iv. SEVERUS SNAPE
Ich wachte in einem weichen Bett auf. Als ich bemerkte, das ich nicht in meinem Himmelbett auf Hogwarts lag, setzte ich mich schlagartig auf.
Miss Weasley lächelte mich herzlich und mitfühlend an.
„Grüß dich, Grace! Geht es dir wieder besser, Herzchen?", fragte sie mich fürsorglich.
Ich dachte darüber nach, was passiert war. Lily und James waren meine Eltern, Lord Voldemort wusste das, und hatte schreckliche Hintergedanken bei dem Befehl, mich am Leben zu lassen, von dem ich nicht wusste, was er war, Lupin war mein Pate, und Snape hatte gedroht mich umzubringen. Ja, klar geht es mir besser, ich hatte ja auch so viele Gründe dazu.
Dennoch nickte ich kraftlos, was mir aber nicht einmal die optimistische Miss Weasley abkaufte.
„Ach, du armes Ding! Dass sie dir alles auf einmal gesagt haben, diese Idioten. Albus, habe ich gesagt. Albus, das ist doch zu viel für sie. Aber nein, er wollte mir nicht glaube, hat so getan, als wäre ich nur eine unwichtige Person die überreagierte". Wild fuchtelte sie mir ihren Händen vor meinem Gesicht.
„Und das hat er jetzt davon", beendete sie ihre Rede, und schaute wütend beim Fenster hinaus.
Dann wandte sie sich wieder mir zu, und ein zuckersüßes Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Ist schon gut, ich bin ja da. Ich werde mich gut um dich kümmern!", versicherte sie mir. Den meisten Menschen wäre sie wahrscheinlich überfürsorglich vorgekommen, doch mir gab sie ein wohlwollendes Gefühl. Ich fühlte mich in ihrer Anwesenheit sicher, und gewollt, nicht als wäre ich irgendeine Komplikation. So hatte ich mich praktisch mein Leben lang gefühlt.
„Wir gehen jetzt nach unten dir was zu essen machen. Du bist ja völlig abgemagert", stellte sie empört fest.
Ich sah an mir hinab, und lachte. Mich nannte sie abgemagert? Ich hatte doch eine normale Figur.
„Nana, lach' ruhig! Aber ich will nicht dran schuld sein, wenn du wie der Suppenkasper verhungert endest, weil die anderen dir so viele Probleme aufgeladen haben, dass du nichts isst!".
Entschuldigend sah ich sie an, doch sie winkte abtuend mit ihrer Hand.
Molly hatte mir angeboten sie zu Dutzen, was ich erfreut angenommen habe. Sie wollte mich in den großen Speisesaal schicken, doch da waren so viele mir fremde Personen, weshalb ich lieber in der Küche aß. Molly machte mir Spiegelei, Speck, und gab mir drei Scheiben Brot dazu. Entgeistert sah ich sie an. „Das kann ich doch nicht alles essen!".
„Doch natürlich!", erwiderte sie hartnäckig. Ich seufzte, und machte mich an das üppige Frühstück.
Als ich gerade überlegte, das letzte Stück Brot unauffällig in dem Topf einer Pflanze verschwinden zu lassen, weil ich zu platzen drohte, wurde ich erfreulicherweise erlöst. Die Tür schwang auf, und ein lächelnder Albus Dumbledore trat ein.
„Grace! Schön, dich hier unversehrt anzutreffen. Molly, kannst du sie kurz entbehren?", fragte er freundlich.
„Jetzt lassen Sie das Kind doch zu Ende essen!", sagte sie wütend. Dumbledore hob seine Hände, als würde er sich ergeben, doch dann mischte ich mich ein.
„Nein, nein, schon gut. Ich komme gleich mit!", sagte ich, und versuchte meine Freude zu verbergen.
Molly schien sich sehr zurückhalten zu müssen, um Dumbledore nicht anzuschreien.
„Nicht mal essen darf sie. Verhungern wird sie", hörte ich Molly noch schimpfend Murmeln, nachdem wir die Küche verlassen hatte. Ein Zwinkern von Dumbledore signalisierte mir, dass auch er es vernommen hatte.
Als mir klar wurde, dass ich gerade von meinem Direktor auf ein Wort gebeten worden war, wurde mir ein wenig mulmig zumute. Was würde er mir jetzt schon wieder sagen wollen?
Wir gingen in einen der vielen Räume im ersten Stock, und er sah genauso aus wie Dumbledores Büro, bis auf die vielen magischen Geräte, und seinem Phönix, Fawkes.
Jegliche Hoffnung von mir erstarb, als ich Professor Snape in dem Raum erblickte. Ich versuchte mein Missfallen nicht zu verbergen, und stöhnte laut auf.
„Ich freue mich auch, Sie zu sehen, Grace!", sagte er, und seine Stimme triefte sosehr vor Sarkasmus, wie seine Haare vor Fett.
Dumbledore räusperte sich.
„Ich habe Sie beide gebeten, sich hier einzufinden, weil ich dich etwas Wichtiges fragen muss, Grace. Ich bin auf Professor Snapes Hilfe angewiesen", erklärte er.
Widerwillig nickte ich.
„Hat irgendjemand von den Todessern dir gegenüber je etwas erwähnt? Wieso sie dich bei ihnen aufgenommen haben? Und wieso sie Harry nicht – mitgenommen haben?", fragte Dumbledore, die Augen auf mich fokussiert zusammengekniffen.
Ich musste nicht lange nachdenken, und schüttelte meinen Kopf. Darüber hatte ich auch schon nachgedacht, in den letzten 24 Stunden. Mir fiel nichts ein.
Dumbledore seufzte. „Das habe ich mir schon gedacht".
„Was soll das bedeuten?", fragte ich unsicher.
„Das soll bedeuten", begann er, „Dass sie entweder deine Erinnerungen verändert haben, oder du warst noch zu klein, um dich zu erinnern".
„Woran erinnern?"
Dumbledore sah mich nachdenklich an. „Oh, es ist nichts Bestimmtes. Aber wir wissen doch alle, dass Todesser nicht die Hellsten sind. Ich bin mir zu 99% sicher, dass sie einmal nicht aufgepasst haben, als sie etwas besprochen haben. Es MUSS einfach so sein", sagte er, vermutlich mehr zu sich selbst, als zu mir.
„Und was soll das jetzt bedeuten?", fragte ich wieder.
Dumbledore lächelte amüsiert. „Es ist gut neugierig zu sein. Dadurch wird man weise", sagte er, und tippte sich auf die Stirn.
Erwartungsvoll starrte ich ihn an.
„Das bedeutet, dass wir in ihrem Hirn nach Erinnerungen stöbern müssen", sagte er mit zusammengepressten Lippen.
„Sie? Wieso Sie? Kann das nicht ich machen?", fragte ich schockiert, an Dumbledore und Snape gewandt.
Dumbledore sah mich traurig an. Er wusste, dass ich mich noch daran erinnern konnte, was er gesagt hatte: Sie haben meine Erinnungen gelöscht, oder ich war zu klein dafür. Ich wollte es trotzdem nicht wahrhaben.
Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein", flüsterte ich.
Dumbledore kam einen Schritt auf mich zu. „Grace. Es ist zu deiner eigenen Sicherheit! Möchtest du denn weiter in Ungewisseheit leben, während Voldemort Pläne schmiedet?".
Ich seufzte, und Tränen traten mir in die Augen. „Nein, will ich nicht".
Dumbledore nickte anerkennend. „Danke".
„Hast du schon von Okklumentrik und Legilimentik gehört?", fuhr er mit sachlicher Stimme fort.
„Natürlich", sagte ich, und wich dann geschockt vor ihm zurück.
„Nein", schrie ich, „Es muss doch eine andere Möglichkeit geben!".
Dumbledore schüttelte mitfühlend seinen Kopf. „Tut mir leid".
Ich vergrub das Gesicht in den Händen. „Ich wünschte ich hätte eine andere Wahl".
„Ich weiß".
Eine Weile sagte niemand etwas. Doch dann räusperte Snape sich.
„Professor Snape ist der Beste in diesem Gebiet. Er wird dir helfen", erklärte Dumbledore ruhig.
Wenn ich gedacht hatte, es könnte nicht mehr schlimmer werden, hatte ich mich gewaltig geirrt.
„Wir werden davor noch einiges besprechen müssen", sagte Dumbledore, und warf Snape einen vielsagenden Blick zu. Dieser erwiderte ihn, machte jedoch keine Anstalten etwas zu erwidern.
„Ich weiß das Professor Snape für Voldemort arbeitet. Oder dass er vorgibt für ihn zu arbeiten", erklärte Dumbledore.
„Sie arbeiten nicht wirklich für den dunklen Lord?", fragte ich Snape.
Es schien ihm nicht zu gefallen, so direkt mit mir darüber zu sprechen. Aber dennoch nickte er mir zu.
„Aber – wieso?".
„Nun ja, aus dem gleichen Grund, aus dem Voldemort will, dass Professor Snape vorgibt für mich zu arbeiten".
„Er ist ein Doppelspion", flüsterte ich.
Erfreut nickte Dumbledore. „Du hast Köpfchen".
Für gewöhnlich hätte ich mich über das Kompliment gefreut, aber diesmal beschäftigte mich anderes.
„Sie könnten aber genauso gut für den dunklen Lord arbeiten. Sie erzählen ihm, dass sie nur als Tarnung bei Professor Dumbledore sind, und Professor Dumbledore erzählen sie das gleiche über den dunklen Lord".
Snape sprang auf, und drückte mich wieder gegen die Wand. Hat er ein neues Hobby gefunden?
„Dass du es wagst, so mit mir vor Professor Dumbledore zu sprechen", sagte er mit ungehaltener Stimme.
„Severus. Das ist genug!", sagte Dumbledore immer noch ruhig.
Snape warf mir noch einen letzten wütenden Blick zu, und stürmte mit wehendem Umhang aus dem Raum.
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Ich wollte euch Danke sagen! Ich habe zwar nicht viele Reads, aber für 5 Reads beim letzten Kapitel 2 Stimmen! Also Danke :)
Lg ^^ 🙈
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