{29/03/2020} 

Manchmal da denke ich. Und dann mache ich nichts anderes als denken. Ich sitze unter meiner Lieblingsstraßenlaterne und denke vor mich hin. Doch dann tauchst du auf. Natürlich nicht wirklich. Nein. Du tauchst in meinen Gedanken auf. Ohne zu fragen, ohne anzuklopfen. Du bist einfach da und ich kann dich nicht mehr wegdenken, denn du bist überall. Ich weiß es ist lange her, solange her, dass ich nicht mehr meine Zeit mit Gedanken an dich verschwenden sollte. Doch so bin ich nun mal. Ich denke, bevor ich handle. Und danach zerdenke ich es bis ins kleinste Detail. Also ist es gerechtfertigt, dass du in meinem Kopf auftauchst, oder? Noch immer brauche ich deine Bestätigung.

„Wo bist du nur?", frage ich in die Nacht.

Doch die Glühwürmchen können mir auch keine Antwort geben. Vergessen sollte ich dich. Jetzt und hier. Hier in dieser Dunkelheit.

Manchmal da denke ich. Aber jetzt möchte ich nicht mehr. Du hast mir das Denken verdorben. Meine Gedanken sind nicht mehr frei. Also sollte ich sie und dich loslassen. Ich schließe meine Augen, verschließe sie vor dir und auch vor mir. Doch wenn ich sie öffne, dann sollst du verschwunden sein. Ich lasse dich gehen. Bitte dich darum deine und meine Gedanken mitzunehmen, damit ich einfach in dem Licht meiner Lieblingsstraßenlaterne sitzen und vor mich hin denken kann. In Ruhe. In Frieden.

Du lässt mich nicht gehen.

[a/n] Wie frei sind unsere Gedanken, wenn wir nur an eine Person denken können?