Ethan's POV:

Ich war total verwirrt, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Aber nur für einen kleinen Moment, solange, bis mir wieder einfiel dass ich es geschafft hatte.
Victoria lag in meinen Armen, atmete tief und ruhig und wirkte friedlich. Ihre rötlichen Haare waren um ihren Kopf ausgebreitet wie Flammen, ihre vollen Lippen waren leicht geöffnet und ihr Gesicht wirkte völlig entspannt. Ich hatte Ginger noch nie so gesehen und dieser Anblick gefiel mir wirklich gut.

Die Tatsache dass mein Arm auf dem sie lag schon vor Stunden eingeschlafen war kam mir unwichtig vor, im Gegensatz zu der Wärme ihres Körper die ich an mir spürte und wie ihre Beine in meinen verflochten waren.
Fuck, Victoria hatte mich so sehr in der Hand und sie wusste das noch nicht mals. Mittlerweile war ich mir unsicher, ob ich überhaupt noch Eier besaß, denn ich fühlte mich wirklich wie ein dummer Schwächling. Aber dafür dass sie in meinem Bett und neben mir lag gab ich auch gerne für eine kurze Zeit meine männlichen Prinzipien auf.

Gerade wollte ich wieder meine Augen schließen und weiterschlafen, um die Ruhe solange es ging zu genießen, als jemand meine Tür aufdrückte.
Tucker kam gähnend und ganz selbstverständlich in mein Zimmer, sah dann Ginger in meinem Bett liegen, stolperte und fiel dann fast auf die Fresse. Wäre ich nicht so angepisst darüber dass er störte, hätte ich ihn vermutlich ausgelacht.

,,Alter", sagte er verwirrt und starrte Victoria, dann mich und dann wieder sie an.
Nun rührte sich auch Ginger, streckte und räkelte sich. Die Tatsache dass sie ihren Hintern dabei die ganze Zeit an meine Hüfte presste, war nicht gerade förderlich.

Sie öffnete verschlafen die Augen, sah mich an und lächelte - was verdammt noch mal das süßeste war, was ich je gesehen hatte - bevor sie Tuck entdeckte, zusammenzuckte und die Bettdecke bis zu ihrem Kinn hochzog. So als wäre sie nackt. Leise lachte ich.
,,Was machst du hier, Tucker?", fragte sie erschrocken. Ihre Stimme wirkte verschlafen und höher als sonst.

,,Ich wollte mir nur ein Shirt von Ethan holen, meins stinkt von gestern Abend. Scheiße, ich hatte keine Ahnung dass du hier liegst", fluchte Tucker und kratzte sich nicht gerade einfallsreich an der Brust.

,,Warum stehst du immer noch hier, geh raus", sagte ich jedoch nur zu ihm.
Tuck ging zu meinem Kleiderschrank, nahm sich ein Shirt raus, warf noch einen letzten Blick auf uns und ging dann raus.

,,Warum haben wir die Tür nicht abgeschlossen?", fragte Victoria völlig geschockt.
Ich schmunzelte und zupfte leicht an der Bettdecke die sie immer noch fest umklammert bis an ihr Kinn gezogen hatte. Sie ließ die Decke los und entspannte sich dann etwas.
Dabei gab ich mir wirklich größte Mühe, nicht auf ihre Brüste zu starren, die durch das hautenge Top nur zu deutlich zur Geltung kamen.
Bei Victoria fiel es mir einfacher nur auf ihre Augen zu schauen, man verlor sich schnell in ihren hellbrauen, Rehaugen.

,,Du bist nach mir reingekommen", erinnerte ich sie belustigt, bevor ich mich über sie lehnte.

,,Scheiße, stimmt. Erinner mich das nächste Mal daran", murmelte sie leise, bevor sie, so als wäre es ganz selbstverständlich, mit ihren Händen zuerst ganz vorsichtig über meine Schultern fuhr und schließlich in meine Haare, in denen sie dann ihre Finger vergrub.

,,Alles was du willst", hauchte ich an ihre Lippen, bevor ich meine Lippen auf ihre Lippen presste.
Die Tatsache, dass Victoria so gut küsste erregte und erschreckte mich gleichzeitig. Jedes Mal auf's neue.
War sie einfach ein Naturtalent oder hatte sie vor mir so viele geküsst, dass sie einfach verdammt viel Übung hatte?
Ich wusste es nicht und ich war mich auch nicht sicher, ob ich das überhaupt wissen wollte. Also presste ich meine Lippen einfach fester auf ihre und fuhr mit meiner Hand über ihre schmale Taille.
Victoria streckte mir ihren Körper entgegen und legte mir ein Bein um meine Hüfte, um mich näher zu sich zu ziehen. Das alles, obwohl wir erst gestern wirklich ehrlich zueinander waren?
Eigentlich war ich die Art von Person, die liebend gerne weglief, wenn es ernst wurde, aber bei Ginger konnte mir alles nicht schnell genug gehen.
Mit ihr war immer alles anders.

Ich löste mich zuerst von ihr, registrierte zufrieden dass ihre Lippen rot und geschwollen waren, ihre Wangen sich genau wie ihr Ausschnitt rosig gefärbt hatten. ,,Ich würde verdammt gerne weitermachen, Ginger. Aber die Tür ist immer noch unverschlossen und ich glaube, du bist noch nicht bereit für all das", sagte ich vorsichtig zu ihr.

,,Stimmt", antwortete Ginger nur entspannt, schlüpfte unter meinen Armen her und aus dem Bett heraus, nur um mich noch einmal anzulächeln und dann auf den Flur zu verschwinden.
Ich ließ mich auf den Rücken fallen und hatte das Gefühl erstmal zu Luft kommen zu müssen, so sehr ging mir Victoria unter die Haut.
Schließlich schüttelte ich den Kopf und konnte nichts gegen das Schmunzeln tun, was sich auf meinem Gesicht ausbreitete.
Scheiße, das hier war doch alles viel zu gut um wahr zu sein, oder?
Ich war definitiv nicht bereit das hier in naher Zeit aufzugeben, dafür fühlte es sich jetzt schon viel zu gut an.
Mit Victoria war es nicht wie mit den anderen.