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Wie im Film | 27

Ich verstehe es ja selbst nicht. Ich will es irgendwie nicht verstehen. Das kommt nicht in meinen Kopf rein. Wahrscheinlich sollte ich zurück zu der nach Rauch und Kaffee riechenden alten Dame und mit ihr - und Jane Austen, wenn die Zeit hat - einen durchziehen. Oder vielleicht ein paar mehr.

Ob Jane Austen Spanisch spricht? Bestimmt nicht. Dann können die Frau und ich über sie lästern, ohne, dass sie es mit bekommt. Oder wir loben sie, ohne es ihr zu sagen, weil das ja ihr Ego pushen würde und ich bin in diesem Bundesstaat der Einzige, der das Recht darauf hat, einen Ego-Push zu erfahren. So oder so ähnlich wird es zumindest passieren, wenn ich erstmal Präsident bin.

Ja, ich setze mir direkt hohe Ziele für die Zukunft. Wenn ich dann so als über Sechzigjähriger auf einem Podest stehe, mir die grauen Haare blau färbe - weil ... cool -, obwohl ich sie mir lieber in den Regenbogenfarben färben sollte, und über Politik philosophiere, habe ich es endgültig geschafft. Also wenn man eine solche Erscheinung im Fernsehen sieht - einen scheintoten Lateinamerikaner mit einer tragbaren Regenbogenflagge als Haarpracht -: Das bin ich. Scheintot bin ich im Übrigen, da, je nach Höhe des Podests, mindestens drei oder vier Stufen zurückgelegt werden müssen.

Aber jetzt mal ganz ehrlich: Wer kam auf die Idee, mich in einem Film mitspielen zu lassen, dessen Handlung ich noch weniger kenne, als die von Harry Potter oder Twilight oder sowas? Nein, wirklich, den Text des Vampirmädchens könnte ich vielleicht noch auf die Reihe bekommen aber ich gehöre mehr zu den Leuten - um auf Harry Potter zurückzukommen -, die Aloe vera für eine Zauberformel zum Fliegen halten. Ich denke, mein Verständnis für Zauberei hält sich demnach in Grenzen.

Okay, Text klaue ich mir von der Vampirbraut, was kommt als Nächstes? Handlung. Ja, und genau da wird es eben kritisch. Wenn ich einfach nur Namen zusammenkleistere - die müsste ich dann auf Connor und Daleyza übertragen, denn soweit ich weiß, hatte die Vampirbraut, deren Namen ich irgendwie vergessen habe, zwei Verehrer - und dazwischen um Hilfe rufe, während ein Hund und ein Opa sich um mich streiten, dann ist die Sache doch auch gegessen, nehme ich an.

Wie gesagt, nehme ich an. Ich habe Twilight nie geguckt, weil es für mich keinen Sinn ergeben hat, dass der Vampir-Typ einfach glitzert. Wobei es langweilig wäre, wenn er in der Sonne sterben würde. "Vampirbraut", sagt er dann und man hört nur noch ein Puff. Und dann ist der Film vorbei, einfach Schwarzbild wie auf einem ausgeschalteten Handy oder Monitor, was ein echt mieses Ende wäre. Dafür hätte man auch umsonst ins Kino gehen können, selbst wenn man damit nur Lebenszeit verschwendet hat.

Nun gut, mehr sage ich jetzt nicht dazu. Mit den Harry-Potter-Fans - die haben bestimmt einen richtig niedlichen Namen - will ich mich nämlich nicht anlegen. Wer weiß, vielleicht bedeutet Aloe vera ja doch irgendetwas Verheerendes und am Ende habe ich statt meiner Regenbogenfrisur eine Glatze. Das könnte ich nicht ertragen.

Aber irgendwie ist es ja schon unfair, mich meiner Englischlehrerin gegenüberzusehen und nicht zu wissen, wie ich darauf reagieren soll. Ich meine, klar, im Unterricht wäre mir irgendwo hinter meinen allerletzten Gehirnwindungen etwas Kluges eingefallen, aber jetzt? Da ist mein Gehirn genauso ekelhaft breiiger Mus, als würde Connor mir einen Blowjob geben. Was im Übrigen gar keine so schlechte Idee ist.

Ich schiele zu ihm und er sieht mich an. Dann ist da dieser Ah-Moment in seinem Gesicht zu sehen, als er zu realisieren scheint, wer da steht. Ein paar Sekunden lang halte ich seinen Blick noch fest - innerlich muss ich lächeln; ich habe noch nie so schöne Augen gesehen, nicht einmal im Spiegel -, aber dann starrt er einfach nur auf die Dunkelhaarige vor unserer Nase.

Auch Violet ist verstummt und starrt. Mir fällt auf, dass ich sie eigentlich doch sehr gut leiden kann. Ich weiß nicht, woran das liegt. Aber ich mag sie mit einem Mal. Nun gut, ich weiß auch nicht, ob ich sie jemals nicht mochte. Das war nur so ein erster Eindruck, obwohl der ja eigentlich im Kopf verankert bleibt. Doch in genau diesem Moment mag ich sie auf einmal.

"Miss Strathairn", stelle ich fest, ohne auf jegliche Fragen geantwortet zu haben. Meine Worte sind zu laut, die Luft plötzlich stickig. Als würden wir aus der Asche empor steigen, nachdem wir in Slow-Motion aus einem brennenden Haus geflüchtet sind. Meinen gesamten Körper überzieht eine Gänsehaut und ich habe das Bedürfnis, Connor, und meinetwegen auch Violet, an der Hand zu nehmen und irgendwo an das andere Ende der Welt zu verschwinden.

"Mister Blackrose", erwidert sie mit einem gefassteren Nicken, als ihrem Blick zuzutrauen war. "Miss Hutton." Sie nickt Violet zu. "Mister Alverson." Ich kneife die Augen zusammen und überlege darüber, was mich an der Art stört, wie sie unsere Namen ausspricht. Was mich an der Tatsache stört, dass sie unsere Namen ausspricht. Es fällt mir irgendwie nicht ein.

"Dürften wir bitte vorbei?", fragt Connor sanft, seine Stimme angenehm tief und lange nicht so störend und nachhallend wie meine. Ich presse mir eine Hand auf die Lippen, um das Bedürfnis zu unterdrücken, zu ihm zu stürmen und ihn hier und jetzt ... zu küssen.

"Sie wollen zu Nicolas?" Fragend zieht sie eine Augenbraue in die Höhe und scharf ziehe ich die Luft ein. Zwei Erkenntnisse - vielleicht auch mehr, wie soll ich mir da sicher sein? - schießen mir durch den Kopf: Miss Strathairn muss uns alle kennen. Und spätestens nachdem ich Connor das erste Mal gesehen habe, hätte ich wissen müssen, wenn ich mit ihm in einem Raum gesessen hätte und Violet habe ich meiner Meinung nach auch nicht gesehen. Sie ist also wohl eine Lehrerin, die wir alle drei haben.

Die zweite Erkenntnis: Sie weiß trotz strengster Diskretion davon, dass Connor, Violet und ich jetzt hierher eingeladen wurden. Oder: Sie weiß, dass Nicolas derzeit im dritten Stock der Bibliothek ist und vielleicht auf jemanden wartet, wenn sie Letzteres überhaupt weiß. Da bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Außerdem wird mir in diesem Moment ihre Schönheit bewusst. Ich glaube nicht, dass sie weiß, wie schön sie ist, aber genau das macht sie meiner Meinung nach umso schöner. Wie sie sich in einer unbewussten Geste durch die Haare fährt oder die Hände wieder in die Hosentaschen fahren lässt. Sie ist die wunderschönste Version von lässig und bei diesem Gedanken muss ich hart schlucken. Dass sie Professorin geworden ist, ist einerseits eine Verschwendung, andererseits ziemlich passend. Denn scheinbar ist sie nicht nur bewundernswert, sondern auch noch intelligent.

Im selben Atemzug mit den Erkenntnissen frage ich mich, in welcher Beziehung sie zu Nicolas steht - und wer das ist. Denn hinter diesem Namen kann sich alles und jeder verbergen. Aber genau dadurch, dass ich mich das wieder frage, beruhige ich mich auch, denn bis ich meine Englischlehrerin hab aus dem Fahrstuhl kommen sehen, habe ich nicht vollends daran geglaubt, dass das wirklich alles ernst gemeint war.

"Ja, genau. Kommen Sie gleich mit, oder wollten Sie gerade gehen?" Meine Stimme klingt kühler als ich mich fühle und irgendwie hört es sich an, als würde ich über einen Arzttermin reden. Vielleicht werden wir wirklich untersucht, wer weiß das denn schon?

"Ich habe ehrlich gesagt auf Sie gewartet. Kommen Sie doch direkt mit nach oben." Die dunkelhaarige Frau lächelt und ich muss unwillkürlich ebenfalls lächeln. Connor und Violet scheint es nicht anders zu gehen, wie ich nach einem Seitenblick auf sie bemerke. Anstatt dass Miss Strathairn jedoch zurück in den, inzwischen wieder geschlossenen, Fahrstuhl steigt, geht sie langsamen Schrittes an uns vorbei und tritt an das Geländer. Ich drehe mich um und verfolge sie mit meinen Blicken.

Dann erinnere ich mich an die ältere Dame, die ja immer noch im Erdgeschoss der Bibliothek herumlungert und einige Regalreihen abzustauben und durch die Flure zu wischen scheint. Sie hebt den Kopf, als sie die klackernden Absätze von Miss Strathairns schwarzen Schuhen hört.

"Martha!", ruft diese und bekommt ein Lächeln von der Dame. "Sie können jetzt Feierabend machen, es sind bereits alle eingetroffen. Noch einmal vielen Dank für Ihre Mithilfe." Die Stimme meiner Lehrerin ist laut und deutlich, aber nicht unangenehm. Sie dreht sich wieder um und ihre dunklen Augen bohren sich in meine. "Wie lange sprechen Sie schon Spanisch?"

Die Frage erschüttert mich, obwohl sie jeder hätte stellen können. Vielleicht eben weil jeder sie hätte stellen können. "Seit ich sprechen kann", erwidere ich aber wahrheitsgemäß und sie zieht ihre galant geschwungenen Augenbrauen in die Höhe. "Es ist meine erste oder zweite Muttersprache." Ich versuche mich an einem Lächeln, aber bringe es genauso wenig zustande, wie ihrem Blick standzuhalten.

"Sie wurden zweisprachig erzogen." Es ist eine Feststellung, keine Frage, trotzdem nicke ich. Connor schaut mich an, als würde er mich plötzlich mit ganz neuen Augen sehen und auch Violet scheint diese Information zu irritieren. Mehr, als das der Fall sein sollte, denn ich habe eben noch vor ihnen Spanisch gesprochen. "In Ordnung, dann lassen Sie uns mal hochgehen."

Miss Strathairn betritt den Fahrstuhl als Erste, ich folge ihr, dann Connor und schließlich Violet. Wir fahren nicht einmal ein paar Sekunden, da geht die Tür schon wieder auf. Zuerst muss ich den Eindruck auf mich wirken lassen: Wir befinden uns in einem kleinen Raum, wie das Vorzimmer einer Arztpraxis, der mit Teppich ausgelegt ist. Auf der linken Seite steht eine große Topfpflanze, auf der rechten Seite sind Kleiderhaken angebracht. Vielleicht könnte das auch zu einer Wohnung oder einem Haus gehören, denn zu fast jeder Seite geht eine Tür ab.

Unsere Lehrerin betritt die Tür, die sich gegenüber vom Fahrstuhl befindet. Dahinter erstreckt sich ein Arbeitszimmer mit haufenweise weiteren Büchern, einem massiven Schreibtisch, ein paar sehr großen Fenstern, die genau auf Connors und mein Wohnheim gerichtet sind, einem sehr teuer aussehenden Teppich, gegen den der aus dem Flur nichtig zu sein scheint, weitere Pflanzen - und einem großen, braunhaarigen Mann, mit gepflegt aussehendem Bart und glänzend grünen Augen.

Das ist also Nicolas.

Aber Nicolas' offensichtliche Attraktivität - für einen Mann in den Mittvierzigern - ist ja noch gar nicht die Kirsche auf der Torte. Nein, das wäre ja zu einfach. Gegenüber von mir blicken mich nämlich braune Augen hinter unechten Brillengläsern an. Daleyzas Augen.

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Okay, ich weiß, dass ich lange gebraucht habe, aber jetzt bin ich back :D

Und mit was für einem Kapitel.

Wie hat es euch gefallen? Sicher haben einige von euch schon vermutet, dass Daleyza auch dabei ist ^^' Habt ihr euch Nicolas so vorgestellt, wie er beschrieben wurde? Hättet ihr ihn ähnlich beschrieben? Habt ihr ihn euch ganz anders vorgestellt?

Lasst es mich gern wissen :D

Und stellt mir gerne Fragen oder sagt mir Fragen, die ich im nächsten Kapitel stellen kann. Mir fällt nichts ein ^^'

Ach so und gleich im Anschluss kommt das Info-Kapitel, ich habe ein paar Dinge anzusprechen.

Ich wünsche euch einen schönen Tag <3

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