Teil 27 ~ Tarzan
Vorab: Ich habe Tarzan noch nicht gesehen, weiß also eigentlich nicht wirklich, worum es in diesem Film geht. Ich hab die Handlung jetzt ein wenig verändert, da ich das mit den Affen etwas unrealistisch fand, deswegen ist er jetzt so geworden. Ich hoffe, dir gefällt der One Shot trotzdem und er ist ungefähr so, wie du ihn dir gewünscht hast. Also, viel Spaß beim Lesen :)
Es war ein schöner Tag, die Sonne schien auf den Dschungel herab und zauberte Harry ein Lächeln aufs Gesicht. Seine langen, braunen Locken fielen wie Seide an seinen Schultern herab, seine moosgrünen Augen funkelten vor Freude und Glück. Ein schöner Tag, und dieser sollte genutzt werden. Die Lippen zu einem Lächeln geformt, sprang er von dem Ast herab, auf dem er gerade noch gesessen hatte, und rollte sich geschickt auf dem trockenen Boden ab. Nachdem er sich aufgerichtet und umgesehen hatte, entschied er sich dazu, jagen zu gehen. Seine einzige Bekleidung war ein Lendenschurz, der auch nur das Nötigste bedeckte; mehr Kleidung wäre zu unpraktisch und er würde literweise schwitzen. Ein leises Seufzen verließ seinen Mund, als er versuchte, den Himmel durch die Baumkronen zu erkennen, die ihn jedoch fast komplett verdeckten; nur einzelne Sonnenstrahlen schafften es durch das Dickicht und spendeten den Pflanzen die lebensnotwendige Wärme und das Licht, das sie brauchten, um weiter sprießen zu können. Fast schon sanft fuhr er über das große Blatt einer Pflanze, deren besonders auffällige, bunte Früchte aus dem durchgehenden Grün herausstachen. Sein Blick huschte auf den Boden, kurz nachdem ein kleines Nagetier vorbeigehuscht war; Harry lächelte nur. Er liebte den Dschungel, er kannte nichts anderes. Seine Mutter war schwanger, als sie von Piraten ausgesetzt wurden, und kurz darauf wurde er unter den uralten Bäumen geboren, unter denen er jetzt seinen Schutz fand. Sein Vater starb bei dem Versuch, seine Frau vor einer Wildkatze zu retten, und ein Jahr, nachdem Harry auf der Welt war, verstarb auch sie an einer Blutvergiftung, die man damals noch nicht heilen konnte. Er hatte davon gehört, dass es auch noch etwas anderes gab als den Dschungel. Eine andere Welt, in der viele Menschen lebten, die große, aus Stein gebaute Häuser besaßen und ihr Leben genossen. Mit viel Geld, auch wenn Harry sich nicht vorstellen konnte, wozu man das brauchen sollte. Wozu Geld, wenn man sich alles selbst besorgen konnte? Er schüttelte den Kopf und vertrieb diese Gedanken dadurch so schnell, wie sie gekommen waren. Leise summend ging er weiter, sah sich lächelnd um, strich ab und zu über einen Mammutbaum; als er an dem größten und ältesten dieser Pflanzen ankam, grinste er, umfasste den Stamm fester, biss sich auf die Lippe und zog sich kraftvoll nach oben. Kurz darauf hielt er sich mit einer Hand an einem dünneren Ast fest, stemmte die Füße in eine Einkerbung im Baum und stieß sich nach oben ab. Keine Minute später war er schon weit oben, seinen Kopf hatte er aus der Baumkrone heraus gereckt, seinen Blick ließ er über das endlose Grün schweifen, das alles ausmachte. Es gab nichts anderes mehr, nur noch Grün. Doch es gefiel ihm. Es gab ihm das Gefühl, zuhause zu sein, angenommen worden zu sein. Obwohl er der vermutlich einzige Mensch weit und breit war, fühlte er sich heimisch. Doch als er ein Knacksen unter sich vernahm, wurde er wieder in das Hier und Jetzt zurück geworfen, und sprang geschmeidig auf einen unteren Ast.
Louis fühlte sich die ganze Zeit über beobachtet. Seine Haare waren verstrubbelt, seine blauen Augen waren ein wenig größer als sonst, sein Herz klopfte wie wild in seinem Oberkörper. Bitte, bitte, bitte, bitte..., schwirrte immer wieder in seinem Kopf herum, doch er wusste, dass die Chance, hier einem Menschen zu begegnen, enorm niedrig war. Hier würde er eher auf Affen treffen als auf einen Menschen. Er atmete tief durch und verzog das Gesicht, als ein starker Schmerz durch seine Lunge zuckte. "Verdammtes Flugzeug", nuschelte er vor sich hin, wohl wissend, dass es sowieso keiner hören konnte, der ihn verstand. Sein kleiner und schmächtiger Körper balancierte jeden Fehltritt perfekt aus, obwohl er normalerweise extrem tollpatschig war. Sein Blick huschte hin und her, war unruhig, gehetzt, ängstlich, aber auch neugierig. Kurz wischte er sich mit dem Arm über die schweißgetränkte Stirn, und fächerte sich mit der Hand Luft zu. Er entspannte sich etwas, doch als er auf einen trockenen Ast trat und ein lautes Knacksen ertönte, zuckte er zusammen. Mist!, fluchte er innerlich und biss sich auf die Lippe, während er sich umsah. Hoffentlich hatte keiner ihn bemerkt oder ihn gesehen, doch kurz darauf verdrehte er die Augen über sich selbst. Wer sollte ihn schon bemerken? Er war schließlich im Dschungel, am Ende der Welt, zu dem es keinen Menschen verschlug. Ein spitzer, erschrockener Schrei verließ seine rosigen Lippen, als plötzlich ein Mann vor ihm stand. Seine Haare waren gelockt und fielen auf seine nackten Schultern herab, sein Körper glänzte wegen dem Schweiß, der durch die Hitze hervor gerufen wurde, und seine grünen Augen bohrten sich in die von Louis. Kurz sagte niemand etwas, dafür war Louis viel zu verängstigt und verschreckt. Seine Atmung ging schnell und schnappend, er fasste sich an die Brust und schüttelte den Kopf ungläubig. "Das ... Das kann doch nicht sein, ich ... ich träume!" Fest überzeugt starrte er Harry an und biss sich auf die Lippe. Wenn er schon träumte, konnte er den Traum wenigstens genießen. Also ging er weiter auf den großen Mann zu, grinste ihn an und legte eine Hand auf seinen nackten, muskulösen Oberkörper. Harry hob eine Augenbraue. Doch Louis bemerkte es gar nicht, er war zu sehr mit seinen Gefühlen beschäftigt. Die heiße Haut fühlte sich so gut an, so geschmeidig, so weich, und doch so stramm. Seine Wangen wurden heiß, und eine Woge der Erregung durchfuhr ihn. Seine Hand fuhr fast wie automatisch nach unten, und er wollte sich an Harry pressen, bis dieser eingriff und Louis ein wenig von sich drückte. "Ich bin kein Traum, Kleiner." Große, blaue Augen sahen ihn erschrocken an. Kurz darauf lief der Kleinere knallrot an und fing an, irgendwas zu stottern. "T - Tut mir leid, ich - es tut mir leid, tut mir leid-", nuschelte er immer weiter, und seine Verlegenheit wuchs, als Harry leise lachte. "Komm mal mit" Unsicher sah Louis zu ihm auf. Er konnte den Blick nicht von diesem wunderschönen Mann abwenden, er war wie hypnotisiert. Aber zumindest brachte er ein kleines Nicken zustande, auf das Harry lächelte und vorausging. Louis blinzelte. War er nicht gerade eben noch da gewesen? Verwundert sah er sich um. "Komm jetzt, oder willst du hier Wurzeln schlagen?" Sein schallendes Lachen vermischte sich mit dem Vogelgezwitscher, und Louis schmollte. "Jaja", grummelte er und folgte ihm, wobei man es eher als Stapfen bezeichnen konnte. Der Weg kam ihm wie Stunden vor, doch dann blieb Harry stehen und drehte sich zu Louis um; hinter ihm konnte er eine Holzhütte erkennen, dessen Tür nur aus Farnen bestand. "Na los", grinste er ihn an und ging rein, Louis folgte ihm neugierig. "Was ist das hier?" Seine Stimme war nun deutlich fester, und als er zu dem Menschen sah, den er nicht erwartet hatte, leuchteten seine Augen begeistert. "Meine Hütte. Willst du Beeren?" Ohne eine Antwort zu wollen, schob Harry ihm ein Bananenblatt zu, auf dem zwei Handvoll Beeren lagen; Louis' Magen knurrte zustimmend. "Danke", nuschelte er und lächelte ihn leicht an, bevor er sich ein paar der Beeren nahm und sie leise seufzend aß. Die dünne Haut zerplatzte unter seinen Zähnen und der süßliche Geschmack bereitete sich auf seiner Zunge aus. "Warum bist du hier? Ich meine, ich habe noch nie einen anderen Menschen gesehen..." Louis sah ihn ungläubig an. "Nicht? Aber ... wie bist du dann hierher gekommen?" Die Verwirrung zeichnete sich in Louis' Gesicht ab. Harrys Blick senkte sich auf seine Hände, als er zu sprechen begann. "Ich bin hier aufgewachsen, das ist mein Zuhause. Aber normalerweise ist hier kein anderer Mensch..." Grübelnd zog er die buschigen Augenbrauen zusammen, als würde er fest überlegen. "Naja...jetzt hast du einen anderen Menschen gesehen..." Louis grinste leicht. "Aber ich glaube immer noch daran, dass das ein Traum ist. Denn warum soll mein Flugzeug abstürzen, ich fast ertrinken und dann einen so verdammt heißen Mann treffen?" Bis er realisiert hatte, was er gerade von sich gegeben hatte, waren ein paar Sekunden vergangen, in denen der Dschungeljunge grinsend eine Augenbraue hob und Louis amüsiert ansah. "Ich bin also verdammt heiß, ja?" Der Kleinere lief knallrot an, schluckte leicht und seufzte. "Verdammt...doch kein Traum?" Harry lachte leise. "Nein, kein Traum. Aber ein Zuhause, wenn du bleiben und mir Gesellschaft leisten willst." Louis sah ihn grübelnd an. War es besser, allein im Dschungel umher zu irren oder die ganze Zeit einen überaus heißen Mann anzustarren, der seine Gefühlsausbrüche amüsant fand? Wieder verstrichen ein paar Sekunden, bis Louis sich etwas aufsetzte und ihn fest ansah. "Unter einer Bedingung." Harry hob die Augenbrauen. "Und welche?" Louis grinste. "Wie heißt du?" Harry schmunzelte. "Harry, und du?" Dem Braunhaarigen entwich ein Grinsen. "Louis." Eine kurze, aber angenehme Pause entstand, in der die beiden sich eingehend musterten, bis sie sich schließlich nicht mehr halten konnten und ihrer Lust ihren Lauf ließen, sich aufeinander stürzten und sich küssten. Zehn Minuten später lagen beide nackt auf dem Boden, Louis auf Harry, mit geschlossenen Augen und einem Lächeln auf den Lippen. "Also, bleibst du bei mir?" Louis lächelte und sah mit funkelnden Augen zu ihm hoch. "Was denkst du denn?" Und mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht legte er die Lippen sanft auf seine.
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