und selbst wenn, mein Griff war fest und ließ selbst nicht locker.

Langsam führte er mich durch die Halle, dabei hallten unsere Schritte extrem laut. „Wieso sind wir den hier?", wollte ich weiterwissen, während wir scheinbar das Ende der Halle erreichten. „Wir beide werden versuchen etwas darüber herauszufinden, ob wir auch in Zukunft regelmäßig Abstand voneinander halten müssen", ließ er mich wissen, lächelnd auch noch leicht arrogant zu mir runter. Ganz so als wüsste er etwas was ich nicht wüsste.

„Aber wieso hier? Haben die hier besondere Schriftstücke? Oder können wir mit jemanden sprechen?" „Sprechen werden wir mit niemanden, zumindest nicht heute. Aber Schriftstücke, die könnten wir schon finden", grinste er weiter. „Komm!", sagte er dann und nickte nach rechts. Erst jetzt spürte ich diese ungeheure Ansammlung von Magie die diesen Ort belebte. Magie die mir sogar sehr bekannt vor kam. „Ist das die Triadenmagie, die ich spüre, Severus?", hakte ich nach. „Ja. Hier sammelt sie sich besonders stark, nur die Ältesten des Untergrunds wissen warum. Vielleicht kannst du ein anderes Mal wiederkommen und etwas in einem anderen Schriftstück finden", grinste er erneut und konnte sich diesmal nur kaum ein Lachen verkneifen. Misstrauisch schaute ich zu ihm hoch. Verstand nicht, was er daran so witzig fand.


Es dauerte nicht lange und wir kamen vor einer großen, hölzernen Tür zum Stehen. Die Trias Rune was groß eingeritzt, leicht verschwommen, offensichtlich war die Türe schon sehr alt. Dennoch in einem ausgezeichneten Zustand. „Nach dir", sagte Severus und deutete auf den kleinen Griff. Etwas nervös machte er mich damit schon. Allerdings fasste ich meinen Mut zusammen und griff nach dem Griff, drückte diesen leicht hinunter und wie von selbst folg die Tür leicht auf. Vorsichtig trat durch sie hindurch und beinah wäre mir das Herz stehen geblieben.

Schriftstücke... bei Merlins Bart und Magie... das war mehr, sehr viel mehr als ein paar Schriftstücke. Es war eine ganze Bibliothek. Und nicht irgendeine. Eine geheime. Eine außergewöhnliche. So etwas hatte ich wahrlich noch nie gesehen. Von der Tür aus ging nur eine kleine Empore ohne Gelände in die Mitte des Raumes, mehr nicht. Einzelner Stuhl, oder eher Sessel und eine Lampe war dort, sonst war da nichts. Die Bücher reihten sich in die Tiefe und Höhe. Es war unglaublich. Wie in einem aufrechten Tunnel, der rundherum mit Büchern verkleidet war. Eine lange Leiter lehnte auf einer Seite und alle vier Regeleinheiten wurden beleuchtet.

Mir fehlten die Worte. Kein Wunder das Severus so gegrinst hatte. Er hatte mich leicht hinters Licht geführt. Denn mit Vielem hatte ich gerechnet, aber mit solche einer Bibliothek sicherlich nicht. „Überraschung gelungen, nehme ich an?!", kam es fragend, oder eher gesagt, feststellend von ihm woraufhin ich mich nur kichernd zu ihm umdrehte und ihm um den Hals fiel.

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