•12•
Louis| ,,Louis", durchbrach Zayn unser Schweigen. Das gleichmäßige Hufgeklapper begleitete uns durch die sonst so stille Nacht.
Seine Stimme ließ meine gute Laune sinken, er hatte Harry verletzt, obwohl mir keine Gefahr gedroht hatte.
,,Zayn?", fragte ich mit erhobener Stimme und setzte wieder meine ausdruckslose Maske auf.
,,Das mit diesem Harold und dir, dass ist nicht rechtens." Er klang verunsichert und schaute starr nach vorn.
Ich ließ meinen Blick kurz über ihn streifen und zog eine Augenbraue in die Höhe bis ich mich wieder nach vorne wandte.
,,Ich wüsste nicht, dass du über sowas in der Lage bist zu urteilen." Meine Stimme klang kühl und mein Griff um die Zügel meines Rosses versteifte sich. Meine Fingerknöchel stachen weiß heraus und immer noch wütend mahlte ich meine Zähne aufeinander.
,,Louis, ihr seid ein Mann und Harold ist auch ein Mann. Ich habe die Blicke gesehen die ihr beiden euch zuwerft. Doch hat dies niemals eine Zukunft." Seine Stimme war schwach und er hatte etwas zu verstecken, denn so kannte ich Zayn nicht.
,,Es erfreut mich, dass du dir Sorgen um mein Wohl machst und mich beschützen willst. Doch fällt es nicht in dein Bereich dich in mein, nicht vorhandenes Liebesleben einzumischen. Harry und ich sind nur gute Freunde und er wird mir zeigen, wie man mit seinem Volk umzugehen hat. Denn niemand weiß besser als du, wie mein Vater zu mir ist. Schon als Kind hatte ich mir geschworen nie so zu werden wie er und du meintest, dass du mich dabei unterstützen würdest. Aber anscheinend habe ich mich all die Jahre in dir getäuscht." Meine Stimme schnitt ihm die Worte ab, die er eben noch einwerfen wollte. Mein Blick hatte sich verengt und das erste mal in meinem Leben spürte ich diese Wut in mir, die ich nie spüren wollte.
Zayn wollte, dass ich mich von Harry fern hielt und ich würde vieles machen, doch dieser Gedanke weckte die Mordlust in mir.
,,Louis ich werde bis zum Tode hinter dir stehen, doch bin ich um dein Wohlergehen besorgt", flüsterte er, und seine Worte waren noch nicht ganz ausgesprochen, schon ließ ich mein Ross stillstehen.
,,Zayn du hast jetzt genau eine Möglichkeit dich zu entscheiden. Entweder akzeptierst du meine Entscheidungen und hinterfragst nicht alles, denn schließlich bin ich dein Prinz und du hast mir ewige Treue geschworen, oder aber du löst diesen Schwur jetzt auf und reitest dich jetzt selber auf deinem Ross zum Galgen und noch vor dem Morgengrauen wirst du hängen."
Erschrocken riss Zayn seine Augen auf. Mein ganzer Körper war angespannt und ich wollte eine Antwort.
,,Entscheide dich jetzt", fauchte ich ihn an und ließ mein Pferd um seines herum gehen.
So hatte ich die Möglichkeit ihn von allen Seiten zu begutachten.
Zayn senkte seinen Kopf und machte eine kleine Verbeugung auf seinem Ross.
,,Es tut mir Leid Prinz Louis, doch ich wollte nur, dass es dir gut ergeht. Doch werde ich meinen Schwur nicht brechen und weiter hinter dir stehen." Seine Stimme zitterte vor Angst und ohne auf seine Entscheidung einzugehen, trieb ich mein Ross in die Richtung des Schlosses.
Den restlichen Weg schwiegen wir beide und ich war erschrocken über mich selbst, doch wollte ich das nicht zugeben.
Zayn ritt nicht mehr neben mir, sondern ein wenig versetzt nach hinten.
Ich hatte ihn durch meine Worte verschreckt und ich spürte die Reue in mir.
Doch war ich froh, dass Harry dies nicht gehört hatte, sonst wäre er enttäuscht über meine Worte gewesen.
Aber sie durften alle nicht vergessen, dass ich der Prinz war und diesen moralischen Umgang mit Menschen nicht kannte.
Leise hatten wir es in die Bestallungen geschafft, und Zayn war gerade dabei das Pferd abzusatteln,
als ein lauter Knall ertönte. Der Schreck fuhr mir durch Mark und Bein.
Wir beide verharrten in unserer Position.
,,Wer ist da?" Zayn's Stimmlage war dunkel und einschüchtert.
Der Schwarzhaarige hatte seine Hände an den Griff des Schwertes positioniert.
Niemand antwortete, doch wieder waren leise Schritte, und das raschelnde Stroh zu hören.
Zayn trat aus seinem sicheren Platz hervor und zog sein Schwert.
In den gleichen Moment kam ein Braunhaariger junger Mann um die Ecke.
Sein Hals stoppte einige Millimeter vor der Klinge von Zayn's Schwert.
Mein bester Freund ließ langsam sein Schwert sinken und senkte seinen Kopf.
Stirnrunzelnd beobachtete ich das Szenario.
,,Wer seid ihr?", brach ich die Stille.
,,I-ich bin d-der ne-neue Stallbursche", stotterte er und ich fragte mich was mit dem alten Mann passiert war.
Eingeschüchtert verbeugte der Junge sich vor mir, doch mein Blick lag auf Zayn der wie es aussah einen leichten roten Schimmer im Gesicht hatte.
Doch könnte ich mich auch getäuscht haben, denn immerhin war der Kerzenschein sehr schwach.
,,Es freut mich dich hier willkommen zu heißen, doch rate ich dir dich an die Regeln zu halten. Die erste wäre, du hast mich nie hier unten gesehen." Seine Augen blitzen vor Furcht auf und ein zufriedenes Lächeln legte sich auf meine Lippen.
,,Könntest du bitte unsere Pferde absatteln und ihnen zu trinken geben?" Skeptisch begutachtete ich wieder Zayn.
Seid wann kannte er das Wort "Bitte" und seid wann lächelte er?
,,Louis, kommst du wir müssen jetzt hoch, bevor uns jemand vermisst. Du weißt doch dein Vater mag es nicht, wenn du nicht rechtzeitig da bist." Er versuchte normal zu wirken, doch merkte ich seine Blicke die er immer wieder dem anderen Mann zuwarf.
Aber er hatte recht, ich wollte nicht wieder unter einer der Strafen von meinem Vater leiden.
Mit einem nicken verabschiedete ich mich von dem Stalljungen und ging schnellen Schrittes zu meiner Kammer.
Doch bevor ich hinein trat, stoppte ich.
Auch Zayn, der hinter mir her lief stoppte.
"Zayn, wenn du Harry noch einmal irgendein Leid zufügst, werde ich dich eigenhändig Köpfen. Und noch etwas, er ist auch ein Mann."
Mit diesen Worten trat ich in mein Gemach und fiel in einen tiefen Schlaf.
Dieser wurde begleitet von einem wundervollen jungen Mann mit grünen Augen.
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Wir haben uns wahnsinnig doll über all eure Kommentare gefreut und das ihr die Geschichte genauso liebt wie wir.
Noch einmal ein großes Dankeschön an euch.
Ziamswonderworld ❤️
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