Fünfzehn
Der Schultag war lang, aber für mich nicht ganz so lange, wie für Noah. Er hatte nämlich Sport dazu gewählt und musste nun am Nachmittag auch noch bleiben. Da ich nicht nach Hause wollte, blieb ich einfach.
Langsam schlenderte ich über den Schulhof an der Hinterseite des Gebäudes hinüber zu dem kleinen aber feinen Leichtathletikplatz. Die Sonne schien vom Himmel und es war weit und breit kein Wölkchen am Himmel zu sehen. Vielleicht war heute doch ein guter Tag. Ich hatte das Referat hinter mir. Meine Erleichterung darüber kannte keine Grenzen.
Die Schuhe meinerseits knirschten, als ich auf dem kleinen Kiesweg hinunter zu den Tribünen ging. Sie waren aus Holz und nicht mehr in einem ganz so guten Zustand, doch die erfüllten ihren Zweck.
Vorsichtig nahm ich Platz, legte meine Tasche neben mich und schrieb meiner Mum, dass ich noch mit Cecilia in ein Café ging.
Ja, ich fand die Lügerei doch auch nicht gut, aber ich war einfach noch nicht bereit, über das zu reden, was in mir vor ging.
Noah und ich, wir brauchten noch Zeit.
Gerade als ich an ihn gedacht hatte, schritt er aus der Umkleidekabine. Er ging hinter den anderen Sportskanonen und trug eine schwarze kurze Sporthose aus Stoff, bei der man seinen süßen Hintern perfekt sehen konnte. Dazu ein schwarzes, unspektakuläres T-Shirt und natürlich die Turnschuhe zum Laufen.
Der Sportlehrer stand schon auf dem Platz und blickte misstrauisch zu mir rüber, weshalb ich schnell zu meinem Handy griff und so tat, als würde ich eine wichtige SMS schreiben. Man durfte doch wohl noch zugucken oder?
Zum Glück sagte er nichts und ließ mich da wo ich war.
»So, als erstes dehnt ihr euch. Ich will nachher keine Sportverletzungen haben«, meinte der Mann und ich fragte mich insgeheim, warum Noah sich das antat. Dieser Mann war die reinste Folter.
Die Jungs gehorchten jedoch brav. Sie drehten ihre Oberkörper und bückten sich zu Boden, ohne die Knie abzuwinkeln. Meine Augen hatten nur Noah im Blick und ich fand es doch schon echt heiß, dass Noah Sport machte. Es sah so gut aus, als er seinen Po nach oben streckte, während er die Handfläche in den Boden stemmte.
Nach einer Viertelstunde pfiff der Lehrer durch seine Trillerpfeife und ich zuckte zusammen.
Alleine dafür musste man den Kerl doch hassen. Diese Pfeifen waren doch auch nur dafür gedacht, dass man Schülern das Trommelfell wegblies.
Die Jungs stellten sich alle nebeneinander auf und blickten erwartungsvoll zu ihrem Folterherren. Insgesamt waren es um die zehn. Nicht besonders viele also. Vielleicht war dieser Typ auch nur deshalb so schlecht drauf.
»Jetzt ist das Laufen an der Reihe. Alle aufstellen. Ihr werdet nacheinander laufen. Einmal die ganze Bahn und wer der schnellste ist, bekommt einen positiven Vermerk«, sprach der Lehrer. Ich biss mir auf die Unterlippe und sah zu Noah, der mich offenbar noch gar nicht bemerkt hatte.
Fokussiert sah er den Sportlehrer an und nickte. Als er dann auch noch anfangen musste, brachte er sich brav in Position und ich konnte einfach nicht anders, als mein Handy hervor zu holen.
Noah sprintete los und ich filmte. Ja, vielleicht durfte ich das nicht. Einfach so Leute filmen, ohne um ihre Erlaubnis zu fragen, aber Noah sah so heiß aus, dass ich keine andere Wahl hatte. Ich musste ihn filmen, um auch für zuhause etwas zu haben. Mein ganzer Körper prickelte, als ich mich daran zurück erinnerte, was diese süßen Lippen so alles mit mir gemacht hatten. Augenblick spürte ich ein Ziehen in meinem Unterleib. Verdammt, ich musste an etwas anderes denken, sonst hatte ich ein Problem.
Nervös rutschte ich auch der Tribüne herum, mit der berechtigten Angst, dass sich jeden Moment ein Splitter in meine Haut bohren könnte.
Ich steckte mein Handy wieder weg und sah weiterhin aufmerksam zu. Noah war zusammen mit Fynn der schnellste. Die beiden gaben sich die Faust und dann war der Unterricht auch vorbei. Ich sah zu, wie die Jungs in dem Umkleideraum verschwanden und blieb noch ein wenig sitzen.
Der Sportlehrer ging ebenfalls und erst dann stand ich auf und ging zum Eingang, wo ich jedoch wartete, bis alle draußen waren. Alle, bis auf Noah.
Ich schlüpfte hinein und suchte nach Noah, der hinter der ersten Reihe an Schließfächern verborgen war.
»Na? Hat dir die Show gefallen?«, fragte er plötzlich, ohne mich angesehen zu haben und drehte sich mit einem Grinsen zu mir um.
»Du hast mich gesehen?«
Noah lachte leicht und drängte mich an die Schließfächer, die hinter mir waren.
»Natürlich hab ich dich gesehen, aber du verstehst sicher, dass ich dir nicht zuwinken konnte.«
Ich nickte. Ja, ich verstand es. Der gleiche Grund, warum auch ich es nicht sofort jedem sagen konnte. Wir waren noch nicht bereit dazu.
Noah legte seine Hände an meine Hüfte und küsste mich plötzlich einfach.
Seine Haare waren noch nass vom duschen und einzelne Tropfen fielen in mein Gesicht. Ich vergrub meine Hände genau in diesen Haaren und krallte mich dort leicht fest, während mein Körper sich Noah entgegen bog.
Es fühlte sich schon wieder so unglaublich an.
Der Dunkelblonde trug nur ein Handtuch, das er sich um die Hüfte gewickelt hatte. Offenbar war er gerade fertig geworden mit dem Duschen.
Langsam fuhr meine Hand über seinen nackten Oberkörper nach unten zu dem Handtuch, das er an der Seite hineingesteckt hatte, damit es nicht auf ging. Ich gab ein leises keuchen von mir, während ich das Handtuch löste. Nun war Noah komplett nackt vor mir und mir gefiel es. Das erste mal sah ich ihn so.
Ich musterte ihn, aber sofort küsste Noah mich wieder und ließ eine Hand zu meinem Po wandern, den er dann erstmal ordentlich knetete.
Plötzlich klapperte es.
Wir schreckten auseinander und Noah griff sofort nach seinem Handtuch, ehe wir uns umsahen.
Vorsichtig traten wir hinter den Schränken hervor und sahen gerade noch, wie ein Schatten durch den Ausgang verschwand.
Panik machte sich in meinem Magen breit und ich sah hoch zu Noah, der wohl das gleiche zu fühlen schien.
Scheiße, wir waren nicht alleine gewesen...
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