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Die einzig reale Realität | 22

Ruckartig schlage ich die Augen auf und sehe mich interessiert um - ohne meinen Kopf zu bewegen, aus Angst, er könnte vielleicht abfallen oder so. Kein U-Bahn-Schacht, kein halb-toter Connor, keine abgetrennten Beine. Ein gutes Zeichen.

Wo ich bin, weiß ich jedoch nicht. Es ist irgendwie seltsam stickig, als hätte jemand mein Gesicht angezündet, um sicherzugehen, dass ich keine Luft bekomme, sollte ich aufwachen. Dann hätte man mir ja direkt eine Sauerstoffmaske aus der Anästhesie ins Gesicht klatschen, aber am Ende des Schlauches keine Sauerstoff-, sondern eine Stickstoff- oder Kohlenstoffflasche stellen können. Aber man hat mich ja mit Sicherheit auch nicht einfach angezündet, selbst wenn einige Menschen der Meinung sind, das tun zu dürfen.

So richtig wach fühle ich mich gerade zwar nicht, aber wenigstens kann ich, nach einer kurzen Prüfung dieser Tatsache, sichergehen, dass sämtliche meiner Finger in der Lage sind, sich zu bewegen. Das ist doch mal eine schöne Nachricht. Wer muss schon wissen, ob er in Gefangenschaft geraten oder doch lediglich bei einem einsamen Horror-Clown untergekommen ist, wenn man seine Finger bewegen kann? Letzteres ist ungefähr eine Milliarde Mal wichtiger.

Aber irgendwie interessiert mich doch, wo ich mich eigentlich befinde. Als ich dann versuche, meinen Kopf zu drehen, explodieren Farben vor meinen Augen, als hätte jemand plötzlich die Lichtshow in einer Diskothek auf meine Pupille gerichtet. Ich versuche, meinen Arm vor die Augen zu halten - ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich die Augen wieder öffnen kann, wenn ich sie einmal schließe, weshalb das Blinzeln die letzten Minuten auch ausgefallen ist -, aber ich fühle mich nicht in der Lage, diesen auch nur im Ansatz zu bewegen.

Irgendwie erwarte ich einen bösen Wissenschaftler im Frankenstein-Stil, oder wenigstens einen Arzt oder so. Aber es kommt niemand nach mir schauen - obwohl ich mir gerade vor Schmerzen die Seele aus dem Leib schreie. Vielleicht hat mich irgendwer zusammen genäht. Kann ich nicht sagen, denn ich trage inzwischen wieder ein Shirt. Dafür wurde die Jeans gegen eine viel gemütlichere Jogginghose ausgetauscht, die mir jedoch nicht viel bringt, wenn ich zwar Finger und Zehen, aber nicht Arme und Beine bewegen kann. Außerdem weiß ich ja nicht, wo genau der Zug mich entzwei gerissen hat, denn seit ich der Meinung war, meinen Kopf bewegen zu müssen - zugegeben erst vor ein paar Sekunden, die sich wie Stunden anfühlen -, schmerzt mein gesamter Körper, als hätte man jede Zelle einzeln herausgeschnitten.

Wenigstens habe ich es trotz der Schmerzen geschafft, meinen Kopf so zu drehen, dass ich sehe, dass meine Arme komischerweise gefesselt sind. Also wenn es jetzt nicht gerade der Herrscher der Unterwelt ist, der mich an dieses Etwas unter meinem Rücken gefesselt hat, erwarte ich, dass ich sofort losgemacht werde. Das ist ja nicht auszuhalten!

So langsam entwickele ich eine echte Abneigung gegen Fesseln.

„Er ist wach", höre ich jemanden sagen. Oh, auch schon bemerkt? Ich wusste gar nicht, dass schlafende Menschen die Augen aufmachen und die gesamte Nachbarschaft zusammenbrüllen! Da ich nicht sicher bin, welche Farbexplosion vor meiner Iris entsteht, wenn ich die Augen verdrehe, vermeide ich das lieber, stöhne innerlich aber über die mangelnde Intelligenz des Menschen, der diese Aussage getätigt hat, auf. Eine Frau, sollte das wen interessieren.

Ohne mein Zutun fangen meine Hände an, zu schwitzen. Kalter Schweiß; Angstschweiß. Ich weiß nicht, wieso das passiert, aber die Frau macht mir Angst. Fast so sehr, wie der Mann, den ich neben ihr entdecken kann. Ich starre nämlich in genau die Augen, die ich jeden Morgen im Spiegel erblicke, als ich ihn ansehe.

Erschrocken atmete ich ein, aber nie wieder aus. Ich falle, irgendwohin, wo das, was man Bett nennt, tatsächlich weich und nicht so wie dieses Brett unter meinem Rücken total hart ist. Wieder ist alles um mich herum schwarz und die Schmerzen fühlen sich so intensiv an, als würde man mich wirklich anzünden, aber nicht mit herkömmlichem Feuer, sondern mit Höllenfeuer. Wer hat denn schon wieder den Teufel bestohlen? Verdammt, das ist so überhaupt nicht lustig, denn einen Moment später gefriert sämtliches Blut, das durch meine Adern pumpt, ehe ich kaum einen nicht getätigten Herzschlag später verbrenne. So passiert das immer und immer wieder im Wechsel, während ich zwischendurch pures Chlor oder am allerbesten Arsenik - eine Arsen-Sauerstoff-Verbindung und so ziemlich der giftigste chemische Stoff - geschluckt habe, weil es nichts Anderes zu tun gibt. Und ich neuerdings masochistisch veranlagt bin, denn die Schmerzen, die daraus hervorgehen, lassen mich meine Stimme verlieren.

Irgendwie nehme ich alles noch sehr viel intensiver wahr, oder ich habe nur das Gefühl, das zu tun. Eigentlich hätte ich erwartet, dass ich nach einer Weile nichts mehr spüren würde, aber irgendjemand scheint beim Brainstorming für die besten Foltermethoden meiner Person einen richtigen Ideenfluss gehabt zu haben. Über einem Bunsenbrenner flambieren, ins Nordpolarmeer schmeißen, an Zugschienen fesseln ... noch was? Ach ja, alle möglichen Chemikalien trinken lassen und den Mitbewohner umbringen. Soll ich noch weiter machen? Denn ehrlich gesagt hoffe ich, dass es damit dann auch genug ist. Irgendwann habe ich dann nämlich auch genug.

Die Schwärze um mich herum wird langsam unheimlich. Denn nach einiger Zeit habe ich mich dazu entschlossen, die Schmerzen einfach zu ignorieren - dann röstet mich halt! -, vielleicht hilft das ja. Stattdessen konzentriere ich mich darauf, meine Augen geschlossen zu halten. Wenn ich sie öffnen würde, dann, und da bin ich mir sicher, würde ich in einem der Höllenreiche gelandet sein.

Ich sage es ja: ein Platz in der Hölle, direkt neben meinem Folterknecht. Nur das der nicht von einem Zug entzwei gerissen wurde, so wie ich. Der schläft wahrscheinlich einfach ein. Das wäre zwar unfair, aber seit wann kann ich schon entscheiden, wer wann auf welche Weise stirbt? Vielleicht wenn ich selbst tot bin - was ich ja zu sein scheine - und die Welt als Geist heimsuche.

Die Schmerzen werden mit jeder verstreichenden Sekunde unerträglicher. Ich will mich bewegen, aber es geht nicht, weil eine andere Position noch mehr schmerzt. In dem Moment, als ich weinen will, verdampfen die Tränen noch in meinem Augenwinkel, während andere zu Eiszapfen gefrieren. Oder zumindest fühlt sich das genauso an. Ich kann es nicht bestätigen, da zu der Angst, dass es wehtun würde, wenn ich die Augen öffnen würde, auch noch diese kommt, dass ja die Möglichkeit besteht, die Flüssigkeit in meinen Augen könnte einfrieren oder genauso verdampfen, wie die Tränen.

Brandblasen erkalten, meine Haut kann sich nicht einmal von der Hitze erholen, da wird sie schon vor die Herausforderung des nächsten Extrems - die Kälte - gestellt. Wenn ich vor Schmerzen schreie, bemerke ich es nicht, da sich alles verkrampft hat. Irgendwie muss ich ja versuchen, die Schäden zu beheben, und wenn ich mich damit selbst lähme, geht das in Ordnung für mich.

Als hätte jemand meinen stummen - oder nicht ganz so stummen - Hilferuf gehört, werde ich plötzlich taub und sämtliche (und damit meine ich alle) existierende Gliedmaßen fühlen sich an, als seien sie abgefallen. Vielleicht liegt das daran, dass ich sie gar nicht fühle, ich kann es nicht sagen. Aber ich weiß, dass sich etwas gravierend ändert und am liebsten hätte ich wie ein kleines Kind gelacht. Ich tue es nicht und vielleicht ist das auch besser so. Denn ich weiß ja nicht, was als Nächstes kommt. Dass der Zug mich zwischen mir selbst und Connor hat entscheiden lassen, war ja auch noch nicht das Schlimmste am heutigen Tag. Das Schlimmste war definitiv, dass ich meinen verdammten Kuchen nicht bekommen habe.

Die Taubheit hält an und nach einer Weile kommt in mir das Gefühl auf, jemand würde mich in die Richtung einer Wasseroberfläche ziehen. Als müsste ich auftauchen, nachdem ich meinen Schönheitsschlaf in den Marianen-Graben verlegt habe. Ich meine: Dort gibt es Algen, die sind gut für mein Gesicht und außerdem ist man deutlich näher an der Hölle, in die der heutige Tagesausflug ging, als überall sonst auf der Welt - sollte die Hölle unterirdisch sein. Vielleicht war dieser verdammte U-Bahn-Schacht ja auch die Hölle? Hat sich zumindest genauso angefühlt.

Langsam, als würde ich an einem mit Helium befüllten Ballon hängen, tauche ich aus dem Wasser - keine Ahnung, ob es Wasser ist, aber etwas anderes will ich mir jetzt lieber nicht vorstellen - auf und muss noch nicht einmal atmen. Also bin ich wohl tatsächlich tot, aber schwimmen Tote denn an der Oberfläche? Etwas, über das sich definitiv schlauzumachen gilt.

Aber jetzt wirklich: Warum muss das so lange dauern? Haben die keinen Fahrstuhl, oder so? Ich habe heute definitiv Besseres zu tun, als nach meinem Tod auch noch darauf warten zu müssen, dass eine unsichtbare Hand mich in den Himmel zieht.

Doch der Himmel ist es nicht, den ich erblicke, als ich an der Wasseroberfläche meine Augen aufschlage. Ganz allein fühle ich mich zwar nicht - irgendwo in dem tiefen Ozean unter mir sind bestimmt viele kleine Fische, die sich schon bald der Nahrungskette beugen müssen -, aber dieser riesige, gar unendliche Ozean, das blauschwarze Wasser, das nicht einmal von einem Mond beleuchtet wird, macht mir schon eine wahnsinnige Angst. Vor allem, als ich dann realisiere, dass von meinem Arm, den provisorisch hebe, um zu testen, ob er noch da ist, kein Wasser abperlt. Nein, diese Flüssigkeit ist definitiv kein Wasser - sondern Blut. Mal wieder. Ich hoffe immer noch auf das Dämonensekret, aber ich denke, ich habe heute genug erleiden müssen.

Warum mich das alles nicht mitnimmt? Irgendwie muss ich unter Schock stehen, oder so. Oder ich bin wirklich tot. Wäre auch nicht so schlimm, wenn ich nicht den Rest meiner Tage damit verbringen muss, durch einen Blut-Ozean zu schwimmen. Es fühlt sich einfach alles so komisch an. Als würde ich durch die Augen eines Anderen sehen und erleben, was mein Körper erlebt, ohne es zu fühlen. Der Schmerz hat sich real angefühlt, aber das war es dann auch schon.

Ob ich jemals wieder hier herausfinde? Ich tätige zwei Armzüge in eine unbestimmte Richtung - ich war sowieso nie gut mit den Himmelsrichtungen, aber ohne die Sonne als Orientierungspunkt schneide ich noch schlechter ab - und stelle fest, dass es mir leicht fällt, mich zu bewegen. Wenn ich nicht wüsste, dass es sich um Blut handelt, würde ich wahrscheinlich doch nochmal darüber überlegen, für immer hier herumzuschwimmen.

Aber diesen Plan durchkreuzt eine unbestimmte Macht, die mich aus dem Ozean herausholt. Ich schlage also, unwissend wie ich bin, die Augen auf - wieder mal - und befinde mich plötzlich in der einzig realen Realität, in der Connor mich verschlafen, leicht irritiert und auf gar keinen Fall tot anschaut.

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Wenn mein PC rumspinnt und ich mir das per Mail aufs Handy schicken muss -_-
Echt nicht cool! Aber wenigstens habe ich jetzt in dem Dokument für dieses 'Buch' 50K Wörter *-* Ach so, und ich habe einen möglichen Plot für eine Fortsetzung aufgeschrieben, aber dazu wird es wahrscheinlich ein Kapitel geben ^^

Okay, jetzt hat es sich ja, zumindest halb, aufgeklärt :D

Die Fragen (Trommelwirbel bitte):

Was haben dieses und das letzte Kapitel zu bedeuten? Warum wurde Connor da 'mit reingezogen'? Wer sind die Frau und der Mann, der ja allem Anschein nach Jasiahs Augen hat?

Warum hat Jasiah seinen Kuchen nicht bekommen? :'(

Was wird Connor davon halten, sollte Jasiah ihm davon erzählen? Wann komme ich endlich aus dem Knick, das Gespräch mir Nicolas zu schreiben?

Auf die letzte Frage habe ich eine halbwegs vielversprechende Antwort: Das nächste Kapitel werdet ihr lieben, das weiß ich jetzt schon (eingebildet? Ich doch nicht!) ^-^

Ob das das Gespräch ist? Ich weiß es selbst noch nicht xD

Einen schönen Tag <3

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