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[𝟏𝟓] 𝐖𝐞𝐫 𝐛𝐢𝐬𝐭 𝐝𝐮, 𝐀𝐯𝐚?

»Logan, wie läuft's?«, hörte ich seine tiefe, raue Stimme hinter mir, in welcher ein freudiger Unterton lag. Die beiden mussten sich wirklich nah stehen. Nicht nur, weil sie sich gerade mit einem Handschlag begrüßten, als wären sie Brüder, sondern weil Leo ihn was mich anging um Rat gebeten hatte. Und ich war froh, dass sie sich dazu entschieden hatten mich einzuladen. Ich wünschte nur, mir hätte vorher jemand gesagt wie sehr ich mich zum Affen machen würde und wie gutaussehend Leo war. Schon wieder hatte ich diesen dreisten Gedanken im Kopf und versuchte triebbedingt an etwas weniger Ausfallendem zu denken.

»Gut. Sehr gut sogar«, antwortete ihm Logan und auf einmal spürte ich etwas Ungewohntes. Zwei Hände legten sich auf meine Schulter und ich bemerkte, wie Leo sich an mir abstützte. Schockiert schaute ich hoch und stellte fest, dass er gerade tatsächlich hinter mir stand und stolz seine Hände auf meine Schultern abgelegt hatte. Es war keine Einbildung.

»Und wie macht sich unsere jüngste Mitarbeiterin so?«, fragte Leo wieder und ich musste schmunzeln. Überwältigt und gleichzeitig schockiert schaute ich auf den Boden.

»Naja, also ich bin zufrieden, und du Leo?«

Durch die Art und Weise wie die beiden miteinander redeten stellte ich fest, dass sie nicht nur humorvoller waren, wenn sie zusammen gewesen sind, sondern dass beide sich wirklich wie Brüder benahmen. Sie waren bestimmt sehr gut befreundet.

»Ich auch, aber ich muss sie leider wieder mitnehmen. Tut mir leid.« Ich genoss seine Hände auf meine Schultern, da es genau an den Stellen, an welchen er seine Hände aufsetzte, warm war. Ich fühlte mich automatisch geborgen und erst als er sie runternahm, setzte ich zum Sprechen an.

»Danke, dass du mir alles gezeigt hast.«, sagte ich höflich und bedankte mich somit bei Logan. Es wäre nicht das letzte Mal, dass ich in dieser Abteilung war. Sie gefiel mir. Und ich würde Leo später fragen, ob ich noch einmal hindürfte um vielleicht meinen Artikel weiterzuschreiten.

Mit einem Winken verabschiedete ich mich und ging mit Leo in Richtung Lift. Schluckend dachte ich daran, wie nah wir uns letztes Mal gewesen sind und wollte viel lieber die Treppen nehmen. Während er ein Stückchen vorging musterte ich seinen, diesmal grauen, Anzug und bemerkte, wie sehr dieser zu ihm passte. Er betonte seine Muskeln und war etwas ausgefallener. Leo war nicht mehr so wie am ersten Tag. Ich fand ihn am ersten Tag trotz seiner Eleganz einschüchternd, weil seine braunen Augen verbunden mit einem schwarzen Anzug eine dunkle und ernste Wirkung auf mich hatten. Jetzt sah er etwas bunter aus und ich lächelte leicht vor mich hin. Ich meinte sogar zu bemerken, dass er heute besonders gute Laune hatte. Insgeheim fragte ich mich, wieso er das wohl hatte.

Der Lift war glücklicherweise voll gewesen und es entstand kein unangenehmer Moment zwischen Leo und mir, auch wenn wir die letzten zwei Etagen alleine gewesen sind. Oben angekommen sah ich dieses Mal keine Spur von Andrew und sofort fehlte mir seine tägliche, herzliche Begrüßung, welche mir bisher immer den Tag ein wenig versüßt hatte.

»Ist Andrew heute nicht hier?«, fragte ich verwirrt und folgte Leo in sein Büro.

»Nein, leider nicht.« Aus seiner Stimme hörte ich etwas Erdrückendes und hoffte augenblicklich, Andrew ging es gut. Vielleicht hatte ich mir diesen Unterton auch nur eingebildet.

Als wir uns hinsetzten und er mich erwartend musterte, während ich nach einem Stift suchte, stellte ich fest, dass ich keinen dabeihatte. Verlegen schaute ich hoch und strich mir unsicher eine Strähne hinter mein Ohr.

»Könnte ich einen Stift haben?« ich weiß nicht woher diese Schüchternheit auf einmal herkam, aber ich traute mich kaum ihm diese Frage zu stellen und fragte mich, ob er mich überhaupt gehört hatte, so leise wie ich fragte.

Sofort schnappte er sich einen seiner schwarz-goldenen Bleistifte und reichte ihn mir. Als ich ihn dankend annahm streifte er mir für einen Augenblick meine Hand und zwang mich, ihn anzuschauen. Schnell zog ich meine Hand zurück und versuchte mich mit den weiteren Fragen zu beschäftigen.

Gerade als ich ansetzen wollte, um ihn auszufragen, stand er plötzlich auf. Nichtsahnend schaute ich ihm dabei zu wie er an seinen Schreibtisch vorbeiging und sich genau auf den Stuhl neben mich setzte. Durch seine Nähe wurde mir wieder schwindelig und ich spürte, wie ich den Stift drückte.

»Drehen wir das ganze doch einmal um.« Überrascht starrte ich ihn an und ließ meinen Block in meine Tasche sinken. Was meinte er damit?

»Umdrehen?«, fragte ich verdutzt.

»Ich möchte etwas über dich wissen. Du fragst mich nur etwas über mich. Findest du das fair?« verschmitzt lächelte er mich an und ich erwischte mich dabei, wie ich an dem Bleistift kaute. Ich entfernte den Stift von meinem Mund.

»Aber das ist doch der Sinn der Sache. Ich bin für dich hier.«, antwortete ich ihm und merkte sogleich wie diese Äußerung klang. »Ich meinte uhm...« , verbesserte ich mich. »Wegen des Interviews mit dir, natürlich.« Ich verstand so langsam nicht mehr, wieso ich so nervös in seiner Gegenwart wurde, wieso ich Dinge sagte, die ich nicht sagen sollte. Oder zumindest nicht wollte, dass sie so falsch bei ihm ankamen.

»Wer bist du, Ava?« grübelte er und ich verstand genau, was er mit dieser Frage meinte.

Er wollte wissen wer und wie ich bin. Er wollte mehr über mich erfahren. Diese Frage ließ mich schlucken. Wer war ich eigentlich? Ich hielt selbst keine Antwort auf diese Frage bereit. Ich wusste nicht welche Eigenschaften mir verrieten, wer genau ich war. Ich wusste auch nicht, mit welchen Worten ich diese Frage beantworten sollte, wenn ich mich nicht einmal selbst kannte. Ich war ein kleines, schlaues Mädchen aus Toronto, welches nie eine richtige, weibliche Bezugsperson hatte. Mit meiner Familie kam ich nur zwingend zurecht und das Einzige was ich in meiner Freizeit machte war mich mit Molly zu treffen und zu lesen. Also, wer war ich?

Während ich tief in mein Inneres gekehrt war, nachdachte und es für ein paar Minuten still im Raum gewesen ist, gab ich ihm die einzige Antwort, die in meinem Kopf sinnvoll erschien, die einzige Antwort, die ich ihm wirklich ehrlich geben konnte.

»Niemand, schätze ich.«

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