Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

"Darf ich etwas versuchen?" | 65

Als ich wieder zurück auf meinem Zimmer bin, atme ich durch. Solange Connor noch auf der Party ist, habe ich meine Ruhe. Ich wäre allein mit meinen Gedanken und das ist genau das, was ich jetzt brauche, nichts anderes.

Daleyza hat gesagt, um einmal kurz den Rest auszublenden und das Wichtigste herauszufiltern, sie würde mich lieben. Das hat sie noch nie gesagt, weder öffentlich noch privat. Wozu auch? Diese Beziehung wird eh nicht mehr lange halten, eine langfristige Bindung aufzubauen, wäre für sie also vollkommen nachteilig. Das verstehe ich einfach nicht.

Der Rest war nur das Geschwätz einer Betrunkenen, also das vielleicht auch. Aber, so leid es mir für sie auch tut, ich glaube nicht, dass sie so gut schauspielern kann. Und sie tut mir nicht leid, weil das vielleicht beleidigend ist, sondern weil ich einfach nichts von ihr will. Ich bin eben schwul, auch wenn ich daran manchmal zweifele, wenn ich bei ihr bin. Und dann sehe ich Connor an und weiß es wieder sicher. Das ist zum Verrücktwerden!

Ich habe so eine Identitätskrise, wie bereits öfter erwähnt, schon einmal durchlebt als ich dreizehn war und mit einem Kerl geschlafen habe. Davor und danach hatte ich eine Freundin, weil- Ich weiß selbst nicht genau, warum. Und jetzt weiß ich auch nicht so ganz genau, wieso Daleyza und ich eigentlich so tun, als wären wir zusammen.

Während ich während meines halben mentalen Zusammenbruchs auf dem Bett gesessen habe und jeder Mensch, der zumindest halbwegs dazu in der Lage ist, seinen Kopf in den Nacken zu legen und zu sehen, mich dabei beobachten konnte, entschließe ich mich jetzt dazu, das große Licht auszuschalten und mich ins Bad zu verkrümeln.

Im Bad lege ich mich auf den gefliesten Boden, weil ich nicht weiß, ob meine Beine weiter mein eigenes Gewicht tragen können. Warum genau ich so intensiv auf diesen Quasi-Streit reagiere, weiß ich nicht. Aber ich will es auch nicht wissen, denn zu versuchen, mein Dasein zu ergründen, könnte mich auf Abwege bringen, die ich nicht beschreiten will.

Obwohl kein Licht im Zimmer an ist, lege ich meine Ellenbeuge über meine Augen. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich sonst angefangen hätte, zu weinen, auch wenn ich nicht weiß, um was ich trauern soll. Mich von Daleyza zu trennen war doch schon die ganze Zeit mein Ziel - warum nimmt mich das jetzt so mit?

Um nicht den ganzen Abend in Selbstmitleid zu versinken und von Connor für tot erklärt zu werden, rappele ich mich langsam hoch, bis ich, auf das Waschbecken gestützt, zum Stehen komme. Am Türrahmen ziehe ich mich in uns Zimmer, gehe langsam zum Schreibtisch und hole meinen Block und einen Bleistift. Dann setze ich mich auf mein Bett, an die Wand gelehnt, und zeichne sinnloses Zeug auf die Blätter.

Nicht einmal eine halbe Stunde nachdem ich mich wieder beruhigt habe, öffnet sich die Tür und Connor kommt herein. Glücklicherweise bin ich schon fast ausgezogen - ich habe nur noch Boxershorts an, weil ich so wütend auf mich selbst war, dass mir ganz heiß geworden ist und ich eh bald ins Bett gehen werde -, sonst müsste ich mir jetzt Luft zufächeln und mindestens ein Kleidungsstück abnehmen.

Obwohl Connor offensichtlich einiges intus hat, sieht er gut aus in dem roten Anzug. Ich glaube, Connor kann gar nicht nicht gut aussehen, das würde gegen irgendwelche Naturgesetze verstoßen. Zumindest meiner Meinung nach.

Ohne mich zu beachten, zieht Connor erst das Jackett aus, dann öffnet er seinen Gürtel, worauf auch Hemd und Hose nackter Haut Platz machen. Ich verfolge jede seiner Bewegungen mit meinen Augen, was ihn, als er fertig ist, mich angrinsen lässt. Auch die Socken - seine Schuhe hatte er bereits aus - folgen dem Beispiel seiner restlichen Kleidungsstücke. Ich fühle mich, als hätte ich noch nie einen Mann in Boxershorts gesehen und ich blicke mich um, in der Hoffnung einen Ventilator zu finden, der die heißer werdende Luft zirkulieren lassen kann.

Connors Grinsen wird noch breiter und er fährt sich erst durch seine Haare, dann viel aufreizender über den Rest seines Körpers. Wenn er so weiter macht, biete ich Nicolas den Beweis, dass ich doch nicht unsterblich bin, denn eines ist mir bei diesem Anblick klar: Connor wird mein Tod sein.

Wenn ich ehrlich bin: Etwas in mir will mich dazu zwingen, wegzusehen. Aber das geht nicht, ich kann nicht wegsehen. So gut wie jeder andere Mensch würde, wenn Connor sich vor ihm auszieht, genauso wie oder noch radikaler als ich verhalten und nicht einfach wegsehen. Das kann man auch nicht von mir verlangen.

Ich muss schon wieder auf einer Mischung aus Koks und Zuckerwatte sein. Wenn das hier kein Traum ist, dann weiß ich echt nicht mehr, was ich glauben soll. Aber dann sehe ich in Connors wunderschöne Augen und stelle seinen Realitätsgehalt infrage. Dann steht es nicht mehr zur Diskussion, ob ich träume, sondern eher, welche Behandlung gegen Schizophrenie hilft. Ich verspüre das Bedürfnis, meine Eindeutig kranken Fantasien noch ein wenig länger zu erleben - wer würde es sich entgehen lassen, wenn derjenige, den man seit längerer Zeit begehrt, das tut, was man selbst schon so lange wollte?

Connor scheint es in Verlegenheit zu bringen, wenn ich ihn so ansehe, als würde ich ihm gerne auch noch sein letztes Kleidungsstück vom Leib reißen - was ziemlich genau meinen tatsächlichen Vorstellungen entspricht. Das ist wiederum etwas, was mir zeigt, dass er echt sein muss. Nur Connor schafft es, sexy und schüchtern in Einem zu sein und dann auch noch die heißeste Version dieser beiden Wörter.

In der Erwartung, dass ihm diese Blicke zu viel werden und er jetzt zu seinem Bett geht, um sich unter der Decke zu verkriechen, starre ich ihn weiter an. Aber statt zu seinem Bett zu gehen, kommt er direkt auf mich zu. Ehrlich gesagt verspüre ich in diesem Moment einen Hauch von Angst, denn er beugt sich so weit vor, dass unsere Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt sind. Irgendwie ist es schon ironisch, ganz so, als würde ich nach dem Motto leben: Nur gucken, nicht anfassen. Je näher er mir kommt, desto panischer werde ich.

Er grinst bei meinem erschrockenen Blick. „Darf ich nochmal was versuchen?", fragt er und ich weiß, was er vorhat. Es ist offensichtlich, was sollte er sonst wollen, wenn er mir schon so nahe ist? Ich kann nicht einmal reagieren, da treffen seine Lippen schon auf meine.

Es ist nicht komisch, aber auch nicht richtig. Nicht unangenehm. Aber irgendwie falsch. Ich habe viele Jungen geküsst, aber das fühlt sich anders an. Er schmeckt nach Alkohol und Erdbeere - wahrscheinlich vom Punsch -, aber der Geschmack ist keinesfalls angenehm. Eher ziemlich widerlich. Möglicherweise würde ich den Geschmack gut finden, wenn er nicht betrunken wäre und ich wüsste, dass er es ernst mit mir meint.

Ich habe ihn ja schon ein paarmal geküsst, aber jetzt fühlt es sich an, als wären es ganz andere Lippen, ein anderer Mann. Sonst war es das Gegenteil von unangenehm, aber genau jetzt ist es richtig unangenehm. Ich muss irgendwie krank sein oder so.

Als ich mich lösen will, umfasst er meinen Nacken, nimmt mir den Block weg und setzt sich auf meinen Schoß. „Du bist betrunken", hauche ich an seine Lippen, um zumindest ein paar Millimeter Abstand zwischen uns zu bringen. Dass mir diese Abwechslung nach der ständigen Daleyza-Küsserei ziemlich gut gefällt, merkt Connor nur zu deutlich und fängt an, sich ein wenig auf mir zu bewegen.

„Das ist doch egal", flüstert er zurück und bewegt sich schneller. Dass das hier Konsequenzen für uns haben wird, lasse ich außer Acht; ein großer Teil von mir will einfach diesen Moment genießen, auch wenn das absolut falsch ist. Eigentlich will alles in mir dieses Zimmer zu einer Zeitkapsel machen und für immer mit ihm - in nüchternem Zustand - hier bleiben.

„Nein", kann ich aber doch erwidern und mich gegen ihn wehren, statt mich meinen Empfindungen zu überlassen - und dem Blut, das unaufhörlich aus meinem Gehirn entweicht, um zu anderen Regionen meines Körpers zu fließen.

Ich halte ihn nicht auf, weil ich ein schlechtes Gewissen wegen Daleyza habe. Tatsächlich kann ich sie ganz einfach vergessen, dazu bräuchte ich Connor nicht einmal. Das soll nicht bedeuten, dass ich Connor nicht brauche, sondern dass er kein Trostpflaster oder etwas in der Art ist. Dass ich ihn aufhalte, liegt auch nicht daran, dass er jetzt, wo ich ihn ganz und gar haben könnte, uninteressant geworden ist - Connor kann nicht uninteressant werden. Es liegt daran, dass ich ihn nicht ausnutzen möchte. Egal, wie dumm das klingt, solange er unter dem Einfluss von Alkohol steht möchte ich nicht mit ihm intim werden oder auch nur irgendetwas in diese Richtung unternehmen. Am Ende bereut er es oder kann sich gar nicht mehr daran erinnern.

Seine Hände wandern jedoch ungeachtet meiner Worte zu meinem Gesicht und umfassen meine Wangen, um mich letztendlich in einen weiteren Kuss mit diesen verdammt verführerischen Lippen zu verwickeln. Ich weiß, warum ich auf Männer stehe. Jungen wissen schließlich, was Jungen mögen. Mädchen müssen das erst lernen. Andersherum natürlich genauso. Deshalb hat sich der Schöpfer dieser Welt übrigens auch gedacht: Komm, ich verbreite eine Sexualität, bei der die Leute auf ihr eigenes Geschlecht stehen. Dann nennen wir sie Homosexualität und alle sind glücklich. Connor bewegt seine Lippen und ich stimme unserem Schöpfer zu; ich bin definitiv glücklich.

Trotzdem löse ich meine Lippen von seinen, zwar nicht ganz willig, aber ich bin versucht, das zu ändern. „Connor, wir ... ich bin noch mit Daleyza zusammen. Wir können nicht ..." Warum sage ich nicht einfach die Wahrheit? Ich könnte mich schon wieder ohrfeigen, wirklich. In den letzten Wochen habe ich so viel gelogen, wie in meinem ganzen Leben noch nicht einmal.

„Dir gefällt das aber", meint er und zieht einen Schmollmund. „Und was einem gefällt, soll man festhalten." Er drückt seine Schenkel demonstrativ enger zusammen und auch seine Hände packen mich umgehend fester. Ich könnte jetzt sagen, dass ich nicht schwul bin, aber ich will ja nicht noch weiter lügen. Eine weitere Möglichkeit wäre ein 'Ich stehe nicht auf dich'. Das würde andere zwar Männer nicht ausschließen, lügen würde ich aber trotzdem. Und das wäre dann die größte Lüge, die ich in meinem Leben je ausgesprochen habe, also danke, aber nein, danke.

Als er meinen zweifelnden Blick zu bemerken scheint, lässt Connor seine Hüften ein wenig intensiver kreisen und uns entfährt gleichzeitig ein kleines Stöhnen. „Warum ... ?" Er küsst meinen Hals und eigentlich will ich ihn von mir stoßen, aber er hält meine Hände fest. Er fängt an zu saugen und ein hilfloses „Bitte." entweicht aus meinem Mund. Worum genau ich bitte, weiß nicht mal ich selbst.

„Gönn' mir das. Ich habe so lange darauf gewartet, das tun zu können." Er fährt mit seinen Händen meinen Körper entlang, liebkost mein Gesicht, meine Haare, meine Schultern, die Arme, Ober- und Unterschenkel, und ich nutze die Chance, um aufzustehen. Leider habe ich die Rechnung ohne die Kraft seiner Schenkel gemacht, denn er hängt an meinem Oberkörper wie ein Koala an einem Baum.

„Connor ..." Streng sehe ich ihn an, aber ein weiteres Stöhnen kann ich mir nicht verkneifen, da sein Hintern genau auf die Beule in meiner Hose drückt. Warum muss ich diesen Moment zerstören? Klar, Connor könnte es bereuen. Aber dann soll er sich nicht so sehr an mich ranschmeißen. Außerdem besteht noch die ‚Hoffnung' - wenn man das denn so nennen kann -, dass er sich danach an nichts mehr erinnert.

Er schmiegt sich an mich wie ein Baby an seine Mutter und ich laufe rüber zu seinem Bett. „Schlaf in meinem Bett", bittet er und hält dabei die Augen fest geschlossen. Aus diesem Grund kann er auch nicht sehen, wie ich den Kopf schüttle, weshalb ich ein „Nein." flüstere. Er klopft unnachgiebig neben sich und Falten bilden sich mit der Bewegung seiner Augenbrauen auf seiner Stirn, aber ich ziehe nur die Decke über seinen Körper und verschwinde ins Bad.

Dort sehe ich mir selbst im Spiegel in die Augen, schließe vorher jedoch noch die Tür ab. Was ich jetzt tue, muss er ja nicht mitbekommen.

----

Wir ... eh ignorieren den letzten Absatz :D Und am besten das ganze Kapitel haha

Habt einen schönen Tag <3

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro