•10•
Louis|Ungeduldig lief ich immer wieder den kleinen Weg rauf und dann wieder runter.
Zayn war schon vor einer ganzen Weile los geritten um Harold abzuholen.
Nur war ich mir nicht mehr sicher, ob er mich nach gestern Abend wiedersehen wollte.
Der Anblick hatte mein Herz zerfetzt. Ich hatte seine hilfesuchenden Blicke bemerkt, doch konnte ich nichts gegen meinen Vater ausrichten.
Außerdem war es auch zum besten der Bewohner, dass ich ihn nicht noch wütender stimmte.
Denn dann, hätte der Rest auch gehangen und die Wasserzufuhr würde er auch sofort stoppen.
Von daher musste ich dieses Übel in kauf nehmen.
Ich tat es für die anderen Menschen. Hoffentlich hatte ich die Möglichkeit Harold dies alles zu erklären.
Das Hufgeklapper ließ mich in meiner Bewegung inne halten und im Licht des Mondes sah ich sie, Zayn und der Mann auf den ich die ganze Zeit gewartet hatte.
Zayn ließ das Ross kurz vor mir halten und unsanft stieß er Harold von dem Rücken des Pferdes. Wütend spuckte er neben seinen Kopf auf den Boden.
,,Sir, er wollte sich verweigern. Sie sollten nicht ewig soviel Gnade walten lassen, dieser Junge Bursche scheint es nicht zu würdigen", zischte Zayn und entfernte sich soweit, dass er uns noch immer im Blick hatte.
Harold lag vor mir auf dem staubigen Boden und regte sich nicht.
Dieser Anblick tat mir weh.
Sämtliche Emotionen gingen in mir vor.
Langsam kniete ich mich vor ihn hin. Ich könnte ihm niemals etwas antun. Er hatte das Recht dazu wütend auf mich zu sein, denn ich hatte ihm gesagt, dass wir Freunde wären.
Meine mit Ringen geschmückte Hand fuhr zärtlich über seinen Rücken. Dieser zuckte unter dieser Berührung zusammen.
,,Fass mich nicht an", zischte er immer noch mit dem Blick auf den Boden gerichtet. Sein Körper zitterte, und es erschien mir unmöglich, dass es vor Schmerzen war, sondern vor purer Wut.
In seinem Ton war die pure Enttäuschung und die erwartete Wut zu hören.
Dies versetzte meinen Körper, trotz der Erwartung, in einen Schockzustand. Noch nie hatte jemand so einen Ton gegenüber mir erhoben, bis auf meinen Vater. Ich wich zurück und stellte mich wieder hin.
,,Harold-", hauchte ich leise, genau in diesem Moment erhob er seinen Blick und seine gefährlich wirkenden grünen Augen blitzen auf.
,,Es tut-", versuchte ich mich zu entschuldigen, doch er schnitt mir das Wort ab. Ich versuchte seinem Blick stand zu halten, doch dieser zerfraß mir mein Herz und ich konnte nicht stand halten.
,,Euch tut gar nichts Leid, Prinz Louis. Ihr sind genauso erbarmungslos und unbarmherzig wie euer Vater. Ich habe mich wirklich im euch getäuscht", spuckte er mir die Wörter vor die Füße und erschrocken über seine Worte riss ich meine Augen auf.
Seine Worte zerrissen mein Herz endgültig, ich war nicht wie mein Vater.
,,Wisst ihr eigentlich was ihr uns allen angetan habt? Wir haben doch nur uns, wir sind eine Familie. Die Dürre hat uns schon soviel genommen." Sein Blick glitt meinen Körper entlang. ,, Doch was erwarte ich von einem Menschen wie euch. Ihr kennt das Gefühl doch gar nicht jemanden beschützen zu wollen, für jemanden da zu sein, zusammen zu halten und ihr kenn das Wort Liebe nicht." In seinen Worten war die Abneigung zu spüren und seine Lautstärke wurde immer lauter.
,,In der Stadt sind nur gute Menschen und sie haben alles getan was in ihrer Macht stand. Das Essen gestern Abend war perfekt, wir hatten noch nie das Vergnügen so etwas zu essen. Für dieses Urteil hätte die Königliche Familie hängen müssen", schrie er mich an, baute sich vor mir auf und vor Wut rannen ihm Tränen übers Gesicht.
,,Und du hast kaltherzig zu geschaut", hauchte er und mein Herz brach.
Seine Finger hatten sich in den trocknenden Boden gekrallt und langsam versuchte er auf zustehen.
Er verzog kurz schmerzerfüllt sein Gesicht und kam mit festen Schritten auf mich zu gerannt.
Meine Aufmerksamkeit lag nur auf ihm. Sein ganzer Körper hatte sich vor Wut verkrampft, seine Hände waren zu Fäusten geballt und ehe ich mich versah spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Gesicht.
Geschockt hielt ich mir mein rechtes Auge zu.
Mein Mund war leicht geöffnet und Harold riss vor Schreck seine Augen auf.
Hinter ihm sah ich wie Zayn angerannt kam, doch bevor ich etwas sagen konnte, hatte er Harold mit einem dicken Stock in die Kniekehlen geschlagen.
Der Grünäugige fiel auf die Knie und Zayn packte mit einen festen Griff in seine lockigen Haare und riss seinen Kopf in den Nacken.
Der Schwarzhaarige platziere sein scharfes Schwert an den gestreckten Hals des Bauernjungens.
,,Noch ein Fehler und ich werde dich Köpfen. So respektlos und widerlich. Du hättest gestern auch hängen sollen", zischte Zayn und langsam erlangte ich meine Fassung wieder.
,,Zayn", befahl ich, doch dieser zog den Kopf von Harold noch weiter nach hinten, so dass er aufwimmerte.
Sein Schwert hatte schon einen leichten Schnitt hinterlassen und ein dünner Faden an Blut lief seine Kehle entlang.
,,Lass ihn los, sonst bist du der nächste, der sein Leben lassen muss", funkelte ich ihn an und widerwillig löste er seinen Griff und ging zögernd zurück.
Harry sackte auf den Boden zusammen, es hatte ihm anscheinend die letzte Kraft gekostet hier her zu kommen.
Langsam ließ ich mich vor ihm auf die Knie fallen, zog seinen schlaffen Körper in meine Arme.
,,Sie waren meine Familie, ihr habt mit euren Taten die Kinder zum Tode verurteilt, genauso wie ihre Eltern gestern Abend. Habt ihr denn gar keine Reue?", wimmerte er und sträubte sich immer noch gegen meine Berührungen.
,,Harold, es tut mir vom Herzen leid. Doch ich konnte nichts tun", flüsterte ich, und er schüttelte seinen Kopf.
,,Ich dachte wirklich wir wären Freunde Louis. Nur mit so etwas wie dir kann ich nicht befreundet sein", meine Hand hielt in ihren Bewegungen inne.
Er konnte das nicht alles beenden, ich brauchte ihn doch.
,,Harold lass es mich erklären", flehte ich, doch als er seinen Blick erhob, blieb mir mein Herz stehen.
Sein Blick war angewidert und verzweifelt.
Harold rappelte sich auf, öffnete seinen Mund doch schloss ihn wieder und rannte vor mir weg.
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Ziamswonderworld ❤️
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