twentynine
,,Ich kann dir das jetzt nicht sagen, ich erzähle dir das irgendwann später", wimmelte ich ihn dann schnell ab und eilte zum Kursraum.
Als ich hereinkam richteten sich zum wiederholten Mal alle Blicke auf mich.
Ich sah Tracy und Hanna an, die mir beide einen sorgenvollen Blick zuwarfen.
Ich lächelte schmal und setzte mich dann schnell auf meinen Platz.
Wenig später kam auch Ethan herein und ließ sich geräuschvoll auf den Platz neben mich fallen.
Ich lehnte mich zurück und versuchte mich den Rest des Unterrichts zu beteiligen.
Nach der Stunde eilte ich schnell zu Tracy.
,,Ich brauche deine Hilfe", flüsterte ich ihr dann panisch ins Ohr.
Als ich sah, wie Ethan und die anderen auf uns zukamen, packte ich Tracy am Arm und zog sie hinter mir aus dem Raum.
Auf dem Weg gabelte ich auch noch Zac auf, den ich ebenso an der Hand packte und hinter mir herzog.
Den Leuten die uns auf dem Flur komische Blicke zu warfen, schenkte ich einen freundlichen Blick und ein leichtes Lächeln, woraufhin sich die meisten auch schon abwandten.
,,Was wisst ihr über die Carrington's?", fragte ich, sobald wir in einer ruhigen Ecke waren.
Tracy sah mich an und runzelte die Stirn, während Zac mich wissend ansah.
,,Hast du was über die süße Hanna und ihren Bruder herausgefunden was dir nicht gefällt?", fragte Zac und wirkte fast schon spottend.
Ich biss die Zähne zusammen.
,,Weißt du was, Zac? Geh einfach wenn du nichts sinnvolles zu der Unterhaltung beiträgst", sagte ich so freundlich wie ich konnte.
Er hob beide Hände und lehnte sich an die Wand. ,,Du erfährst alles über sie was ich weiß", lenkte er dann ein und grinste mich an.
Ich nickte zufrieden.
,,Warum fragst du das, Vic?", fragte Tracy dann sanft.
Erst jetzt registrierte ich, dass ihre Haare heute anders waren als sonst. Sie hatte sie um ihren Kopf herumgeflochten und hinten zusammengebunden.
Sah wirklich süß aus.
,,Es interessiert mich einfach", log ich und sah weg, als beide mich skeptisch ansahen.
Schon komisch dass ich die beiden seit meiner Kindheit kannte und mit beiden immer noch mehr oder weniger gut befreundet war. Und das obwohl ich sie bis jetzt immer nur ein mal in zwei Monaten zu irgendwelchen Veranstaltungen gesehen hatte.
,,Ich habe dir letztens schon gesagt dass Ethan ein Arschloch ist und dabei bleibe ich. Jeder weiß dass er ein Drogen Problem hat und Hanna war früher eine wirklich Bitch. Bitch nicht im Sinne von Schlampe sondern eher Zicke." Zac zuckte mit den Schultern. Abwartend sah ich ihn an und biss auf meiner Unterlippe herum.
,,Es geht schon seit Jahren das Gerücht rum dass seine Familie irgendwas illegales am Laufen hat. Keine Ahnung ob das stimmt. Aber die Carrington's sind große Sponsoren von unserer Schule und deswegen haben Ethan und Hanna hier ziemlich viel zu entscheiden", fuhr Tracy fort. Sobald ich das Wort „illegal" hörte, biss ich die Zähne fest aufeinander.
Oh nein.
,,Die Lehrer tun immer so als ob das nicht stimmt. Aber zum Beispiel: Ethan prügelt sich gerne und wurde noch nie dafür suspendiert. Er kriegt immer eine Alibi Strafe, aber hinter geschlossener Tür fließt viel Geld. Deswegen habe ich dir gesagt dass du bei ihm aufpassen musst. Er hat sowohl Schüler, als auch Lehrer unter Kontrolle." Tracy sah mich an und ihre blauen Augen waren ganz sanft, als ob sie wüsste was los war.
Zum Glück wusste sie gar nichts.
,,Aber du magst Hanna doch auch?", fragte ich Tracy dann, die sofort nickte.
,,Klar. Ich dachte immer sie wäre noch die Bitch von früher, aber ist sie ja nicht. Bei Hanna besteht keine Gefahr", versicherte sie mir grinsend.
Ich nickte. ,,Gut, wir sehen uns Zac. Du kannst gehen", sagte ich dann.
Empört sah er mich an, aber dann grinste er.
,,Habe dir jetzt schon ein paar Mal geholfen, du schuldest mir langsam Mal was, Thompson", rief Zac grinsend, als er sich entfernte.
Ich antwortete nicht, sondern lachte leise und verdrehte die Augen.
,,Warum wolltest du das wissen? Sei ehrlich, Vic."
Sie sah mich fragend an, während wir intuitiv zusammen zu unserem nächsten Unterricht gingen.
,,Mein Dad besteht die ganze Zeit darauf dass ich mich von Ethan und Hanna fern halte. Und deswegen wollte ich fragen was mir einen Grund dafür gibt. Ich weiß nicht wie ich mich gegenüber den beiden verhalten soll, wenn alle so anti gegen sie sind", flüsterte ich, damit niemand etwas mitkriegte.
Tracy sah mich an und lächelte leicht.
,,Sei normal zu ihnen und bilde deine eigene Meinung. Um ehrlich zu sein glaube ich dass Ethan wirklich auf dich steht. In letzter Zeit macht ihr beiden das echt viel zu offensichtlich."
Ich verzog das Gesicht. ,,Da läuft nichts", murmelte ich, bevor ich schnell in den Raum ging.
Dabei ignorierte ich mein schnell und heftig klopfendes Herz, als ich überlegte, ob das was Tracy sagte nicht vielleicht doch stimmte.
Aber Ethan und ich waren nur Freunde, da waren wir uns einig. Es gab bestimmt tausend andere Mädchen die Ethan lieber daten wollte als mich.
...
Beim Lunch angekommen hatte ich beschlossen mich möglichst normal gegenüber Hanna und Ethan zu verhalten.
Ich wusste genau dass Dad das hier nicht befürwortete, aber ich war nun mal mittlerweile mit den beiden befreundet.
Und falls jemand fragen sollte: ich hatte keine Ahnung von den Sachen, die die beiden trieben.
Obwohl mir immer noch schlecht wurde, als ich an all das dachte.
Wie selbstverständlich ließ sich Ethan neben mich fallen und biss ein großes Stück von seinem Burger ab.
Eins musste man der Saint lassen: die Cafeteria war der Hammer.
Bei jedem Lunch gab es ein großes Buffet das immer prall gefüllt war. Von gesund bis zu dem ungesunden Scheiß den Ethan da gerade genüsslich aß gab es alles.
Hanna grinste, als sie sich mit Tucker gegenüber von uns setzte.
,,Wie war der Toilettengang heute morgen in Mathe?", fragte sie und sah uns interessiert an.
,,Perfekt", antwortete Ethan, bevor ich was sagen konnte.
Ich verhielt mich neutral und aß wie immer mein Obst, anstatt irgendwas hinzuzufügen. Auch wenn es wie sonst auch bei Ethan's Anwesenheit in meinem Magen zog und mein Herz schneller schlug.
Brady stieß kurze Zeit später hinzu. Ich lächelte ihn an. ,,Ich bin gar nicht dazu gekommen zu fragen. Wie war der Trip?", fragte ich ihn interessiert.
,,Schön. Wie war die Party?", fragte er und erwiderte mein Lächeln.
,,Perfekt", antwortete Ethan wieder für mich.
Ich verdrehte die Augen.
,,War okay", verbesserte ich ihn und lächelte Brady an, der zufrieden nickte und auch begann zu essen.
,,Normalerweise esse ich gesund, ich schwöre", sagte Ethan dann zu mir.
Er sah mich aus seinen blau- grauen Augen mit einem entschuldigenden Ausdruck an.
Ich versuchte mir ein Grinsen zu verkneifen, aber meine Mundwinkel zuckten.
,,Sie ist nicht deine Mom, Alter", sagte Zac dann und schlug Ethan gegen den Kopf, bevor er sich lachend neben ihn setzte.
Ethan schlug zurück, aber der Schlag sah nichts mals annähernd so spaßig aus wie der von Zac.
Ich verzog das Gesicht, aber konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken.
,,Jedenfalls denke ich wir sollten mal wieder was zusammen machen", sagte Tracy dann ohne Zusammenhang und mit einem breiten Lächeln.
,,Hanna, du und ich. Einen Mädelsabend", schlug sie vor.
Hanna quietschte, während Ethan sich die Ohren zu heilt und genervt stöhnte. ,,Man, Hanna. Entspann dich", sagte er, woraufhin sie abwank und aufgeregt nickte.
,,Mädelsabend ist perfekt. Meine Eltern sind diese Woche weg, also könntet ihr jederzeit kommen und auch bei uns übernachten. Ohne das uns jemand nervt", erklärte sie.
,,Klar, warum nicht?", erwiderte ich und lächelte sie an.
Warum nicht? Weil ihre Eltern verdammte Drogen- und Waffeldealer sind!, schrie mich eine Stimme in meinem Kopf an.
Aber ich ignorierte sie so gut ich konnte.
Ich musste über all das zuerst einmal dringend mit Tracy sprechen, dann mit meinem Dad und dann würde ich Ethan und Hanna fragen was sie dazu sagten.
Aber bis dahin blieb erstmal alles normal.
Ich redete mit Tucker, den anderen Footballspieler und scherzte mit Tracy und Hanna.
Ethan fragte nach einiger Zeit: ,,Worüber haben du, Tracy und Zac heute morgen geredet?"
Er beugte sich näher zu mir, um mich besser zu verstehen, bei der Lautstärke die hier herrschte.
Aber plötzlich konnte ich nur noch auf seinen Geruch, seine Wärme und seine Lippen achten.
Ich biss die Zähne zusammen und lächelte gezwungen.
,,Nichts wichtiges. Ich habe sie nur was gefragt."
Und damit drehte ich mich um und versuchte schnellstmöglich, mit jemand anderem ein Gespräch anzufangen.
Das zwischen Ethan und mit durfte nicht sein. Also versuchte ich meine aufkommenden Gefühle schnellstmöglich durch Distanz zu unterbinden.
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