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| 0 5 - T E A R S |

"Legt ihn hier auf den Tisch.", wies Deaton uns ein, direkt nachdem er die Hintertür der Tierarztpraxis für uns geöffnet und direkt im Anschluss wieder fest verschlossen hatte. Scott und ich brachten es irgendwie voreinander Parrish auf den Behandlungstisch für Kleintiere zu legen - er passte tatsächlich so drauf, dass nur seine Beine und Füße ab einem bestimmten Punkt über das Tischende hinaus in der Luft baumelten.

"Was ist passiert?". Deatons ernste Stimme ließ mich bereits nervös schlucken, während er sich mit jeglichem Zeugs ausstattete, um Parrish irgendwie helfen zu können.
"Viele Schusswunden. Ich frage mich allerdings, warum er nicht heilt. Das sind doch nur Kugeln, oder?", fragte Scott sowohl irritiert, als auch besorgt. Ich war überrascht, dass Übernatürliche auch laut Scotts Worten normalerweise so leicht bei Schusswunden heilen sollten - ich persönlich hatte so etwas glücklicherweise noch nicht erleben müssen... immerhin wurde ich noch nie angeschossen.

"Scheinbar nicht nur Kugeln.", erwiderte Deaton bei näherer Betrachtung der Einschusswunden auf Parrishs Oberkörper. Verwirrt runzelte ich die Stirn und beugte mich ebenfalls ein wenig über den mit Ruß und Asche übersäten Oberkörper. Allerdings erkannte ich nur normale Einschusswunden, aus denen mittlerweile eine Menge Blut floss.
Das sieht schlimm aus!
"Siehst du das?". Deaton deutete auf eine bestimmte Einschusswunde, aus der ich nun auch erkannte, was er meinte. Auch Scott beugte sich über Parrishs Körper mit einem besorgten und angespannten Blick.
"Silber?!", platzte es aus diesem heraus, als er die Silberpartikel erkannte, die gleichzeitig mit dem Blut hinausflossen.
"Warum ist das flüssig?", meldete ich mich nun zu Wort und war erstaunt, wie zittrig meine Stimme doch klang. Natürlich, das hier war für mich nichts anderes als Neuland.
"Was war passiert, nachdem er angeschossen wurde?", stellte Deaton jedoch mit bitterernster Stimme eine Gegenfrage, worauf Scott und ich kurze Blicke wechselten.

"Ich... ich hab ihn in meine Flammen eingehüllt, um ihn vor weiteren Kugeln zu schützen.", meldete ich mich kleinlaut zu Wort. Langsam machte sich eine große Furcht in mir breit, gefolgt von einem riesigen Gewissen, das mich zu verschlingen drohte. Er wollte mir doch nicht etwa sagen, dass...?!

"Dann haben wir den Grund, warum das Silber geschmolzen ist.". Doch, er wollte mir also wirklich sagen, dass ich der Grund war, warum das Silber in seinem Körper geschmolzen war! Ich war also Schuld dafür, dass er nun in einer für eine übernatürliche Person lebensbedrohliche Lage steckte! Ich werde Schuld sein, wenn er dies nicht überleben sollte!
Die Atmosphäre in diesem Raum war zum zerreißen - ich konnte überall die Schnittpunkte sehen, womit irgendjemand mit seinen Krallen oder mit einer Klinge diese zerschneiden könnte. Für einen winzigen Moment sagte keiner mehr etwas, sodass nur Parrishs schmerzhafte Geräusche den Raum fühlten - dieser Moment fühlte sich ehrlich wie eine Ewigkeit an!

"Die Jäger haben also auf ihn geschossen, du hast ihn durch deine Flammen geschützt und bist dann brennend mit ihm davongelaufen? Einfach so? Die Jäger haben nicht weiter auf euch geschossen oder euch verfolgt?", hakte Deaton misstrauisch nach. Ich nickte auf jede einzelne Frage von ihm, konnte jedoch durch meine Schuldgefühle nichts sagen.
"Denkst du, dass sie davon gewusst haben? Also, dass das Silber in ihren Kugeln schließlich durch die Hitze schmelzen und ihn weitaus mehr schädigen würde?", fragte Scott diesmal an Deaton gerichtet nach. Dieser schien kurz zu überlegen, nickte dann allerdings. "Davon können wir ausgehen.".

Meine Hände fingen an zu zittern und mein Herz schlug sich beinahe seinen Weg aus meiner Brust heraus. Das alles hier ist meine Schuld. Ich hätte niemals hierher kommen sollen!

"Man kann ihm aber doch irgendwie helfen, oder? Irgendwie muss er doch wieder heilen, oder?!", fragte ich mittlerweile panisch. Keiner Antwortete auf meine Frage, wobei ich nicht wusste, ob keiner von ihnen eine Ahnung hatte oder keiner so ehrlich sein wollte, mir ein direktes Nein auszusprechen. Jeder sah mittlerweile auf Parrish, der sich zu krümmen angefangen hatte und noch immer krampfend stöhnte. Ich wollte gar nicht wissen, was für Schmerzen er gerade durchleben musste.
Mittlerweile floss immer mehr Silber aus seinem Körper, sodass sein Oberkörper mittlerweile mit Asche, Blut und silbriger Flüssigkeit übersät war - und das nur meinetwegen!
Zum Thema Beschützerin. Verflucht sei dieses Wort! Ich bin ganz sicherlich keine Beschützerin, wenn ich meine Verbündeten in den Tod schicke.

"Ich weiß nicht, was ich noch tun kann, Scott.", wandte sich Deaton schließlich wieder sein. Seine Worte brannten mir bereits förmlich auf der Haut und in meinen Gehörgängen, als ich sie hörte. Er konnte wirklich nichts mehr tun? Parrish würde also wirklich sterben?

Ich bemerkte, wie Scott sein Gesicht verzog und versuchte sich nicht allzu viele Emotionen anmerken zu lassen.
Lydia, die mit Malia mittlerweile ebenfalls eingetroffen war, nachdem sie sicher gegangen waren, dass die Jäger unseren Spuren nicht folgen würden, stand ebenfalls nur wie erstarrt weiter hinten im Raum, während ihr Blick starr auf dem mit Flüssigkeit getränkten Oberkörper des Höllenhundes lag.

Und nun spürte ich auch schlussendlich meine Emotionen kollabieren und die erste Träne meine Wange hinunter kullern. Sie bahnte sich langsam und mit tiefer Trauer gefüllt ihren Weg meine Wange hinunter, bis sie an meinem Kinn angekommen war. Und dann tropfte sie auch noch auf den Oberkörper des Deputys, über welchen ich mich noch immer gelehnt hatte. Bei dem Anblick meiner Träne zwischen dem Blut und dem Silber schreckte ich zurück und brachte einige Distanz zwischen mir und dem Behandlungstisch, während ich weitere Tränen aus meinen Augen wischte. "Entschuldigung....", murmelte ich in einer leisen Lautstärke, sodass es beinahe nicht über meine Lippen entwichen wäre.

"Moment... seht ihr das?!.".

Deatons perplexte und dennoch so seriös klingende Stimme ließ mich meinen Atem anhalten. Alle Blicke waren erneut auf den Deputy gerichtet, der von dem einen Moment auf den anderen zu Stöhnen aufgehört hatte. Auch sein Krampfen wurde weniger, bis er schließlich komplett entspannt auf dem Tisch lag.
Für einen Schreckmoment hatte ich die fürchterliche Angst, dass er verstorben wäre, jedoch regte sich hier und dort ein Muskel von ihm, sodass ich mich diesbezüglich beruhigen konnte.
Ich kam langsam wieder näher an den Behandlungstisch heran, bis ich schließlich dort stand, wo ich vorhin ebenfalls gestanden hatte. Ich sah, weshalb Deaton so urplötzlich voller Hoffnung die Stille durchbrochen hatte. Die Blutungen und das stetige Herausfließen des Silbers hatten aufgehört und stattdessen vergrößerten sich nun die Einschusswunden. Der Anblick ließ mich beinahe mein Bewusstsein verlieren, dass dies absolut furchterregend und widerlich aussah, allerdings konnte ich gleichzeitig meinen Blick nicht davon abwenden.
Die Wunden wurden noch größer, bis plötzlich eine Patrone nach der anderen heraus ploppte und von dem Oberkörper auf den Behandlungstisch und schließlich auf den Boden fiel. Als die Patronen aus den Wunden herausgefallen waren, schlossen die sich wieder, was absolut unmenschlich aussah und wie in einem Film. Natürlich, so sah also der Heilprozess bei Übernatürlichen aus!

Als alle Wunden augenblicklich verheilt waren, öffnete Parrish seine grünen Augen und löste seinen verkrampften Gesichtsausdruck. Er erhob seinen Oberkörper und schaute an sich hinab, während er seine Brust abtastete. "Was ist passiert?", fragte dieser genauso verwirrt, wie wir ihn auch dementsprechend anschauten.
"Nancy, was hast du gemacht?", richtete Deaton sich erneut direkt an mich, während er mich begeistert und neugierig anschaute. In seinen dunklen Augen spiegelte sich allerdings gleichzeitig auch noch die Verwirrung wieder.
"Ähm... geweint?", gab ich unsicher als Antwort von mir, während ich auf den verheilten, aber dennoch mit Blut und Silber verklebten Oberkörper des nun schmerzfreien Deputys starrte.
"Eine Träne von dir hat also den Körper berührt, ja?". Ich nickte langsam und schaute nun den Tierarzt voller Erwartung an. Wusste er etwas, was ich nicht wusste?

Zugegeben wusste ich nicht, dass meine Tränen heilen konnten!

"Phönix...", murmelte Lydia plötzlich in den Raum hinein, als auch sie sich dem Tisch genähert und staunend dreingeschaut hatte. Nun hatte sie die Aufmerksamkeit von uns allein, während ich ein zustimmendes Nicken von Deaton in meinem Augenwinkel erkannte.
"Eine Träne, die heilen kann und Feuer, das beschützen kann. Das klingt stark nach einem Phönix.", erklärte Deaton grübelnd, während er eine seiner Hände nachdenklich an sein Kinn gelegt hatte. Verdutzt über diese Erkenntnis fuhr ich meine Kinnlade herunter, während ich meine Augen weit aufriss.
"Ich soll meine Kräfte besitzen, weil ich ein Phönix bin?! Ich dachte, der Phönix stirbt laut Mythologie andauernd und wird aus der Asche neu geboren? Ich sterbe aber nicht andauernd...", versuchte ich irgendwie zu widersprechen, da ich diese gesamte Situation hier wie einen Schlag ins Gesicht definieren könnte.
Meine Flammen hätten Parrish fast umgebracht, während meine Träne ihm dann wiederum das Leben gerettet hatte. Sollte ich nun froh oder schockiert sein?

"Der Phönix verbrennt nur am Ende seines Lebenszyklus und wird am Anfang des Zyklus neu geboren.", berichtigte Deaton meine falsche Kenntnis über den Mythos. Ich runzelte lediglich meine Stirn, als ich versuchte alles zu realisieren und zu verarbeiten.
"Heißt, ich bin bereits einmal gestorben, dann allerdings als Phönix wiedergeboren worden?". Deaton grübelte ebenfalls, nickte dann allerdings. "So in etwa. Bist du bereits einmal in einer lebensbedrohlichen Situation gewesen?".
"Als Kind hätte ich theoretisch im Wagen meiner Eltern verbrennen müssen, als dieser Feuer gefangen hat und ich nicht aussteigen konnte, aber... ich hatte es unversehrt überlebt.", erwiderte ich. Erneut: Ein Schlag ins Gesicht!
Dies sollte der Grund dafür gewesen sein, warum ich als Zehnjährige nicht elendig verbrannt wurde im Cadillac meiner Eltern?!

"Du bist als Phönix wiedergeboren worden. Wie alt warst du damals?", fragte Deaton neugierig.
"Zehn.", antwortete ich knapp.
"Und seit wann besitzt du deine Kräfte oder hattest du Kenntnis über diese?",
"Seit ich etwas zwölf Jahre alt gewesen war.", antwortete ich nachdenklich.
Deaton schnipste nun erfreut mit seinen Fingern in der Luft, während er anfing zu lächeln. Das erste Lächeln, das ich hier in diesem Raum nach etlichen Minuten sah - es wirkte beinahe magisch.
"Da haben wir die Antwort, Phönix.".

Ich bin ein Phönix? Ein Vogel, der aus der Asche des Cadillacs als Zehnjährige neu geboren wurde? Dies ist also der Grund, warum ich das Feuer so liebe? Wirklich?! Krass.

"Und wie geht's dir? Die Träne müsste alle deine Symptome beiseite geschaffen haben.", wendete sich der Dunkelhäutige nun an Parrish, der noch immer etwas neben sich stehend auf dem Behandlungstisch saß mit seinem nackten Oberkörper und seiner Unterhose.

Wie zum Teufel ist seine Unterhose eigentlich nicht verbrannt?!

Und verdammt, ich habe komplett vergessen, dass ich eigentlich unter Scotts T-Shirt noch komplett nackt bin!

"Mir geht es merkwürdiger Weise ganz gut...", murmelte der Deputy, während er nun seinen ersten Versuch startete, vom Tisch zu steigen und zu stehen - es funktionierte einwandfrei. Hin und wieder schaute er an sich hinab und beäugte das getrocknete Blut und das Silber an sich, bevor er dann immer wieder seinen Blick zu mir wandern ließ. Auch in dieser Situation waren seine Augen hinreißend wie immer. Das Grün in diesen strahlte trotz der Umstände immer noch so magisch wie die letzten Male auch, als ich es betrachtet hatte.

"Und was machen wir jetzt?", kam Lydia zu Wort. Keiner sagte etwas für eine geraume Zeit, bis ich mich schließlich räusperte. "Ich sollte nach Hause und mir endlich meine eigenen Klamotten anziehen...", murmelte ich, als ich an dem großen, dunkelroten T-Shirt von Scott herumzupfte, für welches ich noch immer unendlich Dankbar war.
"Ich nehme an, dass du deine Kleidung verbrennst, wenn du dich in Feuer einhüllst?". Ich nickte Deaton zu und presste dann verlegen meine Lippen aufeinander. "Sogar meine Unterwäsche.", fügte ich hinzu, während ich meinen peinlich berührten Blick gen Boden sinken ließ.

Wir besprachen das weitere Vorgehen bezüglich der Jäger noch, bevor wir uns dann auf unsere Heimwege machten. Ich bemerkte auch erst jetzt, wie spät es schon war.
"Mein Vater wird mir wahrscheinlich bis in die Ewigkeit Hausarrest geben.", murmelte ich vor mich hin, als ich neben Scott und Parrish zu dem Wagen des Deputy lief, der nach wie vor am Straßenrand vor dem Haupteingang der Praxis stand.
"Weshalb?", fragten beide synchron.
"Na ja, in der Woche um halb zwölf nach Hause zu kommen mit nur einem T-Shirt am Leib ist wohl nicht die Art, wie man nach Hause kommen sollte.", erklärte ich amüsiert, auch wenn in meiner Stimme noch immer ein Stück des Terrors versteckt blieb, den ich heute Abend durchlaufen hatte. Diesen Schreck mit Parrish werde ich wohl vorerst nicht so leicht verdauen können.
"Er weiß doch, dass du Feuer bändigen kannst. Sag ihm doch einfach, dass du deine Kleidung verbrannt hast. Er wird es sicherlich irgendwie verstehen.", versuchte Scott mich zu motivieren und gleichzeitig zu beruhigen. Ich jedoch schüttelte meinen Kopf, während ich in seine dunklen Augen schaute. "Er meinte vor einer kurzen Weile noch zu mir, ich solle kein Feuer in der Öffentlichkeit benutzen. Wenn ich sage, dass ich draußen meine Kleidung verbrannt habe, bringt er mich noch um. Außerdem...", ich verstummte, als ich mich daran erinnerte, dass er möglicherweise unter den Jägern weilen könnte.
"...ist er vielleicht ein Jäger. Ich will ihm so wenig wie möglich offenbaren.", beendete ich in mich gekehrt.
"Das sollten wir als nächstes herausfinden. Also, ob dein Dad involviert ist oder nicht.", beschloss Scott bewusst, sodass mein Blick wieder zu ihm wanderte. Er lächelte mich sanft an, was wirklich beruhigend war. Es war schon beinahe niedlich, wie er sich um seine Rudelmitglieder kümmerte.
"Braucht ihr im Übrigen eine Fahrt nach Hause? Ich könnte euch mitnehmen.", mischte sich nun auch der Deputy wieder ein, der mit seiner Unterhose vor seinem Wagen stand und auf diesen deutete, während er ihn aufschloss. Ich frag jetzt mal nicht, wo er den Schlüssel verstaut hatte...

"Ich fahre mit Lydia mit. Die hat dort hinten weiter geparkt.", lehnte Scott dankend ab, während er auf einen unauffälligen, blauen SUV weiter hinten am Straßenrand unter einer Straßenlaterne deutete. Parrish nickte ihm verständlich zu, bevor er seinen Blick zu mir wandern ließ.
"Ähm... ich bin hergelaufen. Ich kann bestimmt auch zurücklaufen, um keine Umstände zu bereiten.", versuchte ich mich irgendwie aus der Sache rauszureden. Es war nicht so, dass ich nicht mit ihm fahren wollte, sondern dass ich nicht in dieser Aufmachung in einen Wagen steigen wollte.
"Um halb zwölf abends? Wohl kaum. Komm, steig ein.". Mit diesen Worten öffnete er die Beifahrertür und deutete mir einzusteigen. Ich seufzte, bevor ich schließlich aufgab und mich auf den Beifahrersitz seines Wagens setzte. Wäre ja nicht das erste Mal, dass ich mit ihm fahre. Er stieg auf seiner Seite ein und startete den Motor. Bevor er losfuhr, sagte ich ihm noch flüchtig meine Adresse.
"Und dann bist du zu Fuß gelaufen? Das sind über vier Kilometer?!", fragte er verblüfft, als er schließlich losfuhr und dem Weg des Navigationsgeräts folgte. Ich nickte zögernd. "Ich musste mir die Beine vertreten.", antwortete ich lediglich.
Dann wurde es für eine Weile still zwischen uns und ich wusste nicht, ob ich die Stille genießen oder verfluchen sollte. Diese Atmosphäre war komisch gewesen - anders konnte ich sie nicht beschreiben oder definieren.
Als er in meine Straße einbog, erkannte ich bereits das Licht vor unserer Haustür brennen. Und in dem Lichtkegel erkannte ich eine Person, die vor der Haustür stand.
"Shit, Dad.", murmelte ich leise, als ich ihn definitiv erkennen konnte. Wie lange stand er bitteschön schon dort?
Parrish hielt am Straßenrand vor unserem Grundstück an und schaute erst mich und dann die Person im Lichtkegel an.
"Soll ich mit rauskommen und das regeln? Du stehst immerhin in meiner Schuld, Nancy.", fragte er dann mit sanfter Stimme, bevor seine grünen, faszinierenden Augen die meinen trafen. Ich jedoch schüttelte schnell meinen Kopf. "Nicht so. Was würde er denken, wenn du halbnackt aussteigst und zu erklären versuchst, warum ich so spät nach Hause komme?", wendete ich argumentativ ein, sodass er kurz schmunzeln musste.
"Du hast Recht. Aber sicher, dass du alleine klar kommst?". Unser Blickkontakt verfestigte sich. "Ich muss mit ihm schon seit einiger Zeit in dieser Verfassung klar kommen. Mach dir keine Sorgen.", lächelte ich ihm entgegen. Er nickte nur, sodass ich im Begriff war auszusteigen.
"Ach, eine Sache noch.", wandte ich mich zurück an ihm, bevor ich die Beifahrertür öffnete. Überrascht schaute er mich an und wartete auf eine weitere Reaktion meinerseits.
"Wie lautet dein Vorname? Du heißt wohl kaum Parrish Parrish, oder?". Er grinste kurz, bevor er erneut einen innigen Blickkontakt aufbaute. "Jordan.", antwortete er knapp und mit glänzenden Augen. "Okay, Jordan. Dann danke für die Fahrt nach Hause und bau keinen Unfall auf deinem eigenen Weg.". Mit diesen Worten stieg ich schließlich aus und schloss hinter mir die Tür, bevor ich auf die Person im Lichtkegel zu lief. Der grimmige Ausdruck und die angespannte Haltung dieser Person konnte auch auf niemand anderen als meinen Dad hinweisen.
"Wo zur Hölle warst du?!", fauchte er mich wenig einladend an, während er mich von oben bis unten musterte. Hölle? Wie wäre es mit Ich war bei einem Höllenhund?
"Mit Freunden unterwegs.", antwortete ich knapp und in derselben Tonlage.
"Ach, und das ohne Kleidung oder was? Hab ich dich so erzogen?!", fauchte er weiter. Ich verdrehte meine Augen und wollte die Haustür öffnen, allerdings blockierte er mir problemlos den Weg. "Was denn? Soll die ganze Nachbarschaft hiervon erfahren, Dad?". Er blieb jedoch stumm und bewegte sich keinen Zentimeter.
"Ich hab aus Versehen meine Kleidung verbrannt. Zufrieden? Ende der Geschichte. Das T-Shirt ist geliehen. Es war ein Unfall - passiert nicht wieder. Darf ich endlich rein? Es ist arschkalt hier.", beantwortete ich seine Frage halbwegs wahrheitsgetreu. Ich bemerkte jetzt, wie Parrish - wie Jordan - bereits losgefahren war und sein Wagen sich während dieser kleinen Konfrontation aus dem Staub gemacht hatte. War auch gut so, ich wollte immerhin nicht, dass er so Kontakt zu meinen Dad hatte.
"Ach, etwa das T-shirt von dem Typen, der dich gerade oberkörperfrei hierher kutschiert hat? Ich habe wohl gesehen, dass er keines getragen hatte im Wagen.", hakte er grimmig und streng nach. Ich biss mir die Unterlippe, da ich nicht wusste, ob ich einfach Ja sagen sollte.
"Was geht dich das überhaupt an, hm? Das ist mein Privatleben, nicht deins.". Mit diesen Worten schlängelte ich mich schließlich um ihn herum durch die Eingangstür, um auf direktem Wege in mein Zimmer zu laufen und die Tür zu verbarrikadieren, damit Dad mir nicht wie ein erzürnter, misslungener Familienvater hinterherstapfen konnte.

Als aller erstes zog ich mir endlich Unterwäsche und daraufhin meine Schlafklamotten an, um mich dann in meinem Bett zu verkrümeln. Diese Hektik die letzten Stunden war einfach zu viel gewesen, da konnte ich nicht noch ein Streitgespräch mit meinem Familienoberhaupt führen. Ehrlich, wenn ich zwischen Scott als Alpha und meinem Dad als Vater eben bezüglich eines Anführers wählen müsste, wäre ich zu 100 Prozent bei Scott. Mein Dad konnte vielleicht dieses kleine Häuschen in Schacht halten, aber mehr auch nicht.

Während ich mich langsam beruhigte und entspannte, prallten all die wichtigen Fakten vom heutigen Tage erneut auf mich ein. Ich war ein Phönix!
Meine Tränen konnten Wunden heilen!

Und das Wichtigste war, dass meine Träne Jordan geheilt hat.
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| T E A R S | - Ende.
Hoffe, dass es euch gefällt.
Wir sehen uns im nächsten Kapitel :)




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