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𝟕𝟐. 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

Verwirrt öffnete ich meine müden Augen. Mein Kopf brummte, mein Körper fühlte sich erschöpft an und instinktiv verspürte ich das Bedürfnis, weiterzuschlafen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit und ich brauchte ein paar Sekunden, bis ich verstand, was mit mir passierte. Stöhnend setzte ich mich auf und schaute mich um. Panik stieg in mir auf. Und als ich nach rechts guckte und einen schlafenden Leo erkannte, ließ ich mich seufzend wieder ins Bett plumpsen. Nichts davon hatte ich geträumt oder mir eingebildet. Bilder erschienen in meinem Kopf und ich verzog mein Gesicht, als ich mich an den gestrigen Abend erinnerte. An Zack, meinen unkontrollierten Alkoholkonsum und anschließend Leo. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht? Die betrunkene Ava fand das alles wohl sehr lustig. Die nüchterne und normale Ava würde gerade am liebsten in das nächste Flugzeug steigen und verschwinden. Aber vorher würde sie liebend gerne noch eine Aspirin zu sich nehmen.

»An was denkst du?«, kam es von meiner Rechten. Leo gähnte einmal, bevor er sich streckte und sich anschließend in meine Richtung drehte. Ich spürte, dass sein bohrender Blick auf mir lag. »An gestern«, murmelte ich und öffnete meine Augen. Tatsächlich schaute Leo mich mit seinen müden Augen an. Seine Haare waren verwuschelt, er hatte sein niedlichstes Lächeln aufgesetzt und war oberkörperfrei. Es war genau das, was ich wollte. Genau das, was ich mir doch immer vorstellte. Seit so langer Zeit hatte ich mir gewünscht, morgens neben ihm aufzuwachen und normal in den Tag zu starten. Mit ihm eine Beziehung zu führen und die Zeit mit ihm endlich zu genießen. Aber normal war das alles ganz und gar nicht. Ich bekam Bauchschmerzen. 

»Bis auf die Sache die mit Zack passiert ist, war doch alles sehr schön«, gähnte er vor sich hin und brachte mich zum nachdenken.

Leo legte seinen Arm um mich und zog mich mit einem Ruck zu sich. Ich hingegen wäre am Liebsten aufgesprungen. Das war alles so falsch. »Leo«, murmelte ich nur vor mich hin. Er schaute mich fragend an und verstand wahrscheinlich nicht, dass nichts davon, was wir gerade taten, richtig war. Wie konnte ich das gestern nur zulassen. Wie konnte ich zulassen, dass er mir wieder zu nah kommt. War ich so betrunken gewesen? Oder wollte ich das so sehr?

»Ava«, antwortete er und strich mir behutsam eine Strähne hinter mein Ohr. So als wäre ich aus Glas. Als hätte er mich endlich wieder und würde diesmal nicht dafür sorgen, dass er der Grund war, weshalb ich kaputt ging. Sein Daumen ruhte auf meiner Wange. Jede seiner zarten Berührungen machten es mir schwerer jetzt aufzustehen. Dieses Bild von ihm und mir, morgens, zusammen nebeneinander im Bett war das, was ich mir die ganze Zeit ausgemalt hatte. 

Ich musste aufstehen. 

»Was ist los?«, fragend musterte er jede meiner Bewegungen. Ich hingegen war kurz vorm durchdrehen, weil ich noch nicht einmal normale Kleidung mitgenommen hatte. Und genau jetzt fiel mir ein, dass ich heute noch arbeiten musste. Denn heute war Freitag. Verdammte scheiße. Verdammte. Scheiße. 

Ich verfluchte mich selbst für meine Verantwortungslosigkeit. Ich hasste mich für die Tatsache, dass ich alles wieder komplizierter gemacht hatte, als es ohnehin schon war. Während ich mich in meine schwarzen High-Heils quetschte, schaute mir Leo wie gebannt zu. In seinem Gesicht war ein großes Fragezeichen abgebildet. Er runzelte seine Stirn und wusste wohl, genau so wenig wie ich, was er mit mir anfangen sollte. 

»Ich muss arbeiten. Ich komme zu spät zur Arbeit«, erklärte ich und zog mein Kleid herunter. Es war beim Aufstehen hochgerutscht. Oder vielleicht war es auch hochgerutscht, weil Leo und ich wild in seinem Bett rumgemacht hatten, nachdem wir nach dem Clubbesuch bei ihm Zuhause landeten. Noch mehr Bilder im Kopf. 

»Ava, ich bin dein Chef«, merkte er an und ich schaute ihn für einen Moment fassungslos an. »Ja, und genau deswegen solltest du jetzt dafür sorgen, dass ich meinen Arsch in mein Büro bewege«, erwiderte ich und suchte etwas panisch nach meiner Tasche und meinem Handy. Leo stand währenddessen schon längst auf den Beinen und lehnte sich gegen die Wand, um mich genauer beobachten zu können. Ich wusste nicht genau, wie ich seinen Blick deuten sollte. »Aber ich bin auch dein Freund, der dafür sorgen sollte, dass du deinen Arsch wieder zurück in mein Bett beförderst«, antwortete er und brachte mich dazu, ihn anzusehen. 

Wie sehr wünschte ich mir, dass er mein Freund wäre. Wie gerne hätte ich ihn so bezeichnet. »Leo, wir sind nicht zusammen«

Ich biss meine Zähne zusammen. Er schien sehr überrascht über meine Aussage. »Du bist mit Leah zusammen, schon vergessen??«, fragte ich und fand endlich mein Handy. Ich steckte es in meine Tasche und schnappte mir meinen Mantel. 

Während ich in Leos Schlafzimmer fast durchdrehte, blieb er seelenruhig an der Wand gelehnt stehen und schaute mir amüsiert zu. Auf seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln, welches mich um den Verstand brachte. Ich würde jetzt ebenfalls neben ihm im Bett liegen wollen und die Zweisamkeit genießen. Und ich wollte ihn meinen Freund nennen. Aber zwischen uns stand ein Mädchen, das auch noch nett war. Und dem ich dabei war, den Freund auszuspannen. 

Wie hatte ich das gestern nur vergessen? 

Ich war ein schlechter Mensch. Ich hatte nicht eine Sekunde an die arme Leah gedacht. Und auch wenn ich sie nicht mochte, obwohl ich sie hasste und am liebsten dafür gesorgt hätte, dass sie für immer verschwand, tat sie mir leid. Es tat mir leid für sie. 

»Verdammt Leo. Du hast deine Freundin betrogen«, ich wurde etwas lauter und beschmiss ihm mit einem Kissen, welches gerade griffbereit in meiner Nähe lag. Er fing es geschickt auf. »Nein, habe ich nicht«, antwortete er und schmiss das Kissen wieder in meine Richtung. Ich fing es nicht so geschickt auf wie er. Ganz im Gegenteil, es traf meinen ohnehin schon schmerzenden Schädel. Dieser Typ war unglaublich. »Wir sind nämlich gar nicht mehr zusammen«, fügte er hinzu und entsetzt musterte ich sein amüsiertes Gesicht. 

»Du hast mit ihr schluss gemacht?«, fragte ich aufgebracht und wusste nicht, was ich zu der Antwort sagen sollte. Leo kam auf mich zu und legte seine warme Hand an meine Wange. Es war das was ich brauchte, das wonach ich mich sehnte. 

»Richtig, ich habe mit ihr schluss gemacht«, sagte Leo locker, als wäre es etwas Belangloses. Als wäre es irgendwie nur so ein unwichtiger Fakt, den er nebenbei erwähnt hatte. »Ich fasse es nicht«, flüsterte ich und fuhr mit meinen Handflächen über mein müdes Gesicht. Das schlechte gewissen fraß mich innerlich auf. Das arme Mädchen konnte doch nichts dafür. 

»Bitte sag mir nicht, dass du das wegen mir gemacht hast«, ich blickte wieder in seine Augen. Es war eine komische Situation für mich. Ich stand ratlos vor ihm und wusste nicht, wie ich damit umgehen soll. Es war schon schlimm genug, dass ich wusste, dass er eine Freundin hatte und gestern Abend keinen einzigen Gedanken an Leah verschwendete, während er und ich uns küssten. Ich wollte nicht der Grund dafür sein, dass sie eine Trennung durchmachen musste.  

»Denkst du, dass ich heute wieder einen Rückzieher mache? Dass ich sage, dass das gestern nicht ernst gemeint war? Ist es das, wovor du angst hast?«, eine Wärme erfüllte mich, als er sich mir näherte. Natürlich fürchtete ich mich davor. Ich kannte es doch gar nicht anders von Leo. Er hatte immer wieder seine Meinung geändert. Aber das war gerade mein kleinstes Problem. Ich wollte nicht der Grund für eine Trennung sein. Mir ging es wirklich nicht gut, nachdem das mit Leo und mir nicht geklappt hatte. Aber wie sollte sich nun Leah fühlen? Und wusste sie überhaupt, was genau der Grund für die Trennung war?

Schluckend sah ich ihm dabei zu, wie er wieder vorsichtig seine Hand an meine Wange legte. Ich schloss für einen Moment meine Augen, um mich zu beruhigen. Ich wollte ihn, aber ich konnte es in diesem Moment einfach nicht. Es ging alles zu schnell. Mir war klar, dass ich gestern überglücklich war. Leo hatte die Dinge zu mir gesagt, die ich so lange schon von ihm hören wollte. Aber es war nicht in Ordnung, dass ein anderer Mensch deswegen verletzt wurde. Und es interessierte ihn noch nicht einmal. »Ich werde das diesmal nicht zulassen. Ich will mit dir zusammen sein. Und ich werde dafür kämpfen, das sollte dir klar sein.«, sagte er, nachdem er bemerkte, dass ich ihm keine Antwort gab. Er klang ernst. Sicher. Er sagte die Wahrheit. 

»Aber deswegen kannst du doch nicht einfach so mit Leah schluss machen«, brachte ich gequält raus. »Doch«, sagte er und schien mein Problem nicht zu verstehen. Ich konnte ihm nicht länger in die Augen schauen. Zu schlimm war die Tatsache, dass ich ihn wollte, aber mein Bauchgefühl mir davon abriet. Ich selbst wusste gerade in diesem Moment nicht, was ich fühlen sollte. Was war meine Angst? Störte mich Leah? War es, weil er und ich zu unterschiedlich waren? Weil er mein Herz unzählige Male rausgerissen und zerbrochen hatte und sich bis heute einfach nicht entscheiden konnte?

Ich musste hier weg. »Ich muss an die Arbeit«, murmelte ich und ging aus dem Raum. ich atmete tief ein und aus und verschnellerte meine Schritte, als ich hörte, wie Leo mir nachlief. Schnell drückte ich auf den Knopf des Aufzuges. Komm schon, dachte ich. Er hielt mich fest. »Es geht dir zu schnell, das verstehe ich. Und ich habe dich verletzt, auch das verstehe ich. Aber Ava, ich meines es todernst«, erklärte er an und war komplett auf mich fokussiert. Seine Blicke bohrten sich durch meinen Körper und am Liebsten hätte ich ihn geküsst. Ihm gezeigt, dass ich das auch wollte. Aber mein Verstand ließ das nicht zu. Ich fühlte mich miserabel. »Diesmal werde ich alles dafür tun, damit du bei mir bleibst. Ich liebe dich Ava« 

Pling. 

Überfordert und mit meinen High-Heels in der einen und meiner Jacke und Tasche in der anderen Hand stellte ich mich in den Lift. Ich wollte ihm keine Antwort darauf geben. Zu sehr verwirrten mich meine Gefühle. Ich war mir unsicher. Er jedoch schien sich ziemlich sicher zu sein. Diesmal hatten wir die Rollen getauscht. Sein Blick bewies mir, dass er die Wahrheit sagte. Er sagte diese Worte so einfach und bedacht. Immer, wenn er aussprach, dass er mich liebte, überfiel mich eine angenehme Gänsehaut. 

»Bis später«, flüsterte ich, als die Türen sich schlossen und ich Leo alleine zurück ließ. Meine Gefühle waren chaotisch. Mein ganzes Leben war chaotisch. Gestern Abend schien alles noch so logisch. Alles machte Sinn und ich war überglücklich. Aber jetzt redete mein Verstand gegen mein Herz. Mein schlechtes Gewissen bannte sich einen Weg in meinen Magen und verpasse mir üble Bauchschmerzen. Es war schlimm, dass Leo für eine kurze Zeit eine Freundin hatte. Aber noch schlimmer war es, dass er sie für mich verlassen hatte. Ich wollte nicht daran schuld sein, dass sie sich womöglich schlecht fühlte. Als mein Handy klingelte und ich Lias Namen auf meinem Display entdeckte, hob ich direkt ab. 

»Lia..«, fing ich an und wollte mich gerade bei ihr ausheulen, doch sie unterbrach mich, ohne mir auch nur eine Sekunde zuzuhören. »Ich warte in meinem Büro. Herkommen. Jetzt«

Als sie auflegte, seufzte ich auf und machte mich auf den Weg. Von Molly hatte ich auch nichts mehr gehört und wusste nur, dass Alex sie abgeholt hatte. Beide hatten mir versprochen, dass sie meinem Dad nicht sagen würde, dass ich mit zu Leo ging. Und ich glaubte Ihnen. Von Mary hatte ich zwei verpasste Anrufe, denn sie wollte mir sicherlich gratulieren, aber hatte gerade nicht den Kopf dafür, dran zu gehen. Ich war viel zu verwirrt. Und ich hatte einen Kater. Mir war übel. 

Als ich Lias Büro betrat, schloss sie zügig die Tür hinter mir und stellte sich vor mich. »Du siehst richtig scheiße aus«, stellte sie fest und holte frische Klamotten, einen Kamm und Abschminktücher aus ihrer Tasche. Verwundert musterte ich sie. »Lia, daran hast du gedacht???«, flüsterte ich ungläubig und starrte die Kleidung an. Ich nahm sie in die Hand. »Wir sind jetzt sowas wie Schwestern. Natürlich denke ich an sowas«, sie drehte sich von mir weg und gab mir die Möglichkeit mich schnell umzuziehen. Ebenso schnell kämmte ich meine Haare in einen lockeren Zopf und schminkte mich ab. Ein Blick in den Spiegel, den Lia in warum auch immer in ihrem Büro hängen hatte verriet mir, dass ich wieder menschlich aussah. Ich lächelte zufrieden. »Du bist die Beste, Lia. Wirklich. Danke«

»Gut und jetzt sagst du mir, wieso du meinem Bruder aus dem Weg gehst. Nicht, dass ich das nicht verstehen kann, weil er ultra nervig ist, aber ich weiß, dass da etwas nicht stimmt«, ihre fragenden Augen durchbohrten mich. Natürlich wusste sie bescheid, schließlich erzählte Leo ihr alles. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er sie zu mir schickte, damit sie mit mir redete. Seufzend setzte ich mich hin und vergrub für einen Moment mein Gesicht in meine Hände. »Ich liebe Leo«, murmelte ich leise und schaute dann wieder zu ihr hoch. Sie verzog vor Ekel ihr Gesicht und brachte mich damit zum kurz zum Lachen. »Kann ich nicht verstehen. Ehrlich. Aber ja, erzähl weiter«, Lia setzte sich neben mich und musterte mich. Ich wusste doch selbst nicht was in mir vorging. Und würde ich es wissen, würde ich es ihr erzählen. Aber es fühlte sich komisch an. Es war ungewohnt, dass Leo es ernst meinte. 

»Lia, ich weiß es wirklich nicht. Ich fühle mich schlecht, weil er mit Leah schluss gemacht hat. Wegen mir«, brachte ich gequält seufzend raus und blickte sie an. Sie schien zu verstehen. »Das kann ich verstehen«, erwiderte sie und legte ihre Hand auf meine. Sie war wirklich immer für mich da. Und dafür war ich ihr dankbar. Ich hatte durch Leo nicht nur Liebe, sondern auch so etwas wie die ältere Schwester, die ich nicht hatte, dazugewonnen. »Dann auch noch das mit Zack.. ich bin einfach total verwirrt und als ich heute morgen aufgestanden bin, habe ich einfach Angst bekommen, das ist alles. Ich brauche etwas Zeit, denke ich«

»Und die werde ich dir geben«, Leo kam aus dem Nichts hereinspaziert und lehnte sich gegen den Türrahmen. Ertappt blickte ich zu ihm, während Lia wütend aufstand und auf ihn zuging. Ich schaute weg und versuchte nur, Ruhe zu bewahren. Ich wollte nicht vor ihm wegrennen oder ihm aus dem Weg gehen. Ich wollte nur kurz darüber nachdenken, bevor ich wieder etwas einging, was mich möglicherweise wieder zerstören konnte. 

»Spinnst du? Du kannst uns doch nicht einfach belauschen, du Vollidiot. Wäre ich Ava, würde ich dir extra aus dem Weg gehen. Blödmann«, fluchte Lia vor sich hin und drückte ihn zurück in Richtung Tür. Ich stand auf und schaute in Leos Augen. Er war verwirrt und etwas undefinierbares lag, wie immer, in seinem Gesicht. Er war wahrscheinlich genau so überrascht darüber wie ich, dass ich heute Morgen einfach weggelaufen war. »Lia ist schon gut«, merkte ich an und ging auf Leo zu. Lia ging mit einem bösen Blick von ihm weg und setzte sich auf ihren Bürostuhl. Ich lächelte ihr ein letztes Mal zu und flüsterte »Danke für die Hilfe heute Morgen zu«. Danach nahm ich Leos Hand und zog ihn mit auf den Gang. 

»Tut mir leid, ich wollte nicht einfach so wegrennen«, murmelte ich und schaute zu ihm hoch. Ich könnte mich jeden Tag von neu in diesen Mann verlieben. In seine wunderschönen braunen Augen. Und in das charmante Lächeln, welches er gerade aufsetzte. »Schon okay, Cinderella«, antwortete er, woraufhin ich meine Augen verdrehte. »Das ist nicht lustig«, merkte ich an und stieß ihm mit der Faust leicht in die Schulter. Trotzdem brachte er mich zum Lächeln. »Du brauchst also Zeit?«

Ich blieb einen Moment ruhig und nickte dann langsam. »Ich muss nur nachdenken«, versicherte ich ihm, während er mich trotzdem noch schmunzelnd musterte. Er schien irgendwie belustigt zu sein, was mich fast schon entsetzt schnauben ließ. »Leo findest du das lustig?«, fragte ich gespielt genervt. Leo nahm sich eine meiner Strähnen und spielte mit dieser rum. Dann steckte er mir diese hinters Ohr. »Ich frage mich nur, ob du auf Zack stehst und deswegen nachdenken musst«

Er lachte, was mich verwirrt aufschauen ließ. Fände er das wirklich so lustig, wenn ich auf Zack stehen würde? Ich wusste nicht, was ich für Zack empfand, aber was zur Hölle war daran bitte lustig? »Was wenn ich ja sagen würde, würdest du dann noch immer wie ein Idiot vor dich hin lachen?«, stellte ich die Gegenfrage. Seine Augen funkelten und irgendwie konnte ich ihm gerade nicht böse sein. »Ja wäre es«, er lächelte. »Wer steht freiwillig auf sowas wie Zack«, fügte er hinzu und schon wieder brachte er mich dazu, meine Augen zu verdrehen.

»Okay, es reicht. Zack ist nicht hässlich, außerdem hat der Kuss mir gefallen«, log ich. Der Kuss war nicht schlecht, aber auch nicht atemberaubend. Außerdem konnte ich mich dank des Alkohols kaum an den Kuss erinnern. Leo lachte nun wieder auf. Langsam wurde mir dieses Gespräch zu lächerlich. 

»Ich gehe jetzt in mein Büro, um für dich zu arbeiten«, ich wollte gerade an ihm vorbei, doch er hielt mich fest. »Ich fasse es kurz, Cinderella«, begann er und schon wieder haute ich ihn. Diesmal fester. »Schon gut, schon gut. Denk darüber nach. Aber ich werde meine Meinung nicht ändern, auch wenn es die letzten Male immer so war. Ich liebe dich. Und es ist mir egal, wie lange du brauchst, um das zuzulassen. Ich bleibe hier und werde auf dich warten.«

Für einen Moment herrschte Stille. Die Atmosphäre war nicht mehr so locker, wie noch vor ein paar Sekunden. Es war nun ernst und anhand von Leos Augen erkannte ich, wie ernst es ihm noch immer war. 

»Prinz Charming hat das ganze Land auseinander genommen um Cinderella zu finden. Und auch ich würde das für dich tun, so kitschig das auch klingt. Aber du bringst mich dazu, so eine romantische Scheiße vor mich hin zu labern«, ich musste lächeln. »Und selbst wenn du dich für Zack entscheiden würdest, was total idiotisch wäre, werde ich warten. Schließlich wirst du schnell merken was für ein komischer Kerl das ist und wirst wieder zu mir zurück kommen. Also Ava, was ich damit sagen will«, er atmete kurz ein und aus, ehe er mit seinem Monolog fortfuhr. »Ich liebe dich. Und ich weiß, dass ich dich verletzt habe. Ich weiß, dass ich nicht perfekt bin und ich weiß auch, dass du so ein gutes Herz hast, dass dir Leah gerade sogar leid tut. Aber ich habe mir gestern Abend etwas versprochen. Ich werde dir nie wieder weh tun. Und ich werde ein besserer Mensch für dich, Ava. Ich werde nie wieder einen Rückzieher machen und dafür sorgen, dass ich dich verliere«, schon wieder Stille. ich hatte keine Worte auf das, was gerade passierte. Auf das, was er gerade sagte. 

»Denn das letzte Mal, als ich dich verloren habe, habe ich auch mich verloren«

Ich musste schlucken. Auch Leo musste kurz inne halten. Es war ein schöner Moment und ich war sprachlos. Leo legte seine Hand an meine Wange. »Geh jetzt an die Arbeit. Ich werde dich für heute ein bisschen in Ruhe lassen, aber ich möchte, dass du später nochmal kurz in mein Büro kommst. Auf deinem Tisch liegt außerdem ein Zettel. Es geht um eine Konferenz heute Abend und ich hätte dich gerne dabei. Okay?«

Ich nickte wie gefesselt, dachte aber noch immer an seine berührenden Worte. Für mich war die Zeit stehen geblieben. Und für mich war auch alles andere stehen geblieben. 

Denn das letzte Mal, als ich dich verloren habe, habe ich auch mich verloren. 

»Okay«, murmelte ich, während er mir einen Kuss auf die Stirn drückte. Dann ging er in die andere Richtung. Ich hatte mich so oft gefragt, wie es aussehen würde, wenn Leo mich liebte. Wie es sich anfühlte, die Liebe von Leo zu spüren. Und ich glaube, jetzt wusste ich es. Es war herzerwärmend. Es fühlte sich so an, als wäre ich jahrelang in der Wüste herumgelaufen und hätte endlich eine kalte Wasserquelle gefunden. Es fühlte sich so an, als hätte er jeden kaputten Teil von mir aufgehoben und alles wieder zusammengefügt. Mein Herz pochte so schnell wie noch nie, während ich ihn gehen sah. Ich glaube, Leo hatte mich gerade wieder repariert. 

Und während ich in mein Büro spazierte, dachte ich nicht nach. Ich war einfach glücklich. 

✿✿✿

Hallo meine Lieben. Leider konnte ich am Wochenende kein Kapitel hochladen. Dafür heute ein etwas längeres Kapitel. 

Ihr denkt noch immer alles wird gut?

Aiaiaiaiai, na dann viel Spaß. Das Buch ist nämlich noch lange nicht vorbei... 😮‍💨

Habt einen schönen Sonntag & bis morgen ❤️

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