iii. JA, ICH WILL
Remus und Tonks hatten ihr Wort gehalten.
Auch wenn ich mich ein wenig schuldig fühlte, so redete ich mir ein, dass ich das nicht musste. Immerhin wollte Remus mich dabeihaben und es war sein Tag, er sollte glücklich sein; es ging nicht um mich.
Und so keimte Vorfreude auf, trotz der starken Schmerzen. Meine Haut bildete sich gerade nach und das war ziemlich schmerzhaft, ich litt bitterlich. Und ich hätte mir gewunschen, Remus wäre an meiner Seite, doch verständlicherweise musste er die Hochzeit vorbereiten, besonders weil der Ort ja verlegt worden war. Immerhin war Molly an meiner Seite. Sie war wirklich eine besondere Frau. Sie konnte so streng sein, aber sie war unglaublich fürsorglich und empathisch. Ich hatte das Gefühl, sie wusste immer, was ich brauchte, egal ob ich widersprach oder nicht.
Als es Abend wurde, stieg die Anspannung immer mehr. Ich wusste, bald würde die Zeremonie beginnen. Molly lächelte mich gegen Acht Uhr mit glitzrigen Augen an. "Grace", sagte sie, "es ist so weit".
Ich grinste weit und breit, über die Schmerzen hinweg. Ich freute mich so sehr.
Sie schwang ihren Zauberstab, und ich flog in die Lüfte. Es wäre zu riskant gewesen, mich zu tragen, denn sie hätte dabei eine verletzte Stelle erwischen können.
Als ich in der spontan errichteten Kapelle ankam, traten mir Tränen in die Augen. Es war nicht besonders übertrieben geschmückt, aber es war wunderschön und passte außerdem zu Tonks und Remus. In der Farbe Weiß hingen einige Blumen und Maschen an Lampignons, in welchen Kerzen schienen.
Vorne am Altar, der allerdings eher nur ein Tisch war, stand ein Priester. Ich wusste nicht ob dieser sorgsam ausgewählt worden war oder jemand der spontan eingesprungen war. Ich wusste aber auch, dass das irrelevant war.
Denn vor ihm standen Remus Lupin und Nymphadora Tonks. Zwei Personen die in manchen Situationen nicht unterschiedlicher sein könnten; Aber auch zwei Personen, die etwas an sich hatten, das sonst wenige hatten. Sie beide konnten mir das Gefühl geben, zu Hause zu sein. Das hatte aber nichts damit zu tun, dass Remus mein Taufpate war und Tonks seine Freundin. Nein.
Sie beide konnten einfach in Menschen hineinschauen. Sie zeigten und verarbeiteten es beide auf eine verschiedene Art und Weise, was ich an ihnen liebte. Dennoch wussten sie, wie es einem ging.
„Tonks. Ich weiß, das hier ist alles chaotisch und spontan und durcheinander. Und auch wenn ich für unsere eigentliche Hochzeit ja schon eine Rede vorbereitet habe, stehe ich jetzt mit leeren Händen vor dir. Denn ich mag es, einen Plan zu haben, im Gegenteil zu dir; dennoch muss ich jetzt der Spontanität nachgeben. Denn so ist das Leben. Dinge passieren, Menschen werden verletzt und Hindernisse stellen sich einem in den Weg. Dafür hat man keinen Plan. In unserer Ehe wird es keinen Plan geben. Doch das was ich jetzt schon weiß, ist dass ich dich liebe. Dass ich dich immer lieben werde.
Und dass ich mit dir rede spontane Sache, jedes Hindernis, einfach alles überwinden werde, und mein einziger Plan wird es sein, dich zu lieben".
Remus lächelte. Tonks weinte.
Ich weinte.
Sie gaben sich das Ja-Wort, doch ich konnte es nur durch einen Tränenschleier erkennen. Händchen haltend und mich vor sich schwebend verließen sie die Kapelle nach der Zeremonie, und Molly nahm mich entgegen.
„Und jetzt wird gefeiert!", meinte Molly kichernd. Sie sah glücklich aus.
Sie führte uns ins Esszimmer und ein Festmahl mit Gästen wartete auf uns.
Alle waren glücklich.
Merry Christmas!
*
Erstveröffentlichung:24.12.2019
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