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Aufenthaltsort

WARNUNG: In diesem Kapitel, gibt es Gewalt, Selbstverletzung und Folter (Physisch / psychisch). Dazu möchte ich noch anmerken, dass ich solche Methoden, weder unterstütze noch gutheiße!


Aufenthaltsort

- Lucius' Sicht, Mittags -

Ohne Hermine und Severus wirkte die Farm leer, beinahe schon verlassen. Das gefiel mir nicht. „Schwelgst du in Erinnerungen?", sprach Severus höhnend, während er aus dem Kamin stieg. Unachtsam klopfte er sich die Asche von den Schultern, kein Interesse dafür, dass er den ganzen Teppich einsaute. „So würde ich es nicht bezeichnen", antwortete ich dann doch auf seine Frage und schaute ihn missbilligend an. Mit ihm war es auch wirklich immer das Gleiche, einfach kein Gefühl für die feineren Dinge im Leben. „Was soll dieser Blick, Lucius?", wollte Severus wissen, woraufhin ich nur eine Augenbraue hob. Er wusste ganz genau was los war! Wieso konnte er nicht im Kamin die Asche loswerden, wie alle anderen auch? „Stell dich nicht so an, es ist nur ein Teppich!" „Nur ein Teppich? Der hat mehr gekostet als du in einem Monat verdienst, mein Lieber." „Wirklich? Sieht nicht danach aus", konterte er mit einem arroganten Grinsen. Darauf fiel mir wirklich nichts mehr ein, es war wahrhaft immer dasselbe.

Ich wandte mich von ihm ab, ließ meinen Blick über die Felder streifen und wünschte mir, dass alles schon vorbei wäre. Wie viel einfacher es doch wäre, wenn Cane keine Bedrohung mehr darstellt oder dieses absurde Gesetz kein Hindernis mehr für uns wäre. „Hast du mit Hermine gesprochen?", fragte ich nach, drehte mich aber nicht wieder zu ihm. „Nein. Aber ich sah sie beim Frühstück. Sie wirkte... nun, sehr nervös. Blickte immer wieder zu mir. Es ist sicherlich nicht unentdeckt geblieben." Brillant! Wir hätten gestern Abend noch mehr mit ihr reden sollen. Offenbar hatten unsere Worte nicht die richtige Wirkung bei ihr erzielt.

Andererseits war es verständlich! Hermine war nicht wie wir, egal wie viel sie miterlebt hatte, selbst erlebt hatte, sie war nicht wie wir. Severus und ich hatten das Böse, das Dunkle oder wie man es auch nennen will, in uns. Verankert und das unwiderruflich. Hermine wollte auf der einen Seite Rache haben, wollte, dass jemand für alles büßt. Jedoch war sie nicht dafür geschaffen, selbst diese Rache auszuführen und sie würde nie von uns verlangen, dass wir das für sie tun. Obwohl wir es wirklich gerne tun würden. „Sie hat Schwierigkeiten mit ihrer neu entdeckten Seite in Einklang zu kommen", sagte Severus und gesellte sich zu mir, blickte ebenfalls durch das Fenster auf die Felder hinaus. „Unser Gespräch hat nichts gebracht", stellte ich trocken fest. „Nein. Aber hast du das erwartet?" „Ehrlich? Nein", lachte ich kurz auf.


***************

Ich erinnere mich! Dieses Anwesen kannte ich gut. Als ich noch ein Junge war, hatte ich hier ein paar Wochen verbracht. „Das ist das alte Anwesen der Zabinis", flüsterte Severus. „In der Tat. Ich war bereits einige Male hier. Jedoch habe ich nicht angenommen, dass sie ihn hier verstecken." „Verstecken würde ich das nicht nennen, Lucius. Gefangen halten finde ich besser", sprach eine hohe, leicht schrille Stimme. Als ich aufsah erkannte ich die alte Hexe – Elma Zabini, das eigentliche Oberhaupt der Familie. Eine wirklich mürrische und extrem hinterhältige Hexe. Hat den alten Zabini geheiratet, einen Erben für ihn geboren und ihn dann getötet. Damit hat sie sich das ganze Vermögen gesichert. Nicht, dass es jemals Beweise dafür gab, dass sie etwas mit all dem zu tun hatte.

„Madame Zabini", lächelte ich und neigte meinen Kopf. „Lassen wir das", kam es spitz von ihr, „Andrew hat mir erzählt, wie ihr ihn dazu gebracht habt, diesen Gefallen einzufordern." „Wir wollten sicherlich keine Umstände machen", sagte ich ihr, was die Alte zum Lachen brachte. Severus hielt sich derweil zurück, wie meist überließ er mir das Reden. „Ich habe seit Wochen darauf gewartet, dass wir ein paar rabiatere Methoden anwenden, aber ich wurde jedes Mal überstimmt", ließ sie mich wissen, während wir ihr durch die große Eingangshalle folgten. Trotz ihres hohen Alters und ihrer gebeugten Haltung war sie ziemlich schnell unterwegs. Dennoch hatten Severus und ich keinerlei Probleme mit der alten Hexe mitzuhalten.

„Wir sind froh, dass wir helfen können, Madame Zabini", gab ich kund und wagte einen Blick in die vielen Korridore. Das ganze Anwesen erinnerte mich an das Manor, es war beinah genauso alt und durchtränkt von dunkler Magie, obwohl hier die Anwesenheit des Dunklen Lords fehlte. „Selbstverständlich habe ich meinen Gast in eines der besten Gemächer untergebracht", lachte sie hämisch auf und steuerte eine Treppe an, die weit nach unten in einen dunklen Gang führte.


Selbst mir wurde bei ihrem Lachen unwohl. Elma selbst war nie Teil der Todesser, ganz anders als ihr Enkel. Dennoch war sie in den Kreisen der dunklen Zauberer bekannt, niemand legte sich gerne mit ihr an. „Erinnert sie dich nicht an jemanden?", murmelte Severus leise und verwundert schaute ich ihn an. Wen meinte er? „Wie?" „Wie sie uns herum kommandiert, diese Art voraus zu gehen und sich nichts sagen zu lassen. Kommt dir das nicht bekannt vor?", fuhr er fragend fort und so langsam dämmerte es auch mir. Aber war das wirklich sein Ernst? Die Alte konnte ihn doch unmöglich an... „Wollen die Herren eine Extraeinladung?", kam es vom Fuße der Treppe und jetzt musste ich ihm auch zustimmen. Gerade diese Worte hätten auch von Hermine stammen können, wenn sie mal wieder sauer auf uns war.

„Du siehst es auch oder? Erschreckend, wir sollten dafür sorgen, dass sie sich nicht treffen. Schlimm genug, dass sie und deine Schwester sich so gut verstehen", merkte er an und ging an mir vorbei voraus und direkt die Treppe hinab. Leider musste ich ihm auch hier Recht geben. Hermine und Lori verstanden sich erschreckend gut und was die beiden zusammen erreichen konnten, wollte ich mir nicht ausmalen. Mit einem leisen Seufzen vertrieb ich diese Gedanken, jetzt ging es erst mal darum, jede noch so kleine Information aus unserem werten Gast herauszuholen. Eigentlich war es eine große Kunst, sowohl Severus als auch ich könnten einfach einen Blick in seine Gedanken werfen, wenn wir denn wollten. Ich bezweifelte stark, dass LeMarcur irgendwelche Okklumentik Fähigkeiten besaß. Allerdings... wo blieb da nur der Spaß?


Unten angekommen konnte ich nicht anders als einmal tief einzuatmen. Das war genau wie im Manor und wieder an solch einem Ort zu sein bescherte mir eine leichte Euphorie, die schnell wieder verstarb, als Hermine vor meinem geistigen Auge auftauchte. Genau an solch einem Ort hatte Greyback es ihr angetan, während ich nur ein paar Meter entfernt war. „Schwelgen wir in Erinnerungen, Lucius?", kam es spitz von der Alten, die mich mit einem Grinsen anblickte, welches in dem fahlen Licht hier unten ganz verzerrt wirkte. Von Severus hörte ich nur ein amüsiertes aufschnaufen, hatte er mich nicht genau das gleiche gefragt? „Keine Guten", gab ich diesmal offen zu und Severus' Mine verdunkelte sich, er wusste was ich meinte.

„Ah, nun ich nehme an, wenn die Hexe die man liebt an solch einem Ort..." „Wo ist er?", unterbrach ich die alte Hexe. Woher sie von Hermine wusste und was ihr passiert war, wusste ich nicht, aber es war besser, wenn Hermine davon nichts erfuhr. Egal wie sauer sie sein würde, es war besser wenn sie nicht wusste, dass anscheinend die ganze Organisation weiß, was passiert ist.

„Empfindlich?", kicherte sie und ließ mich wirklich an ihrem Verstand zweifeln, besaß sie kein Mitgefühl? „Sicher, aber ich habe gelernt, dass es einem nichts bringt, jeden zu bemitleiden", sprach sie. Hatte ich meine Frage laut ausgesprochen? Elmas dunkle Augen funkelten verdächtigt... ohje... sie war eine Legilimentorin, genau wie Severus und dazu auch noch eine sehr begabte. Wie es scheint, braucht sie nicht einmal Augenkontakt. Dies war selbst für Severus noch schwer. „Ich besitze die Fähigkeit seit meiner Geburt, es kommt ganz natürlich. Selbst die beeindruckenden Wände deines Freundes können mir nicht standhalten", lachte sie auf und holte einen alten Schlüssel hervor.

„Wieso habt ihr dann nicht schon einen Blick riskiert?", fragte Severus. „Wo ist der Spaß dabei?", lachte sie erneut auf und öffnete die alte Zellentür. „Meiner Meinung nach ist es viel erfreulicher, wenn sie ihre Geheimnisse von alleine teilen. Was nicht bedeutet, dass ich nicht das eine oder andere von ihm bekommen habe", ließ sie uns wissen. „Nun, ihr habt eine Stunde. Die anderen Ältesten werden davon erfahren und nicht erfreut sein, also beeilt euch. Ihr findet, denke ich, alles was ihr braucht da drin. Falls nicht, solltet ihr kreativ werden, aber auch dies wird kein Problem sein, wie ich sehe", sagte sie und tippte sich an die Schläfe. „Damit werden wir arbeiten können", sprach Severus ruhig, der bereits in die Zelle getreten war und sich umschaute. „Den Weg nach Draußen findet ihr dann selbst", war das letzte was die Alte sagte, bevor sie uns alleine ließ.


Meine Beine folgten Severus ins Innere der Zelle, welche wirklich gut ausgestattet war. Verschiedene Messer, einige schon etwas stumpf, aber das würde uns nicht kümmern. „Es ist lange her, dass ich jemanden ausgepeitscht habe", murmelte ich und strich über die Lederriemen der Peitsche. „Dieses Vergnügen hatte ich nie, zumindest nicht auf die Art wie du", sagte Severus trocken. Seine Abneigung der Peitsche gegenüber konnte ich verstehen, der dunkle Lord und Bella hatten diese gerne bei ihm ausprobiert. „Was bevorzugst du dann? Soweit ich mich erinnere, haben wir nie jemanden zusammen gefoltert." „Ich bevorzuge die geistige Folter." „Natürlich, der dunkle Lord hat dir gezeigt wie es geht", kommentiere ich nur und wünschte ich wäre nicht neidisch.

Severus hatte in seiner Jugend, nachdem ich ihn angeworben hatte, viel Zeit mit dem dunklen Lord verbracht. Und so sehr dieser auch seiner Folterflüche, insbesondere den Cruciatus, liebte, machte er sich immer einen Spaß daraus, seine Legilimentik Fähigkeiten dazu einzusetzen, jemanden die Schlimmsten und Grauenhaftesten Dinge zu zeigen. Dinge die man sich selbst nicht vorstellen kann. Hexen, Zauberer und Muggel, die diese Tortur überlebt haben... das war danach kein Leben mehr. Und genau diese Fähigkeit, das Wissen wie man jemanden mit seinem eigenen Geist foltert und verrückt werden lässt, hatte er nur Severus gelehrt.

„Spar dir deine Eifersucht, Lucius. Mir wäre es lieber gewesen, seine Aufmerksamkeit wäre nicht so oft auf mir gewesen", zischte Severus, als er meinen Blick bemerkte. „Natürlich", nickte ich und ging weiter, ließ die Peitsche an Ort und Stelle hängen. Mit der würden wir nicht viel aus ihm herausbekommen, die war eher für Bestrafungen gedacht. Mm... das hingegen war schon besser... schade das Agnes nicht hier war, die Heilerin könnte mit diesen Nadeln sicherlich eine Menge anstellen. „Ich werde euch nichts verraten", kam es auf einmal leise vom anderen Ende der Zelle. Dort hinter einer weiteren Zellentür oder eher gesagt hinter alten, dennoch stabilen Gitterstäben war er. In der Dunkelheit die hier herrschte, sahen wir zuerst nur seine Hände, welche geschunden waren, aufgeplatzt und rau. Diese klammerten sich krampfhaft an die Stäbe, an das Einzige, was ihn an seiner Freiheit hinderte.

Erbärmlich! Allerdings auch ein wenig beeindruckend, dass er jetzt noch immer davon überzeugt war, dass er nichts verraten würde. „Wir werden sehen", murmelte Severus nur, schenkte LeMarcur keine weitere Beachtung, sondern drehte sich wieder zu den Utensilien um. Mit seinen langen Fingern strich er über einige von ihnen, bis er bei einem kleinen Objekt verweilte. Da sah ich auch sein zufriedenes Grinsen, er hatte sich entschieden. „Wer seid ihr?", fragte LeMarcur und presste jetzt auch sein eingefallenes Gesicht gegen die Gitterstäbe. Seine Haare waren länger, ganz zu schweigen von dem restlichen Haarwuchs in seinem Gesicht. Wie ein Minister sah er jetzt nicht gerade aus.

„Das weißt du nicht?", sprach Severus bevor ich es konnte und plötzlich spürte ich, wie sich die Atmosphäre um uns herum veränderte. Aus einem mir unerklärlichen Grund ließ ich ihn gewähren, hielt mich erst einmal zurück. Außerdem konnte ich nicht abstreiten, dass ich eine gewisse Erregung empfand, wenn ich diese Szenerie beobachtete. „Snape", spuckte unser Gast verächtlich aus. „Mmm", machte Severus nur und streifte seinen langen Umhang ab. Begann damit seine dunklen Hemdärmel hochzukrempeln. Irgendwie hatte es schon was, diese langsame, beinah schon gelangweilte Art, die Severus an den Tag legte.

Wir hatten in der Vergangenheit viel geteilt, doch ich musste zugeben, dass ich noch nie gesehen habe, wie er jemanden folterte. Abgesehen von den üblichen Cruciatusflüchen zur Unterhaltung des dunklen Lords. Darüber hinaus hatte es auch seinen Reiz, jemanden zu brechen, indem man in seinem Geist Chaos aufleben lässt. „Es ist Sonntag, ein wirklich schöner Tag", begann Severus, drehte LeMarcur den Rücken zu. „Meine Zeit ist sehr kostbar und viel lieber würde ich diesen Tag zwischen den Beinen meiner Hexe verbringen. Deinetwegen ist es nicht möglich. Dennoch kannst du uns gerne alles sagen, dann wird es nicht allzu schmerzhaft werden", bot Severus an. Das war ein ganz anderer Severus und sicherlich hatte er das nicht vom dunklen Lord gelernt. So hätte dieser niemals ein Verhör begonnen.

„Ich bin seit Monaten hier", sprach LeMarcur, „ich weiß gar nichts!" „Gar nichts? Ich bezweifele das", antwortete Severus nur und dann sah ich, wie LeMarcur einfach zusammenzuckte und sich den Kopf hielt. „Nein... aufhören... was tut ihr?", fragte er leise, schwer atmend und kopfschüttelnd. Das interessierte mich, mit langsamen Schritten trat ich näher an die Zellentür heran und beobachtete, wie er auf die Knie sank und sich weiterhin den Kopf hielt. „Verzeihung, hat es gekitzelt? Ich bin etwas aus der Übung", grinste Severus, ich konnte sogar ein kleines Lachen in seiner Stimme vernehmen. Ihm machte es wirklich Spaß und mir auch. Diese Euphorie wieder zu spüren und die Macht die damit einherging... das war schlicht berauschend.


„Tut was ihr wollt, ich werde euch nichts sagen!", zischte LeMarcur. „Eben wusstest du noch nichts", kommentierte ich und sah, wie er bei meiner Stimme zusammenzuckte. „Malfoy." „Ja?" „Ihr seid wegen ihr hier... Vater hat mich gewarnt", flüsterte er zum Schluss, kniff dann aber schnell die Lippen zusammen. Wie enttäuschend. Wir hatten noch nicht einmal angefangen, schon begann er damit, kleine Hinweise zu verraten. Wahrhaft enttäuschend. „Fangen wir endlich an, der Gestank macht mich wahnsinnig", sagte ich an Severus gewandt und rümpfte die Nase. LeMarcurs Zelle wurde wohl nicht von Elfen oder sonst jemandem sauber gemacht. „Nimm das!", befahl Severus und ließ das kleine Objekt, welches ihm vorhin ins Auge gefallen war, zu LeMarcur, in die Zelle schweben.

Es war ein klein, rund, eigentlich nichts Besonderes. Nichts weiter als eine silberne Kugel. Eigentlich für etwas ganz bestimmtes gedacht, aber ich bezweifelte, dass das Severus' Absicht war. „Halt es gut fest", hauchte Severus, seine Stimme nahm einen dunklen Klang an, der hypnotisierend wirkte. Selbst ich fühlte mich davon gefangen, doch in der nächsten Sekunde überkam mich ein kalter Schauer. Genauso hatte der dunkle Lord seine Verhöre begonnen, mit dieser Stimme. „Ich halte es fest", flüsterte LeMarcur zustimmend. Ich hatte es nie verstanden, es war kein Imperius, aber dennoch annähernd mächtig. Man konnte sagen was man wollte, doch der dunkle Lord wusste wie man mit Magie umging, wie man neue Magie erschafft. Vielleicht sogar besser als jeder andere.

LeMarcur war ganz gefangen in Severus' Bann. Umklammerte die kleine Kugel fest, ließ seinen Blick nicht von ihr abschweifen. „Du weiß, dass sie dafür nicht gemacht wurde?" „Natürlich. Doch so wird es besser, vertrau mir. Oder möchtest du fortfahren?", fragte er mich mit einem herausfordernden Blick. „Nein, ich denke ich werde weiter zusehen. Dann muss ich wenigstens dieses Gewand nicht besudeln, mit Blut und anderem", gab ich wieder und ließ meinen Blick wieder in die Zelle wandern.


„Was siehst du?", fragte Severus LeMarcur, dessen Gesicht sich zu einer schmerzhaften Fratze zu verziehen begann. „Feuer... so viel Feuer... es ist heiß, ich kann nicht..." „Lass die Kugel nicht los, nur sie rettet dein Leben", unterbrach Severus ihn, woraufhin er die Kugel nur noch fester umklammerte. „Nur sie rettet mich", murmelte er zu sich selbst. „Feuer?" „Wieso nicht? Sehr effektiv", ließ er mich wissen, worüber ich noch lachen konnte. Allerdings hatte er durchaus Recht. Feuer war effektiv, vor allem wenn man an das Mittelalter zurückdachte, unseres Gleichen wurde damals oft verbrannt. Man konnte sagen, jeder Zauberer und jede Hexe hatte diesen kleinen Funken Angst, dass so etwas noch einmal passieren konnte.

Als der erste Schrei über LeMarcurs Lippen kam, zuckte selbst ich zusammen. Von meiner Position aus, sah alles normal aus. Er kniete einfach auf dem Boden und hielt diese Kugel fest. Doch seine Augen sprachen eine ganz andere Sprache, in denen sah ich gewaltigen Schmerz, Panik und Angst. Beinah hatte ich den Eindruck, dass ich tanzende Flammen in ihnen sehen konnte, als würde ich in einen Spiegel schauen, der mir sein Inneres zeigt. Mein Blick wanderte zu Severus, der ganz still geworden war, seine Augen waren geschlossen und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er sei eingeschlafen. Das war er jedoch nicht. Er schlief nicht, er war vollkommen eingetaucht. Ich hoffte nur, er würde wieder als Severus auftauchen und nicht als eine dunklere Version seiner Selbst. Hermine würde mir das nie verzeihen.


- Severus' Sicht -

In den Geist dieses Nichts einzudringen, war einfacher als ich gedacht habe. Und obwohl ich diese Art der Folter seit einiger Zeit nicht mehr praktiziert habe, kam alles mit einem Schlag wieder. Die Macht, die ich jedes Mal verspürt hatte, die unbändige Kontrolle über alles. Insbesondere über meinen Mitspieler. Berauschend und erregend zu gleich. Dass Lucius sich nicht einmischte, empfand ich als Respekt meinen Fähigkeiten gegenüber, aber auch als Verrat, weil er mich wieder in diese Dunkelheit eintauchen ließ. Wie leicht es mir doch fällt, einen ganzen Verstand ins Chaos zu stürzen. Eigentlich viel zu einfach! Was Hermine dazu sagen würde? Nein! Daran durfte ich jetzt nicht denken, dieser Gedankengang war viel zu gefährlich. Sie würde nicht erfahren, wie mich dies zurück in die Dunkelheit zog.

„Bitte...", flehte LeMarcur, doch ich ließ nicht nach. Ich sah was er sah. Seine Zelle, in Flammen, das Feuer breitete sich um ihn herum aus. Es gab kein Entkommen, nur diese kleine Kugel. Sie war seine Rettung. Jetzt konnte er fühlen, wie auch sie immer heißer und heißer wurde. Glühend heiß. Trotzdem hielt er sie fest. „AH!", schrie er laut auf, kniff die Augen zusammen, konnte die Bilder aber nicht verdrängen, die ich in seinem Geist abspielte. Seine Hände, die langsam verbrannten, wie sich die Kugel durch seine Haut brannte.

In diesem Moment blendete ich alles andere aus, konzentrierte mich nur auf LeMarcur, sein Betteln, flehend und seine Schreie. Lucius war nicht mehr wichtig, wie er dastand und mich beobachtete. Ich tauchte ganz und gar in den Geist von LeMarcur ein und ließ seine Schlimmsten Albträume wahr werden.


***************

Jetzt war er so weit. Stunden hatte ich verbracht, ihn so weit zu haben. Unser Geist war ein bemerkenswertes Konstrukt, Zeit existierte da nicht, eine halbe Stunde war für Lucius vergangen, wenn ich schätzen müsste. Für uns, LeMarcur und mich, waren es jedoch Stunden. Köstliche Stunden der Folter. Albtraum hinter Albtraum habe ich ihn durchleben lassen. Mich an seinem Leid ergötzt und gelacht. Dabei hatte ich mir selbst Angst gemacht, ich durfte unter keinen Umständen zulassen, dass diese Seite Oberhand gewinnt. Das war ich nicht mehr und wollte es auch nicht mehr sein.

„Wieder bei uns? Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Er wird uns jetzt sicherlich alles sagen was er weiß", sagte Lucius, als ich meine Augen öffnete und tief einatmete. „Besser wäre es, sonst kannst du Hand anlegen. Sein Geist ist kein Ort, an dem ich mich noch länger aufhalten will." „Nachdem was du ihm alles gezeigt hast und dem was ich hier beobachten konnte, wie das hektische nach Luft schnappen, als würde er ertrinken, und seine Schreie, das Flehen, würde ich auch nicht zurückwollen. Viel ist wohl nicht mehr übrig", kommentierte Lucius trocken. „In der Tat", stimmte ich zu.

LeMarcur hatte ich wirklich in einem schlechten Zustand zurückgelassen, immerhin lebte er noch, aber Gnade war das nicht gerade. Schon immer war ich der Meinung, dass die Opfer des dunklen Lords immer Gnade erfahren haben. Der Tod war Erlösung, wenn man betrachtet, was für ein Leben sie sonst gehabt hätten oder wie viele Qualen sie sonst noch ertragen hätten müssen. „Nimm ihm die Kugel ab", wies ich Lucius an, der mich entgeistert anschaute. „Ich gehe da nicht rein! Wenn der Gestank schon hier so stark ist, will ich nichts vom restlichen Inneren der Zelle sehe!" „Wozu hast du einen Zauberstab?", fragte ich, erwartete jedoch keine Antwort. Ich würde es ja selbst tun, aber meine Magie musste sich erst einmal regenerieren.


Ohne weiteren Kommentar entriss Lucius dem mickrigen Haufen Elend die Kugel. Dieser schrie direkt auf, sprang auf die Beine und versuchte durch das Gitter hindurch an die Kugel zukommen. „NEIN! GIB SIE WIEDER HER! SIE IST DAS EINZIGE WAS MICH RETTET! NEIN!" Es hatte genau so funktioniert wie ich gehofft hatte. „Sag uns alles über Cane und alle anderen mit denen du zusammengearbeitet hast und mein Freund wird dir deine Kugel wiedergeben", ließ ich ihn wissen, während er sich hektisch umschaute, sich in die Ecke seiner Zelle kauerte und am ganzen Leib zitterte. „Sie... will nur Rache... ich, ich wollte ihr nicht helfen, ich hatte keine Wahl", schluchzte er auf. „Bitte, gibt mir die Kugel, ich sage euch alles... bitte, das Wasser, es steigt immer mehr an, ich kann nicht..." „Wo ist sie?", fragte Lucius jetzt und kam näher an die Zelle heran.

Ich kam nicht umher zu denken, wie stolz der dunkle Lord wäre. Solch eine Glanzleistung hatte ich noch nie abgelegt. Diese schiere Panik hatte ich bis jetzt noch nie bei jemandem ausgelöst. „Keine Ahnung... bitte... bitte, ich bekomme keine Luft, gebt sie mir. GEBT SIE MIR!", schrie er zum Schluss wieder auf. „Wo ist sie?", wiederholte ich Lucius' Worte. „Zwing mich nicht, die Kugel zu zerstören, Sebastian", warnte ich ihn und eilig schüttelte er den Kopf. War im nächsten Moment wieder an den Gitterstäben, streckte seine mittlerweile blutigen Hände, die er sich an der Wand aufgekratzt hatte, nach Lucius und mir aus.

„Ein altes Haus", flüsterte er, schaute sich nach hinten um, drückte seinen ganzen Körper gegen die metallenen Stäbe. „Es kommt näher, das Feuer.... Schnell, gebt mir die Kugel", flehte er erneut. „Wo ist das Haus?", hakte ich weiter nach, ließ mich von seiner Panik nicht erweichen. „Urg... er hat sich eingenässt", kam es angewidert von Lucius, als uns der penetrante Uringeruch in die Nase stieg. Selbst ich musste die Nase rümpfen und kannte dies von meinen Vater, der, wenn er betrunken war, nicht besser roch.


Trotzdem versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen, wir waren so weit gekommen und jetzt konnten wir endlich herausfinden wo Cane war und sie töten. Ein für alle Mal! „Das Haus!", knurrte ich jetzt, was LeMarcur zusammenzucken ließ. „Kettleness...", entkam ihm schluchzend. „Kettleness? Bei Whitby? In Yorkshire?", entkam es Lucius und sicherlich dachte er das Gleiche wie ich. Das war näher an Hogwarts als wir gedacht haben. Ehrlich gesagt, hatte ich gedacht, sie würde sich in der Nähe der Verstecke des dunklen Lord aufhalten. „Die Kugel... bitte...", flehte er weiterhin und begann dann hysterisch zu schreien.

„Es wird nicht einfach sein, sie dort zu finden, neue Gesichter fallen da direkt auf." „Was bedeutet, dass sie dort nicht neu sein kann. Wahrscheinlich hat sie sich dort schon während des Krieges versteckt. Soweit ich weiß, gibt es dort nicht viele Hexen und Zauberer", sagte ich. „Viele Verstecke gibt es dort aber auch nicht, Severus. Kettleness liegt direkt an der Bucht, weite Strände und viele Klippen." „Vergessen wir nicht die Muggel, die dort nach Fossilien suchen", warf ich mit ein. Es würde nicht einfach werden, aber auch nicht unmöglich. „Sein Geschrei nervt", stöhnte Lucius auf und plötzlich war es ganz leise, doch LeMarcur schrie noch immer, Lucius hatte lediglich einen Zauber über den Raum gelegt. „Ah, schon besser", lächelte er zufrieden.

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