Prolog
Vorsichtig öffnen wir die schwere Metalltür und sie schwingt mit einem viel zu lauten Quietschen auf. Schnell schauen wir uns um und hören schwere Stiefelschritte auf uns zu kommen. Ohne Absprache und mit wenigen Schritten verkriechen wir uns unter dem Schreibtisch, der in der Mitte des Raums steht. Mit angezogen Knien quetschen wir uns unter die Tischplatte auf einen Boden, der lange keinen Besen mehr gesehen hat. Nach gefühlten Stunden kommt der Wachmann in das Zimmer und wir beide halten die Luft an, dabei atme ich eine große Portion Staub ein und muss aufpassen nicht zu niesen. Nachdem die schweren Schritte einmal den Raum abgelaufen haben, ohne uns zu sehen, verschwinden sie mit lautem Hall wieder in den verwirrenden Gängen. Achtsam kriechen wir wieder unter unserem Versteck raus und ich muss heftig niesen. Plötzlich hört man wie die Schritte wieder umdrehen und auf uns zu laufen. "Scheiße, schlag du schnell das Glas ein und ich verschwinde dann mit den Dokumenten. Wir treffen uns im Barneys." Erklärt mir meine Partnerin. Daraufhin hole ich aus und schlage mit voller Wucht auf das Glaskonstrukt ein, dass die Papiere schützen soll. Mit blutigen Händen hebe ich sie aus dem zerbrochenen Glas und gebe sie weiter. Meine Partnerin macht sich gleich unsichtbar und man sieht nur noch einen fliegenden Ordner. Jetzt muss ich mich auch aus dem Staub machen, im wahrsten Sinne des Wortes. Zu schnell wie ich noch nie gerannt bin, nehme ich den Gang, von dem ich denke, dass ich mit ihm am schnellsten aus diesem Labyrinth rauskomme. Als ich den Ausgang sehe, fühle ich mich schon fast sicher, aber nur fast, denn hinter mir kommen gerade die Wachmänner um die Ecke gerannt und als ich laute Knalle höre, weiß ich, dass sie drauf scheißen ob ich am Leben bleibe oder sterbe. "Hey, ist mein Leben den nichts wert oder warum schießt ihr Trottel auf mich?" schreie ich über meine Schulter den Männern hinter mir zu, doch anscheinend bringt sie mein Kommentar nicht aus der Verfassung, denn die Schüsse knallen mir immer noch um die Ohren. Ich renne im Zickzack durch den Gang und doch streift mich ein Schuss am Oberarm. Ich fluche laut vor mich hin und erreiche dann endlich das rettende Licht. Mit einem kraftvollen Sprung erreiche ich das Wasserrohr, das an dem niedrigen Dach befestigt ist und schwinge mich mit viel Schwung auf das Dach. Hinter mir ertönen noch einige Schüsse, doch jetzt bin ich in meinem Element und renne über die Dächer. Manchmal muss ich springen und ein anderes Mal mich an einem Rohr entlang hangeln, doch das ist mein Gefühl für Freiheit. Eigentlich dachte ich, ich hätte die Männer schon längst abgehängt, doch sie laufen immer noch hinter mir her und kämpfen sich auf dem Boden durch die Masse. Die Menschen machen ihnen bereitwillig Platz und wenn sie es nicht tun, werden sie brutal zu Seite gestoßen. Als ich mich an eines der vielen Rohre hänge um zum nächste Dach zu kommen, höre ich es unten vom Boden wild diskutieren und ganz plötzlich schießt mir ein atemraubender Schmerz durch den Arm, ausgehend von der Streifwunde, dessen Schmerzen eigentlich die ganze Zeit vom Adrenalin überschattet wurden und lasse automatisch das Rohr los. Wie in Zeitlupe falle ich herunter und kurz bevor ich aufkomme, sehe ich die Augen des Hauptmanns grün blitzen.
..
"Sie haben sie festgenommen. Sie bringen sie jetzt in das königliche Verlies." "Mach dir keine Sorgen, durch die Papiere, die ihr mir gegeben habt, werden wir an so viel Stärke zunehmen, dass sogar die königliche Familie unter unserer Macht erzittern wird und bis dahin hält sie es bestimmt im Gefängnis durch, sie ist eine unserer zähesten Soldaten." "Aber Gina" "Kein aber und ab sofort werdet ihr mich Queen R nennen, denn schon bald werden wir regieren."
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