Jadis endgültiger Tod
- Eljias Sicht -
Nachdem Bad am See war meine Mutter irgendwie anders. Ihr ging etwas durch den Kopf und es kam wirklich nicht oft vor, dass man ihre Aufmerksamkeit so einfangen konnte. „Möchtest du mir sagen, was los ist?", hakte ich daher nach, als wir dem Versteck von Vater und den anderen näher kamen. Es war nicht einfach gewesen, mit so vielen Narnianen zu reisen, aber wir hatten es geschafft und dabei waren wir den Telmarer erfolgreich aus dem Weg gegangen. „Ich hab gedacht, dass ich ... es nicht so wichtig, Eljias. Wir sollten uns be ...", brach sie auf einmal ab und sie blieb samt des Pferdes wie erstarrt stehen.
So etwas hatte sie noch nie gemacht! „Mutter? Ist alles okay?", wollte ich wissen und kam mit meinem Pferd neben ihr zum Stehen. „Jadis", flüsterte sie nur und dann ritt sie auf einmal los. Schneller als jemals zuvor rauschte sie durch den Wald, schnell hatte ich den Blick verloren, sowie die Narnianen die mit uns gekommen waren. Die weiße Hexe ... ich konnte mir nicht vorstellen, was meine Mutter damit meinte.
„Prinz Eljias, sollen wir folgen?", fragte mich ein Greif, der neben mir landete. „Ja, beeilen wir uns", befahl ich ihm und den restlichen, wartete nicht weiter und ritt rasant in die gleiche Richtung wie meine Mutter. Egal was war, ich würde sie nicht alleine lassen.
- Amaras Sicht -
Ich hatte es deutlich gespürt, genau wie damals, als sie starb. Die Kälte die mich umfing war wieder da, noch war sie nicht besonders stark, aber sie nahm rasant an Stärke zu, sodass ich in meinem einfachen Kleid zu zittern begann. Aber das konnte nicht sein, Jadis durfte nicht wieder auferstehen, sollet sie es schaffe, würde sie noch mächtiger sein als zuvor und das konnte ich nicht riskieren. Nicht, wenn ich nicht wusste wo mein Vater war, nicht wenn ich nicht genau wusste was mit Peter und den anderen war und vor allem nicht, weil ich meinen Sohn nicht in einen Krieg mit der weißen Hexe ziehen wollte.
Lange hatte ich eben wirklich nicht nachgedacht, ich hatte einfach aus einem inneren Reflex gehandelt und war sofort los geritten. Ich musste sie schließlich aufhalten und ich ahnte bereits wo sie war. Der Steinerende Tisch, dort wo mein Vater sein Leben gelassen hat, dort wurde sie gefangen gehalten von der tiefen Magie Narnias, aber nur ein Tropfen von ... nein! Er würde doch nicht ... aber sie war Trickreich, so würde jeden Adamssohn verführen können. Wenn es nicht Edmund, oder Peter waren, dann würde es sicher dieser Prinz tun, der bei ihnen war - Kaspian.
Ich kam ziemlich schnell an der großen Lichtung an, von der aus ich schon den Berg sah und die Höhle in der sich Jadis befinden musste. Eine Ewigkeit war ich nicht mehr hier gewesen und niemals hatte ich geglaubt, dass ich hier herkommen würde, um Jadis aufzuhalten. Nein, ich hatte gedacht ich würde Peter hier wiedersehen und die Telmarer endlich aus Narnia vertreiben, mein Land zurückholen und dafür sorgen, dass es wieder Frieden in Narnia gibt.
Einige Zentauren und Jaguare standen vor dem Eingang und versperrten mir den Weg, doch hatte ich dafür jetzt keine Zeit. Jede Sekunde zählte und ich würde nicht zulassen, dass jemand die Hexe wiederbelebte. Mehr noch, sie aus ihrem Gefängnis befreit. „Bleib Stehen!", riefen die Zentauren und erhoben ihre Schwerter, „Spring, Odin", flüsterte ich in die Mähen meines Pferdes und mit einem Satz war er über die Narnianen gesprungen. Geschrei war von ihnen zu hören, aber ich spürte ebenfalls das Eljias nah war und er würde die anderen genug ablenken, sodass sie mir nicht weiter folgen würden.
Sobald ich drin war, sprang ich von meinem Pferd und lief an den Anwesenden vorbei, keiner von ihnen erkannte mich was kein Wunder war, alle die ich kannte, waren bereits lange Zeit von mir gegangen. Aus dem Augenwinkel sah ich jedoch Lucy und Susan, die aber nur mit offenen Mund dastanden, dann aber hinter mir herliefen.
Ich sah einen Zwerg und Edmund die miteinander kämpften, als ich den Raum hinein gestürmt kam und einen verwirrten Kaspian der gleich neben dem Steinerenden Tisch auf dem Boden saß. Doch mich erschreckte das andere Bild das sich mir bat. Peter, direkt vor Jadis und sie hatte bereits ihre Hand ausgesteckt, es fehlte nicht mehr viel und er würde sie berühren, dann war alles vorbei.
„PETER!", schrie ich laut und hoffte ihn damit aus dieser Hypnose rauszureißen, doch es gelang mir nicht. Allerdings sah Jadis auf, sie erstarrte als sie mich sah, doch dann grinste sie beinah schon diabolisch und streckte ihre Hand weiter aus. Susan und Lucy waren auch schon angekommen, Edmund hatte den Zwerg bereits unter Kontrolle und ich hörte rufen nach mir, aus dem andren Teil der Höhle, Eljias war hier.
Ich musste jetzt handeln, mir blieb nichts anderes übrig, ohne weiter zu überlegen, lief ich los, sprang auf den Steinerenden Tisch, zog dabei einen meiner Dolche aus der Scheide und packte dann, als ich direkt hinter Peter stand, diesen am Kragen. Ich zog ihn mit aller Kraft aus dem Kreis, von Jadis weg und erstarrte dann. Meine Hand die den Dolch hielt war hocherhoben, aber ich war erstarrte, ich konnte mich nicht bewegen. „Wenn haben wir da? Meine liebste Nichte, kommt mich besuchen, nach so vielen Jahren", sang sie förmlich und streckte ihre Hand diesmal nach mir aus. „Sein Blut wäre mir lieber gewesen, aber deines, meine liebste Amara tut es auch", ließ sie mich wissen und plötzlich hatte sie mein Handgelenk umfangen. „Nein", wisperte ich und wollte mich ihrem Griff entreißen, doch immer noch konnte ich mich nicht bewegen. „Es macht keinen Sinn sich zu wehren, Amara, ich bekomme immer das was ich will", hauchte sie und ich spürte wie ihr eisiger Atem mich ins Gesicht traf.
Ich durfte das nicht zulassen, ich musste etwas tun. „Nur ein Tropfen", hörte ich sie wispern, doch dann hörte ich jemanden anderen. „Eljias", entkam es mir leise und es war wie ein Feuer das in mir ausbrach, zischend zuckte Jadis zurück, ließ meine Hand los und ich sah wie sich ein rotes Feuer in ihrem Eisgefängnis breit machte. „Wie machst du das?", zischte sie weiter und versuchte dem Feuer zu entkommen, aber es gab kein Entkommen. Nicht für sie! Niemals! „Brenne, Jadis", grinste ich zu ihr und sah zu, wie sie vor meinen Augen Feuer fing.
„Mutter!", hörte ich meinen Sohn wieder rufen, doch ich ließ meinen Blick nicht von Jadis ab. Ich genoss es, ich genoss es wirklich. „Amara, bitte", flehte sie dann und sah mich mit ihren eisigen Augen an. „Meine Mutter hat sicher das Gleiche gesagt, als du sie getötet hast." „Nein, ich hab sie nicht getötet ... ich schwöre, ich ... ich weiß wo sie ist. Ich kann sie finden, nur bitte ... Amara!" „Du lügst und ich falle nicht auf deinen Tricks rein. Lebewohl, Jadis", sagte ich noch einmal und plötzlich flogen tausende Eissplitter durch die Luft.
Ich hatte zur Sicherheit meine Augen zusammengekniffen und als ich sie wieder aufmachte, stand Eljias vor mir, er hatte mit seinem Schwert die Einsicht durchschlagen und Jadis endgültig zerstört. „Geht es dir gut, Mutter?", fragte er direkt, ließ sein Schwert fallen und war mir wenigen Schritten direkt bei mir und schloss mich in seine Arme.
Fest drückte ich ihn ebenfalls an mich als ich in sein blondes Haar flüsterte: „Alles gut, mein Prinz". Sein Griff um meine Mitte war fest und fast glaubte ich keine Luft mehr zubekommen, bis sich jemand laut räusperte. Oh! Die anderen hatte ich ganz vergessen! Doch jetzt wo ich mir ihrer Anwesenheit bewusst war, spürte ich die fragenden und mich durchbohrenden Blicke.
So löste ich mich von meinem Sohn, der direkt sein Schwert aufhob und es sicher an seinen Gurt verstaute. Er stellte sich neben mich, als ich mich letztendlich umdrehte und in die Gesichter von Lucy, Edmund, Susan und Kaspian blickte. Erst als ich sie alle betrachtet hatte, blickte ich zu Peter. Mein Peter ... der genauso aussah wie damals als ich ihn kennengelernt hatte. „Amara?", fragte er dann und ich lächelte nur, als ich merkt wie bei mir die ganzen Mauern brachen. Er war wirklich hier!
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