Kapitel 5
,,Onkel Lix, was ist los?" Fragte Jee verwirrt und verzog leicht das Gesicht bei dem lauten Alarm, während Minho die Tür richtig verschloss. Etwas gestresst und überfordert fuhr Felix sich durch seine Haare. Er selbst hatte doch keine Ahnung, was gerade passierte.
Er setzte sich zu Jee auf das Bett und zog ihn vorsichtig an sich ran. ,,Ich habe leider keine Ahnung, Kleiner. Tut mir leid." Murmelte er leise und presste dem Jungen einen Kuss auf die Stirn.
Minho drehte sich nun leicht von der Tür und zog ebenfalls seine Waffe aus dem Holster, um auf das schlimmste vorbereitet zu sein, während sein Blick auf den kleinen Jungen fiel. ,,Lixeu, der böse Mann hat einen Waffe" Flüsterte er leise (sehr laut).
Minho stieß einen gestressten Atemzug aus. ,,Nicht böse, Kleiner. Ich folge nur Befehlen." Jee erwiderte seinen Blick unbeeindruckt. ,,Deine Befehle sind blöd." Felix schloss verzweifelt seine Augen. Sie sollten Jee wirklich beibringen keine Männer mit Waffen in der Hand zu beleidigen.
Zu seiner Überraschung hörte er von Minho hingegen nur ein leises Lachen. ,,Ja, irgendwie schon, nicht?" Grinste er leicht in Jees Richtung, welcher das Grinsen leicht erwiderte. Jedoch zuckten Jee und Felix leicht zusammen, als sie plötzlich Schüsse im Gang hörten.
Verängstigt wandte Jee sich mehr in Felix' Umarmung. Minhos Gesichtsausdruck wurde wieder ernster. Vorsichtig hielt er seine Waffe höher, während er und der Australier sich zunickten. Sie beiden wussten ihre Priorität: Jee.
Minho stellte sich direkt neben die Tür, während Felix sich mit Jee dahinter stellte und ihn fest im Arm hielt. Mit gezückter Waffe lauschte Minho an der Wand, in der Hoffnung etwas hören zu können. Tatsächlich konnte er im Flur Schritte wahrnehmen.
Eine Person.
Eine Person, die auf ihre Tür zukam.
Minho hob einen Finger, um Felix somit mitzuteilen, dass es nur eine Person war. Im nächsten Moment hörte er leise Geräusche an der Tür. Etwas verwirrt, da er die Geräusche nicht erkannte, hörte er genauer zu, die Waffe an sich gezogen.
Doch dann fiel ihm auf, was es war.
Jemand knackte das Schloss der Tür!
Leider bemerkte er dies zu spät, da die Tür im nächsten Moment ruckartig aufgestoßen wurde. Das letzte was er sah, waren tiefbraune Augen, bevor ihm etwas über den Kopf gezogen wurde.
***
Erst langsam kam Minho wieder zu bewusstsein. Er war sich ziemlich sicher, dass höchstens eine Minute vergangen war, seit ihm etwas über den Kopf gezogen wurde. Über seinen Kopf, welcher ihm gigantisch wehtat. Das war definitiv eine Gehirnerschütterung.
Erschrocken öffnete Minho seine Augen, als ihm wieder Jee einfiel. Seine Waffe hatte er nicht mehr in seiner Hand und lag auch nicht mehr neben ihm. Jedoch hatte er glücklicherweise für Notfälle eine zweite Waffe an seinem Gürtel befestigt und ohne zu zögern zog er diese auch aus ihrem Holster. Er richtete die Waffe auf die Ecke, in welcher Felix sich mit Jee versteckt hatte.
Jedoch ließ er die Waffe wieder ruckartig sinken, als er irritiert auf den blonden Schopf des Mannes guckte, welcher ihn wenige Stunden zuvor mit einer Pfanne ums Leben bringen wollte. In seinen Armen war Jee, welcher sich glücklich um dessen Hals gehangen hatte.
Felix schaute irritiert zu Minho, als er und Jisung zeitgleich riefen: ,,Du?" Sofort ließ Jisung seinen Sohn vorsichtig wieder runter, ehe er seine eigene Waffe auf Minho richtete. Wo hatte der Mann eine Waffe her??
Felix legte jedoch seine Hand auf Jisungs und sagte leise: ,,Er hat uns nur beschützen wollen." ,,Er hat meinen Sohn entführt!" Betonte Jisung angepisst und ließ die Waffe nicht sinken. Empört stand Minho auf. ,,Du hast mich fast entmannt!" Jisung hob eine Augenbraue und ließ ebenso entsetzt seine Waffe ein wenig sinken, um einen Schritt näher an Minho zu treten. ,,Vergleichst du gerade wirklich einen Tritt in den Schritt mit einer Kindesentführung??" Fragte er den Braunhaarigen ungläubig.
Minho sah auf den kleineren herab und schluckte leicht. ,,Also wenn du es so ausdrückst-..." ,,Waffe runter!" Rief plötzlich eine Stimme aus Richtung Tür. Erschrocken schauten die beiden zeitgleich auf, in die Gesichter von bis zu sieben Gangmitgliedern, allesamt mit auf ihnen gerichteten Waffen.
Ohne zu zögern richtete Jisung wieder drohend seine Waffe, während Minho Jee aus Reflex hinter sich zog. ,,Leute, hier ist ein Kind mit im Raum!" Erwiderte Minho seinen Kollegen, fast schon angepisst. Er was nunmal kein Fan davon, unschuldige in unnötige Gefahr zu bringen. Er war auch nur ein Mensch, okay? Und der kleine Junge hat nun wirklich nichts falsch gemacht.
,,Wir haben unsere Anweisungen von dem Boss, jetzt werfen sie die Waffe auf den Boden!" Erwiderte einer der Menschen vor ihnen. Sie waren in der klaren Unterzahl und dennoch hinderte dies Minho nicht daran, nun entgültig angepisst zu sein. ,,Ich habe auch meine Anweisungen vom Boss, und die lauten komischerweise nicht den Jungen zu töten. Also lasst es mich noch einmal ganz klar für euch formulieren."
Mit diesen Worten zog er seine eigene Waffe und richtete diese auf seine Kollegen. ,,Wenn ihr nicht sofort aufhört eure Waffe auf den Jungen zu richten, werde ich jeden einzelnen von euch umbringen, bevor mich auch nur die erste Kugel trifft, habt ihr mich verstanden?"
Überrascht schaute Jisung zu dem Braunhaarigen, welcher mit einer Hand noch immer Jee hinter sich hielt, während dieser sich an Minhos Hosenbein festklammerte. Mit der anderen Hand und einem durchaus sturen Gesichtsausdruck hatte er seine Waffe auf die Leute vor sich gerichtet. Unauffällig deutete er Jisung mit einer Handbewegung, dass dieser sich genau wie Jee und Felix, hinter Minho stellen sollte.
Aus irgendeinem Grund tat er dies auch und legte somit einen Teil seiner Sicherheit in Minhos Hände. Dennoch hielt er seine Waffe ebenfalls weiterhin auf die Männer gerichtet. ,,Runter mit den Waffen, dass ist meine letzte Warnung." Knurrte Minho fast schon und ließ den Abzug leicht klicken, um seinen Punkt zu untermalen.
Ein paar der Assesinen schauten sich nur irritiert an, nicht wissend, was sie nun zu tun haben. Diese Entscheidung wurde ihnen jedoch genommen, als eine dunkle Stimme hinter ihnen sagte: ,,Wenn meine rechte Hand euch sagt, dass ihr die Waffen zu senken habt, ist es an euch auf ihn zu hören."
Erschrocken drehten sich die Assesinen in die andere Richtung und gaben somit den Blick auf Changbin frei, welcher eindeutig nicht glücklich war. Aber wann war er das schon? ,,Oder muss ich euch etwa nochmal an meine Regeln erinnern?"
,,Nein, Sir, verzeihung-" Sagte einer der Männer, was Changbin aber lange nicht mehr interessierte. Stattdessen war sein Blick auf die vier Menschen vor sich gerichtet. Kurz schwiff der Blick über Felix und Jee, blieb jedoch an Jisung hängen.
,,Du bist der Vater des Jungen?" Fragte er mit mehr interesse, als Felix in den letzten Tagen von ihm mitbekommen hat. Jisung würdigte dies keiner Antwort. ,,Du lässt uns von jetzt an in Ruhe." Sagte er lediglich.
Changbin grinste leicht. ,,Und warum genau denkst du, dass du in der Position bist Befehle zu erteilen?" Jee versteckte sich weiter hinter den drei Erwachsenen, die vor ihm standen. ,,Du bist eine Person mit einer Waffe. Wir sind eine ganze Gruppe. Was kannst du schon ausrichten?"
Jisung schluckte unbemerkt, realisierend, dass der Kriminelle vor ihm recht hatte. Sein Plan häte funktionieren können, wäre er nur schneller gewesen. Aber wer kann ihn verurteilen die Situation nicht genau durchdacht zu haben? Er wollte nur zu seinem Sohn.
Minho sah auf den blonden Mann und bemerkte dessen zögern. Jees Hände klammerten sich noch immer an Minhos Hosenbein, trotz das er derjenige war, der die beiden in dieses Chaos gebracht hatte.
Mit einem Seufzen steckte Minho seine Waffe zurück in das Holster. ,,Boss, bei allem Respekt, Jee und sein Vater haben hiermit nichts zu tun. Ich hab den Fehler gemacht." Überrascht wechselten Jisung und Felix einen Blick aus. Stand Minho gerade wirklich für sie ein?
Changbin besah Minho hingegen unbeeindruckt. ,,Ja, und über diesen Fehler werden wir auch noch reden." Sagte er schlicht. Minho verzog sein Gesicht. ,,Schön und gut, aber wir haben keinen Grund den Jungen und seinen Vater hierzubehalten. Sie sind nicht das Ziel." Widersprach er Changbin. Die Assesinen hinter Changbin sahen angespannt zwischen ihrem Boss und seiner rechten Hand hin und her. Sie wussten, dass Minho sich viel erlauben konnte, in seiner Position, doch auch seine Befugnis hatte seine Grenzen.
Changbin zog eine Augenbraue hoch. Fast schon spöttisch antwortete er: ,,Wirst du weich, Minho?" Minho ließ seinen Blick mit unbehangen schweifen. ,,Nein, werde ich bestimmt nicht. Ich finde nur-..." ,,Gut." Unterbrach ihn Changbin. ,,Ich würde es hassen, wenn mein bester Killer schwäche zeigt."
Mit diesen Worten ging Changbin auf Minho zu, um zu Jisung, Jee und Felix zu gelangen. Zögernd blieb Minho jedoch in seinem Weg stehen. Changbin verdrehte seine Augen und benutzte eine Hand, um den Braunhaarigen aus dem Weg zu stoßen. Schneller, als Jisung reagieren konnte, hatte Changbin ihm die Waffe aus der Hand geschnappt. Verängstigt hielt Jee sich nun an Jisung fest.
,,Du liegst falsch, Minho." Betonte Changbin mit einem Grinsen, als er beobachtete, wie Felix seine Hand schützend an den Rücken seines besten Freundes gelegt hatte und die andere auf Jees Schulter.
Irritiert zog Minho eine Augenbraue hoch, doch Changbin fuhr amüsiert fort, er hatte Felix Schwachstelle gefunden. ,,Wir brauchen die beiden. Felix mag sein eigenes Leben nicht mehr wert sein, als dass meines Sohnes, doch ich bin mir sehr sicher, dass das Leben des Jungen und seines Vater mindestens genausoviel wert sind."
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