18. Ethan
Ich ließ mich treiben und hörte dabei den anderen zu, die darüber redeten, wie schön sie es hier fanden.
Es vergingen sicher Stunden, die wir hier im Meer herumtollten und trotzdem kam es mir nicht genug vor.
"Komm, wir gehen langsam los", holte Jayden mich aus meinen Gedanken, woraufhin ich meiner Mate noch einen Kuss auf die Wange gab, um dann mit meinem besten Freund zurück zum Strand zu laufen.
"Ich bin wirklich froh, dass wir sie getroffen haben", meinte er und trocknete sich dabei ab. Ich wusste, das er das Ernst meinte, denn er war der Einzige in meinem Leben, der immer nur das Gute in mir gesehen hatte und immer wollte, das auch ich glücklich werden würde.
"Ich auch", gab ich ihm mit Blick auf Josephine zurück, die immernoch mit Chiara im Wasser stand und die Wellen auf ihren Körper wirken ließ.
"Also dann, schauen wir mal ob die das mit dem Feuer hinbekommen, bis wir wieder da sind."
Er lief mir voraus und nach und nach entfernten wir uns immer weiter vom Strand, um als es langsam dunkler wurde, an einigen kleinen Geschäften anzukommen.
Es war ein komisches Gefühl wieder andere Menschen zu sehen, nachdem wir tagelang nur im Wohnwagen oder an verlassenen Orten herumgelungert hatten und mir fiel auch sofort wieder auf, was für eine Wirkung Jayden auf die Frauen hatte.
Kaum hatten wir einen Laden betreten, sah ich das Funkeln in den Augen der kleinen, blonden Verkäuferin, die nur noch auf Jayden starrte und sich dabei unauffällig zwei Knöpfe ihrer Bluse öffnete.
Ich musste darüber den Kopf schütteln und dachte über früher nach, an die Zeit, bevor es Chiara und Josephine gab. Sicher hätten wir eine Wette abgeschlossen, wer von uns sie diese Nacht flachlegen würde und in den meisten Fällen gewann er diese Wetten.
Doch diese Zeit lag hinter uns und ich vermisste sie kein Stück. Ich war glücklicher denn je und auch Jayden war, seit es Chiara gab, wie ausgewechselt. Wie gerne hätte ich ihm von der Schwangerschaft erzählt, aber es war Chiaras Aufgabe und ich wollte mich auf keinen Fall einmischen, auch wenn es für mich schwer war, so etwas vor ihm zu verheimlichen.
"Brauchst du auch noch was?"
Er drehte sich zu mir um und schaute mich fragend an, während ich in dem Korb, den er in der Hand hielt, nur Alkohol sah. Ich riss erschrocken die Augen auf und dachte an Chiara, die sicherlich etwas niemals trinken wollte und schaute mich dann in dem Laden um.
"Ich brauch Wasser", meinte ich und nahm mir zwei Flaschen aus dem Regal hinter mir. Seine verwirrten Blicke ignorierte ich und folgte ihm dann zur Theke, wo die Blonde anfing, nervös mit ihren Haaren zu spielen.
"Schmeißt da heute jemand eine Party?", fragte sie und scannte die Sachen, ohne ihren Blick von Jayden zu nehmen, der ihr aber weder antwortete, noch zu ihr runter sah. Er wühlte in seinem Portemonnaie und schaute erst dann zu ihr, als sie den Preis nannte.
"Stimmt so", gab er ihr ein paar Cent zu viel und steckte dann alles in zwei Tüten, während die Blonde sich vorlehnte, um extra viel Ausschnitt zu zeigen.
"Tschüß", sagte er dann so trocken und abweisend, dass mir die Kleine sogar schon ein bisschen leid tat, doch ich folgte ihm lachend aus dem Laden und hörte dabei noch ihr enttäuschtes Seufzen hinter uns.
"Du hast dich echt verändert", grinste ich ihn an, als wir zurück zum Strand liefen, woraufhin er mich verwirrt musterte.
"Was meinst du?"
"Du kriegst nichtmal mehr mit, wenn eine Frau alles dafür gibt, deine Aufmerksamkeit zu bekommen."
Er lachte und zwinkerte mir verspielt zu.
"Ich weiß das mit den Knöpfen an ihrer Bluse und auch ihr Flirten ist mir nicht entgangen, nur brauch ich diese Bestätigung von Frauen nicht mehr, immerhin hab ich die schönste von allen an meiner Seite."
Er lächelte vor sich hin und mir entging nicht, das er sein Schritttempo sogar noch erhöhte, um schneller bei seiner Gefährtin zu sein.
Kaum hatten wir die Geschäfte hinter uns gelassen und sind über den Hügel geschlendert, sahen wir von weitem schon das riesige Lagerfeuer, das unsere Mädels wirklich gut hinbekommen hatten.
"Wir haben wirklich Glück", lachte Jayden und sah dann mit seinen eisblauen Augen zu mir herüber.
"Wir sollten sie niemals verärgern. Frauen die Feuer machen können, sind die Gefährlichsten."
Wir lachten herzlich und ich war irgendwie froh, eine Weile nur mit ihm Zeit verbracht zu haben, so wie früher eben, doch ich war noch glücklicher, als ich aus der Ferne meine Mate winkend sah, die so wunderschön aussah, neben dem Feuer, das es mir mal wieder den Atem raubte.
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