xxii. LIGHT IN THE DARK
Ich sah leuchtende Sterne inmitten des pechschwarzen Himmels. Es waren nur ganz wenige Sterne und sie flimmerten, als würden sie gleich verschwinden und mich alleine in der erdrückenden Finsternis zurücklassen.
"Dumbledore ist tot".
Die Worte hallten in meinen Ohren wider und sie ergaben keinen Sinn. Immer und immer wieder. Die Sterne verbanden sich zu einem Lichtstrahl und die Finsternis dämmte weg.
Ich sah Gesichter über mir. Remus und Tonks.
Ich blinzelte. Hermine, Ron, Luna, Harry und Ginny waren da.
Remus saß niedergeschlagen auf dem Sessel neben meinem Bett. Noch nie hatte ich ihn so fertig gesehen - zumindest nicht ohne dass er es verbarg.
"Wie ist es passiert?", fragte Tonks mit einem Kloß im Hals.
"Snape war es. Snape hat ihn getötet".
Alle sogen scharf Luft ein. Jeder machte sich Vorwürfe, sie sprachen über Snapes Identität. Ich hatte meine Freunde gerade erst wiedergewonnen und schon wieder musste ich Geheimnisse vor ihnen bewahren. Tränen liefen meine Wangen hinunter.
"Grace?".
Ich nickte und dabei brannte alle. Meine Brust tat unheimlich weh.
Remus nahm meine Hand und setzte sich auf mein Bett. "Greyback hat... er hat dich übel zugerichtet. Aber du bist nicht ... nicht mehr jedenfalls... in Lebensgefahr". In seinem Blick, der dem meinen auszuweichen versuchte, lag so viel Schmerz, dass mein Weinen noch schlimmer wurde.
Dann stürmte McGonagall hinein. "Ich - stimmt es? Dumbledore ist - er?".
Alle starrten betreten auf den Boden. Sie ließ sich fallen. "Oh - Oh, Albus".
"Es war Snape", wiederholte Harry, und nun konnte ich es nicht mehr hören. Snape war unschuldig, aber das konnte ich ihnen nicht sagen.
"Bitte", wimmerte ich. Keiner außer Luna hörte mich. "Grace? Was brauchst du?", fragte sie mitfühlend.
"Bitte geht. Alle - außer Tonks, Remus und dir. Ich will, dass alle anderen gehen... bitte". Nicht nur meine Brust tat weh, sondern auch mein Inneres. Ich spürte meine psychischen Schmerzen überall.
Die anderen nahmen es mir nicht übel, dass ich Ruhe brauchte und trotteten aus dem Krankenflügel. "Es tut mir leid", sagte ich.
"Dir muss nichts leidtun".
Ich hielt die Tränen zurück. Ich durfte nicht weinen. Auch wenn jede Bewegung wehtat, befreite ich meinen Arm aus der Bettdecke. "Zieh - zieh meinen Ärmel hoch", sagte ich zu Remus. In seinem Blick lag der Ausdruck von Bestürzung. "Nein", flüsterte er.
Ich nickte. "Du musst".
Er tat es, und mein dunkles Mal kam zum Vorschein.
Tonks blieb ausdruckslos.
Luna lächelte. "Grace, das wusste ich doch schon".
Remus sah sie fragend an. "Woher denn?".
Sie zuckte mit den Schultern und starrte es verträumt an. "Du bist immer noch unsere Grace. Diese Narbe macht dich nur stärker -sie zeigt, was für Opfer du gebracht hast".
"Ihr wisst nicht, wie es war - ich hätte fast selbst Dumbledore getötet, um Draco davor zu bewahren!", schrie ich.
"Genau, um Draco zu bewahren. Du bist gutherzig, Grace. Du siehst in jedem das Gute. Das ist deine größte Stärke und Schwäche zugleich", sagte Remus. Er drückte meine Hand.
"Snape - Snape hatte sicher einen Grund", sagte ich jetzt, "Vielleicht ist er doch nicht böse".
Ich wollte sie von seinem guten Denken überzeugen, Ich durfte ihnen nicht erzählen was er mir gesagt hatte, doch ich konnte an ihn glauben.
"Grace - er ist zu weit gegangen. Wir können daran nicht glauben. Dadurch lassen wir ihn uns ein Messer in den Rücken stechen".
Ich seufzte. Sie würden mich nicht verstehen.
Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen. Ich erschrak. Draco stand in der Türe, außer Atem und mit fahlem Gesicht. Er sah mich an. "Ich gehe nicht mit ihnen mit. Ich lebe auf der Straße wenn ich muss, ich renne bis sie mich erwischen und umbringen. Aber ich gehe nicht mit ihnen".
"Draco, das ist riskant, ich....", sagte ich, doch er ließ mich nicht. Er machte drei große Schritte und stand neben mir. "Grace, ich liebe dich. Du hast mir gezeigt, dass nicht alles im Leben schwarz und weiß ist. Du hast mir nicht nur die gute Seite der anderen gezeigt - vor allem hast du mir meine eigene gezeigt. Und diese Seite ist in mri vielleicht klein, aber ich kralle mich an ihr fest. Und wenn es mein Tod ist. Ich liebe dich, aber ich tue das nicht für dich, sondern für mich. Weil ich will kämpfen".
Alle anderen blendete ich komplett aus. Ich sah nur noch ihn. Er sah Remus flehend an und dieser machte, perplex wie er war, Platz für Draco, so dass dieser sich auf mein Bett setzen konnte.
"Ähm", sagte Luna, "Ich geh dann mal". Sie zwinkerte mir zu und schneite aus dem Raum.
"Ich liebe dich auch", sagte ich mit zittriger Stimme.
Auf einmal sprang Tonks auf. "Siehst du das, Remus?".
Er regte sich nicht.
"Sie liebt ihn! Sie ist das gutherzigste Mädchen das ich kenne, und er ist ein Todesser, er wollte gerade noch Dumbledore umbringen, wahrscheinlich nur um sie zu beschützen - aber sie liebt ihn. Weil es egal ist, welchen Statur man hat, ob man Todesser oder Werwolf ist - er kann doch nichts dafür wofür seine Eltern ihn zwingen! Genauso wenig wie du dafür Werwolf zu sein".
"Tonks, ich bin arm und ich bin...".
"Ich will es doch gar nicht hören! Die Wahrheit ist, dass du Angst davor hast. Angst geliebt zu werden. Weil du nämlich ein Weichei bist, und nicht dafür kämpfst was du liebst".
Er sah auf - das erste Mal seit Tonks sprach. Er wirkte voller Liebe und Trauer. Aber diese Liebe war echt.
Tonks stürmte aus dem Raum.
Remus schaute zu mir.
"Geh schon - gib ihr was sie verdient hat. Und vor allem - hol dir was du verdient hast", sagte ich.
Er lächelte einmal noch und hechtete dann hinter ihr her.
Erstveröffentlichung: 20.08.2019
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