13
Als ich am Abendessen pünktlich in den Raum trat und meine Großeltern erblickte, hatte ich weitaus weniger Lust auf das ganze hier.
Ich verkniff mir ein genervtes Aufstöhnen, als sie mich zu sich riefen.
Logan stand dicht hinter mir, folgte mir wie ein Schatten. Das dumme war, dass es mir noch nicht mals etwas ausmachte. Wann bitte hatte ich meine Meinung geändert?
,,Setz dich zu uns, Chloe", sagte Dianna und deutete einladend auf den Platz neben sich. ,,Wie ich sehe und gehört habe wurdest du über unsere Existenz aufgeklärt und hast prompt deinen Mate gefunden. Das freut mich." Die Oberflächlichkeit ihrer Gesten und Sätze brachte mich fast zur Weißglut, aber ich verkniff es mir. Ich musste meine Energie nicht für diese Frau verschwenden.
,,Logan, nimm auch Platz."
Logan und ich setzten uns auf jeweilige nebeneinander liegende Plätze.
,,Danke für die Einladung, Dianna", sagte Logan und neigte respektvoll seinen Kopf. Ernsthaft, gerade hätte ich ihn für diesen heuchlerischen Satz am liebsten geschlagen.
,,Erzähl uns doch mal etwas über dich, jetzt wo du dich scheinbar beruhigt hast", sagte mein Großvater, Paul und blickte mich mit den dunklen Augen, die auch mein Vater besessen hatte an.
Ich biss mir so hart auf die Lippe, dass ich Blut schmeckte.
,,Es gibt nichts nennenswertes über mich zu wissen."
,,Oh, ich bin mir sicher das es lustige Ereignisse aus deiner Kindheit gibt, die erzählenswert sind. Oder alte Beziehungen, die äußerst amüsant waren oder vielleicht Hobbys?" Dianna lächelte festgefahren.
,,Und ich bin mir sicher, dass es nichts über mich zu wissen gibt. Meine Kindheit war schön, aber ich erinnere mich kaum noch daran. Ich hatte noch nie eine Beziehung, wie denn auch wenn man mit dreizehn anfängt in Pflegefamilien und Heime zu kommen. Hobbys hatte ich nie. Nichtmals als kleines Kind."
Dianna ließ sich genauso wenig von ihrem strahlenden Lächeln abbringen wie Paul.
Ich schnaubte.
,,Schätzchen, ich verstehe deine Abneigung uns gegenüber, aber wir wollen dir nichts schlechtes. Wir mochten deine Mutter nicht, wie denn auch wenn sie ein Vampir war? Aber wir lieben dich absolut, auch wenn du eine viel zu scharfe Zunge hast." Sie lächelte spitz.
Ich beschloss nicht mehr auf ihre Stiche einzugehen und aß einfach, gab nur noch knappe Antworten.
...
,,Oh komm schon, Chloe", sagte Amber und drehte die lachend auf ihren Bauch.
Wir lagen in meinem Zimmer auf dem Bett, die anderen, Jackson, Alex, Logan und Jordan saßen auf dem Parkettboden.
Nach viel Gefluche hatten Logan und ich es zurück in mein Zimmer geschafft und er hatte die Möbel an ihre richtigen Stellen geschoben.
,,Warum zum Teufel sollte ich ein Wettrennen mit dir machen? Es ist dunkel, wir werden hinfallen und ich habe später noch Training." Ich rollte mit den Augen.
,,Es macht Spaß, deswegen sollten wir es tun. Man tut Sachen, weil sie Spaß machen. Ich werde auf jeden Fall nicht hinfallen und du hast doch zumindest etwas von einem Wolf in dir, Rick war auch einer, dann wirst du auch etwas sehen können. Umso besser, wenn du dich vor deinem Training dadurch noch warm machen kannst." Sie grinste. Anscheinend hatte sie sich zu allen Contra Punkten eine Entkräftung zurecht gelegt.
Ich musste feststellen das Amber genauso starrköpfig und überzeugungsfähig war wie ich.
Vielleicht lag das in der Familie?
,,Nein, Amber. Einfach nein. Schlag etwas anderes vor, wenn du umbedingt etwas machen willst."
Amber seufzte tief und irgendwie spürte ich Resignation von ihr ausgehend. War ich so emphatisch oder bildete ich mir das nur ein?
,,Okay, gut. Spielen wir Wahrheit oder Pflicht?"
,,Verdammt, Amber. Entspann dich einfach, manchmal denke ich wirklich das du hyperaktiv bist", meckerte Alex.
Ich lachte, als Amber schmollte.
,,Schon gut. Ich lass es. Können wir dann einen Film reden oder über diesen komischen Bane der neuerdings an der Schule ist?", fragte Amber.
,,Er ist in meinem Chemie Kurs. Spricht mit niemanden, erdolcht alle mit seinen Blicken und hat diese komische Aura die ihn umgibt, die einem verdammte Angst macht", sagte Jackson und schüttelte sich.
,,Woher kommt er? Hat er irgendwas gesagt? Ich habe das Gefühl, dass etwas an ihm nicht normal ist." Jordan runzelte die Stirn.
,,Es kommt nicht nur dir so vor. Ich spüre, dass er kein Mensch ist. Oder doch, vielleicht ist er ein Mensch. Aber vielleicht ein Jäger? Die Macht, die von ihm ausgeht ist enorm." Logan blickte gedankenverloren in die Luft.
,,Ich habe ihn noch nicht mal gesehen", beteiligte ich mich am Gespräch.
,,Wir müssen es James sagen. Wenn Bane ein Jäger oder eine andere übernatürliche Kreatur ist, dann folgen noch andere von seiner Sorte. Entweder wir sagen es sofort Logan, oder wir fühlen dem selbst noch etwas auf den Zahn." Jackson setzte sich auf.
,,Ich bin dafür, dass wir es ihm nicht sagen. Er hat genug mit mir zu tun. Ich will ihn nicht verraten, aber wenn wir es ihm sagen, dann wird er sich noch mehr Sorgen machen. Wir gehen mit ihm zusammen in die Schule und kein einziger Jugendlicher kann seine Hormone unterdrücken. Nutzen wir es aus und erfahren mehr über ihn", schlug ich vor und zuckte mit den Schultern, als alle mich anstarrten.
,,Du bist brillant, Chloe." Lachend umarmte Amber mich.
,,Es ist eine gute Idee, aber wenn du eine Schwärmerei in ihm hervorrufen willst, habe ich keine Ahnung wie du das machen willst", sagte Logan und blickte mich aus zusammengezogenen Brauen an.
,,Jemand, vorzugsweise ein Mädchen, befreundet sich mit ihm. Amber kann nicht, weil sie ganz offensichtlich mit Jordan zusammen ist, also muss ich es wohl oder übel machen." Ich verzog das Gesicht.
,,Nein, kommt nicht in Frage", schaltete sich Logan energisch ein. Plötzlich klang seine Stimme dunkler.
Ich zog meine Brauen hoch.
,,Willst du deinem Alpha noch mehr Sorgen bereiten? Oder willst du versuchen ihm etwas vorzuspielen? Hormone sind das trügerischste bei Teenagern. Sie verlieben sich so schnell, dass es fast schon krank ist. So funktioniert es bei uns Menschen."
Weitere Minuten diskutierte ich mit Logan, bis Logan mit Schatten in den sonst so strahlenden Augen aufgab.
,,Er wird dich nicht anrühren. Sobald du genug über ihn weißt, werden wir es Alpha James melden und du wirst dich nicht mehr in seiner Nähe aufhalten", sagte er leise, scheinbar nicht mehr so unbeschwert wie sonst.
Ich nickte und verdrehte die Augen.
Endlich kam ich mir wenigstens etwas nützlich vor.
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Was denkt ihr ist Bane wirklich?
Was haltet ihr von Chloes Plan/ Vorschlag?
Mögt ihr, wie sich die Charaktere entwickeln und die Handlung langsam an Fahrt gewinnt?
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