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Der Moment der Wahrheit

Der Moment der Wahrheit
So schnell war ich noch nie gelaufen, aber so verwirrt war ich auch noch nie gewesen! Was hatte das alles zu bedeuten? Malfoy? Severus? Harrys Geheimnis? Ich verlor den Überblick. Und jetzt auch noch Lunas merkwürdige Worte. Was sollte ich davon halten? Was bedeutete das alles für mich? Sollte ich jemanden darauf ansprechen? Jemanden meine Fragen stellen? Und wenn ja, wem? Wen konnte ich fragen?
Niemanden? Harry würde mir nichts sagen! Draco hatte selbst keine Ahnung, bis auf seine komischen Andeutungen! Lunas Worte würde ich nicht verstehen, weil sie einfach keinen Zusammenhang haben! Ron kam überhaupt nicht in Frage! McGonagall auch nicht, schließlich wollte ich nicht von der Schule fliegen! Malfoy? Nein, ich vertraute ihm einfach nicht genug, um auf ihn zu zugehen und einfach nachzufragen. Da blieb nur noch Severus! Aber ... Aber er macht kein Geheimnis daraus, dass er nie alles preisgab, was er wusste, also wieso sollte er mir etwas sagen?

Mit all diesen Fragen im Kopf lief ich aus dem Schloss hinaus, direkt den Weg entlang, am Rande des Verbotenen Waldes, hin zum schwarzen See. Jetzt würde niemand hier sein, vor allem weil es heute ziemlich kalt und windig war. Ich versteckte mich, etwas abseits, sodass man mich nicht direkt sehen würde, sollte jemand nach mir suchen. Jetzt wollte ich nämlich einfach nur alleine sein, ich musste meine Gedanken ordnen und die Fakten durchgehen, derer ich mir sicher war. Viele mögen es nicht sein, aber wenn ich diese nicht ordnen würde, dann würde ich durchdrehen.
„Ruhig atmen", flüsterte ich leise zu mir selbst und setzte mich auf einen umgefallenen Baumstamm. Von hier aus konnte ich zwar direkt auf den Weg sehen, der zum See führte, aber niemand würde mich sehen können. Das war perfekt! Perfekt um runter zu kommen und über alles nachzudenken. „Wo soll ich bloß anfangen?", murmelte ich zu mir selbst. Der Gedanke, dass mich jemand hören konnte, kam mir erst gar nicht. Wieso auch? Im Moment gab es viel Wichtigeres.

Was wusste ich alles? Ich wusste zum einen, dass Severus mir eine Zeichnung von einer Rune gegeben hat. Diese musste mit allem etwas zu tun haben. Schließlich war es die Trias-Rune, was so viel wie Triaden-Rune bedeutet. Logischerweise hat die Rune also mit der Triade zu tun, von der Luna gesprochen hat. Außerdem stand in dem Buch das diese Rune bei der Schließung von Triaden verwendet wird. Das passte also schon einmal. Aber wieso hatte ich die Zeichnung von Severus bekommen? Die Frage müsste ich noch aufschieben, jetzt konnte ich mir selbst noch keine Antwort darauf geben.
Was wusste ich noch? Fakten ... ich wusste doch noch mehr, oder nicht? Das konnte noch nicht alles gewesen sein? Klar! Dann war da noch dieser Artikel im August gewesen, gleich nachdem McLaggen zum Minister ernannt wurde. Er möchte die Doppelehe, oder besser gesagt die Triade, und ähnliche Beziehungen verbieten. Außerdem hatte Remus davon gesprochen, dass genau jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, um eine Triade zu gründen. Was bedeutete, dass ... dass es schon Personen gibt, für eine Triade, und das Ministerium, allem Anschein nach, diese Bildung verhindern will. Doch wer waren diese drei? Remus hielt es für sehr unwahrscheinlich, dass Harry, Ron und ich gemeint sind, auch wenn der Tagesprophet etwas anderes schreibt. Also, wer kam noch in Frage? Auch darauf hatte ich keine Antwort, wahrscheinlich musste es eine Art Legende oder Prophezeiung geben, in welcher mehr darüber stand, wer mit wem eine gute und mächtige Triade bilden würde. Auf so etwas hatte ich jedoch keinen Zugriff.
Gut, das ist nicht viel, aber immerhin schon einiges. Mir muss doch noch mehr einfallen! „Denk nach, Hermine!", spornte ich mich selbst an und mir fielen weitere Worte von Remus ein. Bei der Triade waren die Männer immer älter! Zumindest war das bist jetzt immer so, hatte er gesagt. Also mussten zwei ältere Zauberer dabei sein, mächtige Zauberer höchstwahrscheinlich, und eine Hexe, die einige Jahre jünger ist, als diese. Ja, so musste es sein! Wenn es stimmt, was Remus sagt, dann ergab das alles viel Sinn.
Harry wusste etwas. Aber wusste er von einer Triade? Vielleicht ... Aber wieso sagte er mir nichts? Er kann mir doch vertrauen! Vielleicht ist aber auch Ginny die Hexe, für die Triade, sie ist jung und mächtig. Das würde also passen. Meiner Meinung nach ist es auch gut vorstellbar, dass Harry deswegen mit Ginny die Beziehung beendet hat. Er hat den Weg frei gemacht für ... nein! Das ist absurd! Harry hatte mir schließlich gesagt, dass sich seine Gefühle für Ginny geändert hatten und dabei war er sehr ehrlich. Außerdem, wenn er nur wegen einer Triade Schluss gemacht hätte, dann würde er nicht schon Daphne Greengrass hinter hersehen. Er würde eher noch traurig sein. Also war es nicht Ginny ...

Mist! Wieso konnte ich dieses Rätsel nicht lösen? Mir fiel es doch sonst nicht so schwer! „Verdammt", fluchte ich vor mich hin und verschränkte die Arme vor der Brust. Es wurde langsam kühler und mit Sicherheit hatte ich das Abendessen schon verpasst. Bald würde man jemanden schicken, der nach mir sucht. Aber ich wollte erst wieder rein gehen, wenn ich mehr wusste! Luna ... Luna war der Schlüssel. Was hatte sie noch einmal alles gesagt?

„Das freut mich und sicher werden sich auch deine Zauberer darüber freuen."

„... alles besser werden wird, jetzt wo dich Professor Snape geöffnet hast."

„Die Wahrheit befreit uns alle. Öffne dein Herz auch für Professor Malfoy, Hermine. Ich hab das Gefühl ihr drei werdet euch gut verstehen."

„Professor Snape hat sich sicher auch gewünscht, so mit dir zu tanzen. Das solltest du nachholen, du musst deine Zeit zwischen den Beiden aufteilen, nicht den einen bevorzugen und den anderen vernachlässigen."

„Naja, so heißt es oder nicht? Harmonie, Stärke, Intelligenz ... ihr bildet eine Einheit."

„Die Triade."

Nein ... das ... das war nicht möglich! Niemals ... Luna konnte damit doch nicht meinen, dass ... dass ich und ... nein! Ich ... nein! Das war nicht möglich! Wie sollte das gehen? Nein, ich will gar nicht darüber nachdenken!

- Severus Sicht, Abendessen in der Großen Halle -

Horace war ein altes Plappermaul und so wusste nun die ganze Schule von Hermines Abgang in seiner Stunde. Auch jetzt noch, beim Abendessen, hörte ich die Schüler tuscheln, ausnahmslos alle. Naja, nicht alle. Draco bemühte sich nicht einmal seinen verliebten Blick von Miss Lovegood abzuwenden, die verträumt an die Decke blickte und Pudding zu sich nahm. Potter hielt sich aus den Gesprächen der anderen ebenfalls heraus, er schien besorgt zu sein und schaute immer wieder zur Eingangshalle, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sie gleich reinkommen würde. Der wandelnde Tollpatsch Longbottom, hielt sich ebenfalls mit dem Reden zurück, er war der Einzige, der mit Potter sprach.
Weasley hingegen schien sich das Maul zu zerreißen, genau wie seine Angebetete Miss Brown. Diese beiden hatten sich gefunden ... Ich warte nur auf den Tag, an dem er begreift, was er verloren hat. Nun gut, sein Pech ist Lucius und mein Glück. „Severus?", holte Minerva mich aus meinen Gedanken und schon wollte ich ihr einen hitzigen Spruch an den Hals werfen, als ich bemerkte wie besorgt ihre Stimme klang. Daher drehte ich mich einfach nur zu ihr und blickte sie wartend und vor allem fragend an. „Hast du Miss Granger gesehen? Horace hat gesagt, sie sei einfach aufgestanden und gegangen. Nicht einmal Mr. Potter sieht so aus, als wüsste er, wo sie ist." „Nein, ich habe sie nicht gesehen", antwortete ich ihr und gerade weil sie mich darauf ansprach, wuchs in mir selbst die Besorgnis.
Was hatte sie veranlasst einfach aus dem Unterricht zu verschwinden und sich zu verstecken? Das passte nicht wirklich zu ihr. „Bitte such sie doch, Severus. Vielleicht redet sie mit dir", bat sie mich und sie hätte es nicht einmal tun müssen. Ich war bereits drauf und dran aus der Halle zu stürmen und sie zu suchen, nur wurde ich mit Adleraugen von Cane beobachtet. „Wenn du mir die Schnepfe vom Hals hältst." „Natürlich, das wird kein großes Problem sein", nickte sie und ich erhob mich. „Oh, Severus gehst du schon? Das trifft sich gut, ich wollte mit dir noch unter ..." „Abigail", durchschnitt Minervas Stimme ihren Satz. „Minerva?", hakte diese dann direkt nach, während ich die Zeit nutzte und schnell verschwand.

Mit Hilfe des blutigen Barons und einigen anderen Geistern hatte ich das Schloss schnell durchsucht. Hier war sie nicht, also wo könnte sie noch sein? „Professor, der alte Jackson vom Porträt am Eingang hat ein Mädchen in Richtung des schwarzen Sees laufen sehen", teilte mir der blutige Baron mit, der durch die Wand vor mir schwebte. „Sucht trotzdem weiter im Schloss", wies ich ihn an, woraufhin er direkt wieder durch die Wand verschwand. Mein nächstes Ziel jedoch, war der schwarze See.

Es war nicht überraschend, dass ich sie wirklich dort fand. Vom Weg aus hatte ich sie nicht sehen können, sehr wohl aber hören: „Nein ... dass ... das ist nicht möglich! Niemals ... Luna konnte damit doch nicht meinen, das ... das ich und ... nein! Ich ... nein! Das ist nicht möglich! Wie sollt das gehen?" Was flüsterte sie da nur? Irgendwas musste ihr Angst gemacht haben, anders konnte ich mir das nicht erklären. Leider vermutete ich, dass Lucius und ich nicht ganz unschuldig daran waren.
Lucius war beim Tanzen zu aggressiv, zu offensiv gewesen und als ich dann auch zu dem Gespräch dazu gestoßen bin ... das muss sie verschreckt haben. Außerdem hatte ich das Gespräch zwischen ihr und Draco mitbekommen. Selbst wenn Draco nichts von der Triade wusste, verriet er Hermine doch sehr nützliche Dinge. Er war aufmerksamer als ich gedacht hatte, doch es musste meine kleine Löwin sehr verwirren und auch verunsichern. „Das kann einfach nicht sein", murmelte sie weiter und ich entschied mich auf mich aufmerksam zu machen und das so, dass ich sie nicht erschreckte.

Mit voller Absicht trat ich auf einen Zweig, der unter meinem Gewicht nachgab und das glücklicherweise mit einem Knirschen und Knacken. Augenblick sah Hermine auf und unsere Blicke trafen sich. „Professor", entkam ihr und ich runzelte meine Stirn. Noch gestern waren wir bei Severus gewesen und jetzt doch wieder bei Professor. Das würde es nicht tun! „Hermine", nickte ich zuerst und überbrückte die letzten Meter zwischen uns. „Im Schloss sucht man dir", ließ ich sie wissen und verschränkte die Arme hinter meinem Rücken. Sie schaute mich nicht einmal an, es war schon beinah so, als würde sie sich zwingen mich nicht an zusehen.
„Würdest du mich bitte ansehen, Hermine?", bat ich sie ruhig. „Das kann ich nicht", murmelte sie und zog ihre Strickjacke enger um sich. Bei Salazar ... sie hatte nicht einmal eine Jacke an. „Hier", sagte ich, legte gleich darauf meinen Umhang über ihre Schultern, damit ihr warm wurde. Sie musste sehr in Gedanken gewesen sein, wenn sie die Kälte bis jetzt nicht gemerkt hatte. „Wieso sind Sie hier?" „Über das Sie sind wir schon weit hinaus, Hermine. Ich würde viel lieber wissen, was mit dir ist? Du bist aus dem Unterricht abgehauen und seit Stunden hat dich niemand mehr gesehen", klagte ich sie schon fast an. Dies war zwar nicht meine Absicht, aber meine Sorge um sie und ihr Verschwinden überrannte mich ein wenig.
„Ich will nicht darüber reden", antwortete sie mir leicht genervt und vor allem schmollend. Es war wirklich ihr Glück, dass ich hier war und nicht Lucius. Er war einfach nicht geduldig genug. Oft machte es zwar den Anschein, als sei ich sehr ungeduldig, aber auch nur, weil mich diese ganzen Blagen nervten und sobald Hermine die Schule beendet hatte, würde ich mir einen anderen Job suchen. Vielleicht eine kleine Apotheke aufmachen ...

„Es war keine Bitte, Hermine!", sagte ich noch einmal und als sie nicht antwortete sah ich mich noch einmal um, bevor ich mich neben sie auf dem Baumstamm niederließ. Es war sehr unwahrscheinlich, dass zu dieser Zeit noch jemand zum See kommen würde, doch zur Sicherheit sprach ich schnell einige Zauber über uns, die uns unsichtbar machten, für die Augen und Ohren anderer.
Überrascht über meine Geste schaute sie zu mir hoch und ich sah die leicht geröteten Augen, sie hatte also geweint. Super ... irgendwas musste passiert sein. „Was bedrückt dich?", fragte ich so sanft wie ich konnte und schaute auf das Wasser des Sees hinaus. Vielleicht fiel es ihr so leichter mit mir zu sprechen, wenn ich nicht andauernd auf sie hinunter blickte.
„Darüber kann ich nicht sprechen ... es ist einfach ... verrückt", begann sie dann doch noch zu sprechen, auch wenn es nur eine Verneinung war, dass sie nicht reden wollte. „Verrückt, ja?", hakte ich nach und mir kam da eine Vorahnung. Hatte sie vielleicht etwas rausgefunden? „Hast du herausgefunden, was die Rune bedeutet?", tastete ich mich langsam an das Thema ran. Sofort hörte ich sie aufseufzen und konnte nicht anders, als zu ihr zu blicken. „Ja", gestand Hermine mir, während sie auf ihren Schoß hinab blickte. „Und?", bohrte ich weiter nach. „Was und?" „Wie heißt sie?", fragte ich. „Trias ... es ist die Trias-Rune", antwortete sie mir, doch ihre Antwort kam sehr zögerlich. „Was bedeutet sie?", wollte ich von ihr wissen. So langsam hatte ich nicht nämlich einen Verdacht, was sie bedrückte, oder eher was sie herausgefunden hatte. Anscheinend war der Tag gekommen, an dem ich offen sein und Hermine von der Prophezeiung berichten musste. Lucius wollte eigentlich dabei sein, doch ich glaubte ich dass es keine gute Idee ist, sie scheint mit viel zu verängstigt.
„Die Trias-Rune ist eine der ältesten Körperrunen der magischen Geschichte und ist auch als die blutende Körperrune bekannt. Am bekanntesten wurde sie durch die Anwendung bei Triaden, wo sie Zusammengehörigkeit, Verbundenheit, Harmonie und Liebe symbolisiert. Mit der Verwendung von Blut und dem Mischen der Blutlinien werden mächtige Nachkommen für die Triade gesichert. Besonders mächtig ist die Rune, wenn man ein spezielles Ritual zum Blutmond durchführt", ratterte sie runter, wie abgelesen. „In der Tat, das sind alles richtige Fakten, Hermine. Doch was bedeutet das?", wollte ich wissen. Wollte ich sie weiter auf das Offensichtliche stoßen. „Das eine Triade gebildet wird", gab sie leise wieder und ihre Hände verkrampften sich in dem dunklen Stoff meines Umhanges. „Ja." „Und du hast mir diese Rune gegeben", fuhr sie weiter fort, woraufhin ich nur mit einem „Ja" antwortete. „Ich bin Teil dieser Triade", stellte sie dann schlussendlich fest und schaute mich mit großen, feuchten Augen an. „Ja", sagte ich ihr klar und deutlich mit einem Nicken.

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Sie war vollkommen durchfroren, selbst jetzt noch als ich sie mit, in meine Privaträume genommen und vor dem Kamin auf dem warmen Teppich platziert hatte, zitterten ihre Hände während sie die Tasse Tee festhielt. Meine Wenigkeit saß auf einem dunklen Sessel, allerdings genehmigte ich mir auch einen heißen Tee, wohl aber mit einem Schuss Whisky. Schließlich wollte ich Lucius überaus teuren Whisky nicht herumstehen lassen.
„Wie lange weißt du es schon?", fragte sie auf einmal flüsternd, fast hatte ich es nicht gehört, da sogar das Holz im Kamin lauter knisterte und knackte als Hermines Stimme sprach. „Lange", gestand ich und nahm einen großen Schluck vom Tee. Direkt wärmte auch mich das heiße Gebräu und ich schloss entspannt die Augen. „Wie ... wer weiß es noch?" „Nicht viele. Dumbledore wusste es, Minerva weiß es und Lupin weiß es auch", antwortete ich ehrlich. Sie hatte seit dem Nicken von mir nichts mehr gesagt, den ganzen Weg bis zu meinen Räumen hatte sie geschwiegen. Und um ehrlich zu sein hatte ich ganz andere Fragen erwartet, wie; Woher wissen sie es? Was bedeutet das für mich? Bin ich wirklich damit gemeint? Solche Fragen wären mir zunächst eingefallen, doch vielleicht war Hermine noch nicht bereit diese zu stellen.
„Harry", entkam ihr dann plötzlich und sie schaute zu mir nach Hinten. „Er weiß es auch, oder?", fragte sie mich dann direkt. Ich konnte sicher lügen, aber ich tat es nicht: „Ja, Professor Dumbledore hat es ihm vor Beginn des Schuljahres mitgeteilt." Der Alte hatte wirklich kein Recht dazu gehabt und wie Potter ins Manor gekommen war, um Lucius und mich zu Rede zu stellen, das war lächerlich gewesen, als würde er uns aufhalten können, sollten wir schlechte Absichten haben. Jedoch hatte es mir gezeigt, dass ich eventuell netter zu Potter sein muss, schließlich waren er und Hermine Freunde. Mehr noch, die beiden waren wie Geschwister.

„Ich fasse es nicht, dass er mir nichts gesagt hat! Ich ... ich habe ihm vertraut und ihm alles erzählt, er hätte mir etwas sagen müssen, als er merkte wie verwirrt ich war und wie ...", begann sie, brach dann jedoch ab und wischte sich mit ihrem Ärmel über die Augen. In meinem Inneren drehte und zog sich alles zusammen, noch nie, wirklich noch nie konnte ich es leiden, sie traurig zu sehen. Wie oft hatte ich mich zurückgehalten, als ich sie weinend durch die Flure laufen sah. Weasley war oft die Ursache für ihre Tränen gewesen, Potter eher nicht. Er war meist dicht auf ihren Fersen, um sie zu trösten.
„Dumbledore verbot es ihm, außerdem waren Lucius und ich der Meinung, dass es uns obliegt, mit dir darüber zu sprechen." „Lucius? Lucius Malfoy?", hakte sie noch einmal nach. „Ja, Hermine. Ich dachte, das wäre dir bewusst." „Ja, nein ... ich ... ich versteh das alles nicht", gestand sie mir und erhob sich, kam direkt auf mich zu und einen Augenblick lang hatte ich wirklich gedacht, sie würde sich auf meinem Schoss niederlassen, doch sah sie mich nur an und setzte sich dann auf das kleine Sofa.
Ein Fünkchen Enttäuschung machte sich in mir breit, doch drückte ich dies direkt wieder runter. Dieses Gefühl brauchte ich jetzt nicht, ich musste mir ihr offen reden können. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll ... wie ich mich verhalten soll und ich weiß auch nicht, was das alles zu bedeuten hat!", schluchzte sie jetzt auf einmal und ich war mehr als überfordert. Bei aller Geduld, die ich hatte, weinende Frauen waren nicht mein Spezialgebiet. Das war eher Lucius Gebiet, er wusste viel besser, wie man solche Frauen beruhigte.
So ließ ich sie einfach selbst zur Ruhe kommen, wartete geduldig, machte zwischendurch noch einen Tee und holte das alte Pergament hervor, auf dem die Prophezeiung geschrieben war. Sowohl Lucius als auch ich hatten ein Exemplar, das Original hatten wir im alten Verlies der Malfoys in Gringotts versteckt, nach dem Ende des Krieges.

Mittlerweile hatte Hermine sich wieder beruhigt und trank ihre zweite Tasse Tee. Ich setzte mich diesmal neben sie auf das Sofa und reichte ihr dann die Prophezeiung, hielt sie jedoch auf, es direkt zu lesen: „Vor gut 10 Jahren ließ Dumbledore Lucius und mich in sein Büro rufen. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon lange auf die Seite des Ordens gewechselt. Wegen ..."  „Wegen Lily", beendete sie für mich den Satz. „Ja, für sie. Doch Lucius ... auch wenn er nicht alles unterstützte, was der dunkle Lord repräsentierte, war bis dahin ein loyaler Anhänger", erklärte ich ihr. Sie musste es wissen und Lucius würde mir danken müssen, dass ich hier ein gutes Wort für ihn einlegte, auch wenn es erst nicht so schien.
„Nun, Dumbledore ließ uns rufen und zeigte uns dies", sprach ich weiter und deutete auf die Pergamentrolle in ihren Händen. „Es handelt sich um eine Prophezeiung, eine die unumgänglich ist", machte ich ihr klar. Sie sollte sich zwar nicht gefangen fühlen, jedoch musste ihr auch klar sein, dass es praktisch vorherbestimmt war, dass wir drei aufeinander treffen. „Sagt dir der Name Polyxena etwas?", hakte ich dann nach. Direkt trat ein überlegender Ausdruck auf ihr Gesicht, bis ihre Augen kurz aufblitzten und sie zu erzählen begann: „Polyxena ist eine der mächtigsten Hexen, die es jemals gab. Einige sagen, sie ist so alt wie Merlin. Vor allem aber ist sie eine mächtige Wahrsagerin, ein Orakel, sie soll in die anderen Welten blicken können. In das Reich hinter dem Schleier."
„Ja", nickte ich und konnte ein amüsiertes Lächeln nicht verbergen. „Was ist so witzig?", entkam ihr fragend und ihre Augenbrauen zogen sich misstrauisch zusammen. „Dein Ausdruck, wenn du nachdenkst, es erheitert mich", offenbarte ich ihr, merkte jedoch auch, wie wir vom Thema abkamen. „Nun gut, sie war diejenige, die die Prophezeiung gemacht hat und teilte diese Dumbledore mit, weil sie Lucius und mich gesehen hat. Die Prophezeiung bezieht sich auf uns beide, wenn du sie gleich gelesen hast, wirst du es verstehen. Dumbledore erzählte uns dann von dir, von dem kleinen Mädchen, aus dem Hause der Muggel. Polyxena war sich sicher, dass du das fehlende Stück bist und sie hatte Recht." „Wie ... wie kann das sein?" „Ließ die Prophezeiung, danach werde ich alle deine Fragen beantworten", versprach ich ihr und ohne lange zu zögern rollte sie das Pergament auseinander.

Ihre Augen flogen förmlich über den kurzen Text. Hin und wieder konnte ich sogar einzelne Fetzen der Prophezeiung hören, die sie murmelte: „... Einheit mit Intelligenz, Stärke und in Harmonie ... geboren als Nicht-Magische ... gelitten als Halbzauberer ... ewiger Verdammnis ... mit erhobenem Haupt, wie seine Erziehung gewillt ... Dunkelheit und Licht, Gut und Böse, Schwarz und Weiß, Dunkel und Hell ... Zusammen und als Einheit, treten sie hervor und beenden es. Besiegen, überstehen und empfangen! Harmonie, Stärke und Intelligenz bildet die Einheit der Triade ...".
Schweigen hüllte uns ein und selbst mir gelang es nicht, diese einfach zu überbrücken. Wie sollte ich jetzt weiter erklären? Würde sie vielleicht abwertend reagieren, Lucius und mich abschreiben? „Luna hatte also Recht", hörte ich sie leise sagen. „Hermine, bitte sag jetzt was", bat ich sie einfach. „Was soll ich sagen? Mein ganzes Leben ist vorherbestimmt ... und ... Moment! Du ... du wusstest es die ganze Zeit und du warst immer so eklig zu mir!", fuhr sie mich plötzlich an und giftete mich mit ihren Blicken an. Dass mich diese Tatsache noch einmal einholen würde, hatte ich verdrängt, mir eher gewünscht, sie würde nicht darauf rumreiten.
„Lass es mich erklären", bat ich noch einmal und wollte nach ihren Händen greifen, doch sie entzog mir diese einfach. „Erklären? Du hast mich schikaniert! Dich über mich lustig gemacht und ... nie, nie habe ich ein nettes Wort von dir gehört! Wie ... wenn du das alles wusstest, bevor ich nach Hogwarts kam, wieso hast du ... wieso warst dann so gemein zu mir?", stotterte sie und ihre Augen waren mit Trauer und Verrat gefüllt. „Mit allem, mit allem hast du Recht, Hermine. Doch ... verstehe doch, niemand durfte es wissen. Es war zu gefährlich, du warst noch zu jung, um dich selbst zu beschützen und Lucius und ich, wir ... wir behielten es für uns. Wir wussten, dass der Dunkle Lord wiederkehren würde und es musste so aussehen, als wären wir immer noch loyale Diener! Es hat mir gewiss keinen Spaß gemacht, dich so zu behandeln, aber hätte ich es nicht getan, wäre es zu den anderen Todessern durchgedrungen und letztendlich auch zum Dunklen Lord. Deine Sicherheit konnte ich nicht riskieren!", verleite ich mit diesen Worten meinen Schuldgefühlen Ausdruck.
„Hermine, bitte ..." „Ich ... ich muss darüber nachdenken", unterbrach sie mich und ich schloss ergeben die Augen. Dass es nicht leicht werden würde, war mir bewusst gewesen, doch dass sie so abwertend reagieren würde ... ich hatte wirklich gehofft, das wäre nicht der Fall. „Severus?", sprach sie dann und ich spürte ihre warme Hand an meiner Wange. „Ich ... ich bereue den Kuss immer noch nicht. Aber ... habe ich diese Gefühle für dich und ... Ma ... Lucius, weil das meine eigene Entscheidung ist? Oder werde ich von irgendeiner Magie beeinflusst? Das muss ich erst raus finden und vorher kann ich ... ich kann nicht über diese Triade nachdenken. Es tut mir leid", versuchte sie mir ihre Unsicherheit näher zu bringen.

Ich verstand sie, ich verstand es wirklich. Lucius und ich, keiner von uns war damals erfreut gewesen! „Es sind deine eigenen Gefühle", versicherte ich ihr. „Wie kannst du dir da so sicher sein, Severus?", ließ sie nicht locker, nahm jedoch ihre Hand von meiner Wange. Als ich meine Augen wieder öffnete, saß sie näher bei mir als zuvor und ihre Augen waren weit geöffnet. Sie war wunderschön ...
„Severus", holte sie mich aus meinen Gedanken, woraufhin ich kurz nickte, mich schnell fasste und zu einer Erklärung ansetzte: „Weder Lucius, noch ich hatten irgendwelche positiven Gefühle für dich, Hermine. Lucius war verheiratet, hat einen Sohn in deinem Alter und ja, er hasste Muggel und Muggelgeborene. Ich war ... mein Herz gehörte noch immer einer anderen und ich war mir sicher, dass würde sich nie ändern. Dann aber kamst du! Als ich dich das erste Mal sah, mit deinem breiten Lächeln, den unmöglichen Haaren und den dunklen Augen, die jedes bisschen Wissen in sich einsaugten ... wurde mir leichter ums Herz. Ich wusste, dass ich dich beschützen musste. Dafür sorgen muss, dass dir nichts geschieht. Was Lucius fühlt, kann ich dir nicht sagen, du musst mit ihm selbst darüber reden. Aber ich ... ich hab gesehen wie aus dem kleinen Mädchen eine starke Frau wurde und in diese Frau ... in die hab ich ... für die habe ich Gefühle entwickelt. Es kam nicht auf einmal, Hermine, es kam mit der Zeit. Deshalb bin ich mir sicher, dass die Prophezeiung uns nicht dazu zwingt, für einander etwas zu fühlen. Nein, viel mehr zeigt sie uns, was wir suchen, was wir wirklich brauchen und sie zeigt uns, dass wir bei einander sicher sind."
„Oh", entkam ihr daraufhin und ich schüttelte nur meinen Kopf und lachte leise. „Oh. Das ist alles was dir dazu einfällt?" „Naja ... ich weiß ehrlich nicht, was ich sagen soll ... alles geht so schnell", sagte sie. Ihre Ehrlichkeit war wirklich erfrischend und ich hieß das willkommen, genau wie ich mir sicher war, dass Lucius es tun würde. Wir wurden unser ganzes Leben lang belogen und manipuliert, Hermine jedoch war nicht so, sie sprach das aus, was sie dachte. „Das ist okay", versicherte ich ihr, allerdings war ich mir auch sicher, dass sie sich jetzt zurückziehen würde. Das hieß keinen weiteren Kuss ...
„Ich glaube dir, Severus", ließ sie mich wissen und hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen, doch das verschwand ziemlich schnell wieder. „Aber ich bin nicht dafür bereit. Es ... es viel passiert und ... vor einigen Wochen war ich mir sicher, dass ich für immer alleine sein werde und jetzt auf einmal habe ich diese Gefühle für dich und auch für ihn! Es macht mir Angst, auch wenn ich mich in eurer Nähe sicher fühle. Es tut mir leid ... ich ... ich kann das nicht tun", sagte sie und stand auf einmal auf und bevor ich sie aufhalten konnte, lief sie aus meinen Räumen raus.

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„Verdammt", fluchte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. „Ich sagte euch, Severus, dass ihr es ihr früher erzählen müsst! Jetzt haben wir den Kürbissalat! Sie läuft weg, sie wird bis zur Wintersonnenwende nicht bereit sein. Und dann wird es zu spät sein, für die Verbindung. Der nächste Blutmond wird schon bald am Himmel stehen ...", begann Dumbledores Porträt mit einer Standpauke, doch die Stimme des Alten war wirklich das letzte, was ich jetzt hören wollte. „Silencio!", schrie ich laut und das Gemälde verstummte augenblicklich. Dann nahm ich es ab und war wirklich kurz davor, es in die Flammen zu werfen. Aber ich tat es nicht! „Du nervst!", knurrte ich ihn dennoch an und schloss das Bild in einem Schrank ein.

Kurz darauf erhellten grüne Flammen das Zimmer und Lucius trat durch den Kamin hindurch. Ein grimmiges Gesicht hatte er und kam direkt auf mich zu, packte mich am Kragen und knurrte mich wie ein Tier an. „Was ... hast ... du ... dir ... dabei ... gedacht?", wollte er wissen, dabei hörte sich jedes Wort an, als würde ein Werwolf vor mir stehen. „Was auch immer du meinst, Lucius ... ich würde dir raten, deine perfiden Hände von mir zu nehmen!", warnte ich ihn. So sehr ich Lucius auch als Freund schätzte, ich würde vor ihm niemals klein beigeben! „Du hast es ihr gesagt, ohne mit mir vorher darüber zu sprechen", machte er seinem Ärger Luft und stieß mich von sich. Dabei strauchelte ich ein bisschen, konnte mein Gleichgewicht jedoch schnell wiederfinden. Und wenn er glaubte ich würde mir das gefallen lassen, da hatte er sich getäuscht.
„Ich hatte keine Wahl! Sie wusste es schon! Irgendwie hat sie davon erfahren und war total verunsichert", versuchte ich meinem blonden Freund klar zu machen. „Ach was!? Woher sollte sie das wissen? Nur von dieser Rune kann es nicht sein! Du hast das mit Absicht gemacht!" „Lucius!", stieß ich nun auch giftig aus, als er sich so aufplusterte. „Das wirst du bereuen, Severus!" „Drohst du mir etwa?" „Gewiss, mein dunkler Freund", zischte er.
„Hör auf die Worte des Dunklen Lord zu benutzen, Lucius! Genau deswegen habe ich es ihr alleine gesagt! Du kannst dich bei ihr nicht so verhalten, wann wirst du das verstehen?! Sie hat Angst vor ihren Gefühlen für uns! Angst davor, was das alles bedeutet! Sie ist verunsichert und verwirrt! Wir hatten Jahre Zeit damit klar zukommen und sie nur wenige Monate!", machte ich ihm klar und schlug ihm den Zauberstab aus der Hand, als er damit auch mich zielte.

Ein kleiner Wutschrei entkam Lucius, doch dann atmete er tief durch. Allerdings blieb der giftige Blick. „Du hast Recht", zwang er sich zu sagen. „Natürlich habe ich das, du Hitzkopf! Dein andauerndes überhebliches Gehabe, Lucius, kann ich nicht mehr ab! Es wird weder mir, dir, oder Hermine helfen, wenn du dich nicht mehr unter Kontrolle hast!" „Ich weiß! Ich brauche jetzt keine Ratschläge von dir, Severus", motzte er weiter rum. „Und gibt mir meinen Zauberstab wieder!", forderte er. „So lange du ihn nicht wieder auf mich richtest", warnte ich ihn. „Natürlich nicht", nickte er gereizt.
„Woher wusstest du überhaupt, dass ich mit ihr gesprochen habe?", fragte ich, während wir uns immer noch beruhigten. Es war wirklich nicht gut, dass wir uns so stritten. „Dumbledore", antwortete er nur und jetzt wollte ich das Gemälde wirklich ins Feuer werfen. „Was hat er gesagt?" „Er erschien in einem alten Gemälde meines Vaters, in meinem Büro und sagte mir, dass du dir die Freiheit raus genommen hast, Miss Granger über die Situation zu informieren", berichtete er mich genau. „Dieser alte ... sie hat heute irgendwas raus gefunden und war den ganzen Nachmittag und Abend verschwunden. Am schwarzen See habe ich sie gefunden und sie wusste bereits von der Triade und auch dass wir zwei da, mit drin hängen. Nachdem ich sie endlich ins Warme gebracht habe, hielt ich es für angemessen ihre Fragen zu beantworten und das heißt alle Fragen", informierte ich Lucius.
„Gut! Die Situation scheint anders zu sein, als ich angenommen haben." „Ach was? Zügle endlich dein Temperament! Oder bist du auf einmal zu den Löwin übergewandert?", neckte ich ihn jetzt. „Gewiss nicht." „Gewiss nicht", machte ich ihn nach und drehte ihm den Rücken zu. „Erzähl mir alles!", forderte er dann und ließ sich auf das Sofa nieder. „Wie ihr wünscht, Lord Malfoy", entkam mir zischend. „Treib es nicht zu weit, Severus." „Ich? Niemals, Lucius." „Das will ich dir auch raten", sagte er, als ich ihm ein Glas Whisky reichte und begann die letzten Stunden noch einmal Revue passieren zu lassen.

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