"Wenigstens heute Nacht?" | 23
Wir ehh ignorieren den Titel xD
Viel Spaß!
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In genau diesem Moment verstehe ich, warum Menschen, die dem Tod entgehen, in Fernsehserien immer lachen müssen. Ich kann auch nicht anders. Ein hysterisches Lachen verlässt meinen Mund, denn ich war tatsächlich tot. Irgendwie fühle ich mich verpflichtet, auch herauszufinden, was es bedeutet, wenn man in Träumen stirbt. Ob das überhaupt möglich ist. Irgendwie fühlte sich das nämlich sehr viel realer an als alles, was ich je erlebt habe. Na ja, abgesehen von dem Kuss mit Connor, aber einen Halbgott und oder Vampir zu küssen - keine Ahnung, wo ich ihn einordnen soll - klingt auch nicht sehr real.
Connor sitzt aufrecht in seinem Bett, der weiße Bettbezug lässt seine Haut im Mondlicht fast blass erscheinen - pro Vampirtheorie also -, während er sein Kinn in eine Hand gestützt hat, um mich ansehen zu können. Als ich auch nach zwei vergangenen Minuten das Lachen nicht einstellen kann, zieht er verwirrt die Augenbrauen zusammen, was mich dazu bringt, mir meine Hand an die Lippen zu pressen. Erstickt hole ich durch die Nase Luft und endlich hört das unkontrollierte Lachen auf.
Leicht besorgt richtet mein Mitbewohner sich ein wenig mehr auf. "Was ist los?", fragt er, als mein Lachen verstummt ist. Ich entferne meine Hand wieder von meinem Mund, als ich mir sicher sein kann, dass das Lachen nicht von neuem beginnt. Meine Lippen beginnen zu zittern - das einzige Anzeichen auf den inneren Konflikt, den ich momentan austrage. Ein paar Sekunden lang muss ich die Augen schließen, um nicht das gesamte Wohnheim aufzuwecken - ich habe nämlich das dringende Bedürfnis, ganz laut zu schreien.
Als ich die Augen öffne, muss mein Blick kalt sein, denn Connor zuckt leicht zusammen. "Es ist alles okay", erwidere ich, kann mich aber nicht dazu bringen, zu grinsen oder gar zu lächeln. Ich fühle mich seltsam schwach und der Schweiß klebt an meinem Körper. Ein weiteres Bedürfnis, nämlich dieses, so schnell wie möglich duschen zu gehen, gewinnt fast die Oberhand, jedoch halten mich die Worte meines Mitbewohners davon ab.
"Können wir uns darauf einigen, ehrlich zueinander zu sein? Wenigstens heute Nacht?" Fast flehend sieht er mich an, die Augen weit aufgerissen, die Augenbrauen verzogen. Das Zittern greift auch auf meine Hände über und ich balle diese zu Fäusten, damit er es nicht sieht. Warum auch immer, aber der Gedanke daran, mich vor ihm schwach zu geben, versetzt mir einen Seitenhieb, den ich nicht kampflos einstecken möchte.
Schließlich nicke ich also auf seine Frage. "Okay, wenigstens heute Nacht." Er lächelt leicht und nimmt einen weiteren Stein aus der Mauer, die ich um mein Herz errichtet habe. „Es geht mir nicht gut. Ich habe schlecht geträumt. Kann ich dir später gerne erzählen, wenn du möchtest." Fragend schaut er mich an, aber ich blicke nur starr in seine Augen, um nicht auf andere Regionen seines Körpers abweichen zu müssen.
„Warum-", will er beginnen, aber ich schüttele nur gebieterisch den Kopf, was ihn wie automatisiert verstummen lässt. Wie kann ein einzelner Mensch nur so viel in mir auslösen?
Statt weiter darüber nachzudenken, fahre ich mit meiner angefangenen ‚Rede' fort: "Jetzt will ich dich nämlich echt gerne küssen", flüstere ich wie paralysiert und kann beobachten, dass Connors Gesichtszüge entgleisen, während ihm die Röte zu Kopf steigt. Ob diese mit seiner Erregung oder meinen Worten - oder beidem - zusammenhängt, vermag ich nicht zu sagen.
Nachdem ich diese Worte ausgesprochen habe, fühle ich ein seltsames Hochgefühl in mir aufkommen. Ich habe ihm wirklich gesagt, was ich mir schon seit Stunden wünsche. Spätestens seit ich gesehen habe, was passieren kann, wenn ich ihm in einem Schacht unter der Erde das Herz aus der Brust reiße, und gespürt habe, wie der Tod sich anfühlen muss. Connors Blick ist einzigartig und unbeschreiblich. Anders lässt sich das nicht ausdrücken. Ich kann sehen, wie er mit sich selbst hadert, mit welcher Antwort er im Endeffekt am coolsten wegkommt.
Einen Moment lang denke ich, er wird mich jetzt abblitzen lassen, ganz nach dem Motto Wie du mir, so ich dir.
"Dann tu es doch", wispert er und wischt damit alle meine Zweifel mit einem Mal fort. Jetzt erwidert er meinen langsam auftauenden Blick, den ich ruckartig über seinen athletischen Körper gleiten lasse, ehe ich zu seinen Augen zurückfinde. Aus diesen leuchtet ein undefinierbares Gefühl, etwas Ähnliches wie Vorfreude. Bevor ich weiter darüber nachdenken kann, steht Connor auf und kommt ein paar Schritte auf das Bett zu.
Ich schüttele ernst den Kopf - wahrscheinlich ein Versuch, mich selbst davon zu überzeugen, das sei eine schlechte Idee -, aber er legt nur seine Hände auf meine Schultern und ignoriert die Zweifel, die aus meinen Augen sprechen müssen. Mir wird bewusst, dass seine Hände sich angenehm warm von der scheinbaren Kälte meiner Haut abheben und ich bewundere ihn dafür, dass er nicht einmal zusammen gezuckt ist, als er mich berührt hat.
"Das geht nicht", erwidere ich trotz allem traurig. Er zieht überrascht beide Augenbrauen hoch und aus einem bisher unbekannten Reflex heraus fahre ich die Schwingung dieser fasziniert nach. Dann lege ich meine Hand an seine Wange, was er aus misstrauisch zusammengekniffenen Augen beobachtet. "Ich sollte das nicht so sehr wollen", hauche ich, als Connor sich ganz ungeniert auf meinen Schoß setzt und seine Hände in die Richtung meines Nackens wandern.
"Warum tust du es trotzdem?", fragt er leise und mir wird schmerzlich bewusst, dass nur der lästige Stoff unserer Unterhosen uns von der vollständigen Nacktheit entfernt. Allein die Tatsache, dass Connor fast nackt auf meinem Schoß sitzt - ich kann ihn überall spüren -, lässt mich so hart wie noch nie werden und ich muss schwer schlucken. "Wenn du das nicht wollen solltest? Was bringt dich dazu, das hier zu begehren? Vielleicht ja sogar mich zu begehren?" Er verschränkt die Hände in meinem Nacken und schaut mich unter gesenkten Lidern hervor an. Er muss spüren, was für eine Wirkung er auf mich hat - andersherum spüre ich das nämlich auch.
"Weil-" Ich beiße mir auf der Unterlippe herum. Connor ist mir so nah, dass ich jeden einzelnen Muskel spüre - und verdammt, macht mich das an. Einen Moment lang muss ich die Augen schließen, um seinen Blicken zu entgehen und mich konzentrieren zu können. "... ich das von Anfang an getan habe. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wie du hier in diesem Zimmer standst, da ging das los. Seit dem ist da etwas zwischen uns. Vielleicht spüre nur ich das, aber es fühlt sich mit jeder Berührung intensiver an." Ich öffne die Augen wieder und schaue ihn ganz direkt an.
Connors schöne Augen glitzern, als er sagt: "Ich weiß genau, was du meinst." Und dann küsst er mich. Einfach so, aus dem Nichts heraus. Nun, wenn man das Nichts so definiert, dass er nur mit einer Boxershorts bekleidet auf meinem Schoß sitzt und ich seine Erregung genauso sehr spüren kann, wie er meine.
Eine Zeit lang ist nur unser Keuchen und das fast schmatzende Geräusch unserer Lippen zu hören - nur unterbrochen von einem leisen Stöhnen aus dem einen oder anderen Mund - und ich könnte mich auf ewig in diesen Augen verlieren, die mich da aus Connors atemberaubend schönen Gesicht anfunkeln. Wenn das hier ein Traum ist, dann, und darum würde ich bitten, wenn es mein letzter Wunsch wäre, lass mich niemals aufwachen.
Normalerweise würde ich die Kontrolle über das Tempo übernehmen - Connor hätte ich nämlich eher als einen Bottom eingeschätzt -, aber da habe ich die Rechnung ohne die plötzlich abfallende Maske gemacht. Nichts mit Schüchtern- oder Unsicherheit. Connor weiß ganz genau was er will und das momentane Objekt seiner Begierde bin ich. Dass ich diese Seite von ihm kennenlernen kann, ist ein wirkliches Privileg, auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte, dass ich ihr verfallen würde - und dass mich das so sehr anmachen würde.
„Meinst du nicht-" Ich hole keuchend Luft und erwidere seinen nächsten Kuss. „... dass irgendwer nach uns gucken kommen wird?", beende ich schließlich meinen Satz, als er sich ein wenig von mir löst. Als ich meinen Blick über seinen Körper wandern lasse, muss ich grinsen: Seine Haare sind zerzaust, seine Lippen geschwollen und seine Nippel aufgestellt - von seinem besten Stück ganz zu schweigen. Aber ich bin mir sicher, dass ich nicht viel besser aussehe - tue ich ja sowieso nicht.
"Es ist mitten in der Nacht, da wird niemand kontrollieren kommen, ob wir wirklich schlafen", flüstert Connor an meinen Lippen. Ich spüre, wie er mit seinen Fingern sanft durch meine Haare fährt und ich schließe genießerisch die Augen, ehe ich als Ausgleich dafür meine Hüften leicht kreisen lasse. Uns entfährt gleichzeitig ein Stöhnen und Connor fordert mich mit seinen verführerischen Lippen zu einem weiteren Kuss auf.
„Du hast schlecht geträumt?", fragt Connor dann irgendwann keuchend.
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Well ... that escalated quickly 😳
Aber ein bisschen Casiah-Fluff muss sein ^^' Aber seid nicht sauer, ja? Ist das erste Mal, dass ich sowas schreibe. Lasst mir ruhig ein Feedback da, wie es euch gefallen hat :D
Alsoo: Wie ich ja bereits beim Letzten Mal gesagt habe, habe ich Plot für eine Fortsetzung zusammengetragen. Dazu wird es bald nochmal ein komplettes Kapitel geben (weil ihr ja auch noch gar nicht wisst, wie dieses Buch hier endet ^^'), aber ich wollte nur schon mal horchen, ob ihr insgesamt interessiert wärt :)
Gut, was haben wir heute für Fragen?
Ach ja: Findet ihr es lästig, wenn zwischendurch Kapitel aus Nicolas' Sicht kommen? Oder ist das so okay?
Wärt ihr interessiert an einem Special? Dass ich mal aus einer anderen Sicht schreibe, beispielsweise?
Mehr Fragen fallen mir gerade nicht ein, vielleicht wollt ihr mir ja welche stellen :D
Einen schönen Tag <3
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