7.
Leia zuckte vor ihrem Datenpad immer wieder zusammen. Sie war kein Angsthase. Nein, aber wenn es um Ben ging, dann konnte sie schon etwas überempfindlich werden. Neben ihr zischte Han auf.
„Autsch.", murmelte er. „Das sah schmerzhaft aus."
Gerade sahen sie live die Eröffnung der Gladiatorenspiele, nur um mit Ben mitleiden zu können und ihn zu sehen.
Die Prinzessin vergrub ihr Gesicht an Han's Schulter.
„Ich will nicht, dass Ben das durchleiden muss, nachdem er Snoke widerstanden hat. Ich möchte ihn einfach nur zurück.", schluchzte sie.
„Leia, glaub mir. Wenn ich es verhindern könnte, dann würde ich es tun. Aber selbst eine Befreiungsaktion würde ihm vermutlich mehr schaden als helfen. Ich will unseren Sohn doch auch unversehrt bei mir haben."
Luke schien sein Augenmerk eher auf etwas Anderes gelegt zu haben.
„Immerhin ist er nicht ganz allein. Dieses Mädchen scheint ihm etwas zu bedeuten und der große bärtige Mann unterstützt die Beiden.", stellte der Jedi fest.
Han und Leia nickten.
„Das Mädchen ist hübsch.", meinte Han.
„Ja, sie passt gut zu Ben. Ich hoffe, dass sie zusammenhalten, denn eh die Politiker eine Lösung finden, ist Ben tot." Leia sah ernst und gestresst aus.
Die letzten Wochen hat sie sich mit dem Senat über die Gladiatorenspiele auseinandergesetzt, aber Lösungen waren Mangelware. Man verzettelte sich in den Gesetzen und Handlungsspielräumen. Andere hatten Angst vor der Ersten Ordnung, welche die Spiele deckte...
Es war zum Mäusemelken!
Sie konnten nur auf Ben's Intelligenz und sein Einfallsreichtum hoffen, denn sonst wäre er verloren. Leia wusste, dass er lieber sterben würde, als dieses Mädchen zu töten, das sah sie ihm an.
Sie hatte sofort gewusst, dass Ben sie liebte, als sie gesehen hatte, wie er sie schützte.
***
Rey drehte sich nochmals müde in Ben's Armen um. Es war früh am Morgen und nur ein paar wenige hell goldene Strahlen erhellten ihr Zimmer. Ben schnarchte leise, doch das störte sie nicht. Zumindest nicht mehr. In ihrer Kennlernphase hatte sie ihn nachts regelmäßig geschubst oder ihn unsanft gehauen, damit er aufhörte. Mittlerweile fand sie sein Schnarchen sogar beruhigend...
Rey schmiegte ihren Kopf an Ben's nackte Brust und döste wieder ein, nur um etwa eine Stunde später von sanften Küssen geweckt zu werden. Wie sie das liebte.
„Morgen, Prinzessin.", murmelte Ben.
Rey stockte beinahe der Atem, seine Stimme am Morgen... Wow!
„Guten Morgen, Ben."
Nachdem beide geduscht hatten (getrennt voneinander), wollten sie frühstücken gehen, da Ben's Magen sich wie ein wütender Bantha anhörte.
Plötzlich rumste etwas.
„Rey?", rief Ben von der kleinen Toilette aus. Er konnte gerade leider nicht schauen, was los war. „Alles okay?"
„Jain.", kam es zur Antwort. „Also mir geht es gut und es ist alles ganz, aber unsere Tür ist abgeschlossen."
Ben wischte sich schnell die nassen Hände an der Hose ab und lief zu seiner Freundin. Die Tür war tatsächlich verschlossen und zwar von außen.
Am Digitalfeld der Tür tauchte plötzlich eine Nachricht auf.
Bitte bleiben Sie ruhig, ihre Tür wurde aus Sicherheitsgründen verschlossen. Genauere Informationen bekommen Sie nachher. In etwa zwei Stunden wird Ihre Tür wieder entsperrt.
Im nächsten Moment bemitleidete Rey Ben nur. Er blickte die Tür wie ein trauriger Welpe an und dann knurrte sein Magen wieder laut.
„Ich habe aber Hunger.", maulte er. Rey konnte sich ihr Lachen nun nicht mehr verkneifen und prustete laut los.
„Das ist nicht witzig.", beschwerte sich Ben schon selbst halb lachend.
„Ich weiß.", erwiderte Rey. „Vielleicht haben wir etwas in die Minibar gelegt bekommen."
Der Jedi flitzte sofort zu dem kleinen Kühlschrank neben dem Schreibtisch und riss ihn auf. Tatsächlich fand er zwei Schüsseln mit Haferbrei, ein paar Brötchen und die üblichen Getränke darin. Erleichtert atmete er auf.
Nachdem die Jugendlichen ihr Frühstück hungrig heruntergeschlungen hatten, saßen sie wie immer nebeneinander auf dem Bett.
„Was machen wir jetzt?", fragte Rey ganz unschuldig.
„Weiß nicht... vielleicht..."
Ben stupste mit seiner Nase Rey's und verband dann ihre Lippen miteinander. Seit sie zusammengekommen waren, waren bereits zwei Wochen vergangen und dennoch waren ihre Küsse anfangs immer sehr schüchtern und zurückhaltend. Doch mit der Zeit konnten schon richtige Knutschereien entstehen.
Rey lächelte in den Kuss hinein. Ben's Lippen waren so unendlich weich und er schmeckte nach dem Kaffee, den er getrunken hatte. Seine Zunge fuhr ganz vorsichtig über ihre Unterlippe und bat um Einlass, den Rey gerne gewährte.
Mittlerweile lag Ben fast auf ihr. Dann begann er, sie zu kitzeln.
Rey kicherte und wand sich, um seinen Fingern zu entkommen... Erfolglos.
Keuchend bettelte sie darum, dass Ben aufhörte. Lachend ließ er von ihr ab und ließ sich neben sie fallen. Rey drückte ihm atemlos einen kleinen, süßen Kuss auf.
„Rey, was machst du nur mit mir?", fragte Ben völlig verwirrt. „Bevor ich hierhergekommen bin, habe ich immer sehr gut mit der Enthaltsamkeit der Jedi leben können, aber du wirfst alle meine Vorsätze über den Haufen."
„Dann habe ich wahrscheinlich alles richtiggemacht und den berühmten Ben Solo verführt.", entgegnete Rey frech.
Nachdem die beiden Teenager vor Lachen Bauchschmerzen hatten, meditiertem sie zusammen. Das Band, welches sie durch die Macht zueinander knüpften wurde von Tag zu Tag stärker. Die Gefühle, Empfindungen und Gedanken des Anderen waren wie ein offenes Buch. Ben wusste bereits, dass Rey und ihn mehr als das Schicksal verband. Es war der Wille der macht, dass sie geschützt vor dem eigentlichen Krieg ihre gemeinsamen Fähigkeiten ausbauen und schulen konnten.
Rey's Konzentration ließ langsam nach. Ihre Verbindung zitterte und brach schlussendlich komplett ab.
„Das hast du sehr gut gemacht.", lobte Ben seinen selbsternannten Padawan. „Du lernst sehr schnell dazu." Ein breites Grinsen trat auf Rey's Gesicht, wahrscheinlich war sie noch nie zuvor in ihrem Leben für eine gute Leistung gelobt worden.
Ben stand auf und legte auf die Kommode, die gegenüber vom Bett und zwischen Tür und der kleinen Toilette stand, eine fünf Kilogramm Hantel und Rey's Zahnbürste. Dann setzt er sich wieder neben seine Freundin, die ihn verwirrt und fragend anblickte.
„Was wird das, wenn's fertig ist?"
„Lektion fünf. Du kannst jetzt kontrolliert Gegenstände von fast beliebigen Gewicht anheben, mal Schwergewichte wie Raumschiffe ausgenommen. Jetzt ist es an der Zeit zu lernen, wie du Gegenstände mit der Macht zu dir ziehst. Das Prinzip ist dasselbe, wie beim Anheben, nur die Art des Willens und der Konzentration ist anders. Rey, fühle durch unser Band, dadurch lernst du am schnellsten. Pass gut auf.", erklärte Ben.
Er hob seinen rechten Arm und streckte die Hand aus. Die Hantel kam sofort auf ihn zugeflogen und er pflückte sie sicher aus der Luft.
„Jetzt du.", forderte Ben das Mädchen auf.
Rey streckte ihre Hand aus und konzentrierte sich auf ihre Zahnbürste. Es war ein leichtes für sie, sie anzuheben. Das zu sich Ziehen war deutlich schwerer als das Anheben. Ständig fiel die Zahnbürste zu Boden oder bewegte sich keinen Millimeter.
Gerade freute sich Rey, dass ihre Zahnbürste bereits die Hälfte des Weges zwischen Bett und Kommode zurückgelegt hatte. Sie blickte Ben an und verlor sofort die Konzentration, worüber er nur herzlich lachte.
„Rey, meine Muskeln dürfen dich nicht aus dem Konzept bringen.", tadelte er seine Schülerin scherzhaft.
„Du bist doof! ", maulte Rey. „Du musst ja nicht gleich Bizepstraining neben mir veranstalten, während ich hochkonzentriert bin."
Als alle etwas später in der großen Kantine saßen, war Ben etwas mulmig zumute. Er konnte nicht einmal genau sagen weshalb, aber er hatte das Gefühl, dass irgendetwas passieren würde.
Alvoivo und seine Bluthunde brachten dieselbe dunkle Aura wie immer.
Langsam erhob er das Wort.
„Ihr fragt euch sicherlich alle, warum ihr heute Morgen in euren Zimmern eingeschlossen wart. Nun, einige Zimmer im Nordflügel der Unterkunft haben eine Rebellion aufgestellt, unter deinem Namen, Solo."
Ben sah ihn geschockt an, er hatte damit nichts zu tun!
„Allerdings bin ich mir bewusst, dass Solo diesmal wirklich unschuldig war. Die Rebellen überwältigten mehrere Wachen und ermordeten sie. Schließlich konnten wir sie stellen, doch erst in den Morgenstunden, daher wurden alle eingeschlossen, damit sie nicht unfreiwillig in den Kampf verwickelt werden. Einige unserer Ausreißer sind vom Aufsichtspersonal getötet worden, auf den Rest wartet heute Nachmittag der Galgen. Möchte sich noch jemand von euch anschließen?" Alvoivo grinste schmierig.
Keine wagte es auch nur einen Mucks von sich zu geben, einige hielten sogar die Luft an.
„Ich erwarte euch um 14 Uhr in der Arena." Mit diesen Worten verließ Alvoivo die Gladiatoren.
Rey war entsetzt. Immerhin befand sie sich gerade in einem hübschen Kleid auf dem Weg zu einer Exekution. Sie alle waren gezwungen worden, festliche Kleidung zu tragen. Sogar Ben trug eine schicke schwarze Tunika mit silbernen Nähten und scharlachrotem Innendesign, welches an den Ärmeln und am Kragen hervorlugte. Er sah damit verboten gut aus, fand Rey.
Ihr eigenes Kleid war schlicht in einem verwaschen graublau gehalten und hatte einen breiten schwarzen Gürtel an der Hüfte.
In der Arena war ein riesiger Galgen aufgebaut wurden und sechs Stricke hingen von dem Balken hinab. Die Gladiatoren mussten sich davor verteilen, damit jeder gut zusehen konnte, was mit Ausreißern geschah.
Vier Männer und zwei Frauen wurden von Sprazac und Hodncrac auf das Podest geführt. Allesamt gefesselt, einige mit verweintem Gesicht. Sie starrten Ben förmlich an, was ihm sehr unangenehm war.
Die Schlingen wurden um die Hälse der Verurteilten gelegt und leicht festgezogen.
Alvoivo trat an sein Rednerpult.
„Im Namen von Snoke, oberster Anführer der Ersten Ordnung und oberster Unterstützer der Gladiatorenspiele, verurteile ich, Colston Alvoivo, euch hiermit zum Tode durch den Strick. Ihr werdet hängen, bis ihr erstickt. Noch letzte Worte?"
Rey klammerte sich an Ben's Hand.
Der Mann, welcher in der Mitte stand, schien als einziger etwas sagen zu wollen, der Rest schüttelte nur stumm den Kopf.
„LANG LEBE BEN SOLO, KÖNIG DER GALAXIS!", schrie er, dann wurden die Fallklappen unter ihnen geöffnet. Der Gladiator, welcher bis eben noch geredet hatte, brach sich sofort das Genick. Die anderen versuchten verzweifelt, mit ihren Händen an die Schlinge zu kommen, das funktionierte nur leider nicht, da sie auf den Rücken gefesselt waren. Das Ganze war nur als groteskes Zappeln und erstickendes Würgen zu vernehmen.
„Lang lebe Ben Solo.", keuchte eine Frau. Ihre letzten Worte, bevor sie starb.
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Ja, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll...
Soll ich wegen den ganzen Kämpfen und jetzt der Exekution den Erwachseneninhalt mit einstellen? Ich weiß nicht so genau, wie das auf Jüngere wirkt.
Bleibt alle schön gesund und möge die Macht bis zum nächsten Mal mit euch sein.
Feuerherz05
PS: Nachträglich noch einen schönen Star Wars Tag (ich weiß, dass der schon vorbei ist, aber ich wollte ihn euch trotzdem noch wünschen)
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