Chapter eight
Sina. So ein Glück aber auch. Ich setzte mich aufrecht hin und versuchte zu lächeln. Sofort lag ihre Stirn in Falten. Ich war wohl echt schlecht im Verstecken von solchen Emotionen. „Ich habe nur Bauchschmerzen!", meinte ich blitzartig in der Hoffnung, dass dies glaubhaft klang. Sina runzelte ihre Stirn weiter. Mein Herz schlug schneller. Ich hasste es beim Lügen erwischt zu werden. Innerlich begann ich jetzt schon zu verzweifeln, als ich plötzlich meine Stimme sagen hörte: „Ich habe meine Periode". Warum habe ich das gesagt? Es war einfach nur furchtbar peinlich und wer würde überhaupt so was zugeben.
Zum Glück glättete sich Sinas Stirn nun wieder. Puh, so peinlich diese Lüge auch war, sie hatte geholfen. „Sieh es positiv, in spätestens einer Woche ist sie wieder vorbei", grinste Sina schelmisch. WOW. Das hätte mir jetzt sehr geholfen. Das könnte sie doch nicht ernst meinen.
Wir wechselten noch einige Worte, bevor wir uns beiden wieder Büchern widmeten. Der restliche Tag verlief ereignislos und ich schlief sogar relativ früh ein.
Ich setzte mich jäh auf. Es war als hätte ich etwas nach mir rufen hören. Nicht wirklich in Form eines Geräusches, es war eher so ein Gefühl. Mein Blick schlich sich zum Fenster. Es war anscheinend noch mitten in der Nachtruhe, denn es war noch stockfinster. Mein Blick fiel sofort wieder auf den Wald. Es war also würde er mich auf magische Art und Weise anziehen. Als ich aufstand und mich langsam zur Tür bewegte, schien es so, also würde genau diese Macht mich steuern. Ich rüttelte an der Klinke. Mist, abgeschlossen! Dezent verzweifelt schaute ich mich um. Ich musste in den Wald...jetzt und dafür brauche ich den Schlüssel. Plötzlich verzog ich das Gesicht als hätte ich in eine Zitrone gebissen. Der Schlüssel lag auf Sina's Nachttisch. Da würde ich nicht rankommen, ohne sie zu wecken. Während ich überlegte, kaute ich mir meine Lippe fast blutig.
Auf einmal hatte ich ein Geistesblitz: Das Fenster! Es war zwar klein, aber ich dürfte grade so hindurch passen. Da das Zimmer ja wieso im Erdgeschoss lag, sollte auch das wieder reinkommen kein Problem darstellen.
Ich zog mir schnell meinen schwarzen Hoodie über und schlüpfte in eine ebenfalls schwarze Leggins, bevor ich auch schon aus dem Fenster stieg. Ich klemmte noch schnell den Vorhang zwischen das Fenster und seine Angeln, sodass es in der Zeit, wo ich weg war nicht zuschlagen konnte. Anfangs lief ich noch relativ schnell, um mich von den Schulgebäuden zu entfernen. Hier war die Chance zu groß entdeckt zu werden, dachte ich mir. Nach etwa zwei Kilometern wurde ich langsamer aber in keinem Fall lief ich nun ziellos um her. Es war als würde ich zu einem bestimmten Ort gehen. Es war ein Ort, den ich kannte, ohne jemals dort gewesen zu sein. Ein Ort, der mich auf magische Weise rief. Diese Nacht wirkte der Wald schon weniger gruslig, er war einfach nur noch mysteriös und geheimnisvoll.
Plötzlich hörte ich ein lautes Knacken. Erschrocken wirbelte ich herum, wobei meine Kapuze mir noch weiter ins Gesicht fiel. Ich sah grade noch wie eine große, gräuliche Gestalt durch das Gebüsch auf mich zustürmte. Doch auf einmal passierte es...
Mein Körper verwandelte sich. Es war nicht schmerzhaft, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne. Eher seltsam. Andererseits war mein Körper in diesem Moment taub. Ich fühlte alles und nichts zugleich. Es war einfach unbeschreiblich. Dieser Zustand hielt zwar nur wenige Sekunden, doch irgendwie fühlte ich, dass er mich für mein restliches Leben prägen würde.
Dann war es vorbei. Einfach vorbei als wäre das was eben passiert war nie gewesen. Dann schlug ich die Augen auf. Um mich herum loderten einige Flammen. Moment...Wie kommen die Flammen dahin? War ich das gewesen? Mein Körper begann zu erstarren. In diesem Augenblick bemerkte ich, dass die Gestalt immer noch gegenüber von mir stand. Bei genauerem Hinsehen konnte ich erkennen, dass es sich dabei um einen dunkelgrauen Werwolf handelte. Wahrscheinlich ein Lehrer bzw. eine Lehrerin. Er sah etwas verschreckt aus und war leicht zurückgewichen. Ich versuchte in seine Augen zu blicken, um mein Spiegelbild zu sehen. Irgendwas muss doch passiert sein. Doch in diesem Moment sprang weiterer Wolf wie aus dem nichts hinter mir hervor. Er war pechschwarz und seine Augen blitzte rubinrot auf. Ich blickte ihm in die Augen. Es wirkte so magisch, so anders. Ich sah in seinen Augen sofort meine Spiegelung. Aber ich sah nicht wirklich 'mich' sondern einen feuerroten Wolf. I-Ich hatte mich verwandelt? Warum? Ohne dass ich wirklich realisierte was geschah, froren die Flammen ein und zerbarsten schließlich. Du musst noch viel lernen, erklang eine Stimme in meinem Kopf. Es war nicht Liv! Die Stimme klang viel kälter und weniger hoch. Trotzdem klang sie noch weiblich.
Ich richtete mich nun endgültig auf. Ich sah wohl relativ groß und mächtig aus, denn der dunkelgraue Wolf, der sich davor schon vor Angst so stark an den Boden gedrückt hatte, dass es fast so schien, als würde er gleich darin verschwinden, sprang nun auf uns flitzte panisch davon. Vielleicht lag dies aber auch an dem anderen Wolf, mit dem ich nun allein dort stand. Allein, mitten im Herzen eines düsteren Waldes bei Nacht.
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Danke für 150 Reads und 43 Votes. Es freut mich wirklich sehr das der Mist den ich mir hier zusammen schreibe irgendwem gefallen zu scheint.
Aber jetzt eine vielleicht weniger erfreuliche Nachricht. Ich denke quasi andauernd daran wie ich die Geschichte verbessern und weiterführen kann. Dadurch vergesse ich häufig alles andere. Das werde ich in nächster Zeit versuchen zu ändern. Dadurch werde ich weniger Zeit zum schreiben haben. Logischerweise hab ich dann weniger Material was ich hochladen kann...Heißt in Zukunft werde ich nur noch Dienstags uploaden.
Wie immer würde ich mich über konstruktive Kritik freuen:)
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