•02•
Louis|,,Prinz Louis, sie müssen aufstehen. Ihr Vater wünscht sie zu sehen", grummelt öffnete ich meine Augen und schaute in das Gesicht einer älteren Frau. Mit zusammengekniffenen Augen musterte ich sie, ihre Wangenknochen stachen heraus, ihre Haut glänzte in der Sonne, die in mein Gemach schien.Ihre Kleider waren nur noch Lumpen und es sah so aus, als ob sie bald das zeitliche segnen würde.
,, Sie müssen sich beeilen, Sie wissen doch ihr Vater wartet nicht gerne", forderte sie mich wieder auf aufzustehen. Doch ich vergrub mich weiter in meinem Bett und zog meine Decke über meinen Kopf. Sollte mein Vater doch selber kommen.
,, Ich bitte sie, Prinz Louis", sie klang langsam verzweifelt und bittend und ich wollte nicht, dass sie bestraft wird, wenn ich zu Spät komme, nur weil ich meinen Vater zu lange warten ließ. Also schlug ich den leichten Stoff meiner Decke zur Seite und stand mit Widerwillen auf. Die ältere Frau lächelte mich erleichtert an und auch ich konnte mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.
,, Magdalena, richten sie meinen Vater aus, dass ich mich gleich auf den Weg zu ihm begeben werde", nuschelte ich und musste mich erst einmal strecken. Sie verabschiedete sich, indem sie einen kleinen Knicks machte und dann aus meinem Gemach ging.
Mein Blick schweifte durch den Raum, immer wieder bietete sich mir das selbe Bild und es langweilte mich. Jeden Tag sah ich das gleiche. Es war mal wieder an der Zeit, mit meinem treuen Begleiter, Zayn, aus dem Schloss zu stehlen. Mit voller Vorfreude trat ich an das Fenster heran und der Anblick der sich mir ergab, war erschreckend.
Unter mir erstreckte sich unser Reich, es reichte weiter, als ich mit dem bloßem Augen erkennen konnte, doch was ich sah, war trostlos.Die sonst so grünen Felder, waren braun verfärbt, manches mal wenn der Wind günstig stand, konnte man Kinder lachen aus dem Dorf hören, doch dies war seid langem verstummt. Es hatte sich eine unangenehme Stille ausgebreitet, denn auch die Vögel sangen nicht mehr ihre Lieder.
Die Häuser aus dem Dorf sahen aus der Ferne trostlos aus und der Anblick löste ein bedrückendes Gefühl in mir aus. Es musste etwas geschehen, doch mein Vater nahm den wandel nicht war, nein er verlangte noch mehr von den Dorf Bewohnern. Warmer Wind strich mir um die Nase, genüsslich schloss ich meine Augen und genoss noch einmal die Ruhe.
Mit einem unwohlem Gefühl warf ich mir ein Gewand um und machte mich auf den Weg, in den Thronsaal, meine Schritten halten in den Gemäuern und den Wachen, denen ich begegneten Verbeugten sich vor mir.
Genervt kam ich bei meinem Vater an, der sich gerade mit seinem Berater unterhielt. Ich räusperte mich und sie schreckten auseinander.
,, Ihr wolltet mich sehen?", brach ich die Stille, die beiden Herren hatte mich gemustert und das war etwas was ich nicht mochte.
,, Louis mein Sohn, es freut mich,dass du endlich den Weg zu mir gefunden hast", sprach er voller anmut und klang trotzdem förmlich und kühl.
,, Ich werde morgen in das Dorf reiten und du wirst auf deine Frau Mutter acht geben", verkündete er und sein Berater grinste mich an.
Ich mochte ihn noch nie, er sah aus wie eine Ratte und verhielt sich auch so. Doch mein Vater legte großen Wert auf seine Meinungen und beherzigte seine Anmerkungen. Angewidert verzog ich mein Gesicht und wand schnell meinen Blick von seinem Gesicht ab.
,,Vater ich bitte dich, lasset mich morgen in das Dorf reiten um deine Nachricht Kunt zu tun", versuchte ich wieder einmal meinen Vater zu überreden, mich endlich aus den Schloss-mauern zu lassen.
Ich versuchte es schon seid längerer Zeit, doch immer wieder hatte er es mir verwehrt. Mein Vater, König Benedikt von Fiore, war kein äußerst freundlicher Mann, im Gegenteil er wurde von dem Volk, als herzlos und erbarmungslos betitelt. Wo ich verbittert zustimmen musste.
Wir hatten gerade auch eine schwere Zeit zu durch leben, denn uns plagte schon eine monatliche lange Dürre, die Hitze war sogar hinter den dicken Gemäuer, die uns Schutz baten, manches mal unerträglich. Mir war zu Ohren gekommen, dass die Bauern und Mägde unten im Dorf um ihre Leben kämpften und das wir immer mehr durch das mangelnde Wasser und Speisen verloren. Jedoch bemerkten wir im Schloss davon nichts. Mein Vater wusste von den Vorraussetzungen, dennoch verlangte mein Vater genauso viele Gaben von ihnen, wenn nicht sogar ein wenig mehr.
Sir, Benedikt war auch sehr erbost über die Qualität der Speisen und war recht unzufrieden über ihre Arbeitsmoral. Er war der Auffassung, dass die Bevölkerung einfach mehr arbeiten musste, dass könnte die Hitze ausgleichen.
Mein Vater musterte mich, Hoffnung machte sich in mir breit, denn er überlegte länger als sonst.
,,Nun gut mein Sohn, dieses Mal sei es dir Gewehrt in das Dort zu reiten und die frohe Botschaft zu verkünden", sprach er und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Endlich dürfte ich ins Dorf reiten und mir mein Reich, welches übernehmen würde ansehen.
,, Vater sagt mir doch bitte, welche Nachricht soll ich überbringen?", fragte ich neugierig und seine Mundwinkel zogen sich in die Höhe.
,,Meine Untertanen sollen merken, dass ich solch welche Arbeit die sie Leisten nicht für gut heiße und dulde. Deine Aufgabe wird es sein, die Steuererhöhung preis zu geben und diese dann auch sofort einzufordern", er setze sich auf seinen Thron und spielte mit seinen goldenen Ringen.
Das konnte er doch nicht von mir verlangen, die Menschen starben doch so schon und hatten nichts zu leben. Das wird der Ruin für uns bedeuten.
,,Aber Vater-", versuchte ich an das Gute in ihm zu appellieren, doch er hob seine Hand und brachte mich damit zum Schweigen.
,,Schweig oder ich überlege mir meine Entscheidung noch einmal. Schätze meine Güte, dass ich dich gehen lasse", seine Stimme klang erbost und ich wusste, dass wenn ich jetzt weiter sprach, nicht mehr so schnell die Möglichkeit bekam hinaus zureiten.
,,Gute Entscheidung Junge und jetzt geh", mit diesen Worten wandte er sich wieder an die Ratte.
Mit gesenktem Kopf verließ ich den Thronsaal und begab mich wieder auf den Weg in mein Gemach.
Wie sollte ich den armen Menschen mitteilen, dass sie dank meinem Vater noch weniger zum Leben hatten.
Ich konnte mir gar nicht vorstellen unter welchen Voraussetzungen diese Menschen lebten, aber eins war mir klar, jetzt würde es noch schlechter werden.
Mit einem unwohlen Gefühl ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte gegen die Schlossmauern.
Es sollte mir an diesem Tag keiner mehr unter die Augen treten, viel zu sehr ärgerte und schämte ich mich für meinen Vater.
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Die Sonne war gerade wieder aufgegangen, als ich in voller Montur unten bei den Ställen ankam, dort wartete auch schon mein treuester Freund, Zayn, auf mich.
Noch immer hatte ich mich noch nicht mit dem Gedanken abgefunden, den Menschen diese Nachricht zu überbringen.
,,Guten Morgen Prinz Louis, wieso seit ihr heute morgen so still", lächelte Zayn mich an doch ich hüllte mich im Schweigen und beobachte wie mein Ross fertig aufgesattelt wurde.
Die Sonne war noch nicht einmal richtig aufgegangen und schon machte die Wärme mir zu schaffen.
Die Luft war stickig und drückend. Die Klamotten schmiegten sich eng an den Körper und ich hätte jetzt schon das Gefühl, dass meine Kehle austrocknete.
,,Sir, sind sie bereit?", holte mich der Schwarzhaarige zurück in die Gegenwart, mit einem nicken bestätigte ich seine Frage und schwang mich auf mein treues Ross.
Auf dem Weg ins Dorf, wirbelten die Pferdehufen den Staub von dem trockenen Boden auf. Eine gewisse schwere lag auf uns, denn auch meine anderen Begleiter wussten welch eine Aufgabe auf mir lastete.
Es war mein erster Besuch den ich alleine, ohne meine Eltern, antrat.
Die Sonne stieg immer höher und die Wärme wurde immer unerträglicher. Die Strahlen brannten auf der Haut und in Gesicht, es schien selbst als würden die Pferde schwerfälliger Traben.
Vom weitem konnte ich den Marktplatz sehen, wo sich schon die Bewohner des Dorfes tummelten. Der Kloß in meinem Hals vergrößerte sich immer mehr, das Atmen viel mir schwer. Die Hitze kam mir noch unerträglicher vor und ich wollte am liebsten Flüchten.
Viel zu schnell waren wir angekommen und die Menschen sahen mich erwartungsvoll an.
Mein Blick schweifte einmal über die Menge, sie sahen allesamt mager aus.Die Knochen traten hervor und auch ihre Haut war größten teils verbrannt.
,, Seit gegrüßt Bürger von Fiore", erhob ich meine Stimme und das Gemurmel der Menschen verstummte, meinen Blick hatte ich auf den Horizont gerichtet.
,,Mein Vater, König Benedikt, hat mich zu euch ins Dorf gesandt um eine Botschaft zu verkünden. Ab dem heutigen Tage wurde die Steuer von 3 Goldtalern auf 5 Goldtalern pro Kopf erhöht", meine Stimme zitterte, mein Griff klammerte sich immer fester um die Zügel meines Rosses. Ein entsetztes Raunen ging durch die Menge und ich wagte es nicht meinen Blick vom Horizont zu entfernen.
,,Wer sich gegen diese Anweisung weigert, wird mit dem Tod, durch den Galgen bestraft", führte ich meine Rede fort.
,, Nun fordere ich sie dazu auf in ihre Hütten zu gehen und zu warten, bis ich zu ihnen komme um die Taler abzuholen", beendete ich meine Rede.
Mein Blick schwang ungewollt über die entsetzten Gesichter. Sie starrten mich an, von irgendwo her schallte Kinder Geschrei. Sie waren geschockt über diese Mitteilung und niemand rührte sich.
,, Wird es bald! Habt ihr den Prinzen nicht gehört!", brüllte Zayn das Volk an und sie setzten sich in Bewegung.
Als der Marktplatz sich geleert hatte, begann ich damit das Gold einzutreiben. Die Menschen haben mir zwar ihr Gold, doch fühlte ich mich mit jedem Mal schlechter.
Die Augen der Menschen waren Matt, sie waren ausgelaugt und kämpften um ihr Leben und wir im Schloss hatten alles im Überfluss.
Endlich war ich bei der letzten Hütte angekommen und klopfte an die Tür.
Diese öffnete sich schwungvoll und welches Bild sich nur ergab raubte mir den Atem.
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