"Wo sind sie?" | 80
Nicolas hilft Alondra aus dem Taxi, das sie vom Flughafen in die Stadt gebracht hat und sieht auf seine Uhr. Es ist kurz vor zehn Uhr abends, nach der Zeit hier in Oregon.
„Also, wo sind sie?", spricht Alondra die Frage aus, die ihn schon den ganzen Flug über beschäftigt. Immer und immer wieder hat er das Gespräch mit Connor Revue passieren lassen, hat es sogar aufgeschrieben, damit Alondra auch etwas auffallen könnte, ein Code oder etwas in der Art.
„Connor hat gesagt, dass wir bei unserem nächsten Urlaub in das Hotel sollen, in dem sie untergekommen sind, also würde ich sagen, dass wir das Hotel aufsuchen, in dem sie untergekommen sind, und Bilder von ihnen herumzureichen. Vielleicht hat jemand sie gesehen", erklärt Nicolas seinen Notfallplan, den er sich kurzfristig ausgedacht hat.
Alondra nickt zustimmend, und zeigt auf das Hotel, zu dem sie direkt vom Flughafen gebracht wurden. „Lass uns gleich anfangen." Sie zieht Nicolas in das Hotel rein und läuft direkt zur Rezeption.
Nicolas holt die Fotos der sechs aus seiner Tasche und gibt sie zu Alondra.
„Entschuldigung?" Sie wartet, bis der junge Mann sie ansieht und gibt ihm dann die Fotos. „Haben Sie jemanden von diesen Leuten gesehen?", fragt sie dann, während der Rezeptionist die Bilder kritisch mustert.
„Nein, tut mir leid." Nach diesen Worten wendet er sich wieder seiner Arbeit zu - er liest in irgendwelchen Akten und tut beschäftigt, damit er auch ja nicht angesprochen wird -, aber Nicolas lässt nicht locker. Wenn er Informationen aus dem jungen Mann herauskitzeln kann, um sein Team zu finden, wird er alles dafür tun, um das zu erreichen.
„Sind Sie sich sicher? Schauen Sie doch noch einmal genauer hin." Nicolas starrt dem Mann in die Augen und mit einem Mal nickt dieser eifrig, ohne etwas zu sagen. Dann dreht er das Buch, das vor ihm liegt, so um, dass Alondra und Nicolas darin lesen können. Mit dem Zeigefinger tippt der Rezeptionist auf den Namen, unter dem die sechs eingecheckt haben. „Und welches Zimmer wäre das?", hakt Nicolas nach, als vor ihm noch nichts gesagt wird.
„Wenn Sie mit dem Fahrstuhl in den ersten Stock fahren, ist es das dritte von links." Nachdem der Mann ihnen diese Information anvertraut hat, streckt Nicolas die Hand in seine Richtung aus und ihm wird widerstandslos der Ersatzschlüssel gereicht. Glücklicherweise befinden sich momentan keine anderen Gäste in der Eingangshalle des Hotels.
Nicolas und Alondra sprinten förmlich zum Fahrstuhl und können es gar nicht abwarten, in das Zimmer zu kommen. Als sie endlich oben sind, wird die Tür gerade geöffnet. Sämtliche ihrer Muskeln sind zum Zerreißen gespannt, aber es ist nur Silver, der mit einer blutigen Nase auf sie zukommt.
„Was ist passiert?", fragt Alondra ihn panisch, als sie sich auf dem Gang begegnen. Silver blinzelt sie nur an, sein Auge ist ein wenig geschwollen. „Was ist mit dir, Silver?" Sie fasst ihm an den Arm, aber er zuckt nur zusammen und holt sich ein Taschentuch aus der Hose.
„Wer war das, Silver?", will diesmal Nicolas selbst wissen. In dieser Situation ist er zu ungeduldig, um höflich zu sein und das muss Silver einfach akzeptieren.
„Wie es aussieht, ist Connor der Verräter."
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