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"Als hätte ich eine Wahl!" | 33

Ich schlucke schwer. Mehr kann ich nicht tun. Zu mehr fühle ich mich einfach nicht in der Lage. Das Pulsieren in meinem Kopf hätte mich auf die Knie gezwungen, wenn ich nicht zu sprachlos und erstarrt gewesen wäre, als dass das hätte passieren können. Ich starre Connor einfach nur an, blicke in seine atemberaubenden grün-braunen Augen und finde keine Worte, die das beschreiben könnten, was ich in diesem Augenblick fühle.

„Solltest du dich für sie entscheiden", spricht Connor in gefährlich ruhigem Ton weiter und beachtet meinen geschockten Gesichtsausdruck nicht, „werde ich nicht mehr als dein Mitbewohner - wenn überhaupt - sein." Als er blinzelt fühlt es sich an, als würde meine Welt zusammenbrechen. „Ich werde kurzfristig entscheiden, ob ich nicht doch noch das Zimmer wechsele, aber aufgrund der Geschichte mit Nicolas ... wird das wohl kaum möglich sein." Er starrt mit seinem kalten Blick direkt in meine Seele und ich friere von innen heraus zu. Wie ein See im Winter. Im Versuch, meinen Körper zu wärmen, umarme ich mich selbst und muss dabei noch verzweifelter aussehen, als ich das sowieso schon tue. Zweifel blitzen in Connors Miene auf, nur einen winzigen Augenblick, aber trotzdem habe ich sie gesehen. Ich wage es, Hoffnung zu hegen.

Unter seinem intensiven Blick jedoch, der ganz schnell alle Zweifel verbannt hat, muss ich meine Augen schließen, da ich ihn sonst nicht ertragen hätte. Ich kann Connor nicht ansehen und damit wissen, was ich durch meine eigene Sturheit verpasse. Das geht nicht, das kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.

„Du bist kein Spielzeug, Connor", wispere ich erstickt. „Aber ich muss mit ihr zusammen sein", füge ich, die Augen immer noch geschlossen, hinzu, mein Ton ebenso leise wie zuvor. Vor meinem inneren Auge sehe ich Connors verärgertes Gesicht und mir steigen Tränen in die Augen, die er zum Glück nicht sehen kann. Er soll mich nicht als schwach titulieren, das könnte ich nicht aushalten. Egal, was Nicolas noch so krampfhaft behaupten möchte: Dann würde ich sterben.

Connors Seufzen ist so tief, dass ich meine Augen wieder öffne und ihn fast schon verblüfft anschaue. „Hör auf damit, Jasiah. Bitte." Nun wirkt er fast schon gelangweilt. Als hätte er das bereits hundertmal erlebt und müsse sich jetzt vom Gähnen und Einschlafen abhalten. Ich schlucke verwirrt.

„Was ...?" Ich stelle die Frage nicht zu Ende, vielleicht, weil ich nicht weiß, was ich eigentlich fragen will. Weil ich nicht weiß, was in diesem Moment überhaupt passiert und ob ich es gutheißen soll. Wahrscheinlich eher nicht, aber da ich sowieso nur die Hälfte mitzukriegen scheine, kann ich das wohl am allerwenigsten beurteilen.

„Es geht gar nicht um sie", stellt er fest, aber das erklärt nicht viel. „Es geht nicht um Daleyza. Es geht um mich." Ich ziehe die Augenbrauen in die Höhe; woraus hat er das denn jetzt geschlossen? „Du willst mich. Aber das kannst du dir nicht eingestehen. Warum nicht, Jasiah? Sind es deine Eltern? Deine Geschwister? Wer lässt dich so eine Angst davor haben, einen Mann zu begehren? Was hält dich davon ab, der zu sein, der du bist?" Seine Worte erinnern mich wieder an den in Ketten gelegten Engel, den Vogel, der nicht mehr fliegen kann und mir fällt eine Antwort auf seine Frage ein: Ich selbst. Nur ich selbst. Ich sorge dafür, dass ich mein eigenes Potenzial nicht ausschöpfen kann, dass ich nie über den Tellerrand werde sehen können, dass ich nicht in der Lage bin, meinen Horizont zu erweitern.

„Meine Familie würde vollkommen hinter mir stehen, wenn ich sagen würde, dass ich auf Männer stehe", erwidere ich, statt meinen Gedankengang mit ihm zu teilen. Auch wenn meine Eltern nicht immer ganz dafür waren, lieben sie mich, wie ich bin und würden es nie wagen, meine Entscheidungen bezüglich meiner Sexualität infrage zu stellen. Sie versuchen sogar, es irgendwie zu verstehen: Meine Mutter beispielsweise wollte von mir wissen, wie Lesben es ohne Kondom schaffen, zu verhüten oder wie der Sex unter zwei Männern funktioniert. Natürlich ist es sehr unangenehm, das zu erklären, aber das ist mir lieber, als wenn meine Eltern aus Unwissenheit homophob werden. Das kann und werde ich nicht zulassen.

„Dann verstehe ich nicht, warum du nicht einfach du selbst bist. Wenn deine Eltern und deine Geschwister gesagt haben, dass es für sie in Ordnung ist, wenn du einen Mann begehrst, warum hast du dann so eine Angst?" Mein Problem ist, dass ich diesen Mann - Connor - begehre. Mehr, als ich sollte, mehr als gut für uns beide ist. Denn Connor ist, wenn ich mal so darüber nachdenke, der Erste und Einzige, mit dem ich mein gesamtes, scheinbar unsterbliches Leben verbringen würde. Und mein Herz schmerzt bei dem Gedanken daran, dass er das nicht zu wollen scheint - meinetwegen.

„Ich denke nicht, dass du darüber-" Er unterbricht mich, ehe ich weiter sprechen kann, obwohl ich mich eigentlich nicht habe unterbrechen lassen wollen. Das Diktiergerät wäre schon ziemlich nützlich gewesen, aber an das kann ich jetzt keine Gedanken verschwenden; ich bin mit Wichtigerem beschäftigt.

„Jasiah", die Art, wie er meinen Namen ausspricht, lässt meine Unterlippe zittern, doch ich beginne einfach nur, darauf herumzukauen, um mich zumindest ein bisschen abzulenken. „Ich habe mich vor meinem Vater geoutet als ich elf war. Außer ihm, meinen Geschwistern, Seamus und dir weiß das niemand. Niemand, verstehst du? Ich habe Angst davor, dass Menschen mich dafür verurteilen. Weil das schon mal passiert ist. Du weißt nichts davon - wie auch? - und eigentlich hatte ich auch nicht vor, es dir zu erzählen, aber vielleicht hilft dir das ja irgendwie. Als ich zwölf war, hat mich ein ungefähr Fünfzehn- oder Sechzehnjähriger aufgrund meiner Sexualität verprügelt. Vielleicht auch zu einem Teil, weil ich starke Berührungsängste hatte, nachdem ich infolge meiner ersten Visionen fast an Luftmangel gestorben bin und nicht sehen wollte, was die Menschen tief in sich versteckt trugen. Der Kerl hasste mich. Und obwohl meine gesamte Familie hinter mir stand, hatte ich Angst davor, wieder in die Schule zu gehen, weil ich vermutete, dass jeder mich genauso hassen würde, wie dieser Kerl es getan hat.

Aber durch ihn habe ich gelernt, mich selbst zu lieben. Durch ihn habe ich gelernt, selbstbewusst und vor allem selbstzufrieden zu sein, was anfangs noch wirklich schwer war. Die Angst vor Abneigung zieht sich bis heute durch meinen Verstand. Also, Jasiah: Ich verstehe, was du durchmachst und kann es nachvollziehen. Vollkommen. Bevor ich mich bei meinem Vater geoutet habe, machte ich etwas Ähnliches durch, wie du: Eine Identitätskrise. Ich habe mich gefragt, ob mit mir alles in Ordnung ist, ob ich okay bin, ob es nicht falsch ist. Aber ich fühle mich gut. Weil ich mir eingestanden habe, wer ich bin. Und wenn du das auch akzeptieren kannst, dann wärst du auch endlich glücklich, Jasiah." Jetzt zieht ein sanftes, aufrichtiges Lächeln seine Mundwinkel nach oben und mein Herz beginnt zu flattern. Connor weiß nicht, dass ich diese Identitätskrise ebenfalls schon einmal durchlebt habe, mit dreizehn.

Ich balle bei seinen Worten meine Hände zu Fäusten und muss daran denken, wie sehr ich ihn verletzt habe. Sofort fühle ich mich wieder schlecht, behalte jedoch im Hinterkopf, dass Daleyza sich eh nicht wird überreden lassen, mit mir Schluss zu machen - egal, wie ich es versuche. Die einzige Möglichkeit wäre, Connors Rat zu befolgen und mir ‚einzugestehen', dass ich schwul bin, auch wenn ich das schon längst habe. Jedoch müsste ich mich dann vor Daleyza und so ziemlich dem Rest des Universums outen, das will ich eigentlich auch nicht. Es sind zwar alles fremde Menschen, aber wie Connor eben erzählt hat: Auch fremde Menschen können einen hassen, ohne zu wissen, wer man ist.

„Ein Arschloch wie ich hat es nicht verdient, glücklich zu sein", erwidere ich also düster. Wenn ich Connor glücklich machen könnte, wäre auch ich glücklich, aber wenn ich das könnte, wäre ich auch mindestens fünfundsiebzig Prozent weniger Arschloch. Es ist alles zum Verrücktwerden!

Connor schüttelt dezidiert den Kopf. „Du bist kein Arschloch, auch wenn du willst, dass jeder das glaubt. Du versuchst einfach nur, irgendwo Akzeptanz zu erfahren." Seine Lippen zittern, seine Stimme ist brüchig, aber er sieht mir auf eine Art und Weise in die Augen, die mich wissen lässt, dass er so viel stärker ist, als ich. „Versteh' doch bitte, dass ich nur will, dass du glücklich bist." Verzweiflung spricht aus seinem Blick und die Raumtemperatur sinkt stetig weiter. „Und du weißt genauso gut wie ich, dass du mit Daleyza einfach nicht glücklich sein kannst."

Ich zittere am gesamten Körper. Wenn Connor mich so ansieht, will ich mich mit ihm unter der großen, kuschligen Decke verziehen, die Realität vergessen und mich einfach nur an ihn kuscheln, um seine Wärme zu spüren. Aber ich stehe der Entfaltung meiner Persönlichkeit im Weg, also wird das nicht passieren. Stattdessen muss ich noch eine Schippe draufsetzen, ihn noch ein Stück näher an den Abgrund schubsen und mich damit noch einen weiteren Schritt von der Vollkommenheit seiner Person entfernen: „Ich kann mit ihr vielleicht nicht glücklich sein, Connor, aber wenigstens bin ich mit ihr akzeptiert."

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Und ein drittes Kapitel heute :D Ich bin stolz auf mich, wer noch?

Joa, Jasiah ist ein Sturkopf und Connor einfach zu lieb für diese Welt. Wer holt mit mir die Hexenjagd zurück und macht ein Lagerfeuer, über dem wir Daleyza rösten? :D

Okay, eigentlich ist Jasiah ja Schuld, der Olle. Da will er mit Connor sein Leben verbringen, aber Pustekuchen! Hauptsache er bricht nicht sein 'Versprechen' Daleyza gegenüber. Echt ätzend. Wirklich, wenn er nicht unsterblich wäre, ich würde ihn erwürgen - wobei das dabei dann das Witzige ist *teuflisch grins*

Okay, Fragen?

Ansonsten wünsche ich euch einen schönen Abend <3

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