Jungkook PoV:

"Jimin, kommst du?", schrie ich über den Hof und wenige Sekunden später, kam auch schon der Gerufene, aus dem Haus gerannt. 

Schmunzeln beobachtete ich, wie der Blonde sich abgehetzt sein Jackett überzog und sich die Haare richtete, während er auf mich zukam.

Gerade als er vor mir stand, half ich ihm beim richten seines weichen Haars und meinte lächelnd: "Du siehst fantastisch aus!"

Verlegen nahm Jimin das Kompliment an und meinte, dass auch ich gut aussehe. Meine Kleidung war auch unverschämt teuer. Das weiße Hemd war aus teurer Seide und hatte Goldfäden mit eingearbeitet. Mein dunkles Jackett, war ummantelt, von edlen Steinchen, die alles zum funkeln brachten. So schön die Kleidung auch war, mir gefiel sie nicht wirklich. Sie war unpraktisch und man konnte sich kaum bewegen. Ich möchte lieber einfache Kleidung, in der ich mich frei bewegen kann, ohne zu befürchten sie zu zerstören... 

Dennoch nahm ich Jimins Kompliment dankend an, bevor ich mich umdrehte, um gemeinsam mit Jimin, zu der edlen Kutsche zugehen. Ich ließ Jimin vor mir einsteigen und sah nochmal zurück, wo ich Yoongi an einem Fenster stehen sah und ihm aufmunternd zunickte. Er hatte immer noch Sorge, dass der Plan nicht aufgeht, oder etwas schief geht, aber ich bin mir sicher, es wird alles so laufen, wie wir es geplant haben.

Zufrieden setzte ich mich dem Blonden gegenüber, welcher nervös aus dem Fenster sah und sich leicht erschreckte, als die Kutsche losfuhr.

"Wenn dir schwindelig werden sollte, sag ruhig Bescheid. Das geschieht oft, wenn man zum ersten Mal mit einer Kutsche fährt.", meinte ich fürsorglich, doch Jimin schüttelte leicht den Kopf und hauchte: "Ich glaube, ich fahre nicht zum ersten Mal mit einer Kutsche..."

Stumm nickte ich und sah ebenfalls nach draußen. Es wurde langsam dunkel, die Sonne wird in wenigen Minuten, hinter dem Horizont verschwindet. Wirklich Lust auf diesen Ball hatte ich nicht, ich hasste diese Versammlungen von Menschen, die mir jedes Mal vorspielen, wie sehr sie mich doch wertschätzen. Dabei sind die meisten nur darauf aus, dass ich einer ihrer Töchter zur Frau nehme. Ich werde mir den ganzen Abend also wieder anhören müssen, dass ich mir doch bald eine Frau suchen soll. Wenigstens hatte ich Jimin an meiner Seite, eine Person, die mich nicht dauernervt und die ich wirklich gut leiden kann. Ich hoffe nur wirklich, dass er sich bald wieder an alles erinnern kann, denn es tut weh, wenn dein damaliger Kindheitsfreund nicht mehr weiß, wer du bist...

Lächelnd stellte ich fest, wie Jimin mit der Kette spielte, die er von Yoongi geschenkt bekommen hat, so wie er es mir stolz erzählt hatte. Es war unglaublich, was für eine gute Seele der Blonde war, weswegen ich einfach nur hoffe, dass er sein restliches Leben in Frieden leben kann, vor allem da ich weiß, wie sehr er gelitten hat, als zukünftiger Kronprinz...

Ich merkte gar nicht, wie schnell wir doch angekommen waren und seufzend sah ich zu Jimin, wessen Aufregung nur noch weiter anstieg. 

"Mach dir keine Sorgen, folg' mir einfach und genieße den Abend!", versuchte ich ihn zu beruhigen, doch das musste ich wohl noch üben.

Die Tür der Kutsche wurde geöffnet und ich strich mir leicht durchs Haar, als ich ausstieg. Überrascht stellte ich fest, dass Jimin es mit Leichtigkeit schaffte, aus der Kutsche zu steigen, ich hätte irgendwie damit gerechnet, dass er sich womöglich etwas unbeholfen anstellen wird.

Als er dann auch noch seinen Rücken durchstrecken, um größer zu wirken, merkte ich, wie ernst er das alles hier nimmt und versucht möglichst keinen schlechten Eindruck von sich hinterlassen möchte.

Die Kutsche fuhr wieder weg und gemeinsam mit Jimin sah ich mir das atemberaubende Schloss an. Viele Gäste, in eleganten Gewändern, drängten sich zum Eingang und auch wir folgten dem Fluss von Menschen. 

Ein Wachmann verlangte nach unserer Einladung, welche ich ihm vorlegen konnte und somit die erste Hürde überstanden hatte.

Gemeinsam liefen wir einen großen Gang hinunter. Jimin blieb immer dich an meiner Seite, während er sich die finsteren Gesichter, der Wachmänner ansah und unter ihrem strengen Blick beinahe unterging. Das war wieder der Jimin, den wir alle liebten! Unsicher, leicht verpeilt und niedlich. Ich mochte es viel mehr, wenn es so war, als wenn er versucht sich krampfhaft zu verstellen.

Mit einem Schmunzeln auf den Lippen holte ich die Einladung ein weiteres Mal raus und zeigte sie dem Mann vor, damit dieser verkünden konnte, wer den Ball gerade betrat.

Meiner sowie Jimins Name, wurde durch den gigantischen Saal gebrüllt und leider bemerkte ich sofort, wie sich die Blicke der jungen Damen und Mütter, nach mir umsahen. 

Mit allen Mitteln versuchte ich, mein Lächeln beizubehalten und trat mit selbstbewusster Haltung in den Saal. Man brauchte eine gewisse Präsenz, um hier nicht unter zu gehen und weil mein Vater mir den Kopf abreißen würde, wenn ich mich nicht so zeige, spielte ich wie alle anderen hier, bloß ein Theater vor. 

Ich war nur wenige Schritte gegangen, da hörte ich schon die Stimmen, welche das Gespräch mit mir suchten. Ich war so damit beschäftigt, diesen Menschen unauffällig aus dem Weg zu gehen, dass ich Jimin beinahe vergessen hätte. Mein Blick nach hinten verriet mir zwar, dass er noch da war, aber wirklich gut sah er nicht aus...

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Love,
yaabii & Kitty