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Kapitel 1

Ich wusste, dass etwas nicht stimmte, als unser Religionslehrer in unseren Klassenraum kam. Schon seit gestern Nachmittag hatte mich ein unbestimmtes Gefühl der Unruhe übermannt, so dass ich auch in der Nacht kein Auge zu gemacht hatte. Dementsprechend war ich total übermüdet und konnte mich auch kein bisschen auf den bisherigen Unterricht konzentrieren. Doch als Herr Engel seine Tasche auf den Tisch stellte, sich vor diesen stellte und den Kopf hob, war ich sofort hellwach. Irgendetwas war merkwürdig. Herr Engel war noch sehr jung, er hatte erst vor einem Jahr seinen Studium absolviert, doch er war schon Vertrauenslehrer an unserer Schule und viele Mädchen waren heimlich in ihn verliebt. Aber heute sah er mindestens zehn Jahre älter aus. Er fuhr sich mit der Hand durch seine braunen Haare und atmete einmal tief ein. Okay, da war wirklich etwas faul. Normalerweise war er der am besten gelaunteste Lehrer der Schule, doch heute machte er einen sehr nervösen Eindruck.

"Guten Morgen, meine Lieben." Herr Engels Stimme zitterte. Er sah durch den Raum und erfasste jeden mit seinem Blick. Augenblicklich wurde es still. Jetzt hatte sogar der Letzte gemerkt, dass etwas nicht stimmte. "Ich habe euch etwas mitzuteilen." Unser Lehrer nahm noch einmal einen tiefen Atemzug. "Gestern Nachmittag hatte ein Schüler unserer Schule einen schweren Autounfall. Er ist- er ist noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen erlegen." Ich hörte einige Schüler in meiner Umgebung erschrocken einatmen. "Auf der anderen Straßenseite wollte ein Auto überholen. Der Fahrer des Wagens hat das Auto eures Mitschülers nicht gesehen. Sie sind frontal zusammengestoßen. Der Unfallverursacher liegt schwer verletzt im Krankenhaus." Es war gestern sehr neblig gewesen, kein Wunder, schließlich war es Mitte Oktober. Dass er selber gefahren war bedeutete, dass unser Mitschüler aus dem Abiturjahrgang sein musste. Er war also zwei Jahre älter als wir.

Mich beschlich wieder dieses merkwürdige Gefühl. Was wenn- nein, unmöglich. Ich schluckte. Mein Herz raste wie verrückt. Und wenn doch? Im Raum war es mucksmäuschenstill. Alle mussten den Schock erstmal verarbeiten. Es war jemand gestorben, vielleicht kannten einige ihn. Ich vermutete, uns brannte allen die gleiche Frage unter den Nägeln, doch niemand wollte sie stellen. Sonst wäre es real.

Irgendwann hielt ich diese Stille nicht mehr aus. "Wer?", fragte ich in den Raum. Herr Engel drehte den Kopf in meine Richtung, doch sah mich nicht an. Nein. Nein. Nein. "Wer?", fragte ich noch einmal. Panik lag in meiner Stimme. Herr Engel zwang sich sichtlich dazu, den Blick auf mich zu richten. Bevor er auch nur ein Wort gesagt hatte, wusste ich es. Die Wahrheit breitete sich wie ein Krebsgeschwür von meinem rasenden Herzen in den Rest meines Körpers aus. "Tarek. Tarek Neumann." Nein. Nein, nein, nein, nein. Das konnte nicht sein. Nicht, bevor ich- nein, er log mich an. Es musste so sein.

Herr Engel sah mich mit traurigen Augen an, der Rest der Klasse tat es ihm gleich. Alle starrten sie mich an, sie alle wussten es. Nur er wusste es nicht. Tarek. Ich sprang auf. "Sie- Sie lügen. Sagen Sie mir die Wahrheit! Das ist unmöglich. Sie lügen. Sie lügen. Sie lügen!", ich vergrub mein Gesicht in den Händen und schüttelte den Kopf. Er lügt, er lügt, er lügt. Ich wiederholte dies wie ein Mantra, doch selbst damit konnte ich mich nicht täuschen. Irgendjemand legte mir die Hand auf den Rücken, doch ich drehte mich ruckartig um und schlug sie von mir. "Lass mich in Ruhe!", schrie ich. Die Tränen begannen zu fließen. Tränen der Trauer. Tränen der Wut. Tränen der Reue.

Hier konnte ich nicht bleiben, sie würden alle meine Tränen sehen. Ich trat gegen meinen Stuhl und flüchtete aus dem Raum. Einige Rufe hallten hinter mir her und ich hörte Schritte, doch es war mir egal, mir war alles egal. Ich wollte nur noch weg. Egal wohin. Ich rannte und rannte und hörte bald auch nicht mehr die Stimmen hinter mir. Meine Tränen rannen immer noch in Bächen meine Wangen hinunter, doch auch das war mir egal. Irgendwann spürte ich, wie meine Lungen sich, aufgrund meiner Schluchzer, zusammenzogen und ich kaum noch Luft bekam. Doch ich rannte weiter. Meine Beine knickten ein und ich brach auf dem Boden zusammen. Weitere Schluchzer schüttelten meinen Körper und nun verlor ich die Kontrolle über meine Atmung vollends. Das Letzte, was ich wahrnahm, bevor ich das Bewusstsein verlor, waren der weiche Waldboden, das Orange der Blätter über mir und die alles durchdringende Oktoberkälte.

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So meine Lieben,

dies war das erste Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Es bleiben ein paar Fragen offen, aber diese werde ich im Laufe des Buches noch beantworten. Freut euch darauf. Dieses Kapitel ist noch ziemlich kurz, aber da dies erst der Anfang ist, könnt ihr euch darauf verlassen, dass es definitiv noch längere geben wird.
Vielen lieben Dank für das Cover an vhcurly31, ich bin begeistert, kann ich nur empfehlen. :)

Eure Lumi

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