Punch in the Gut
James.
Wer hätte es auch anderes sein können.
Immer. Wieder. James.
Er hatte im Dunkel des Schattens auf mein Auftauchen gewartet und im Gleichen untoten Atemzug indem mich verpönt hatte, war er nach vorne gesprungen und hatte das arme, zu Tode erschreckte Mädchen mit einem gezielten Schlag auf die Schläfe K.O. gehauen, nachdem es markerschütternd meinen Namen geschrien hatte. Etwas, das sich wohl für ewig in mein Gedächtnis brennen und mir Albträume beschaffen würde. Ein Schauer durchfuhr meinen Körper und meine Härchen stellten sich auf. Roter Zorn legte sich um mein Herz, geballt gerichtet auf James. Doch dieser quittierte mein wütendes knurren und nach vorne hechten nur mit einem glucksen.
„Ich glaubs nicht, Mama Ash zur Rettung. Das wird ja vielleicht alles leichter, als gedacht. Mensch, da hätten wir uns ja gar nicht so eine Mühe machen brauchen..."
Er hatte das Mädchen an den Haaren ein Stück weit hochgezogen und auf seine Arme geladen. Als ich einen Schritt auf ihn zugemacht hatte, waren seine Zähne hervor geschossen und er hatte sie dem Mädchen an die Hals gelegt. Er hatte zugebissen und einen großen Schluck getrunken, etwas das mir das letzte bisschen Respekt, das ich vielleicht noch für ihn besessen haben könnte, austrieb. Als seine Zähne sich wieder aus dem Hals des Mädchens lösten um mich zu ermahnen, nicht zu handeln, tropfte die dicke Flüssigkeit in die blonden Haare des Mädchens.
„Tz, Tz, Tz Ashilein. Benimm dich oder sie stirbt"
Ich war an Ort und Stelle eingefroren, worauf hin James zufrieden gegrinst hatte.
„Na geht doch." Als „Belohnung" für mein Gehorchen leckte er noch einmal über die offene Wunde und regte so bedingt das Schließen dieser an. Dann hatte er sich das Mädchen wie einen Sack nasse Kartoffeln über die Schulter geworfen und mir mit einer galanten Handgeste zu verstehen gegeben, dass ich bitte vorgehen solle. Mir hatte sich mein Magen umgedreht und ich brauchte einen Moment bis ich meine Füße zum Handeln bewegen konnte. Was blieb mir den anderes übrig. Es war ganz eindeutig - James war zu allem fähig. Ob ich nun die Fähigkeiten zu kämpfen besaß oder nicht war unter diesem Umständen irrelevant. Denn James griff nicht mich direkt an, sondern nutzte ein Kind als sein Schutzschild. Und so war ich ihm gefolgt, wo er mich ins in ein Auto bugsiert und mir das Mädchen hinterher auf den Schoss geworfen hatte. Wir waren im Dunkel der Nacht zu einem Gebäudekomplex gefahren. Das kleine Mädchen in meinen Armen atmete so flach, dass ich zwischenzeitlich Angst hatte, der Schlag von James gegen ihre Schläfe war zu heftig gewesen. Doch die anwachsende Beule und ihr rasender Herzschlag der ihren kleinen Brustkorb schnell zum heben und senken bewegte, versicherten mich des Gegenteils.
„Keine Angst, ich hole uns hier wieder raus", versuchte ich ihr gedanklich mitzuteilen in dem ich es wieder und wieder in meinem Kopf vor mich hinbetete. Es sollte wohl mehr mich selber beruhigen als das Mädchen. Die Wahrheit war, ich wusste nicht weiter.
Ja, ich hätte kämpfen können. Mein Körper war zwar immer noch geschunden von den vorangegangenen Tagen, doch ich fühlte mich kräftig und aufgeladen wie lange nicht mehr. Doch ich wusste nicht, wie ich das Mädchen unter solchen Umständen beschützen sollte. Beinahe war ich dankbar für die Tatsache, dass das Mädchen nicht bei Bewusstsein zu sein schien. Ihr blieben die Umstände in denen wir uns befanden, für den Moment erspart.
Richtig lustig wurde es dann, als wir die Parkgarage erreichten. Zwei Gorilla (-im übertragenden Sinne, nicht wirklich die Affen sondern zwei riesige, muskelbepackte Männer), hatten auf uns gewartet. Bevor ich mitbekam, was geschah, hatte einer der Männer das Mädchen von meinem Schoss gerissen, während der andere von der anderen Seite mich an meinen Haaren herausgezogen und mir den Arm auf den Rücken verdrehte. James hatte ungerührt das Auto abgeschlossen.
"Bring das Mädchen zu den anderen. Goldlöckcken hier kann solange noch ein bisschen schmoren, bis alles vorbereitet ist.", wies er die beiden Männer an, während er sein Handy überprüfte. "Ist Monroe schon eingetroffen?"
"Nein Sir!", grunzte der Gorilla, der mir beinahe den Arm erneut auskugelte und mein wackeln und zappeln ansonsten nicht zu bemerken schien. Ich hielt in meinen Bewegungen inne, als der Mann in meinem Rücken James Sir nannte. James hatte es mitbekommen und grinste.
"Tja, da hast du nicht mit gerechnet Ashilein, was?", er gluckste erneut amüsiert. Ein Geräusch das mir von Mal zu Mal weniger gefiel. "Wenn du nur wüsstest was noch alles auf dich wartet..." James leckte sich die Lippen und musterte mich. "Ich bin echt gespannt ob es funktioniert."
Dann schnipste er mit den Fingern und verließ die Garage Richtung Fahrstuhl, während ich in eine Art Heizungskeller auf der gleichen Etage gesteckt wurde. Hier durfte ich erstmal warten. Wütend auf sich selber, auf die Welt und natürlich nach wie vor auf James tapste ich ungeduldig auf den Betonboden mit meinem Fuß. Der Stuhl, auf welchen ich mehr oder minder geschmissen worden war, war so verbogen, dass sich das kalte Metallgestell unangenehm in meine Wirbelsäule bohrte. Doch meine Hände waren hinter meinem Rücken mit rauem Paketband gefesselt, sodass mir nicht viel Handlungsspielraum blieb - das war noch weniger schön. Außerdem juckte meine Nase. Das nervte geradezu. Fast so sehr, wie die Langeweile, die mich hier nun seit einer gefühlten Ewigkeit in den Wahnsinn trieb. Nach vorangegangener Gefahr auf ein Urteil zu warten war so ziemlich eine ganz besondere Art der Folter.
Wie im Gefängnis sollte ich wohl Zeit haben über die Vergehen nachzudenken und mir ausmalen, was mir alles passieren könnte. Meist war die Fantasie dabei schlimmer, als alles, was sich jemand ausdenken konnte, wodurch in dem Warten die eigentlich Strafe lag. Eine wunderbare Foltermethode, die bei anderen wahrscheinlich auch wunderbar funktioniert hätte. Nur nicht bei mir, denn ich war denn ich war durch Pflegesystem abgehärtet. Es wäre schön wenn ich behaupten könnte nur einmal in einer Familie in einen dunklen Raum gesperrt worden zu sein um auf meine Strafe zu warten. Doch das war nicht der Fall gewesen.
Es war eine meiner größten Ängste, die Qualen der Kindheit erneut durchleben zu müssen, ich war beinahe beeindruckt wie strategisch James dementsprechend vorging und mit mir spielte. Auch wusste ich, dass nach dieser Tortur, meine Erlebnisse ein Nachspiel haben würden. Doch für den Moment konnte ich mich zusammen reißen und die Situation meistern. Mich distanzieren. Abschotten.
Okay, genau genommen war ich ihm freiwillig gefolgt, sobald er das kleine Mädchen vor meinen Augen mit einem Schlag gegen die Schläfe bewusstlos geschlagen hatte. Ich hatte immer gewusst, dass James ein Psychopath war, aber Kinder schlagen? Da hatte ich gedacht, würde er eine Grenze ziehen. Aber sein Vampir dasein hatte ihm wohl die letzten Grenzen genommen. Ich seufzte erneut und wechselte das Bein, welches ich überschlagen hatte. Es schien, als wäre einfach jeder einzelner verzweifelte Schritt, den ich die letzten Wochen und Monate getan hatte, eine Falle gewesen.
Als nach einer gefühlten Ewigkeit das Licht in meiner kleinen Kammer wieder anging, blinzelte ich angestrengt dem Lampenschein entgegen. Punkt tanzten vor meinen Augen und ich musste die Augen zusammenkneifen um die Orientierung zurück zu erlangen. Ich konnte geradezu fühlen, wie mir sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich, als meine Augen endlich wieder in der Lage waren, sich zu fokussieren.
„Tom."
Blut rauschte von meinem Kopf in meine Füße. Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, mein Hals fühlte sich merkwürdig zugeschnürt an. Ich hatte das Gefühl, vergessen zu haben, wie man atmete. Hielt tatsächlich die Luft an. Als Tom schwunghaft den Kopf herum riss und mir dabei ein zugleich erschrockenes und hasserfülltes Fauchen zwischen seinen Vampirzähnen zuwarf, begann ich, ganz die Jungfrau in Nöten die ich in allen Hollywoodproduktionen immer so hasste, zu hyperventilieren. Ich wusste, dass ich theoretisch zu viel Luft in meiner Lunge hatte und keine weitere einatmen musste, doch das hielt meinen Körper nicht davon ab, wieder und wieder panisch nach Luft zu schnappen. Ich halluzinierte bestimmt wieder, richtig?
Mit großer Wahrscheinlichkeit hatten mich die Sofakissen auf Erics Couch einfach verschluckt und dank der fremden Umgebung um meinem nicht enden wollenden Umgang mit Vampiren und meinen Schuldgefühlen gegenüber Tom, baute mein Gehirn sich jetzt dieses kranke Szenario zusammen. Richtig?
Tom starrte mich entgeistert an, ich starrte ihn entgeistert an und das kleine Mädchen, dass er in seinen Armen hielt und an dessen Schläfe sich eine riesige Beule zu bilden schien, schaute entgeistert über seine Schulter auf den Neuankömmling, der gerade die Tür hindurch Schritt und leise vor sich hin lachte.
„Tz tz tz, so ein Drama. Hab ich's verpasst? Ihr Gesicht?"
James der durch die Tür trat und sich neugierig umsah, pfiff durch die Zähne. „Das nenn ich mal ein pure Überraschung Ashilein. Und sprachlos bist du. Man hole jemanden vom World Record Buch, das muss festgehalten werden!"
Tom knurrte, was James zum Lachen brachte, ehe er seinem Bruder das Mädchen aus der Hand riss und sie sich über die Schulter schmiss. Das Mädchen schrie. James schleuderte sie auf einen weiteren mitgebrachten Metallstuhl und beugte sich mit ausgefahrenen Zähnen nah an sie heran.
„Du gibst keinen Mucks mehr von dir, bis ich dir etwas anderes sage."
Augenblicklich war das Mädchen still, als hätte ihr jemand die Stimme genommen und panische Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Ich musste zu meiner Scham eingestehen, dass ich nicht eingriff. Ich hatte jeglichen Kontakt zwischen meinem Hirn und meinen Gliedmaßen verloren. Stattdessen schien der Raum sich ein wenig seitlich zu neigen.
„Ich glaub, sie fällt gleich um...", murmelte Tom und musterte mich merkwürdig. Die Sekunde in der er sprach, fühlte sich so an, als hätte jemand ein heißes Buttermesser in mein Herz gestoßen und es ein paar Mal freudig gedreht. Seine Stimme klang vertraut und doch so fremd - ganz anders als in meinen Träumen, in meinen Erinnerungen. Heiße Tränen schossen mir in die Augen, doch meine Stimme hatte ich noch nicht wieder gefunden. Mit seiner Theorie könnte er recht haben. Einzig die verbundenen Hände in meinem Rücken schienen mich in aufrechter Position zu halten, während die Stimmen der beiden mich nur noch dumpf erreichten. Ich merkte, wie James mich eindringlicher musterte, doch dann die Schultern.
„Huh, würde uns einiges erleichtern, denkst du nicht? Ash kann manchmal ganz schön biestig sein, wenn es nicht nach ihrem Willen geht. Das müsstest du doch eigentlich am besten wissen. So sparen wir uns das Drama." James stieß seinen Ellenbogen seinem Bruder im Scherz in die Seite, dessen Augen noch immer auf mir lagen. Ich konnte mich nicht bewegen, nicht blinzeln, nicht atmen, nicht wegschauen oder um Hilfe rufen. Ich war gefangen in meinem eigenem Körper und den Augen meines doch nicht ganz so endgültig toten Freundes, der mich mit bedauern und sorge betrachtete.
James stöhnte und verdrehte die Augen „Hört auf euch gegenseitig mit den Augen zu vögeln ey. Tom!", er stieß seinem Bruder in die Seite, der daraufhin endlich seinem Blick von mir löste. Eine Träne stahl sich in dem Moment aus meinem Augenwinkel, was die beiden aber nicht mitzubekommen schien, denn James grummelte weiter. „Monroe mag es nicht wenn man ihn warten lässt. Hol ihn!"
Tom war dabei aufzustehen und dem Raum verlassen zu wollen, was mein Gehirn nun doch letztendlich dazu brachte wieder hochzufahren und in den Turbo Modus zu wechseln. Ich wurde mit Fragen bombardiert: War das Tom? Konnte es jemand anders sein? War ich noch am Schlafen? War ich vielleicht selber Tod und befand mich in einem Warteraum zur Hölle?
Ich wollte aufspringen, Tom um den Hals fallen, schluchzen, schreien, weinen, ihn küssen, ihn schlagen. Die Anzahl an Emotionen die durch mich hindurch schoss war einfach zu viel. Mein Herz fühlte sich an als würde es zerspringen. Tom seinerseits sah mich noch ein letztes Mal an, das Gesicht ausdruckslos, die Augen leuchtend und verließ den Raum und damit mich und James zurück.
„Da waren's nur noch zwei.", summte James und kniete sich neben mich, als hätten wir vor, uns gemütlich zu unterhalten. Die Anwesenheit des Mädchens schien er entweder komplett zu ignorieren oder tatsächlich nicht zu bemerken. Seit James sie mit seinen Vampir Fähigkeiten bezirzt hatte, was sie ja auch komplett stumm. James schlenderte zur Tür und lehnte sich mit verschränkten Armen hinter dem Kopf lehnte zurück, während ich beinahe katatonisch dasaß. Ich fühlte mich in Watte gepackt. Ich glaub ich stand unter Schock. Er beobachtete mich mit schiefgelegtem Kopf.
Er schnalzte mit der Zunge „Siehst du Ashilein, eins verstehe ich nicht. Ich dachte, du würdest dich freuen, dass dein Mr. Lover Lover wieder auf den Beinen ist. So viel Trübsal wie du wegen ihm geblasen hast, hab ich eigentlich mit einer kleinen Showeinlage gerechnet, die ich hinter über die Überwachungskamera beobachten hätte können.", James schmollte. „Oder bist du mittlerweile weitergezogen zu dem Klotz von Vampirwikinger?"
Eric. Die Erwähnung seines Namens brachte eine ganze neue Reihe an Fragen auf. Er hatte Tom nicht umgebracht. Nicht ganz zumindest. Meine Gehirnwindungen hatten Probleme zusammenhänge zu verknüpfen. Es fühlte sich an als sei mein Kopf unter Strom gestellt. Oder zumindest wie ich es mir vorstellte wie sich ein Kopf nach einer Elektroschocktherapie anfühlen würde. Alles kribbelte und schmerzte, es drückte an meiner Schläfe und. Mir. War. Heiß.
James stützte sich von der Wand ab und streckte seinen Arm in die Luft um zu symbolisieren, dass er die Größe von Eric meinte um mir auf die Sprünge zu helfen. "So groß? Blond? Mit einer Vorliebe für Lack und Leder.", James grinste. "Schade, das du nicht seinen Stil übernommen hast. Du in enger Lederhose..", er sog pfeifend die Luft durch die Zähne ein. "Da kann man auf Ideen kommen."
Ich hörte ihm nur mit halben Ohr zu, überging seine perversen Sticheleien. Stattdessen versuchte ich mich in der neuen Weltordnung zurecht zu finden.
Eric. Tom.
Beide Vampire.
Beide nicht Tod.
Keiner war für den Tod des anderen verantwortlich.
Der Schock schien sich zu lösen, bröselte wie eine zu lange in der Sonne stehende Sandburg Stück für Stück zusammen. Der Knoten, welcher sich um meine Brust geschnürt um mich die letzten Wochen zusammen gehalten hatte, begann sich zu lösen. Ich begann zu weinen.
James lachte.„Na siehst du, geht doch. Das macht mehr Spaß. Und nun komm, wir haben noch viel vor heute Nacht und uns rennt die Zeit davon." James schnitt die Seile um meine Handgelenke los, packte mich am Arm und zog mich mit sich, damit ich begann vorwärts zu laufen. Folgsam trottete ich hinterher. Neben dem Mädchen kam ich soweit zu mir, dass ich stehen blieb, als sie mich flehend und mit weit aufgerissenen, tränennassen Augen ansah. Nur stumm war sie.
James zischte.
„Ich warne dich Ash. Unsere kleine Maddie hier ist bereits in genügend Schwierigkeiten, auch ohne dass du hier einen Aufstand machst. Sie dient zusätzlich noch als unsere Versicherung, dass du nichts Dummes anstellst." James grinste stolz. Der widerliche Plan schien auf seinem Mist gewachsen zu sein. „Sagen wir, du willst fliehen und verletzt dabei einen unserer Wächter mit einem Messer...", James zückte besagtes Messer und wedelte damit vor meiner Nase herum. „Bekommt unsere kleine Maddie hier die Gleiche Wunde zugefügt."
Schwungvoll wirbelte er das Messer durch die Luft und verpasste dem Mädchen einen Schnitt am Oberarm. Ihre Tränen wurden stärker, doch ihr Mund blieb geschlossen und sie gab keinen Musks von sich. Die Ohnmacht, ja das Level an Hilflosigkeit, dem das kleine Mädchen ausgesetzt war, war so stark, das ich es regelrecht spüren konnte. Ich erkannte mich in ihren Augen wieder. Sie wurde misshandelt. Und es war meine Schuld. Mir wurde schlecht.
James leckte sich die Lippen, lachte und sah dann wieder mich eindringlich an. „Verstanden?" Bereits zum zweiten Mal sah ich ihn das Blut des Mädchens auflecken und ich sah wie ein weiterer Hunger, eine Gier in seinen Augen aufflammte. Entgeistert sah ich meinen beinahe Schwager an. Abgründe, oh so tiefe Abgründe taten sich vor mir auf. Wie konnte mir bisher nicht bewusst gewesen sein, wie krank James tatsächlich war? Er wollte das Mädchen. Wollte mehr als nur ihr Blut. Die Panik die ich vernahm spiegelte sich auch im Gesicht des kleinen Mädchens wieder. Sie hatte es also auch gesehen. Es wurde Zeit, dass James und ich den Raum verließen. Schnell.
„Führ mich zu Monroe", flüsterte ich erschlagen und nutzte den Namen, den ich zuvor aufgeschnappt hatte. James schien kurz mit sich zu kämpfen, sah noch einmal zu dem Kind, nickte dann jedoch knapp. Mit dem Messer zeigte er noch einmal aufs Mädchen, dass erschrocken zusammenzuckte.„Um dich kümmere ich mich später."
Nur am Rande nahm ich war, wie James seine Hand auf meinen Hintern legte und mich wieder aus dem Raum schob. Möglichweise ein Test um zu sehen, ob ich reagieren würde. Vielleicht wollte er auch nur, damit ich mich wehrte, damit er einen Vorwand hatte das Mädchen weiter für meine Vergehen zu bestrafen? Oder er lenkte seine neu erwachten Triebe auf mich um. Ich sollte mich wohl wehren... Doch ich war am Ende meiner Kräfte. Ich wollte und konnte einfach nicht mehr . Die wunderbare Taubheit stellte sich wieder ein, wie ich sie schon so oft kennen gelernt hatte wenn eine Situation für mich einfach zu viel wurde, und ich ließ mich dankbar in das aus den Ecken kriechende nichts fallen. Alles war mit einem mal egal. Die Wut und der Schmerz an denen ich mich die letzten Wochen, ja Monate festgehalten hatte, waren verschwunden und hatten eine dunkle und tiefe Leere hinterlassen, welche ich mit offenen Armen willkommen hieß.
Hello Darkness, my old friend.
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A/N: Taaadaaa. Da ist Tom.
Hände hoch, wer hats geahnt?
Habt ihr eine Idee wie es weiter geht? Wer Monroe ist und was er macht? Was Ashley damit zu tun hat?
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