Five
S.v. Grace
"Wie alt bist du?", fragt Natasha, mit hochgezogener Braue.
"Wer ist deine Mutter?", leider kann ich dir darauf keine Antwort geben, Bruce.
"Warum wohnst du noch hier?", Thor fragt die gleiche Frage, wie Steve es noch vor einigen Minuten getan hat.
"Warum haben wir dich zuvor noch nie gesehen?", zum Schluss stellt Clint noch seine Frage.
Die ganzen Fragen überfordern mich etwas, jeder hat seinen Blick auf mich gerichtet. Ich fühle mich schon so, wie in einem Verhör. Aber nachdem jeder seine Frage nochmal wiederholt, kann ich jedem eine passende Antwort geben, außer die Frage, die auf meine Mutter bezogen ist.
Mein Vater hält sich ab diesem Augenblick sehr zurück.
Einzelne versuchen mehr aus ihm herauszubekommen, sie haben jedoch keinen Erfolg.
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"Hast du einen Freund?", die Männer der Runde schauen mich sehr gespannt an, besonders Thor, der mir die Frage auch stellte.
"Nein, habe ich nicht.", ich weiß nicht, ob das in seinem Gesicht Erleichterung ist, aber er sieht schon ziemlich glücklich darüber aus.
Auch Steve kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, aber ich muss beide leider enttäuschen, sie sind nicht wirklich mein Typ.
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Unerwartet vibriert mein Handy in meiner Hosentasche. Amber ruft mich an.
"Sorry, ich muss da mal ran!", ich gehe in einen Raum, indem man mich nicht hören kann.
"Grace? Ich brauche deine Hilfe!", Ambers Stimme klingt brüchig, durch das Handy hört man lauten Verkehr.
"Amber? Was ist los?", so aufgelöst hat sie sich noch nie angehört, langsam mache ich mir ziemliche Sorgen.
"Können wir uns bei dir treffen? Bei mir geht es nicht und ich will nicht, dass die ganze Öffentlichkeit sieht, wie ich heule!", einen wirklich mehr unpassenden Augenblick gibt es wohl wirklich nicht.
"Ist was mit deinen Eltern?", frage ich meine beste Freundin besorgt.
"Wir haben ziemlichen Streit, aber das würde ich gerne alles bei dir erklären.", ich muss erst alle anderen fragen, oh Gott, worauf lasse ich mich hier schon wieder ein?
"Ich frage meinen Dad, bleib kurz dran!", ich lege mein Handy auf einen Schrank ab und gehe ins Wohnzimmer, um den Anderen von meiner verzwickten Situation zu berichten.
"Also, meine beste Freundin hat gerade ziemliche Probleme und würde gerne herkommen. Ist das ein Problem für euch?", Thor, Steve und Clint sind sofort einverstanden.
Natasha, Bruce und mein Vater sind sich unschlüssig, sie vertrauen Amber nicht, was ich verstehen kann.
"Dad, sie hat familiäre Probleme, du weißt wie schlimm es für mich ist, wenn wir uns streiten. Ich kann sie jetzt nicht hängen lassen!", Bruce mischt sich mit ein und meint, dass wir uns auch draußen irgendwo unterhalten können.
"Ich will nicht unhöflich sein, aber dich hat niemand gefragt!", vielleicht sollte ich aufpassen, was ich sage, bevor gleich ein Hulk vor uns steht, na ja so weit werde ich es schon nicht kommen lassen.
"Na gut, sie kann herkommen. Sie darf aber nichts anfassen!", den letzten Teil betont er besonders, daraufhin kann ich nur mit den Augen rollen.
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Zurück bei meinem Handy, gebe ich Amber Bescheid, dass sie zu mir kommen kann, sie ist überrascht, da sie schon öfter versucht hat zu mir zu kommen, ich musste jedoch immer absagen.
"Komm zur 197 Anderson Avenue!", diese Straße liegt zwei weiter als meine eigentliche.
"Ich bin schon in der Nähe, bis gleich!", sie legt auf und ich gebe sofort meinem Dad Bescheid.
Vor der Haustür ziehe ich meine Schuhe an und beeile mich schnell, um an den verabredeten Ort zu gelangen.
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Vom Weiten sehe ich schon Amber, ich hoffe, dass sie noch nicht lange wartet. Von mir aus dauert es zehn Minuten bis hierher.
Ich nehme Amber sofort in den Arm, ihr Weinen und Schluchzten wird dadurch nur noch schlimmer.
"Hey, alles gut! Erzähl mir erstmal, was passiert ist!", sie wischt sich einige Tränen aus dem Gesicht, was nichts bringt, da die Nächsten schon ihren Weg bahnen.
"Ich bin adoptiert! Vorhin habe ich Unterlagen gefunden, die ich nicht hätte sehen dürfen. Natürlich habe ich meine Eltern sofort konfrontiert und sie meinten, dass sie mir nie davon erzählt hätten. 22 Jahre wurde ich angelogen, nur durch Zufall habe ich die Wahrheit herausgefunden!", ich bin echt überrascht, doch irgendwie kommt es mir auch wie ein richtiges Klischee vor. So ist es doch wirklich in jedem Film.
"Das tut mir so unfassbar leid, Amber! Weißt du, wer deine richtigen Eltern sind?", sie schüttelt mit dem Kopf.
"Ich habe nicht nachgefragt. Nur irgendwelche gemeinen Sachen habe ich ihnen an den Kopf geworfen! Irgendwie fühle ich mich schlecht, aber warum? Diese Leute sind einfach nur Lügner!", wenn du wüsstest, Amber.
"Sie haben sich trotzdem liebevoll um dich gekümmert. Wer weiß, wer deine leiblichen Eltern sind, mit deinen jetzigen hast du ziemlich viel Glück!", hoffentlich denkt sie jetzt nicht, dass ich mich auf irgendeine Seite stelle.
"Dein Ernst? Auf welcher Seite bist du?", na super.
"Auf deiner natürlich! Aber du solltest auch das Positive darin sehen! Du hast eine liebevolle Familie, die dich immer unterstützt hat!", mit diesen Worten habe ich ihr einen Dämpfer verpasst, momentan ist es alles ziemlich viel für sie, aber sie wird schon darüber hinwegkommen.
"Ach so, bevor wir gleich um die Ecke gehen, sollte ich dir sagen, wohin wir gehen!", es fühlt sich so an, als würde mein Herz gleich explodieren.
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