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[𝟏] 𝐍𝐞𝐫𝐯𝐨𝐬𝐢𝐭𝐚̈𝐭

Ich blickte in planlosen Gesichter, während ich meine kurze Pause zum Durchatmen nutzte. Das Atmen fiel mir von Minute zu Minute schwerer und ich bemerkte, wie sich meine Nervosität langsam einen Weg in meinen Verstand bannte, welches mir einredete, mich endlich wieder hinsetzen zu müssen, um nicht vor Nervosität umzufallen. Ich wollte so gerne wieder auf meinen Platz. Ich wollte gar nicht erst aufstehen, wenn Mrs. Brown mich wieder einmal dazu aufforderte, meine Ergebnisse vor der gesamten Klasse zu präsentieren. Aber ich hatte keine Wahl, denn sie legte eindrucksvoll den gesamten Stoff des Mathematikunterrichts auf meine Schultern und hoffte, ich würde diese planlosen Gesichter und Augen, die mich in diesem Moment hilflos anstarrten, verschwinden lassen können.

Jedes Mal, wenn ich vor meiner Klasse stand und versuchte, mein Tafelbild zu erklären, schauten sie mich so an als würde ich mit ihnen auf französisch reden. Nicht, dass ich das könnte, aber es fühlte sich ungefähr genauso an, als würden sie keines meiner Worte verstehen können. Und ich mochte das Gefühl nicht, angestarrt zu werden. Ich fühlte mich im Mittelpunkt noch nie wohl.

Schwieriger jedoch wurde es jedes Mal, wenn ich zu der mir einzigen vertrauten Person blickte, meiner besten Freundin Molly, welche mich des Öfteren in einer solch mir ungewohnten Situation versuchte, mich zum Lachen zu bringen, in dem sie ihre typische Molly-Taktik anwandte und irgendwelche Grimassen zog. Ich musste schmunzeln, weil sie gerade genau das tat, als könnte sie meine Gedanken lesen. Molly wusste genau, wann mir eine Situation gefiel aber auch wann ich mich genau wie jetzt nicht wohlfühlte, also sorgte sie dafür, dass ich lachen konnte, oder zumindest gab sie mir einen Grund dazu nicht mehr ganz so nervös meine Hände zu kneten, sobald ich fertig mit dem Reden war.

»Danke Ava, du kannst dich wieder setzen«, brach meine Lehrerin Mrs. Brown die Stille und holte mich somit zurück aus meinen Gedanken. Ich kam wieder zu mir und erkannte, dass ich immer noch, als wären meine Muskeln eingefroren, vor all den anderen Schülern stand.

Ich machte mich zügig wieder auf meinen Weg in den hinteren Teil des Raumes und setzte mich mit einem innerlichen Seufzen auf meinen mittlerweile kalten Stuhl. Ich packte meine Lösungen, welche ich der Klasse noch vor zwei Minuten präsentierte, wieder in meinen Ordner und schloss diesen, da mir der Blick auf meine Uhr verriet, dass die Stunde in ein paar Minuten enden würde.

»Du läufst ja immer noch so rot an, wie damals in der fünften Klasse« Ich wusste genau, auf welches Ereignis meiner Kindheit sie anspielte und unterdrückte schnell ein Lachen, um die letzten Sekunden des Unterrichts nicht zu stören. Es war noch nie meine Lieblingsbeschäftigung gewesen vor anderen, vielen Leuten zu stehen, egal ob solch eine Situation schulisch oder außerschulisch auftrat. Aber damals, als ich jünger war und einmal vor der ganzen Klasse ein Referat halten musste, lief ich so hochrot an und stotterte, dass die ganze Klasse lachte und Molly mit lautem Gelächter miteinstimmte. Vor Scham lief ich aus der Klasse und lies meiner Wut und meinen fließenden Tränen im Bad freien Lauf.  Anfangs war ich wütend über die Tatsache gewesen, dass meine beste Freundin mitmachte und mich wie der Rest der Klasse verspottete, aber so war sie nun mal eben und das meinte sie definitiv nicht böse. Sie war eine glückliche, fast schon durchgeknallte Person, wenn man es so ausdrücken durfte. Und ihr lautes Lachen stecke alle Wesen im Umkreis von einem Kilometer an.

Ich war froh darüber, wieder gemütlich auf meinem Stuhl vor mich her zu starren, denn obwohl Mrs. Brown wusste, dass ich in Mathe keinerlei Schwierigkeiten hatte, war ihr ebenfalls bewusst, dass ich es nicht mochte vor der ganzen Klasse meine Aufgaben vorzustellen. Nicht weil ich meine Mitschüler nicht mochte, es war nur dieses elendige Gefühl in mir, welches mich die ganze Zeit von meiner eigentlichen Aufgabe ablenkte. Es war die Panik und mein Lampenfieberproblem - obwohl es kein Akt gewesen ist, seine Lösungen mit seinen Mitschülern zu teilen.
Aber meine innere Stimme erwachte, sobald ich vor der Tafel stand und ich fing an mir auf einmal über die abkömmlichsten Sachen Gedanken zu machen. Fragen wie, »Ist mein Hosenstall offen?« oder »Habe ich etwas im Gesicht?« waren schon zur Gewohnheit geworden. Ich fing an, zu schwitzen und meine Hände zu kneten, als wären sie ein Pizzateig. Und während ich so eine unglaubliche Phobie davor hatte, vor Menschen zu stehen und zu reden, fiel es Molly umso leichter. Sie könnte stundenlang im Rampenlicht stehen und jeden Einzelnen mit ihrer humorvollen Art amüsieren und entertainen.

Ich beneidete sie für ihre Offenheit und für die Tatsache, dass sie sich traute sich ihre Haare zu färben ohne sich um die Meinung anderer zu kümmern. Sie hatte ein freches Mundwerk und wenn ihr etwas oder jemand nicht passte, so hatte sie keine Scheu zu äußern, was ihr missfiel. Das war eben Molly, meine beste Freundin und vor allem das komplette Gegenteil von mir. Aber sie war schon immer der Gegensatz den ich brauchte. Ich glaube, wenn ich eine beste Freundin hätte, die so langweilig wäre wie ich, würde ich durchdrehen.

»Nein dein Hosenstall war nicht offen, du Paranoide. Du hast das toll gemacht« Ermutigte sie mich und machte wieder einmal aufs Neue den Anschein, als würde sie einfach so meine Gedanken lesen. Die Schulklingel unterbrach meine angesetzte Antwort, weswegen ich ihre Feststellung nur belächelte und mich damit zufrieden gab, dass ich mich nicht blamiert hatte.

Ich packte mein Mathebuch schnell ein und hob meinen Rucksack über meine Schulter, als ich bemerkte, dass Mrs. Brown mich erwartend anschaute. Ich dachte darüber nach, ob ich irgendetwas vergessen hatte. Musste ich noch einen Aufsatz abgeben? Hatte ich noch ein Gespräch mit ihr, welches ich aus Versehen verdrängt hatte? Ich schaute zu ihr hoch und meinte zu wissen, dass sie meine Planlosigkeit bemerkte.

»Ich glaube da wird jetzt wieder ein Lehrer-Nerd Gespräch geführt. Ich sollte schnell hier raus«, tuschelte Molly gespielt ängstlich in mein Ohr und zögerte keine Sekunde. Sie verließ sofort den Klassenraum.

Ich bin zwar nicht so eine, die sich bei Lehrern für die gute Note einschleimte, aber ich mochte es ab und zu ein Gespräch mit Mrs. Brown zu führen. Molly müsste man dazu zwingen, dies zu tun. Sie konnte Lehrer nicht nur nicht ausstehen, sie verabscheute diese ganz und gar. Man müsste ihr Geld bieten, damit sie freiwillig und in einer Pause mit einem Lehrer plauderte.

Worüber ich mit Mrs. Brown redete, war prinzipiell unterschiedlich. Mal über die Schule und mal über Gott und die Welt.

»Und wieso um alles in der Welt bist du nicht auf diese Hochbegabten-Schule gegangen?«

Ich seufzte auf. Viel zu oft stellte sie mir diese Frage. Ich fühlte mich geschmeichelt, dass sie die Erste und nach Molly die Einzige war, die mir so etwas zutrauen würde, jedoch wusste sie, dass weder dieses Thema noch diese Schule mich auch nur ansatzweise irgendwie beschäftigten. Ich wollte nicht auf diese Schule und ich fühlte mich nicht dazu bereit, mich so einem Druck auszusetzen. Aber hauptsächlich würde ich Molly für nichts auf dieser Welt verlassen. Sie war meine beste Freundin und die Einzige, bei der ich mich wohlfühlte. Vor meinem inneren Auge spielte die Situation ab, alleine vor einer Tafel zu stehen, ohne Mollys Faxen beobachten zu dürfen. Dieser Gedanke löste in mir eine dezente Angst aus und ich schüttelte meinen Kopf, um mich auf die Realität zu konzentrieren und mich daran zu erinnern, dass ich dieses Angebot glücklicherweise nicht angenommen hatte.

Vor ungefähr zwei Jahren hatte ich ein Angebot einer sehr bekannten und einflussreichen Privatschule Torontos zugeschickt bekommen. Der Direktor hatte Wind von meinen unzähligen guten Noten und sozialen Projekten, welche ich alleine auf die Beine gestellt hatte, bekommen. Er wollte mich unbedingt auf seiner Schule, aber ich lehnte dieses Angebot ab. Und für die letzten Monate würde sich das sowieso kein Stück lohnen. In absehbarer Zeit standen schon unsere Abschlussprüfungen an. Genau genommen schon in vier Monaten.

»Mrs. Brown, Sie kennen den Grund doch, diese Schule mag ich viel mehr«, und sie ist näher an meinem Zuhause, fügte ich gedanklich hinzu. Ich mochte den kurzen Schulweg. Ich wollte diese Schule nicht aufgeben.

»Ava, das hier ist der falsche Ort für dich. Ich bin jedes Mal aufs Neue von deinem Fleiß und deinen Fortschritten begeistert. Ich weiß nicht, welche Note außer einer Eins ich dir geben kann. Ich muss noch nicht einmal darüber nachdenken, Kleines« ,murmelte sie, während sie in ihrer Tasche kramte. Tatsächlich gab sie mir nie eine Zwei, nicht einmal eine Eins minus. Aber ich wollte nicht auf eine andere Schule. Ich konnte es vor Allen Dingen nicht. Ich wusste, ich würde mich niemals an eine andere Atmosphäre oder andere Lehrer und Schüler gewöhnen können.

»Ich bin nicht so fleißig wie Sie denken, Mrs. Brown. Ich bin eigentlich sehr faul«, versuchte ich mich schmunzelnd rauszureden und schaute auf die Uhr, um zu wissen, wie viel Pause noch übrig gewesen ist. Viel zu wenig, fiel mir auf. Molly wollte mir in der Pause noch etwas erzählen.

»Wenn wir schon über deine Faulheit reden Ava, was machst du eigentlich mit der Schülerzeitung? Kommt sie dieses Jahr noch raus?«, sie lachte auf.

»Mrs. Brown«, ich wollte mich gerade verteidigen, doch sie unterbrach mich bevor ich richtig anfangen konnte, zu erklären, weshalb sie noch immer unvollständig und unberührt auf meinem Schreibtisch lag. Ich hatte es schon wieder vergessen. Ich wusste, da war noch etwas gewesen. Und ich sollte mich Zuhause dringend an die Arbeit machen.

Sie setze sich. Ich schaute sie an, in der Hoffnung sie würde mich nicht auch noch dazu auffordern, doch sie deutete auf den Stuhl neben mir auf welchen ich mich ohne Kommentar setzte. Das war es dann mit meiner Pause und Molly's Gossip.

Ich bemerkte den Zettel in ihrer Hand, welchen sie endlich aus ihrer Tasche gezogen hatte.

»Ich habe mit Mr. Hale gesprochen und wir hatten eine Idee, die nicht nur unserem Schulimage, sondern auch deinem Lebenslauf helfen würde«, ich nickte langsam und schaute sie erwartungsvoll an, weil ich zugeben musste, dass sie mein Interesse mit dieser Aussage geweckt hatte.

»Wir haben Adams Industries angefragt, damit du ein Interview dort führen kannst. Nicht nur das, du sollst einen Artikel für unsere Schülerzeitung verfassen« Ich erstarrte und bewegte mich keinen Millimeter. Ein überraschtes Gefühl machte sich in meinem Magen breit und ich war nicht in der Lage dazu das gerade Gesagte zu verdauen. Ich quiekte auf.

»Adams Industries?«, meine Augen weiteten sich, als ich den Namen meiner Lieblingsfirma ausgesprochen hatte. »Das meinen Sie doch nicht ernst«, brabbelte ich wie verrückt drauf los und brachte sie mit meiner Aufregung zum Lachen.

Das wäre die Chance nicht nur einen guten Eindruck zu hinterlassen. Vielleicht könnte ich mir eine Stelle dort besorgen. Es wäre mein Traum, eine Stelle bei Adams Industries anzutreten.

»Und nicht nur mit irgendwem Ava, sondern mit Leo Adams, dem Chef höchstpersönlich«

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