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5.Dezember - Christmas

Ihr schwarzes Haar glänzt im Wintermorgenlicht, als die Fremde den Kopf leicht zu mir dreht. Schneeduft und Dämmerungskälte strömen durch das geöffnete Fenster in den Raum und obwohl sie nur einen schwarzen Pullover trägt, zittert sie nicht.

Das Klassenzimmer ist leer bis auf sie und mich. Ich bin hier, um in der Stille eine Pause zu machen, die nur darauf wartet, von dem Gemurmel und Gelächter der anderen Schüler verdrängt zu werden. Es ist eine Stille, die mich beruhigt. Ich sitze in Ruhe und alles ist so wie jeden Morgen, wenn die Welt langsam erwacht und ich da bin, um es zu beobachten.

Warum sie hier ist, weiß ich nicht.

Diesmal ist es meine Stimme, die die Stille davonwehen lässt wie ein Windstoß  eine leere Plastiktüte.
»Hallo.«

Keine Reaktion.
»Bist du neu hier? Ich habe dich noch nie gesehen.«

Jetzt wendet sich die Fremde mir zu. Sie wirkt nicht mehr nachdenklich und ruhig, sondern abweisend und etwas genervt. Ihre haselnussbraunen Augen mustern mich abschätzig.
»Ich war früher schonmal da. Sind hier immer noch so viele Idioten?«

»Das kommt drauf an, wie du Idioten definierst.«
»Hm.«
In der folgenden Redepause setze ich mich endlich an meinen Tisch, rücke meine Federschachtel  zurecht und erhebe nach kurzem Zögern erneut meine Stimme.
»Ich bin übrigens Christmas. Wenn du willst, kannst du neben mir sitzen.«
Zu meiner Überraschung nickt sie und lässt sich neben mir nieder.
»Aria.«

Dann dreht sie sich in Richtung des Fensters und wir schweigen gemeinsam, während die Stille nach und nach mit der Einsamkeit im Lärm der Schule untergeht.


❄️❄️❄️


»Welcher Idiot ist denn auf die Idee gekommen, das Fenster zu öffnen? Es ist arschkalt hier drin.« Mr. Lam eröffnet den Schultag, indem er seinen Blick jetzt schon schlecht gelaunt durch die Klasse schweifen lässt, bevor er mit schnellen Schritten auf das Fenster zugeht und es zuknallt. Mein Blick bleibt an seinen Socken hängen. Einer ist schwarz, einer grau. Ich verziehe den Mund und muss mich zwingen, den Blick abzuwenden. Es gibt drei Dinge auf dieser Welt, die ich hasse. Krieg. Streit. Und ungleiche Socken.

»Außerdem stinkt es nach Abgasen. Kannst du mir erklären, wie wir riechen, neue Nonne in der zweiten Reihe? Aria, richtig? Dein Gesicht kommt mir bekannt vor.«
»Äh«, macht Aria etwas überrumpelt und lässt ihren Blick kurz über ihre schwarze Kleidung wandern, wohl in der Überlegung, ob sie wirklich wie eine Nonne aussieht. Tut sie tatsächlich.

»Das weißt du nicht? Tja, da hast du in der Unterstufe wohl nicht aufgepasst. Wenn wir etwas riechen, gelangen kleine Partikel des Stoffes in deine Nase und die Hintergründe erspare ich euch jetzt. Willkommen zurück, Aria.«
»Hat Ihnen jemand in den Kaffee gespuckt?«, ruft Armin aus der letzten Reihe.

Unser Biologielehrer grinst nur süffisant.
»Nein, mein Kaffee war ganz vorzüglich, danke der Nachfrage. Kommen wir gleich zum Punkt. Zur Feier dachte ich mir, dass ihr euch bestimmt über neue Referate zum Vorbereiten freuen würdet. Jeder hält es mit seinem Sitzpartner, ich teile euch Themen zu.«

Na toll, noch mehr zu tun. Ich werfe Aria ein gequältes Lächeln zu und stütze den Kopf in die Hände.

»Gerade sitzen!«, tönt die Stimme von Mr Lam durch die Klasse. Normalerweise ist er nicht so schlimm drauf.
Aria grinst und beugt sich plötzlich kommunikativ etwas weiter zu mir.
»Lehrer sind wie Jesus: Besserwisser und wollen erziehen. Nur bin ich mir nicht sicher, ob Jesus auch so eine schreckliche Brille hat.«

Ich bin mir nicht sicher, was ich von dem Scherz halten soll, aber glücklicherweise erspart Mr. Lams Blick zu unserem Tisch mir die Reaktion.
Als der Lehrer beginnt, sich die Einteilung zu notieren, wende ich mich wieder Aria zu.
»Fangen wir morgen gleich an? Entweder treffen wir uns draußen oder bei mir zuhause.«


❄️❄️❄️


Eistanz. Eistanz ist das richtige Wort für das Interagieren mit dem Eis, das Blitzen des dämmrigen Hallenlichts in den Kufen meiner Schuhe und die sanften, melodischen Bewegungen. Everglow von Coldplay läuft leise im Hintergrund, als ich mich vom Boden führen lasse und mich fühle wie eine Schneeflocke, die mit dem Winter Walzer tanzt.

Am Eis warte ich nicht. Am Eis lebe ich.

Ich drehe eine kleine, etwas holprige Pirouette und seufze leise. So gut wie die Jüngeren, die schon vom Kleinkindalter an täglich trainieren, werde ich wohl nie werden, schon allein meine Inflexibilität hindert mich daran. Wegen eben jener hat December auch keine Lust, regelmäßig mit mir zum kleinen Eislaufverein Drayton Valleys zu gehen, aber mir reicht die Kälte auf der Haut, während ich von Musik geführt meinen Beinen freien Lauf lasse, vollkommen.

Eine braune Locke löst sich aus dem strengen Zopf und fällt mir ins Gesicht, aber ich streiche sie nicht weg. Sie weht mir hinterher, meinen Bewegungen folgend, und doch ist sie frei. Gebunden und frei.

So wie ich in diesem Moment.

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