Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 27

Genau eine Minute dauerte es, bis Mara ihr hinterher ging. Zehn Sekunden starrte sie einfach nur auf die Tür, zehn Sekunden dachte sie über Fallons Worte nach, fünf Sekunden brauchte sie, um sich wieder zu fangen. Die restliche Zeit ging dafür drauf, mit Will zu diskutieren, ob der Plan der Vampirin aufgehen konnte.

Und nun stand sie vor ihrer Zimmertür und bereitete sich mental auf das gleich folgende Gespräch vor. Sie hatte Angst vor dem, was Fallon sagen könnte, hatte Angst vor ihrer Entscheidung, ihr Leben zu riskieren.

Gerade als sie sich trauen wollte, anzuklopfen, ertönte die Stimme der Rothaarigen: "Du kannst ruhig reinkommen."

Mara schluckte und trat ein. "Fallon, ich-"

Lediglich in Unterwäsche gekleidet stand die Vampirin im Raum, das Haar noch immer feucht. Jetzt fiel es ihr jedoch in unordentlichen Strähnen über den Rücken. Sie sah wunderschön aus.

Mara blickte sofort zu Boden. "Tut mir leid, ich wollte nicht stören."

Lachend ging Fallon zum Kleiderschrank. "Du störst nicht, keine Sorge. Was sagst du, das oder das?" Abwechselnd hielt sie zwei Kleidungsstücke hoch.

Froh, dass sie nicht wirklich rot werden konnte, schaute Mara Fallon wieder an. Und die beiden Jumpsuits, die sie hochhob. Sie waren recht ähnlich, beide eng, beide schwarz, beide an einem Bein so mit Stoff verziert, dass es wie ein halber Rock aussah. Nur die Ärmel waren unterschiedlich. "Es ist immer noch Winter, also eher den." Mara deutete auf den mit den längeren Ärmeln.

"Stimmt, das fällt wahrscheinlich weniger auf. Ich vergesse immer wieder, das Menschen so kälteempfindlich sind." Sie hängte den anderen Jumpsuit zurück in den Schrank und zog sich an. "Also, was gibt's? Ich werde dich nicht mit zu den Tenebris nehmen, das musst du also gar nicht fragen."

"Ich werde dich nicht allein gehen lassen", widersprach Mara, kam dann aber direkt zum Punkt. "Du hast vorher gesagt, du willst nicht wieder so enden. Als Gefangene. Was... Was hast du damit gemeint?"

Fallon schnaubte und zog den Reißverschluss des Jumpsuits zu. "Also hast du es doch mitbekommen. Ich hatte gehofft, du tust es nicht."

"Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst", versicherte Mara. "Ich hab mich nur gewundert und... du musst dich nicht so in Gefahr bringen. Ich kann gehen. Ich biete mich im Austausch für Javed an. Dann musst du das nicht tun." Diese Idee war ihr spontan gekommen, aber in dem Moment, in dem sie es aussprach, wusste sie, dass sie es ohne zu zögern tun würde. Aber sie wusste auch, dass Fallon das nicht zulassen würde.

Ihre nächsten Worte bestätigten das. "Das kannst du nicht ernst meinen. Ja, ich habe sowas schon mal durchgemacht und das ist der genaue Grund, warum ich dich das nicht tun lassen werde."

"Wieso?"

"Weil ich damals das Tauschobjekt war."

Mara riss geschockt die Augen auf. "Was?"

Fallon nickte und setzte sich aufs Bett, der Rücken gerade, die Beine überkreuzt. Sie war die Anmut in Person und doch war die Geschichte, die sie erzählte, alles andere als das. "Bevor ich ein Vampir wurde, war ich eine Hexe. Eine sehr begabte Hexe. Mein Vater hatte es sich in den Kopf gesetzt, mich zur bekanntesten Magierin Irlands zu machen. Allerdings gab es schon damals viele Menschen, die Angst vor Magie hatten. Wir wurden gejagt und viele meiner Freunde und Bekannten brutal ermordet. Die Gemeinschaft der Hexen ist täglich geschrumpft und niemand konnte wirklich etwas dagegen tun. Die Menschen waren einfach in der Überzahl."

Diese Situation klang verdächtig nach der Jetzigen. Mara setzte sich neben der Vampirin hin. "Haben sie dich gekriegt?"

"Nein." Fallon atmete hörbar aus und blickte an die Decke. "Aber das wäre wahrscheinlich einfacher gewesen."

"Warum?", hakte Mara vorsichtig nach. Die Trauer in Fallons Blick schmerzte sie.

Die Vampirin seufzte. "Ich war immer das Lieblingskind meines Vaters. Meine Mutter bevorzugte meine Schwester."

"Neala?"

Fallon nickte bestätigend. "Sie war immer stärker als ich. Nicht in Sachen Magie, da war ich ihr um Längen voraus, aber was den Charakter anging... Sie war die mutigste und selbstsicherste Person, die man sich vorstellen kann. Zwar auch ziemlich arrogant und egoistisch, aber darüber konnte man leicht hinwegsehen. Ich war anders. Viel ruhiger und schüchterner. Ein Mauerblümchen könnte man fast sagen. Auf jeden Fall kein Vergleich zu ihr. Wir kamen nie wirklich gut miteinander aus." Sie holte tief Luft. "Irgendwann ist mein Vater gestorben. Die Jäger haben ihn gefunden und gesteinigt. Neala und ich waren dort. Wir sind nur Minuten zu spät gewesen. Als wir gesehen haben, was passiert war, haben wir versucht, nach Hause zu unserer Mutter zu rennen. Aber dabei wurden wir entdeckt."

"Was haben sie getan?" Eine unüberlegte Frage. Mara war sich nicht sicher, ob sie die Antwort wirklich hören wollte.

"Ich bin entkommen", meinte Fallon bitter. "Neala nicht. Sie haben sie mitgenommen und ich bin geflohen, um Hilfe zu holen. Alles, was ich wusste, war, dass sie dort weg musste. Es war allgemein bekannt, dass die Jäger junge Hexen benutzten um ein Mittel gegen Magie zu erschaffen. Sie wollten uns auslöschen. Endgültig. Und Neala war erst 15. Genau ihr Beutespektrum,"

"Habt ihr sie befreit?"

"Nur zu einem Preis."

Weil ich damals das Tauschobjekt war. Diesen Satz hatte Fallon gesagt. "Du warst der Preis", hauchte Mara.

Ein trauriges Nicken. "Die Jäger haben entschieden, dass ihre Magie nicht genug war, um ihnen zu helfen. Meine Mutter wusste, dass das der Fall sein würde, deshalb ist sie zu ihnen gegangen und hat mich als Tausch angeboten. Ich war damals 18, eigentlich zu alt für ihre Experimente, aber bei dem Maß meiner Magie konnten sie nicht ablehnen."

"Und du hast das mitgemacht?", fragte Mara fassungslos.

"Ich hatte nicht wirklich eine Wahl. Meine Mutter war höchst manipulativ, hat mich glauben lassen, dass es meine Schuld war. Ich war noch zu verwirrt und ängstlich um mich zu widersetzen. Mein Vater war gerade erst gestorben, ich hatte mitbekommen, wie meine Schwester entführt wurde und... am Ende war sie eben genau das. Meine Schwester. Und ich wollte sie retten. Also bin ich den Tausch eingegangen. Sie haben Neala freigelassen und dafür mich genommen. Ich konnte mich nicht einmal verabschieden." Tränen standen ihr in den Augen und sie ließ sie fliesen.

Ohne zu zögern schloss Mara sie in die Arme. "Es tut mir so leid."

Halb lachend, halb weinend, winkte Fallon ab und löste sich von der Schwarzhaarigen. "Du kannst nichts dafür. Das alles ist sehr lange her." Sie streckte den Rücken durch und sprach weiter: "Die nächsten beiden Jahre waren die Hölle. Anders lässt es sich nicht beschreiben. Es war Folter, es war Angst, es war Schmerz. Zwei Jahre lang wurde an mir herum geschnitten, geforscht und getestet. Für diese Leute war ich nicht mehr als ein Objekt."

"Wie bist du entkommen?" Und wie hatte sie all das Leid je überwunden?

"Ich habe die Hoffnung aufgegeben. Diese beiden Jahre über habe ich gedacht, jemand würde mir helfen. Irgendwann, irgendwie. Aber niemand ist gekommen. Schließlich habe ich es nicht mehr ausgehalten. Und als das nächste Mal jemand ein Messer ein wenig zu nah bei mir gehalten hat... Der Tod war meine bessere Perspektive. Lieber das als ewige Qualen. Ich habe gehofft, ich würde meinen Vater wieder sehen, und all meine toten Freunde, aber einen Faktor hatte ich nicht bedacht. Der Grund, warum ich in diesen zwei Jahren am Leben geblieben bin, war Vampirblut. Sie haben es mir regelmäßig gespritzt, damit ich nicht sterbe. Vielleicht liegt es daran, dass ich noch immer einen Teil meiner Magie habe. Dass sie sich an vampirisches Blut gewöhnt hat. Oder es liegt an den Experimenten oder an etwas Genetischem, aber Fakt ist, dass ich zum ersten und einzigen Vampir wurde, der Hexenkräfte besitzt."

Das musste die Jäger noch mehr interessiert haben. Was hatten sie ihr bloß alles angetan? "Was haben die Jäger dazu gesagt?"

Fallon lachte grimmig. "Sie haben es nicht erfahren. Nachdem ich aufgewacht bin, haben sie mich sofort gepfählt und meine Leiche in den Wald gebracht. Zumindest dachten sie, ich wäre eine Leiche. Der Pfahl, den sie genommen haben, war nicht aus Eibe. Diese Regel habe ich selbst erst Ewigkeiten später verstanden, in dem Moment wusste ich nur, dass ich lebte. Aber... ich konnte es nicht wahrhaben. Mein Körper war geheilt, aber mein Geist war ein Wrack. Die Jäger haben mich völlig gebrochen. Fünf Jahre lang blieb ich im Wald, versteckte mich in einer Höhle, fast ohne Nahrung. Ich war kaum bei Bewusstsein. Bis es plötzlich anders war."

Ein glückliches Lachen. Nie hatte Mara etwas so Schönes gesehen.

"Ich weiß bis heute nicht, woran es lag, aber eines Tages bin ich einfach aufgewacht und wollte leben. Ich bin aufgestanden, habe einen ausgewachsenen Hirsch erlegt und jeden einzelnen Tropfen seines Blutes getrunken. Es war so widerlich, dass ich es fast wieder ausgespuckt hätte. Aber das habe ich nicht. Ich bin zurück in die Stadt gegangen, in das Gebäude, indem die Männer mich festgehalten haben. Einige der Leute dort kannte ich, einige nicht. Ich habe sie alle abgeschlachtet. Sie waren die ersten Menschen, die ich je getötet habe und ich habe jede einzelne Sekunde genossen. Denn alles, was ich gesehen habe, war dieses Mädchen auf der gleichen Liege, auf der auch ich festgehalten wurde. Sie war keinen Tag älter als zwölf. Ich habe sie befreit und das Gebäude in Brand gesteckt. In dieser Gegend gab es nie wieder Jäger."

Maras Kinnlade klappte nach unten. "Das ist..."

"Blutrünstig, brutal, grausam?"

"Diese Leute haben ihr Schicksal verdient. Nach allem, was sie dir angetan haben..." Mara konnte es einfach nicht glauben.

"Das auf jeden Fall."

Eine Sache musste sie noch wissen. "Was war mit deiner Familie?"

"Sie sind weggezogen. Direkt nachdem ich eingesperrt wurde. Ich habe drei Jahre gebraucht, um sie zu finden. Meine Mutter war zu dem Zeitpunkt bereits tot und meine Schwester hat geheiratet und einen Sohn bekommen. Fallon." Sie lächelte nicht nur, sie strahlte richtig. "Sie hatte ihr Happy End. Ich war erst nicht sicher, ob ich wieder in ihr Leben treten wollte, aber dann habe ich es getan. Und ein paar der besten Jahrzehnte meines Lebens mit ihr und ihrer Familie verbracht."

Mara konnte nicht anders als zu lächeln. Sie war unfassbar froh, dass die Geschichte ein gutes Ende genommen hatte.

Schließlich wurde Fallon wieder ernst. "Jetzt verstehst du hoffentlich zwei Sachen. Warum ich niemals, unter keinen Umständen wieder eine Gefangene werde, und warum ich dir das auch nicht antun will."

Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. "Deshalb warst du gegen die Tests!"

Die Vampirin nickte. "Ganz genau. Und deshalb lasse ich nicht zu, dass du dich für Javed auslieferst. Du sollst das nicht auch durchmachen müssen."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro