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"Ich bin kein Spielzeug." | 32

Mit jedem Schritt werde ich nervöser. Mit jedem Schritt werde ich langsamer. Irgendwann stehe ich einfach nur mitten auf dem Hof, wie ein Stalker, der sich nicht näher an das Haus seines Opfers traut. Es fühlt sich komisch an, nicht zu wissen, was Connor mit mir besprechen will. Ob er etwas besprechen will. Wieder bahnen sich Kopfschmerzen an und ich spüre eine abgeschwächte Version des Pulsierens unter meiner Haut - schneller als mein Herzschlag, obwohl das nicht möglich sein sollte, aber nicht so intensiv.

Dabei habe ich gar nicht ... so an Connor gedacht. Das Pulsieren wird stärker, die Kopfschmerzen stechender. Ich presse die Lippen aufeinander, um nicht zu schreien und schließe vorsichtshalber die Augen. Als ich sie wieder öffne, sehe ich Gesichter vor meinem inneren Auge: Das eines kleinen, blauäugigen Jungen mit süßen roten Locken, dann das eines Mannes mit hellbraunen, von grauen Strähnen durchzogenen Haaren und sanften braunen Augen. Es kommen noch mehr Gesichter, immer mehr, bis ich irgendwann mein eigenes sehe. Nur für ein paar Millisekunden, einen einzigen Augenblick, trotzdem habe ich mich erkannt. Ich habe gelächelt, ein strahlendes Lächeln, als wäre ich richtig glücklich. So habe ich schon lange nicht mehr gelächelt.

Sowieso ist auffällig, dass ich der Einzige war, der gelächelt hat. Alle anderen wirkten, als gingen sie unter ihren Lasten kaputt oder als wollten sie nicht, dass ich unter ihren Lasten kaputt ginge. Nur das Abbild meines Gesichtes hat gelächelt, als würde es mir zwar nicht meine eigene gesamte Last abnehmen, aber wenigstens beim Tragen helfen wollen.

Nachdem mein Gesicht in den Schatten des Abends untergegangen ist, sind die Kopfschmerzen verflogen. Das war ein sehr merkwürdiges Erlebnis. Ich runzele die Stirn und will mich gerade auf den Weg in die Richtung meines Wohnheimes machen, da legt sich eine Hand auf meinen Rücken. Eine kleine, sehr kleine Hand, die mich im ersten Moment an die von Sage auf meinem Oberschenkel erinnert. Ich bekomme eine Gänsehaut - wenn das Sage ist, renne ich, und das meine ich vollkommen ernst, zurück zu Nicolas und springe aus dem Fenster im dritten Stock der Bibliothek, meinetwegen auch nur, um auszutesten, ob ich wirklich unsterblich bin.

Aber es ist glücklicherweise - oder leider, denn ich würde es ehrlich gesagt schon ziemlich gerne wissen - nicht Sage, sondern meine Schwester. Überrascht sehe ich sie an. „Was machst du denn hier?" Die Frage ist richtig unnötig, deswegen antwortet sie auch nicht darauf, sondern starrt mich einfach nur an, als versuche sie den Sinn meines Daseins zu ergründen. Wenn sie ihn gefunden hat, müsste sie ihn mir wirklich mal erklären. Aber so ist meine Schwester: Wenn sie redet, dann kurze und präzise Sätze. Zumindest ist das bei uns in der Familie so, bei ihren Freundinnen bringt sie schon ein paar mehr Zeilen raus. Sie ist konzentriert, manchmal ein wenig zu fixiert, aber sie ist loyal, kann gut zuhören und ist in den meisten Fällen sehr empathisch - das sind alles Erfahrungen, die ich mit ihr gemacht habe.

„Bist du krank, oder so?", fragt sie und runzelt auf eine seltsame Art und Weise die Stirn. Als würde sie sich ernsthafte Sorgen um meine psychische Gesundheit machen. Ich reibe mir über meine Oberarme, obwohl mir nicht kalt ist. Sie muss meinen fragenden Blick richtig verstanden haben, denn sie führt ihre Frage weiter aus: „Ich weiß noch, wie du vor ungefähr acht Jahren ins Esszimmer gekommen bist, dich stillschweigend an deinen Platz gesetzt und gegessen hast, obwohl du viel zu spät warst und wir alle bereits fast fertig waren. Du hast schnell gegessen, nicht viel, aber das, was auf deinem Teller war, war schnell weg. Und dann hast du unseren Eltern ins Gesicht gesehen und gesagt, dass du schwul bist, bevor du aufgestanden und wieder gegangen bist. Nun nochmal meine Frage: Bist du krank, oder so?"

Noch immer starre ich sie verständnislos an. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie so viele Wörter auf einmal hervorbringt. Und auch nicht damit, dass sie mit diesen ganzen Wörtern scheinbar versucht, in mein Gewissen zu reden. Ich werde aus ihr einfach nicht schlau, aber das wäre ja auch zu langweilig.

„Okay, noch verständlicher, nur für dich: Warum bist du mit Daleyza, offensichtlich einer Frau, einer Angehörigen des weiblichen Geschlechts zusammen und vor allem seit wann? Versteh' mich bitte nicht falsch, ich stehe hinter dir, egal, zu wem du dich hingezogen fühlst oder nicht hingezogen fühlst, aber das kam ... sehr überraschend." Ich sehe, dass sie ihren Blick leicht senkt und überlege, ob sie nicht lieber Warum wusste ich davon nichts? fragen will.

Statt zu antworten, ziehe ich ihren kleinen Körper in eine Umarmung, die ich, wie ich bemerke, dringend mal wieder nötig hatte. Azzurra streicht mir fürsorglich über den Rücken und ich muss lächeln; obwohl sie so viel kleiner als ich ist, schafft sie es irgendwie alles so wirken zu lassen, als würde sie mich tatsächlich trösten.

„Ich regele das schon, Schwesterchen", flüstere ich ihr zu und streiche ihr durchs Haar. Sie sieht zweifelnd zu mir auf, lächelt mich dann jedoch an, als sie meinen Blick sieht. Ich glaube, wenn Dominic und sie mich nicht unterstützen würden, hätte ich längst viel mehr an mir selbst gezweifelt. Aber die beiden sind, wie Azzurra bereits sagte, immer an meiner Seite, egal durch welche Höhen und Tiefen ich gehen muss. Dafür liebe ich sie auch so sehr.

„Das wirst du", erwidert sie entschlossen. „Daran habe ich nie gezweifelt. Ich will und werde mich da auch nicht einmischen - es ist schließlich voll und ganz deine Sache. Aber egal was du am Ende für einen Schluss ziehst, Jasiah, ich stehe hinter dir. Ich hab dich lieb." Sie lächelt das Lächeln, das sie ihrer Mutter ähnlicher werden lässt, dreht sich um und verschwindet in die andere Richtung.

Auch wenn ihre Worte mich bekräftigt haben, bin ich immer noch in einem Zwiespalt: Einerseits will ich die Abmachung einhalten, etwas anderes würde ich selbst nicht von mir erwarten, jedoch möchte ich Connor andererseits alles erzählen. Ihm erzählen, dass ich Daleyza nicht liebe, dass wir nicht zusammen sind und dass sie uns nicht im Weg steht. Wir müssten nur ein paar Wochen so tun, als wäre alles normal und dann sind Daleyza und ich nicht mehr zusammen und Connor und ich frei.

Schwer seufzend steige ich die Treppen zu unserem Zimmer hinauf, weil ich, in Gedanken versunken, keine Lust darauf habe, auf den Fahrstuhl zu warten. Es sind ja nicht so viele Treppenstufen, alles machbar. Außerdem hilft die Bewegung vielleicht gegen die Kopfschmerzen, die entgegen meiner ursprünglichen Hoffnung nicht ganz verschwunden, aber dafür wenigstens in einer milderen Version aufgetreten sind. Bevor ich meine Schlüsselkarte aus der Tasche krame, reibe ich mir dramatisch über meine Schläfen, da ich immer noch nicht weiß, was gleich passieren wird.

Als ich die Tür öffne, sieht Connor auf. Er sitzt auf meinem Bett, was mich kurz verwirrt, und wartet logischerweise darauf, dass ich zurückkomme. Sein Blick ist entschlossen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass er das ist, weil er mich gleich ohne Gnade küssen und verführen wird. Das ist eine andere Art von Entschlossenheit - eine, die ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend auslöst und mich in der geöffneten Tür stehen bleiben lässt. Falls ich fliehen muss oder so, wer weiß.

„Du wolltest reden?" Ich versuche zu lächeln, aber allein der Gedanke daran, meine Mundwinkel in diesem Moment zu heben, entgleitet immer und immer wieder meinem Bewusstsein, weil er wohl einfach zu absurd ist. Mein Gesicht verzieht sich also stattdessen zu einer Grimasse, die im Spiegel des Fensters verzweifelt aussieht - und damit genau meine aktuelle Gefühlslage wiedergibt.

„Schließ bitte die Tür." Sein Tonfall ist nicht schroff, aber kalt. Die Entschlossenheit rührt definitiv von negativen Gefühlen her, aber statt ihn darauf anzusprechen, wie ich es sonst wahrscheinlich getan hätte, schließe ich zuerst die Tür, wie er gesagt hat. Zuhörer können wir jetzt wirklich nicht gebrauchen. Als die Tür geschlossen ist, bleibe ich ein wenig unschlüssig im Raum stehen und versuche, Connors Blick auszuweichen. Er gestikuliert in die Richtung seines Bettes, auf das ich mich setze. Eine hochgezogene Augenbraue kann ich mir dabei nicht verkneifen. „Damit es zumindest ein bisschen gerechter ist", erklärt er schulterzuckend und ich nicke, obwohl ich es nicht verstehe.

„Also?", frage ich vorsichtig, kann es jedoch nicht unterbinden, ihn mit weit aufgerissenen Augen anzusehen. Einerseits, weil er so wunderschön ist und weil mich andererseits interessiert, was momentan in seinem Kopf abgeht. Apropos Kopf, meiner hat aufgehört, dauerhaft zu schmerzen, als würde das Wohnheim dagegen geworfen werden, seit ich den Raum betreten und Connor erblickt habe.

„Ich kann das nicht mehr", erklärt Connor. Fragend schaue ich ihn an; das kam plötzlich, auch wenn ich noch nicht ganz genau weiß, worauf das hinausführt. „Ich fühle mich wie dein verdammtes Spielzeug, Jasiah, das kann ich nicht. Es geht nicht." Ich glaube, er bemüht sich um einen halbwegs neutralen Ton, aber seine Augen verraten mir, dass es ihn ernsthaft bedrückt, was er mir da erzählt.

„Wie meinst du das, Connor?"

„Nun gut, wie du es willst: Du hast allem Anschein nach eine Freundin, die du nicht liebst. Es regt mich auf, dass sie dir die ganze Zeit an den Armen hängt, wie eine Klette. Also entweder du machst mit ihr Schluss, oder ich möchte nichts mehr mit dir zu tun haben." Als er diese Worte ausspricht, schließe ich die Augen, da ich etwas in diese Richtung schon vermutet habe.

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Ehm ... uff. Was sagt man dazu? Connor-Schätzchen scheint genug zu haben 0.0

Okay, jetzt ganz ehrlich, wer hat das erwartet?

Wobei, wir sollten vielleicht mal der Reihe nach gehen: Was hatte die Szene ganz am Anfang zu sagen und warum hat Jasiah so gut wie immer Kopfschmerzen (neuerdings)?

Mögt ihr seine Schwester, Azzurra? Sie wird jetzt wahrscheinlich nicht mehr vorkommen, deshalb: Genießt diesen Augenblick :D

Warum stellt Connor Jasiah plötzlich vor dieses Ultimatum? Handelt er eigensinnig oder will er einfach nur, dass Jasiah glücklich ist (wenn möglich, bei ihm)?

Habt ihr noch Fragen an mich? Wenn ja, stellt sie gerne, ich beiße nicht, wenn ihr es nicht tut :D

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen <3

Ansonsten wünsche ich euch noch einen schönen Tag, heute kommt vielleicht noch ein Kapitel, sonst spätestens morgen ^^

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