30. Alles neu
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Am nächsten Tag weckt dich dein Handy.
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J: Kontaktdaten erhalten
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Steve
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Jules
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Talia
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June hat scheinbar die Nase voll, immer geweckt zu werden und dafür gesorgt, dass du die anderen Nummern erhältst. Das nimmst du zum Anlass und schreibst zuerst Talia.
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A: Danke für eure Nummern. Es ist viel passiert.
Altbewährter Treffpunkt?
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Die Antwort lässt nicht lang auf sich warten:
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T: Hey, klar, heute Nachmittag gerne.
Es sind alle da, wir haben einiges zu besprechen.
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Das ist doch mal ein Wort. Du machst dir schnell Frühstück und Kaffee, bevor du zum Elektrofachmarkt fährst. Du brauchst ein paar Dinge, die du dir jetzt leisten kannst.
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Du überlegst, was du dort kaufen könntest, um Peter von deiner Wohnung fernzuhalten. Eine Kamera mit Bewegungsmelder. Das wäre eine Idee. Die stellst du dann direkt vor die Eingangstür in deine Wohnung. Am besten gekoppelt mit deinem Handy, dass du sofort eine Meldung bekommst, sollte sich die Tür auch nur etwas bewegen.
Mal sehen, wie Peter dann reagiert, wenn er die Tür aufmacht und direkt in die Kamera sieht.
Man könnte auch Mehl auf den Boden streuen. So sieht man jeden Schritt, der gemacht wird.
Dann würden sie auch weiterdenken, dass du auch weiterhin keine Ahnung von den Wanzen hast.
Nur, wenn Marla recht behält? Sie sagte, dass du vielleicht bald eine neue Wohnung bekommen könntest, lohnt sich der Aufwand? Vielleicht ist es auch etwas heikel, das angespannte Verhältnis noch mehr auf die Probe zu stellen.
Du behältst das im Hinterkopf, wer weiß, was noch alles passiert.
Da klingelt das Handy.
Ben.
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B: In ihrem Briefkasten liegt ein Schlüssel. Ihr neuer Wagen steht vor dem Haus.
Ihren alten Autoschlüssel bitte bei Peter in den Briefkasten werfen.
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Alles klar, da will sich scheinbar jemand dankbar zeigen oder ein neuer Auftrag steht an. Dir ist klar, dass du vorsichtig sein musst.
Trotzdem freust du dich und bist gespannt, was dich erwartet.
Doch dir fällt auf, dass du den Briefkasten nie geöffnet hast. Somit hast du auch nie einen Schlüssel gebraucht .
Du siehst dich um, neben der Eingangstür hängen ein paar Schlüssel, jedoch ohne Beschriftung.
Das eine wird eine Art Kellerschlüssel sein. Aber der Kleine könnte es sein.
Du nimmst einfach alle mit.
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Du machst dich auf den Weg nach unten zu den Briefkästen. Da fällt dir etwas auf. Du weißt nicht, wie Peter und Jason mit Nachnamen heißen.
Als du die Namen der vier Briefkästen durchgehst, stehen da Namen:
J. Beaver, das ist der Stirnband-Jogger, Jason!
Dann steht da, P. Falk, das könnte Peter sein.
Denn der nächste hat nur ein altes halb abgerissenes Namensschild. Du kannst nur ein D. W... erkennen.
Na ja, also da sollte klar sein, in welchen Briefkasten der "alte" Autoschlüssel soll und öffnest den Kasten, zumindest versuchst du es.
Erstmal muss der Schlüssel passen.
Dieses störrische, alte Ding. Er harkt ordentlich, wurde wahrscheinlich lange nicht benutzt.
Aber irgendwann passt ein Schlüssel.
Du öffnest ihn, da fällt dir auch der Schlüssel entgegen. Du schaust ihn dir an. Als du ihn umdrehst, siehst du die Marke. Es ist ein Jeep! Cool!
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Deine Neugierde wurde geweckt, du machst dich schnell auf den Weg nach draußen und drückst auf die Fernbedienung. Da blinkt dich ein schwarzer Jeep Cherokee an. Hm, ein Bergsofa, also ein SUV?
Na ja, nicht das größte Modell, aber im Vergleich zum Civic ein LKW!
Du setzt dich hinter das Lenkrad, da fällt dir ein Umschlag auf. Der auf dem Beifahrersitz liegt und dich anlacht. Als du ihn öffnest, zählst du 1000 $. Scheinbar wollen sie so sicherstellen, dass du loyal bleibst.
Du legst ihn ins Handschuhfach und startest den Wagen.
Stellst dann nach den ersten Metern fest, es ist anders, macht mehr Spaß.
Nur ist der zu neu, die Ausrede mit der Panne wird hier nicht nochmal funktionieren.
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Später hast du die Idee, bei Geenas Mittag zu essen.
Dann würdest du den Wagen da stehen lassen und mit der U-Bahn weiterfahren.
Nachdem du ein paar Runden gedreht hast, hältst du vor Geenas. Es ist bereits kurz vor 12:00. Tina freut sich, dich zu sehen und es schmeckt wie immer hervorragend.
Nach dem Essen machst du dich auf den Weg zur Bahn.
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Die U-Bahn kommt gegen halb zwei in der Nähe der Bibliothek an.
Als du aussteigst, siehst du dich um, dir ist nichts aufgefallen, keine Verfolger. Du gehst durch diverse Seitenstraßen und gewöhnst dir an, dass du mindestens einmal, wenn du um die Ecke biegst, stehen bleibst. Direkt hinter der Ecke lehnst du dich an eine Wand und wartest. Sollte dir jemand in eine verlassene Gasse folgen, kannst du dir sicher sein, er ist hinter dir her. Heute jedoch nicht. Es ist keiner da. Also gehst du weiter.
Als du durch den Kanalisation-Parcour durchquert hast, erreichst du gegen 14:20 die Bibliothek.
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Keiner da.
Komisch.
Du gehst hoch, auch die Halle ist leer.
Doch dann hörst du Treiben, hinter der Tür zum Pausenraum, du öffnest die Tür.
„Aaron, gut, dass du da bist", sagt Talia.
Alle schauen dich an.
June, Steve und Jules sind auch da.
„Habe ich etwas verpasst?", fragst du.
„Kann man so sagen, wir planen unseren nächsten Akt", erklärt Talia, „dazu gleich mehr. Du wolltest uns etwas erzählen? Ich denke, das ist im Moment wichtiger."
Da klärst du auf: „Ja stimmt, bezüglich Wanda, ich musste sie aus dem Club abholen.
Wieder zusammensetzen, könnte man sagen und zu ihrer Mutter bringen."
Neugierig sieht Talia dich an: „Okay, hat das alles geklappt?"
Du schwenkst deinen Kopf: „Mehr oder weniger. Sie konnte knapp stehen, entweder hat ihr einer etwas ins Trinken gemischt, oder sie hat total übertrieben. Na ja, sagen wir, mit ihren 18 Jahren hat sie es trotz dessen faustdick hinter den Ohren. Aber ich konnte sie, zwar von mir gestützt, aber unbeschadet und wieder sauber, zum Hotel bringen."
Alle schauen dich mit großen Augen an.
Also beginnst du zu erzählen: „Fragt nicht, als wir am Hotel waren, bestand sie darauf, dass ich sie in ihr Zimmer bringe."
Jules sieht dich von der Seite aus an: „Wie du warst in dem Hotel, du hattest Zugang?"
Du nickst nur kurz, bevor du weiter machst: „Äh, ja, als wir hinein gingen, sagt sie den heran laufenden Türstehern, sorry Jules!" Doch er rümpft nur die Nase. „Dass sie wegbleiben sollen. Ich sollte sie hochbringen. Das habe ich dann getan."
Noch immer folgen dir alle gebannt.
„Oben wartete schon Ihre Mutter auf sie, die sie gleich zur Sau gemacht hat. Ich sagte dann, dass ich glaube, dass ihr einer etwas ins Trinken gemischt hat."
Junes Augen werden immer größer: „Du hast Marla widersprochen?"
Mit zusammengekniffenen Augen siehst du sie an. Hat sich das noch nie jemand gemacht? „Äh, ja? Hat sich das sonst kaum einer getraut?" Du bist überrascht: „Na ja, sie war recht erbost, aber hat sich dann auch schnell abgeregt, als Wanda mir zustimmte."
Talia hakt nach: „Was ist dann passiert?"
„Als ich Wanda in ihr Zimmer brachte und wieder zurückging, saß Marla bereits auf der Couch", du streifst dir ein paar Haare aus dem Gesicht. „Sie sagte dann, dass ich befördert werden könnte, wenn ich mich um Wanda kümmere. Das habe ich abgelehnt."
„Du hast was?", platzt es aus June heraus.
Talia schaut sie an und wendet dir dann ihren Blick zu. Im Gegensatz zu June wirkt Talia ruhig und wartet geduldig, bis du weitererzählst. Was du dann auch machst: „Ich bin kein Babysitter. Auch wenn mir Wanda leid tut und ich sie verstehen kann, werde ich ihr niemals vorschreiben, was sie zu tun hat. Das habe ich Marla so gesagt."
Du machst eine kurze Pause, siehst, wie June auf heißen Kohlen sitzt.
„Sie sagte dann, dass sie wüsste, wie wir uns einigen könnten. Sie möchte, dass ich immer dabei bin, wenn Wanda loszieht. Wenn irgendwas passiert oder sie wieder abstürzt, soll ich da sein. Ich soll sie dann in meine Wohnung oder ins Hotel bringen."
June, die wahrscheinlich längst bei Marla zugesagt hätte, fragt nach: „Hast du da wenigstens zugesagt?" Man merkt, dass sie die letzte Schicht im Afterlife hatte. Sie ist definitiv ein Morgenmuffel.
Du schaust sie an: „Ja, June, das habe ich. Dafür bekomme ich eine Gehaltserhöhung, wenn man so will. Vielleicht auch eine andere Wohnung und ein neues Auto. Ach, das Auto ist bereits da."
Das war Steves Stichwort: „D-du, bist j-jetzt aber nicht m-mit dem neuen Auto h-hergefahren?"
„Steve, natürlich nicht", antwortest du, „mir ist klar, dass der, genau wie der alte Wagen und die vielleicht bald neue Wohnung, überwacht sein wird."
Er beruhigt sich gleich wieder: „G-gut."
Daraufhin schaltet Talia sich ein: „Das ist gut, aber sei vorsichtig bei Wanda. Wir wissen nicht, welche Rolle sie in dem Spiel übernehmen wird."
Du nickst kurz: „Das ist mir klar. Ach, eins noch. Marla hat mir Zugang zum Hotel gewährt. Also, für den unteren Bereich. Das Penthouse darf ich nur nach Aufforderung betreten."
„Das ist sehr gut", meinte sie, „so haben wir dich an der richtigen Stelle. Du bekommst mit, wie sie reagieren werden, nach den nächsten Überraschungen."
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Damit wären wir beim Thema, von vorhin: „So, und wo wart ihr gerade? Ich glaube, da bin ich noch nicht im Bilde."
„Stimmt", meint Talia, „wir haben über dich diskutiert, besser gesagt über deinen Einwand."
Du weißt nicht genau, was sie meint: „Welchen Einwand?"
„Ein Kürzel, ein Name", sagt Talia, „dass die Menschen wissen, wer hinter all dem steckt."
Das war dann also ein guter Einwand: „Seid ihr zu einem Schluss gekommen?"
„Nun, ja."
Du schaust sie an: „...ja?"
Dann sagte Talia: „Wir sind uns einig, dass wir einen Namen brauchen, aber noch nicht einig, welchen."
Da meldet sich Steve zu Wort: „I-ich d-dachte an 'I', für 'Informationen', o-oder 'Internet'!"
Jules senkt den Kopf, nach Steves Vorschlag, schlägt dann selbst etwas vor: „'F' für 'Fight'."
„Jules, ernsthaft? Nein, ich denke an 'A', wie 'Afterlife', nach dem Leben, das passt doch?", sagt June, „Aaron, was ist mit dir?" Sie schaut zu dir.
Dir ist nicht ganz klar, wie ihr euch nennen könntet, du hast dir auch noch keine Gedanken darüber gemacht: „Ich denke, wenn Wanda hier wäre, würde sie das 'V' wählen, wie Vendetta, also Rache. Aber ich denke..."
Doch noch bevor du es aussprechen kannst, fällt dir Talia ins Wort und ihr beide sagt fast zeitgleich:
„W!"
Überrascht, seht ihr euch an, müsst beide grinsen, bis Talia übernimmt: „Wake, also für das Aufwachen."
Dem pflichtest du bei: „Ich denke auch, das passt am besten."
Dann schaust du zu Talia.
Die anderen schauen einander an, bis June die Stille durchbricht: „Abgemacht, dann sind wir jetzt 'W'."
Damit scheinen alle zufrieden zu sein.
Jetzt muss nur noch geklärt werden, welches neue „Projekt" gestartet werden soll.
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