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Eine komische Art von Prüfung | 26

„Das ist ja mal richtig krass", staunt Connor und durchschreitet als Erster die nun geöffnete Glastür. Violets Lachen hallt durch das unterste Stockwerk der Bibliothek - oder zumindest durch dieses, welches dem Erdboden am nächsten erscheint -, als sie ihm folgt. Nach ihr betrete ich die Bibliothek, kann mich aber nicht dazu durchringen, irgendetwas zu sagen.

Selbst wenn man es nicht von mir erwarten mag, lese ich sehr gerne. Manchmal habe ich tagelang nichts Anderes getan, als mich in der hauseigenen Bibliothek eines der Domizile meiner Eltern zurückzuziehen und haufenweise Bücher durchzulesen. Angefangen hat das damit, dass Dominic, mein Bruder, meine Schwester und ich verstecken gespielt haben und ich in der Bibliothek gelandet bin. Da das sehr untypisch für mich ist, haben die anderen beiden schnell aufgegeben, mich zu suchen, aber aufgrund dessen, dass ich nicht verlieren wollte, bin ich auch nicht aus meinem Versteck gekommen. Stattdessen habe ich mir ein Buch genommen und angefangen zu lesen.

Eine Weile hatte ich dann vergessen, dass Bücher außerhalb meiner Schulzeit überhaupt existieren - bis meine Mutter auf die Idee kam, eine Radtour zu machen. Da waren Bücher dann doch sehr viel interessanter und meine Ausrede, um mich nicht bewegen zu müssen. Und irgendwie fand ich dann Gefallen daran, in andere Welten einzutauchen. Anfangs beschränkte sich meine Lektüre auf Koch- und Sachbücher - ich muss irgendwie in eine falsche ‚Abteilung' geraten sein -, ehe ich begriff, dass es auch andere Genres gibt. Und so habe ich meine Liebe zum Lesen entdeckt.

Genau deswegen stehe ich wahrscheinlich ungefähr dreißig Sekunden herum und sehe mich in der Bibliothek um. Das Erdgeschoss liegt ein wenig erhöht - als hätte das sowieso schon riesige Gebäude das überhaupt nötig -, da man den Eingang nur über eine Treppe erreichen kann, und ist mit dem darüber liegenden Stockwerk durch eine Treppe verbunden. Dieses scheint jedoch in der Mitte keinen Boden zu haben, sodass man von hier unten auf die Bücherregale schauen kann, die sich dort ansammeln. Auch hier gibt es haufenweise Bücherregale, allesamt gefüllt mit Unmengen an Büchern - was auch sonst? Diese sind so angeordnet, dass sie Gänge zur Mitte des Raumes offenlassen. Dort stehen ein paar kleinere Tische, die früher am Nachmittag von den Schülern wahrscheinlich zum Lernen genutzt wurden.

"Also, in welcher Ecke wollt ihr herumknutschen?", fragt Violet grinsend und dreht sich einmal um ihre eigene Achse. Einfach die Erde. Bei dem Gedanken daran muss ich grinsen, was Connor im Umkehrschluss wahrscheinlich auf Violets Worte bezieht und mich ebenfalls angrinst.

"In einer Ecke?", echot er und nimmt dann, immer noch grinsend, meine Hand um mich zu den Tischen in der Mitte des Raumes zu ziehen. Ich habe immer noch nicht das Bedürfnis, mich über irgendeine Tätigkeit der beiden zu äußern und starre stattdessen an die Decke des Stockwerkes über uns. Diese gilt wahrscheinlich gleichzeitig als Boden des Geschosses, in das Connor und ich eingeladen wurden - und wenn ich mit meiner Vermutung, was Violet die ganze Zeit krampfhaft hinter ihrem Rücken versteckt, richtig liege, dann sie auch.

Als mir bei den Tischen angekommen sind, setzt Connor sich auf einen von ihnen und klopf übertrieben mit beiden Händen neben sich. „Nun kommt schon her!", lacht er und Violet schreitet jetzt ebenfalls auf die Mitte des Raumes zu, ehe sie, genau wie ich, unsicher vor Connor stehen bleibt. Ich kann sehen, wie einen flüchtigen Blick auf ihre Uhr wirft und genau das feststellt, was ich, nachdem ich die riesige Uhr über einem der Bücherregale betrachtet habe, auch weiß: Wir haben noch ziemlich genau zehn Minuten.

"Die Bibliothek ist geschlossen. Sie sollten schleunigst verschwinden und in Ihre Wohnheime gehen", erklärt eine tiefe und raue Frauenstimme - vielleicht eine Raucherin oder Miley Cyrus. Da Letzteres eher unwahrscheinlich, aber nicht absolut unmöglich ist, vollführe ich eine Kehrtwende und sehe mich einer älteren Dame mit dunklem Teint gegenüber.

Auch Connor und Violet drehen sich um und als Connor die Augen weit aufreißt, frage ich mich, was er wohl spürt. Einen kurzen Moment habe ich vergessen, dass er diese Fähigkeit besitzt - Violet gegenüber wirkt er nämlich sehr entspannt -, aber nachdem es mir jetzt wieder eingefallen ist, halte ich es scheinbar für das Beste, beschützend meinen Arm um ihn zu legen. Selbst wenn ich weiß, dass das bei dem Sehen von Auren nicht viel hilft.

Vielleicht versuche ich ja aber auch nicht ihn, sondern nur mich selbst zu beruhigen, das kann natürlich sein.

"Verschwinden Sie", wiederholt die Dame mit Nachdruck und schiebt sich ein paar dunkle, wellige Haarsträhnen hinter ein Ohr. "Oder ich hole jemanden, der Sie rauswirft." Irgendwie habe ich das Gefühl, die in die Hüften gestemmten Hände sollen bedrohlich wirken, aber ich seufze nur resigniert und murmele einen spanischen Fluch.

Als ich mich umdrehen will, um zu gehen - wer weiß, ob Violet tatsächlich mit Nicolas sprechen will, denn wenn das der Fall wäre, hätte sie ja etwas sagen können -, antwortet die Frau mir. Dass ich solche Ausdrücke gar nicht kennen sollte und dass ich die Sprache nicht beschmutzen, sondern viel eher würdigen sollte.

Connor und Violet starren verständnislos zwischen uns hin und her, wahrscheinlich haben sie keine Ahnung, wovon wir reden. "Lo siento", entschuldige ich mich. "Se me ha escapado.", erkläre ich dann noch zusätzlich, dass es mir nur herausgerutscht sei und ich damit also keineswegs meine Muttersprache beschmutzen wollte.

Die Dame aber winkt nur ab und weist dann auf die Tür, ehe sie mich auffordert, endlich zu verschwinden. Seit sie weiß, dass ich ihr Spanisch verstehen kann, scheint sie es nicht für nötig zu befinden, den anderen zu sagen, was ihr Gerede zu bedeuten hat. Ich drehe mich um und lasse meine Hände in die Hosentaschen wandern - und dann denke ich mir, dass ich auch darauf scheißen kann, ob Violet mit Nicolas reden soll oder nicht.

"Ich habe hier etwas", erkläre ich auf Englisch und reiche der Frau den Umschlag des Briefes. Ihre Augen werden größer, entweder, weil sie die Schrift oder meinen Namen erkennt. Dann wird sie plötzlich ganz freundlich und lächelt mich an, wobei sie zwei Reihen gelblicher Zähne entblößt.

"Er erwartet Sie bereits, oben in seinem Arbeitszimmer", erwidert sie ungefragt und ich nicke ihr dankend zu. Dann gibt sie mir das Papier wieder, wobei ich das Gefühl habe, sie würde es nicht gerne loslassen. Als ich mich dann in die Richtung meiner Begleiter drehe und sie dazu auffordern möchte, mir zu folgen, schüttelt die Dame den Kopf. "Nein, die beiden nicht. Sie sind nicht eingeladen."

"No pasa nada", versuche ich sie zu beruhigen, aber sie sieht mich nur fragend an. Ich weise auf Connor und Violet, dann auf mich selbst. "Están conmigo." Das hätte sie sich zwar denken können, nachdem wir schon zusammen hier aufgetaucht waren, aber man kann ja nie sicher genug sein.

"Das geht nicht", presst sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und ihre Stimme erinnert mich plötzlich an das Bellen eines Hundes. "Entweder, Sie beide haben ebenfalls eine Einladung, oder ich muss Sie bitten, auf der Stelle zu gehen." Auffordernd starre ich zu Connor, der beginnt, in seiner Tasche zu kramen, ehe er seinen Brief hervorholt. Der Blick der Frau wird weicher, als sie seinen Namen liest.

Violet scheint noch mit sich zu hadern, ob sie nicht lieber einfach gehen soll. Nach einem Seufzen, das man mit einem Was soll's gleichsetzen könnte, streckt sie die Hand aus und gibt der Dame auch ihren Umschlag. Die braunen Augen der älteren Frau beginnen, zu glitzern und sie weist auf eine der Treppen, die ins Stockwerk über uns führen, als hätte sie dort etwas gesehen, das wir nicht einmal in unseren kühnsten Träumen wahrnehmen können.

Allí", sagt sie zu mir. Dort, übersetze ich stumm und folge der Richtung, in die ihr ausgestreckter Finger zeigt. Fast ehrfürchtig folgen die anderen beiden mir, als wäre ich ihr Dalai Lama - der geistige Führer. Vielleicht haben sie ja an der krankenhausartigen Neonbeleuchtung, die trotz der Leuchtkraft die Bibliothek nur spärlich erleuchtet - und die mich sehr an das Licht in dem Schacht aus meinem Traum erinnert -, geschnüffelt und sind jetzt auf einer bisher unentdeckt gewesenen Droge. Anders kann ich mir ihre plötzliche Faszination nicht erklären.

Die Treppen zu erklimmen war heute mein schwierigster Auftrag. Wer baut sowas? Dabei dachte ich eigentlich, dass die Bibliothek relativ modern sei - ich meine, unten bei den Tischen gibt es einen verdammten Kaffeewagen samt Kaffeemaschine! -, aber nachdem ich keinen Fahrstuhl entdecken kann, bricht eine Welle der Enttäuschung über mich herein. Obwohl mein gesamtes Wesen sich dagegen sträubt, schaffe ich es nach ein paar Minuten wirklich, im zweiten Stockwerk anzukommen - und dort dann nicht schlecht zu staunen. Hier oben gibt es nämlich - versteckt in einer Ecke hinter vielen Bücherregalen und weiteren Tischen - einen Fahrstuhl, der allem Anschein nach in den dritten Stock führt.

„Da vorne", meint Violet, etwa zwei Sekunden, nachdem ich den Fahrstuhl bemerkt habe, und zeigt auch auf ihn. „Sollen wir?", fragt sie etwas zögerlich und sieht erst Connor, dann mich zweifelnd an. Ersterer nickt, während ich meine Augenbrauen zusammenziehe und wie gebannt auf den Fahrstuhl starre.

Das liegt aber nicht daran, dass ich mich so darüber freue, nicht weiter Treppen steigen zu müssen, sondern an der Person, die, bisher unbemerkt von den anderen beiden, gerade auf diesem tritt und mich dann überrascht ansieht - genau der Blick, den ich ihr wohl auch zuwerfen muss.

Meine Englischlehrerin.

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Hehe :D

Also dass Violet dabei ist, konnte man sich nach letztem Mal wahrscheinlich denken, aber seine Lehrerin?! Was hat die denn in der verschlossenen Bibliothek zu suchen?

Wer freut sich mit mir auf das nächste Kapitel? Da erfahren wir nämlich etwas über Connors Vergangenheit/Kindheit/Jugend und so (auf Wunsch einer einzelnen Dame *hust* Milablub *hust*)

Ich glaube, das waren genug Fragen für heute xD

Einen schönen Tag euch allen <3

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